Eisenmangel in der Schwangerschaft
Mit Beginn der Schwangerschaft steigt der Nährstoffbedarf der werdenden Mutter erheblich, um ein gesundes Wachstum des Babys zu ermöglichen. Schwangere sollten daher insbesondere Folsäure und Jod zusätzlich über Nahrungsergänzungsmittel zuführen. Doch auch der Eisenwert spielt eine wichtige Rolle für eine werdende Mutter. Gerade, wenn diese längerfristig über Abgeschlagenheit, Kurzatmigkeit und Kopfweh klagt, könnte das auf einen Eisenmangel hinweisen. Erfahren Sie mehr über Eisenmangel in der Schwangerschaft.
So entsteht ein Eisenmangel in der Schwangerschaft
Hauptursache für einen Eisenmangel während der Schwangerschaft ist, dass die Schwangere weniger Eisen zu sich nimmt als sie benötigt. In der Schwangerschaft ist der Bedarf an Eisen doppelt so hoch, damit der Körper ausreichend Blut bilden und das Baby mit Sauerstoff und seinerseits mit Eisen und anderen wichtigen Nährstoffen versorgen kann. Über die gesamte Schwangerschaft werden etwa 1000 Milligramm Eisen benötigt, damit sich das Baby gesund entwickelt, der mütterliche Körper ausreichend Blut bildet und um die Gebärmutter und die Plazenta zu versorgen. Hinzu kommt der Eisenbedarf, den es zur gesunden Versorgung der Mutter braucht. Nimmt die Schwangere also nicht ausreichend Eisen zu sich, kommt es zu einem Mangel.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät Schwangeren dazu, täglich etwa 30 Milligramm Eisen zu sich zu nehmen. Bis zur 20. Schwangerschaftswoche ist der Eisenbedarf nur mäßig erhöht, aber in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft wird dieser umso größer. Deshalb sollten Schwangere bereits vor der Empfängnis darauf achten, mit der Nahrung ausreichende Mengen des Mineralstoffes zuzuführen.
Nehmen schwangere Frauen zu wenig Eisen zu sich, greift der Körper zunächst die eigenen Eisenspeicher an, um das Baby weiterhin voll versorgen zu können. Dadurch fehlt der Mutter der wichtige Mineralstoff – und der Mangel macht sich in Form verschiedener Symptome bemerkbar.
Symptome und Anzeichen – woran erkenne ich einen Eisenmangel?
Fällt der Eisenmangel nicht schon bei der Blutuntersuchung auf, kann er sich durch folgende Anzeichen bemerkbar machen:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Kurzatmigkeit
- erhöhte Infektanfälligkeit
- Kopfschmerzen
- brüchige Fingernägel und Haare
- Konzentrationsschwierigkeiten
- eingerissene Mundwinkel
- Blässe
Sollten Sie eine Häufung dieser Symptome bemerken, sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt oder Ihre Hebamme an.
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Wieviel Eisen in der Schwangerschaft – auf die Dosierung kommt es an
Bei der Vorsorge wird Ihr Eisenwert im Blut regelmäßig überprüft. Hierfür wird der Hämoglobin-Wert kontrolliert, auch Hb-Wert genannt. Dieser wird in Gramm pro Deziliter gemessen. Folgende Normwerte sollten dabei eingehalten werden:
Schwangerschaftsdrittel | Hb-Wert |
1. Trimester | mehr als 11,2 g/dl |
2. Trimester | mehr als 10,5 g/dl |
3. Trimester | mehr als 11,2 g/dl |
Liegt der Hb-Wert darunter, spricht man von einem Eisenmangel oder einer Eisenmangelanämie.
Wie lässt sich ein Eisenmangel feststellen
Routinemäßig untersucht Ihre gynäkologische Praxis bei der Vorsorgeuntersuchung Ihr Blut. Dabei wird auch der Hämoglobin-Wert bestimmt. Dies kann entweder per Blutentnahme aus einer Vene geschehen oder über eine minimale Probenentnahme an einer Fingerkuppe oder dem Ohrläppchen. Hierfür werden Sie mit einer sehr kleinen Nadel gestochen, sodass nur ein einziger Tropfen Blut entnommen werden kann, der anschließend mit einem Messgerät untersucht wird.
Noch zuverlässiger als der Hämoglobin-Wert ist die Ermittlung des Anteils an Ferritin in Ihrem Blut. Hierfür ist ein kleines Blutbild nötig, weil das Ferritin im Blutserum zu finden ist. Die Höhe des Ferritins gibt Auskunft darüber, wie gut Ihre Eisenspeicher gefüllt sind.
Was hilft bei einem Eisenmangel – die besten Tipps
Das A und O, um dem Eisenmangel in der Schwangerschaft vorzubeugen und damit entgegenzuwirken, ist eine eisenhaltige, gesunde Ernährung. Diese besteht im Optimalfall aus tierischen Produkten, Vollkornprodukten, grünem Gemüse und Hülsenfrüchten. Kombinieren Sie diese eisenhaltigen Lebensmittel mit Vitamin C, kann Ihr Körper den Mineralstoff viel besser aufnehmen und für sich verwerten. Machen Sie sich zu gesunden Mahlzeiten also gern einen frisch gepressten Saft oder Smoothie, um die Eisenaufnahme zu erleichtern.
Ist der Eisenmangel stark ausgeprägt, wird Ihr Gynäkologe oder Ihre Hebamme außerdem ein Eisenpräparat empfehlen. Dieses sollten Sie aber nur in Absprache nehmen, weil eine Überdosierung mit Eisen ebenso zu Komplikationen führen kann wie ein Eisenmangel. Außerdem verursachen viele Eisenpräparate Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Verstopfung.
Bei sehr starkem Eisenmangel kann es dazu kommen, dass Ihr Gynäkologe Ihnen eine Eiseninfusion verabreicht. Dies ist in der Regel aber erst bei sehr schweren Mangelerscheinungen der Fall.
Folgen des Eisenmangels – Auswirkungen auf Mutter und Baby
Da der Körper immer zuerst das Baby versorgt, bemerkt die werdende Mutter an den oben genannten Symptomen zuerst, dass ein Eisenmangel besteht. Gerade auf die Gesundheit der Schwangeren kann ein Eisenmangel enorm schädliche Auswirkungen haben. Neben der Müdigkeit und Erschöpfung, steigt die Gefahr, sich häufig mit Infekten anzustecken.
Manifestiert sich der Eisenmangel über längere Zeit, dann wirkt sich das Defizit auch auf den Fötus aus. Bei schwerem Eisenmangel steigt das Risiko von Fehl- und Frühgeburten. Außerdem kann es zu Wachstumsverzögerungen sowie Fehlbildungen kommen. Vor allem die Gehirnentwicklung des Babys kann durch einen Eisenmangel beeinträchtigt werden.