Schlafposition in der Schwangerschaft
Mit fortschreitender Schwangerschaft können bei werdenden Müttern Probleme beim Schlafen auftreten. Wächst der Bauch, ist es kaum noch möglich, in Bauchlage zu schlafen. Hinzu kommt, dass das Baby immer aktiver wird, was den Schlaf ebenfalls durcheinanderbringen kann. Erfahren Sie mehr darüber, welche Schlafpositionen in der Schwangerschaft ideal sind und wie Sie so am besten schlafen können.
Schlaflose Nächte in der Schwangerschaft
Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb werdende Mütter in der Schwangerschaft schlechter oder unruhiger schlafen als gewöhnlich:
- Das Baby bewegt sich und lässt Sie nicht schlafen.
- Sie müssen vermehrt zur Toilette.
- Ihre Gedanken kreisen um die Geburt und um das Zusammenleben mit dem Baby.
- Sie machen sich Sorgen.
- Der Bauch wächst.
- Eventuell haben Sie auch Rückenschmerzen.
- Sie finden keine geeignete Schlafposition.
- Sie leiden an Sodbrennen.
Schlafbedarf in der Schwangerschaft
Wie viele Stunden werdende Mütter in der Schwangerschaft schlafen, ist sehr individuell. Einige Frauen kommen mit ihrer bisherigen Schlafzeit super aus, während andere etwas mehr Schlaf benötigen. Auch die jeweilige Phase der Schwangerschaft kann die Schlafdauer beeinflussen.
Wenn Sie feststellen, dass Sie regelmäßig deutlich mehr Schlaf benötigen als normalerweise und wenn Sie dennoch tagsüber extrem müde sind, sollten Sie den Frauenarzt aufsuchen. Dies gilt vor allem dann, wenn weitere Symptome wie Übelkeit, Benommenheit oder Schwindelgefühle hinzukommen.
Tipps bei schlechtem Schlaf in der Schwangerschaft
Ein Patentrezept für besseren Schlaf in der Schwangerschaft gibt es nicht. Sie sollten daher als erstes herausfinden, aus welchem Grund Sie schlecht schlafen. Müssen Sie nachts beispielsweise häufig zur Toilette, kann es sich als sinnvoll erweisen, wenn Sie vor dem Zubettgehen weniger trinken.
Können Sie nicht schlafen, weil der Bauch im Weg ist oder weil das Baby sich permanent bewegt, ist es hilfreich, eine adäquate Schlafposition zu finden. Möglicherweise schlafen Sie auch besser, wenn Sie ein Stillkissen verwenden. Dafür legen Sie sich einfach auf die linke Seite, klemmen das Stillkissen zwischen die Knie und schieben es unter den Bauch - so wird der Babybauch entlastet.
Gegen kreisende Gedanken helfen Entspannungs- oder Atemübungen, die Sie vor dem Zubettgehen durchführen können. Und teilen Sie Ihre Sorgen mit Ihrem Partner oder einer guten Freundin, die vielleicht auch schon Mutter ist.
Die beste Schlafposition in der Schwangerschaft
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass einige Schlafpositionen während der Schwangerschaft nicht für Sie infrage kommen. Die Bauchlage beispielsweise wird mit zunehmendem Bauchumfang nur noch schwer möglich sein. Experten gehen davon aus, dass die Seitenlage (auf der linken Seite) die beste Schlafposition für schwangere Frauen ist.
Schlafen in Seitenlage
Die Seitenlage gilt für viele Schwangere als komfortabelste Möglichkeit Schlaf zu finden. Im Vergleich zur Rücken- oder Bauchlage erweist sie sich als überaus bequem. Außerdem können viele werdende Mütter problemlos mehrere Stunden in dieser Lage verbringen.
Der Fall, dass wir abends auf einer Seite einschlafen und am Morgen auf derselben Seite aufwachen, tritt jedoch praktisch nie ein. Das hängt einfach damit zusammen, dass jede Schlafposition mit der Zeit unangenehm wird, sodass der Körper nach einer neuen Position schreit.
Links schlafen
Schlafen auf der linken Seite gilt während der Schwangerschaft als ideale Schlafposition. Liegen Sie auf der linken Seite, kann Ihr Blut optimal zirkulieren. Hinzu kommt, dass Ihre inneren Organe durch die linke Schlafposition nicht eingeengt werden. Erwiesen ist auch, dass Frauen, die vermehrt auf der linken Seite schlafen, während der Schwangerschaft deutlich seltener mit Sodbrennen zu kämpfen haben. Ebenso wird das Baby in dieser Position optimal mit Sauerstoff und allen Nährstoffen versorgt.
Rechts schlafen
Versuchen Sie während der Schwangerschaft eher seltener auf der rechten Seite zu liegen. Zum einen kann das Sodbrennen hierdurch entfacht werden, was während der Nacht absolut unangenehm werden kann. Zum anderen ist die Durchblutung auf der linken Seite ein wenig besser.
Auf dem Bauch schlafen
In den ersten Monaten der Schwangerschaft schlafen viele Frauen auf dem Bauch. Vor allem, wenn Sie generell ein Bauchschläfer sind, ist es schließlich eine Umstellung, plötzlich in die Seitenlage zu wechseln. Und das müssen Sie zunächst auch nicht – gerne können Sie weiter auf dem Bauch schlafen. Das eigentliche Problem an der Bauchlage stellt sich häufig zum Ende der Schwangerschaft ein. Der Bauchumfang ist nun extrem groß, sodass es Ihnen rein technisch kaum noch möglich sein wird, überhaupt auf dem Bauch zu liegen. Sie werden sich ganz automatisch kurzfristig bzw. vorübergehend von der Bauchlage verabschieden – auch zu Beginn der Stillzeit ist es eher unbequem auf dem Bauch zu schlafen.
Auf dem Rücken schlafen
Im letzten Drittel der Schwangerschaft sollten Sie möglichst selten bzw. nicht mehr auf dem Rücken liegen. Meist wählen Schwangere intuitiv die Seitenlage, da ihnen in der Rückenlage unwohl oder übel wird.
Wichtig ist zu wissen, dass die Seitenlage die beste Schlafposition ist. Sollten Sie also nachts in Rückenlage wach werden – einfach in linker Seitenlage wieder einschlafen.
Vene-Cava-Syndrom
Wenn Sie in den letzten Wochen Ihrer Schwangerschaft für eine längere Zeit auf dem Rücken liegen oder schlafen, kann dies zum sogenannten Vene-Cava-Syndrom führen. In Rückenlage kann diese wichtige Vene - die im Rücken entlangläuft - durch das große Gewicht des Bauches abgequetscht werden. Dies hat zur Folge, dass das Blut schlechter zirkulieren kann. Das kann zu Kreislaufstörungen, Schwindel, Schwitzen, Übelkeit, Atemnot, Ödemen an den Beinen, Blutdruckabfall und im schlimmsten Fall bis zur Bewusstlosigkeit führen. All dies führt wiederum zu einer mangelnden Sauerstoffversorgung des Babys und könnte dieses in Gefahr bringen.
Achten Sie auf Ihr Körpergefühl
Natürlich sollten Sie keine Panik bekommen, wenn Sie während der Schwangerschaft versehentlich auf dem Rücken oder auf der rechten Seite schlafen. Auch das kann durchaus problemlos verlaufen. Es ist jedoch wichtig, dass Sie auf Ihr Körpergefühl hören und diese Schlafpositionen weitestgehend vermeiden. Kommt Ihnen beim Liegen in einer bestimmten Position irgendetwas komisch vor, drehen Sie sich lieber um.
Tipp: Wenn sie sich nachts größtenteils auf die rechte Seite oder auf den Rücken drehen, können Sie ein Stillkissen verwenden. Wenn Sie sich dort hineinlegen, verhindert dies, dass Sie sich unbewusst drehen.
Einschlafen von Körperteilen in der Nacht
Wenn Sie feststellen, dass Ihnen beim Schlafen beispielsweise die Hände oder sogar die Beine einschlafen, sollten Sie diese am besten bewegen. Normalerweise schlafen die Körperteile dann ein, wenn das Blut nicht mehr optimal zirkuliert. Liegen Sie also auf Ihrem Arm, fließt das Blut nicht mehr richtig durch die Ader – der Arm schläft ein. Sobald Sie sich jedoch wieder erheben und den Arm freilegen, fließt das Blut sofort wieder. Sie können den Effekt verstärken, indem Sie den eingeschlafenen Körperteil bewegen.
Kreislauf in Schwung halten
Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kreislauf nachts verrücktspielt, sollten Sie zum einen die Schlafposition wechseln. Am besten schlafen Sie auf der linken Seite. Eine weitere Möglichkeit ist es, aufzustehen und ein paar Schritte zu laufen. Das bringt den Kreislauf wieder in Schwung.
Wichtig: Wenn Ihnen schwindelig ist, setzen Sie sich zunächst auf die Bettkante und warten Sie, bis der Schwindel vorüber ist.