Sonnenbrand und Sonnenstich bei Kindern
Die Sonne lacht und die gesamte Familie zieht es ins Freie. Doch mit strahlendem Sonnenschein droht auch Gefahr für die Haut. Besonders Babys und Kleinkinder können schnell von Sonnenbrand oder Sonnenstich betroffen sein. Grund dafür ist, dass ihre Haut noch sehr dünn ist und kaum über Selbstschutzmechanismen verfügt. Damit der Sonnenbrand schnell behandelt werden kann, ist es wichtig zu wissen, welche Symptome einen Sonnenbrand anzeigen. Verbrannte Haut muss schnell gekühlt werden und weitere Sonne ist bis zum Abheilen der Haut tabu. Wir erklären Ihnen alles, was Sie zu Sonnenbrand und Sonnenstich bei Babys und Kindern wissen müssen.
Melden Sie sich umgehend bei Ihrer Kinderarztpraxis, wenn Ihr Baby einen Sonnenbrand hat. Besonders im ersten Lebensjahr sind eine medizinische Begutachtung und Behandlung dringend angeraten. Kommt es im Bereich des Sonnenbrands zu Blasen, ist der Besuch einer ärztlichen Praxis umso notwendiger. Brandblasen dürfen nicht geöffnet werden, es besteht die Gefahr einer Infektion.
Außerdem sollten Sie medizinische Hilfe suchen, wenn Ihr Kind unter Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und Erbrechen oder Kreislaufschwierigkeiten leidet. Auch bei Symptomen eines Sonnenstichs sollten Sie Ihre Kinderarztpraxis kontaktieren.
Wie entsteht Sonnenbrand bei Babys?
Medizinisch betrachtet handelt es sich bei Sonnenbrand um eine Verbrennung. Sonnenbrand ist immer eine Folge von zu hoher UV-Einstrahlung auf der Haut. Die Schäden werden dabei von der UV-A-Strahlung verursacht. Diese schädigt die Hautzellen. Bei Kindern geschieht dies umso schneller, weil ihre Haut gerade einmal ein Zehntel der Dicke von erwachsener Haut hat.
Die für den Sonnenbrand typische Rötung entsteht durch die Erweiterung der Blutgefäße im betroffenen Bereich. Durch die stärkere Durchblutung versucht der Körper die betroffenen Hautbereiche mit Nährstoffen und Immunabwehrzellen zu versorgen, um den Heilungsprozess in Gang zu setzen.
Seinen Höhepunkt, also die Phase, in der die Haut am stärksten entzündet ist, erreicht der Sonnenbrand nach 24 bis 36 Stunden. Nach ungefähr zwei bis drei Tagen klingt die Verbrennung dann langsam wieder ab.
Die Sonnenbrandgefahr hängt vom Hauttyp ab
Unsere Haut verfügt über einen natürlichen Schutzmechanismus gegen Sonneneinstrahlung: das hauteigene Farbpigment Melanin. Dieses wird durch Sonneinstrahlung gebildet und erzeugt die Bräunung der Haut. Die braunen Farbpigmente verwandeln eindringende UV-Strahlen in Wärme und können so die Haut für eine gewisse Zeit vor Verbrennung schützen.
Bei zu intensiver Sonneneinstrahlung bekommt jeder Mensch irgendwann Sonnenbrand. Doch wie lange es individuell dauert, bis die Haut unter zu viel Sonne verbrennt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:
- Jahreszeit und Tageszeit spielen eine Rolle.
- Der Aufenthaltsort ist ebenso entscheidend. In südlich gelegenen Ländern oder im Hochgebirge ist die UV-Strahlung sehr viel intensiver.
- Alter und Empfindlichkeit der Haut haben ebenfalls Relevanz.
- Auch der angewandte Sonnenschutz trägt zum Sonnenbrandrisiko bei.
Die Empfindlichkeit der Haut wird oft vom sogenannten Hauttyp bestimmt. Dieser wird in sechs verschiedenen Typen bestimmt, die sich durch unterschiedliche Merkmale auszeichnen. Ein entscheidendes Merkmal ist die Produktion von Melanin, also die Frage, wie schnell die Haut aufgrund von Sonneneinstrahlung bräunt.
Unabhängig vom Farbton der Haut, kann jede Haut sehr empfindlich oder widerstandsfähig sein. Unser Hauttyp-Test zeigt, welche Pflege die richtige für Ihre Haut ist.
Diese Folgen hat Sonnenbrand bei Kindern
Kinderhaut verfügt noch nicht über ausreichende Schutzmechanismen, wie erwachsene Haut sie gegen Sonneneinstrahlung besitzt. Vor allem die Bildung von Melanin ist bei Kindern noch nicht so ausgeprägt. Die Folge: Baby- und Kinderhaut verbrennt viel schneller.
Die eindringende UV-Strahlung verbrennt aber nicht nur die Haut. Vielmehr kann das Erbgut der Hautzellen nachhaltig geschädigt werden, weil die Hautstammzellen bei Kindern viel näher an der Hautoberfläche liegen. Ist das Erbgut einmal geschädigt, wird dieser Schaden bei Kindern an sehr viele, neue Hautzellen weitergegeben. Durch ihr schnelles Wachstum verfügen Kinder nämlich über eine sehr schnelle Zellteilung. Der Sonnenschaden der Zellen wird also an neue Zellen „vererbt“.
Das meinen Fachleute, wenn sie sagen: Die Haut vergisst nie. Durch die Schädigung des Erbgutes der Hautzellen ist das Risiko für Hautkrebs bei Kindern durch wiederholte Sonnenbrände deutlich erhöht. Fachleute glauben: Bis zu 80 Prozent der Sonnenschäden entstehen durch Sonnenbrände vor dem 18. Lebensjahr. Damit steigt das Risiko für den gefährlichen „schwarzen Hautkrebs“ stark, wenn Sie Ihr Kind nicht ausreichend vor der Sonne schützen.
Rufen Sie sofort den Notarzt und leiten Sie Erste-Hilfe-Maßnahmen ein, wenn es zu einer Bewusstlosigkeit kommt! Auch mit einem Baby sollten Sie beim Verdacht auf Sonnenstich sofort medizinische Hilfe suchen.
Häufige Fragen zu Sonnenbrand bei Babys und Kindern
Können Babys im Schatten Sonnenbrand bekommen
Auch im Schatten kann UV-Strahlung auf unsere Haut gelangen, allerdings in einem reduzierten Maße. Deshalb ist ein guter Sonnenschutz, etwa durch geeignete Sonnencreme, für Kinder unerlässlich. An Tagen mit starker Sonneneinstrahlung sollten Sie Ihrem Baby am besten UV-Schutzkleidung anziehen, damit die empfindliche Babyhaut bei längeren Aufenthalten im Freien gut geschützt ist.
Wie lange dürfen Babys in der Sonne sein?
Kinder im ersten Lebensjahr gehören niemals in die pralle Sonne! Ein guter Sonnenschutz sollte vor allem im ersten Lebensjahr besondere Priorität genießen. Dazu gehören sonnengeeignete Kleidung, der Aufenthalt im Schatten und das Meiden der Mittagshitze. Deshalb empfehlen Fachleute, im ersten Lebensjahr unabhängig von der Jahreszeit Vitamin D in Form von Tropfen zu substituieren.
Wie schütze ich mein Baby vor Sonne?
Am wichtigsten ist, dass Sie sich mit Ihrem Kind immer im Schatten aufhalten. Außerdem ist ab dem ersten Geburtstag der richtige Lichtschutzfaktor entscheidend. UV-Schutzkleidung sowie ein Sonnenhut mit Nackenschutz und Schirm sorgen dafür, dass Sie Ihr Kind vor Sonnenbrand bewahren können. Denken Sie auch daran: Sobald sich Ihr Kind in der Kinderbetreuung befindet, gehören geeignete Sonnenschutzmittel auch mit in die Kita-Tasche!
Sonnenbrand beim Baby – welche Creme?
Sollte die Haut doch zu viel Sonne abbekommen haben, empfehlen sich Lotions mit Ringelblumenextrakt oder Dexpanthenol. Bei Sonnenbrand verschreibt die Kinderarztpraxis in der Regel eine geeignete Creme. Trockene, empfindliche Haut pflegen Sie am besten mit unserer HiPP Babysanft Pflegecreme.
Hinweis:
Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Wichtig: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.
Autoreninfo:
Celsy Dehnert ist freiberufliche Journalistin und Autorin für Ratgebertexte. Als Mutter von zwei Kindern mit 18 Monaten Altersunterschied navigiert sie selbst durch die Abenteuer der Elternschaft. Um anderen Eltern und sich selbst die dringendsten Fragen zu beantworten, schreibt sie Ratgeber zu den Themen Familie, Schwangerschaft und Leben mit Kindern.