Pickel in der Schwangerschaft: Kein Grund zur Panik
Statt Schwangerschaftsglow sind Pickel und Hautunreinheiten angesagt? Keine Panik, das ist in der Schwangerschaft ganz normal! Durch den erhöhten Östrogenspiegel läuft die Produktion der Talgdrüsen in der Gesichtshaut auf Hochtouren. Doch mit der richtigen Pflege und ein bisschen Selbstfürsorge lassen sich Pickel und Hautunreinheiten in der Schwangerschaft effektiv mindern.
Warum entstehen Pickel und Hautunreinheiten in der Schwangerschaft?
Mit Pickeln in der Schwangerschaft sind Sie nicht allein: Rund 42 Prozent der werdenden Mütter haben mit anspruchsvoller Haut zu kämpfen. So weit verbreitet ist der sogenannte „Schwangerschaftsglow“ dann nämlich doch nicht. Grund für die Hautunreinheiten in der Schwangerschaft sind die männlichen Geschlechtshormone, auch Androgene genannt. Diese werden vor allem im 1. Trimester der Schwangerschaft vermehrt ausgeschüttet. In dieser Zeit läuft der Stoffwechsel der Schwangeren nämlich auf Hochtouren, um den Embryo optimal versorgen zu können.
Ein nicht so schöner Nebeneffekt: Die Talgdrüsen der Haut werden ebenfalls stark angeregt. Normalerweise sorgen die Talgdrüsen dafür, dass die Haut geschmeidig bleibt und die Schutzbarriere der Haut aufrechterhalten wird. Das ist wichtig, um die Haut vor dem Austrocknen und damit vor Verletzungen zu schützen.
In der Schwangerschaft hingegen werden die Talgdrüsen durch die Androgene derart angeregt, dass sie zu viel Hautfett produzieren. Das sorgt dafür, dass die Talgdrüsen und teilweise auch die Poren der Haut verstopfen. Diese Verstopfungen wiederum stimulieren die Hornzellen in den Talgdrüsen - Pickel und Hautunreinheiten entstehen.
Schwangerschaftsakne - 10 Prozent an Schwangeren sind betroffen
In einigen Fällen kann das hormonelle Ungleichgewicht in der Schwangerschaft zu einer Schwangerschaftsakne führen. Das betrifft aber nur knapp 10 Prozent der Schwangeren. Am häufigsten entsteht die Schwangerschaftsakne im ersten oder dritten Trimester der Schwangerschaft. Mehr oder weniger ausgeprägte Mitesser und Pickel sorgen in diesem Fall für kritische Blicke in den Spiegel.
Betroffen sind von der Schwangerschaftsakne klassischerweise Gesicht, Dekolleté und Rücken. Frauen, die schon vorher in ihrem Leben Probleme mit Akne hatten, sind in der Schwangerschaft umso häufiger betroffen. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen verschwindet die Schwangerschaftsakne nach der Entbindung wieder.
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Pickel in der Schwangerschaft: Die besten Tipps
Mit jedem Pickel mehr fragen sich Schwangere, was man gegen Hautunreinheiten in der Schwangerschaft eigentlich tun kann. Diese Tipps und Tricks helfen, sich den Schwangerschaftsglow zurückzuholen.
1. Nicht ausdrücken!
Es gilt: Unbedingt die Finger weg von Pickeln und Mitessern! Mit jedem Versuch, die ungeliebten Gäste auszudrücken, drückt man den Talg noch tiefer in die Haut. Dort verkapselt er im schlimmsten Fall und sorgt so für Entzündungen. Auch kann das Ausdrücken von Pickeln unschöne Narben hinterlassen.
2. Dermatologische Praxis oder spezialisierte Kosmetikerin aufsuchen
Nehmen die Hautunreinheiten überhand und scheinen sich auch nicht zu bessern, lohnt sich der Weg zu einer Dermatologin oder einer Kosmetikerin. Versucht man nämlich, die unreine Haut auf eigene Faust zu behandeln, kann das mehr Schaden anrichten als nützen. Vor allem die falschen Präparate können die Haut umso stärker reizen. Deshalb ist eine kompetente Beratung Gold wert!
3. Finger weg von Hausmittelchen!
In vielen sozialen Netzwerken oder Foren empfehlen sich Schwangere untereinander Hausmittel wie Zahnpasta oder Teebaumöl, um den Pickeln und der unreinen Haut in der Schwangerschaft Abhilfe zu verschaffen. Das Problem ist aber, dass diese Hausmittelchen eine geringe Hautverträglichkeit haben und die Beschwerden noch verschlimmern können.
Ob Teebaumöl, Zahnpasta oder andere Helferlein: Sie alle haben gemein, dass sie die Haut austrocknen, was die Talgproduktion nur umso stärker anregt. Das führt tendenziell zu noch mehr Pickeln und Mitessern. Außerdem können einige dieser Hausmittel - nicht nur in der Schwangerschaft, aber gerade dann - Allergien verursachen.
4. Die Haut sanft & gründlich pflegen
Eine gute Reinigung ist das A und O für strahlende Haut. Am besten gelingt die Hautreinigung, wenn man das Gesicht und das Dekolleté morgens und abends mit einem ph-neutralem Reinigungsmittel wäscht. Bei fettiger Haut eignet sich ein Reinigungsmittel mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5 am besten.
Wichtig ist, dass Reste von Make-up vollständig entfernt werden, denn zurückbleibende Verschmutzungen sind besonders häufig der Grund für Mitesser und Co. Ebenso wichtig: Die Haut mit dem Waschlappen abtupfen, nicht abreiben.
5. Stress vermeiden
Man sagt, dass die Haut der Spiegel der Seele ist. Wenn Menschen Stress haben und sich über längere Zeit unwohl fühlen, dann zeigt sich das oft in Hautunreinheiten. Vor allem Schwangere stehen oft unter dem Druck, dem Job, ihrem eigenen Körper und dem Nestbautrieb zuhause gerecht zu werden. Mit wachsendem Bauch leidet außerdem die Schlafqualität. Da können Pickel und Hautunreinheiten in der Schwangerschaft oft auch Anzeichen für Überlastung sein.
Wichtig ist, dass Sie ausreichend Pausen machen! Spannen Sie außerdem Ihr Umfeld mit ein. Das andere Elternteil, das nicht schon die Verantwortung für die Schwangerschaft trägt, soll sich umso mehr um Haus und Hof kümmern. Lassen Sie sich von Freunden und Familie umsorgen. Bei körperlichen Beschwerden lohnt es sich auch, wenn das möglich ist, im Job kürzer zu treten.
6. Auf gesunde Ernährung achten
Heißhunger und Stress in der Schwangerschaft lassen werdende Mütter oft zu Schokolade oder fettigem Fast Food greifen. Dabei tragen Transfette und Zucker schnell zur Pickelbildung bei.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse als Basis versorgt Schwangere hingegen mit allen wichtigen Nährstoffen. Diese tragen nicht nur zur Gesamtgesundheit bei, sondern lassen auch die Haut strahlen. Für den Schwangerschaftsglow sind auf dem Speiseplan vor allem Hülsenfrüchte und Fisch verantwortlich, weil sie wichtige Omega-3-Fettsäuren und B-Vitamine liefern.
7. Viel trinken!
Ob Hautunreinheiten oder Schwangerschaftsglow: 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee sollte jede Schwangere sowieso täglich trinken. Aber gerade für die Hautgesundheit ist ausreichend Flüssigkeit essentiell, denn nur, wenn die Flüssigkeitszufuhr stimmt, kann die Haut Schadstoffe optimal abtransportieren.
8. Allergien & Unverträglichkeiten ausschließen
Manchmal steckt hinter Hautunreinheiten und Pickeln ein größeres Problem und die anspruchsvolle Gesichtshaut ist nur ein Symptom. Halten die Hautunreinheiten allen Maßnahmen zum Trotz an, lohnt es sich also, mit einer dermatologischen Praxis zusammen Allergien und Unverträglichkeiten auszuschließen. Das genaue Vorgehen erarbeitet die medizinische Praxis mit den Schwangeren zusammen.
9. Schlafen so viel es geht!
Immer ein guter Tipp: Schlafen Sie in der Schwangerschaft so viel Sie können! Während Sie schlafen, hat Ihr Körper Zeit dafür, sich zu regenerieren. Auch Ihre Haut kann am besten aufatmen, wenn Sie sich Ruhe gönnen.
Diese Produkte sollten Schwangere vermeiden
Während der Schwangerschaft dürfen Frauen, die von Pickeln und Hautunreinheiten betroffen sind, nicht alle Produkte verwenden, weil sie unter Umständen dem Fötus schaden könnten. Dazu gehören:
- Produkte mit Salicylsäure oder Fruchtsäure, erkennbar an Abkürzungen wie AHA, BHA, LHA od. PHA
- medizinische Produkte mit den Inhaltsstoffen wie
- Benzoylperoxid
- Clindamycin
- Tretinoin
- Tetracycline
- Isotretinoin
Diese Wirkstoffe gelten als Plazenta-gängig, das bedeutet, sie gehen vom Blutkreislauf der Mutter in den Stoffwechsel des Babys über. Sollte aufgrund schwerer Schwangerschaftsakne ein Einsatz solcher Mittel in Erwägung gezogen werden, sollten Sie das unbedingt mit dem medizinischen Fachpersonal besprechen.
Außerdem gibt es einige Produkte bzw. Inhaltsstoffe, die Schwangere aufgrund ihrer Wirkung bei unreiner Haut ebenfalls meiden sollten. Mineralöle, Paraffine und Vaseline verstärken beispielsweise die Poren verdichtende Wirkung anderer Stoffe.
Aber auch Palmöl, tierische Fette, Kakaobutter oder Kokosöl tragen zu verstopften Poren bei und können Pickel und Hautunreinheiten in der Schwangerschaft noch verstärken.
Ist Make-up bei Pickeln in der Schwangerschaft erlaubt?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, unreine Haut durch etwas Make-up zu kaschieren. Puder und Abdeckstift können helfen, die schlimmsten Pickel und Hautunreinheiten abzudecken. Wichtig ist, dass es sich um Make-up auf Wasserbasis handelt. Produkte auf Ölbasis können die Hautunreinheiten zusätzlich verstärken.
Ebenso wichtig: Eine gründliche Gesichtsreinigung abends vor dem Schlafengehen. Der häufigste Grund für Pickel und unreine Haut sind Make-up-Reste, die nicht vollständig entfernt wurden.
Schwangere Haut reinigen und pflegen
Für strahlend schöne Haut in der Schwangerschaft ist die richtige Pflege unabdingbar. Besonders wichtig ist, dass die Haut ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt wird - auch, wenn sie vermeintlich fettig ist. Dafür eignen sich Feuchtigkeitslotions oder Gesichtsgele am besten. Für trockene Haut verwenden Schwangere am besten eine Hautcreme mit Harnstoff (Urea) und Dexpanthenol.
Für die Reinigung wird die Nutzung von Gesichtswasser durchaus empfohlen, weil es eine antibakterielle Wirkung hat, die Poren schließt und den pH-Wert auf der Hautoberfläche neutralisiert. Dabei sind auch Produkte mit Alkohol unproblematisch, weil der Alkohol nicht in die Blutbahn übergeht und entsprechend auch das Baby nicht gefährden kann. Bei trockener Haut sollten Schwangere aber lieber Gesichtswasser auf Thermalwasser-Basis verwenden, weil Alkohol die Haut zusätzlich austrocknet.
Solange sie keine chemische Basis haben, sondern Salz oder Heilerde zur Grundlage haben, sind auch Peelings in der Schwangerschaft durchaus erlaubt. Bis zu zwei Mal pro Woche kann die Anwendung ein klares Hautbild unterstützen.
Für die Reinigung verwenden Sie am besten einen weichen Waschlappen. Wichtig dabei: Verwenden Sie einen Waschlappen niemals zweimal, sondern wechseln Sie den Lappen nach jeder Reinigung.