Schwanger trotz Stillen
Herzlichen Glückwunsch! Ein Baby ist unterwegs und der ganze Zauber der Schwangerschaft beginnt erneut. Aufregend wird es, wenn Sie aktuell noch stillen. In diesem Fall tauchen plötzlich ganz neue Fragen auf, die Sie sich in der Schwangerschaft davor gar nicht gestellt haben.
Generell können Stillende relativ schnell nach der Geburt wieder fruchtbar sein. Teilweise erfolgt der Eisprung schon kurz nach Ende des Wochenflusses. Bei anderen Frauen bleibt der Kinderwunsch in der Stillzeit lange unerfüllt.
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Sexualität in der Stillzeit
Frisch nach der Geburt fällt die Lust auf körperliche Nähe zu seinem Partner meist gering aus. Man hat mit Müdigkeit zu kämpfen, eventuelle Geburtsverletzungen müssen abheilen und die Milch kann tropfen. Viele Mamis füllen ihren täglichen „Berührungsspeicher“ schon damit, dass sie sich liebevoll um ihr Baby kümmern. Somit fällt die körperliche Nähe zum Herzensmenschen da schnell dem neuen Alltag mit Baby zum Opfer.
Das gilt aber nicht für alle. Wenn Sie sich fit und gesund fühlen, die eventuellen Geburtsverletzungen gut verheilt sind und die Lust da ist: nur zu! In der Zeit des Wochenflusses sollte allerdings ein Kondom verwendet werden. Und zwar nicht nur wegen der Verhütung, sondern auch, um Sie vor Infektionen zu schützen. Denn die gerade erst heilende Gebärmutter muss unbedingt vor eintretenden Keimen geschützt werden.
Durch die Hormonveränderung nach der Geburt und durch das Stillen kann es anfangs sein, dass Sie weniger feucht werden als gewohnt. Diese „Trockenheit“ (auch: Laktationsamenorrhö) ängstigt viele Mamas. Aber keine Sorge, auch das vergeht, sobald sich die Hormonlage eingepegelt hat. Bis dahin kann ein Gleitgel hilfreich sein.
Verhütung in der Stillzeit
Sie können hormonell mit Gestagen-Produkten verhüten, wie zum Beispiel mit der Minipille. Typische Östrogen-Produkte – nahezu alle anderen Pillen-Modelle, das Verhütungspflaster und der Vaginalring – wirken sich negativ auf die Milchproduktion aus und werden in der Stillzeit nicht verschrieben. Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt bespricht das richtige Verhüttungsmittel gern ausführlich mit Ihnen.
Bei den Barriere-Methoden haben sich Kondome bewährt - wie bereits zuvor erwähnt. Wichtig ist hier: Es gibt spezielle, für die Verwendung mit Kondomen gedachte Gleitgele, die die Schutzfunktion des Kondoms erhalten.
Kinderwunsch in der Stillzeit
Ihr Baby ist da, es wächst und gedeiht und scheint viel zu schnell groß zu werden. In vielen Mamas erwacht dann der Wunsch nach dem nächsten Kind. Ob er sich noch in der Stillzeit erfüllt, ist sehr unterschiedlich. Holen Sie sich gern auch die besten Tipps zum schwanger werden bei anderen Mamas im HiPP BabyClub Forum.
Anzeichen einer Schwangerschaft in der Stillzeit
Erst der Eisprung, dann die Menstruation – manchmal ist in der Stillzeit direkt der erste fruchtbare Zyklus auch derjenige, der zur erneuten Schwangerschaft führt. Woran merken Sie das als Schwangere? Eine ausbleibende Menstruation fällt als sicheres Schwangerschaftsanzeichen in diesem Fall aus.
Schwangerschaftstests funktionieren grundsätzlich auch in der Stillzeit. Außerdem bemerken viele Mamas, dass ihre Brustwarzen empfindlicher werden. Die Milch geht in Schwangerschaften oftmals spürbar zurück. Manche Babys stillen sich dann ab, andere stillen gern „trocken“ weiter. Dazu kommt oft noch: Heißhunger!
Ist schwanger werden in der Stillzeit gefährlich?
Grundsätzlich belegen viele Untersuchungen, dass Stillen in der Schwangerschaft sicher ist. Nichtdestotrotz sollten Sie vorab Rücksprache mit Ihrem Frauenarzt/-ärztin oder Hebamme halten.
Häufig wird aus Vorsicht zum Abstillen geraten, etwa um das Ungeborene oder die Mutter zu schützen oder dem Stillkind den Übergang zum Nicht-stillen vor der Geburt seines Geschwisterchens zu erleichtern. Manche Stillende erleben ungewohnte Aggressionen gegenüber ihrem Stillkind oder werden an den Brustwarzen besonders empfindlich. In vielen Schwangerschaften geht die Milchproduktion zurück, teilweise kommt sie auch ganz zum Erliegen. So manches Stillkind verliert deshalb das Interesse am Stillen, während andere sehr bewusst das weitere Stillen einfordern und „trocken“ weiterstillen.
Wenn Sie weiterstillen möchten und die Schwangerschaft intakt und problemlos verläuft, spricht grundsätzlich nichts gegen das Weiterstillen. Wie Sie es vielleicht auch aus Ihrem Wochenbett noch kennen, kann stillen Wehen auslösen oder fördern. Sollten Sie die Kontraktion spüren, dann nehmen Sie bitte direkt Kontakt zu Ihrem Gynäkologen/Ihrer Gynäkologin oder Hebamme auf.
Wie in der vorangegangenen Schwangerschaft ist eine gute Versorgung mit Folsäure nötig. In Absprache mit der Hebamme oder Ihrem Gynäkologen können Sie bei Bedarf auch weitere Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, wie Zink oder Eisen. Ausreichend zu trinken, eine gesunde und ausgewogene Ernährung – mehr ist in der Regel nicht nötig, um Fötus, Stillkind und Mama gut zu versorgen.
Tandemstillen nach der Geburt des zweiten Kindes
Grundsätzlich können Sie direkt nach der Geburt sofort ein Neugeborenes stillen und sobald Sie möchten, auch Ihr älteres Stillkind. Ihre Muttermilch stellt sich zunächst ganz exakt auf Ihr Neugeborenes ein. Das heißt, Ihre Milch ist besonders nahrhaft und voll mit allem, was Ihr Neugeborenes benötigt. Ihr stillendes älteres Kind profitiert davon natürlich, manche erleben einen regelrechten „Wachstumsschub“.
Es kann allerdings sein, dass die Milchmenge unter Umständen nur für ein Kind reicht. Daher gilt beim Tandemstillen folgende Regel:
- Zuerst darf das Neugeborene trinken.
- Ist sein Hunger gestillt, darf auch das ältere Stillkind trinken.
Manche Mamas geben jedem Stillkind „seine“ Brust, andere wechseln lieber durch. Wenn Sie sich unsicher sind, sprechen Sie am besten mit Ihrer Hebamme oder einer Stillberaterin darüber.