Gewürze und Kräuter in der Schwangerschaft
Ohne Kräuter und Gewürze wären unsere Mahlzeiten ziemlich geschmacklos. Deshalb haben sie auch in der Schwangerschaft ihren berechtigten Platz in unserer Ernährung. Die in ihnen enthaltenen Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente helfen Schwangeren ab der 20. Schwangerschaftswoche dabei, die Geschmacksknospen Ihres Babys zu prägen. Doch Gewürze und Kräuter entfalten nicht nur abwechslungsreiche Aromen – viele von ihnen haben eine nachweisbar naturheilkundliche Wirkung. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, mit welchen Kräutern und Gewürzen Schwangere lieber maßvoll umgehen sollten.
Gerade im ersten Schwangerschaftstrimester, also bis zum Ende der 13. SSW, kann Übelkeit völlig normal sein. Auch darüber hinaus verspüren Schwangere eine besondere Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Aromen. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern!
Bei allen Wildkräutern gilt: Waschen Sie die gesammelten Kräuter und Gewürze, bevor sie dem Gericht hinzugefügt werden. Durch Tierkot oder Ähnliches droht ansonsten eine Infektion mit Toxoplasmose, Listerien und anderen Erregern.
Getrocknete und gemahlene Gewürze sowie Kräuter sind oft in praktischen Dosierdosen erhältlich. Schütten Sie die Kräuter und Gewürze niemals direkt aus der Packung in den Topf oder die Pfanne, sondern verwenden Sie stattdessen einen Löffel. Beim Schütten über dem offenen Kochtopf steigt Wasserdampf in die Dose. So bleiben geringe Rückstände von Wasser in der Packung zurück, die das Wachstum von Pilzen und Bakterien begünstigen. Außerdem verklumpen die Gewürze und Kräuter durch die Wasserrückstände und lassen sich so schlechter dosieren.
Ist Curry in der Schwangerschaft erlaubt?
Tatsächlich handelt es sich bei Curry nicht um ein einziges Gewürz, sondern um eine Komposition aus verschiedenen Gewürzen, die zusammen als Curry bezeichnet werden. Dazu gehören in der Regel:
Einige der Gewürze in dieser Liste gelten bei frühzeitigen Wehen als problematisch, sollten aber in küchenüblichen Mengen keine Nachteile haben. Solange Schwangere die Gewürzkomposition gut vertragen, spricht also nichts gegen ein deftiges Curry dann und wann.
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Ist Kurkuma gut in der Schwangerschaft?
Als sogenanntes Superfood war Kurkuma in den letzten Jahren in aller Munde. Vor allem im Bereich der Gesundheit werden dem exotischen Gewürz allerlei wohltuende Wirkungen nachgesagt. Tatsächlich ist Kurkuma verdauungsfördernd, kann also gegen Verstopfung helfen. Außerdem enthält es viele Antioxidantien. In großen Mengen kann Kurkuma aber abführend wirken und so frühzeitige Gebärmutterkontraktionen begünstigen. Schwangere sollten also beispielsweise von Goldener Milch Abstand halten, weil ein Teelöffel Kurkuma mit einer Menge von drei bis fünf Gramm bereits die empfohlene Tagesdosis erreicht. Als klassisches Gewürz in der Küche ist Kurkuma in der Schwangerschaft allerdings unbedenklich. In der asiatischen Küche wird Kurkuma seit Jahrhunderten verwendet und hat dort keine negative Wirkung offenbart.
Häufige Fragen zu Gewürzen und Kräutern in der Schwangerschaft
Kann Spekulatius Wehen auslösen?
Ähnlich wie Curry ist Spekulatius kein eigenständiges Gewürz, sondern eine Gewürzkomposition aus Zimt, Muskat, Nelkenpulver, Ingwer, Kardamom und weißem Pfeffer. Entgegen der üblichen Überzeugungen, dass viele dieser Gewürze wehenfördernd sind, ist jedes der enthaltenen Gewürze in küchenüblichen Dosierungen unbedenklich. Allerdings ist Spekulatius im Geschmack recht intensiv, was gerade im ersten Trimester zu Irritationen führen kann, wenn die Geschmacksnerven hormonell bedingt besonders empfindlich sind.
Welchen Tee darf man in der Schwangerschaft nicht trinken?
Stark entwässernde Tees, wie Aufgüsse aus Birkenblättern, Maisbart oder Sellerie, sind in der Schwangerschaft tabu. Ebenso sollten Schwangere auf Eisenkraut-Tee, Rosmarin-Tee oder Salbeitee verzichten. Ansonsten ist Tee in der Schwangerschaft weitestgehend unbedenklich. Spezielle Schwangerschaftstees sind sogar eine gute Möglichkeit, ausreichend zu trinken.
Welche Salate darf man in der Schwangerschaft essen?
Grundsätzlich dürfen Schwangere bei allen grünen Salaten in der Schwangerschaft bedenkenlos zugreifen. Wichtig ist, dass das verwendete Blattgemüse gründlich gewaschen wird, um Toxoplasmose oder anderen Erregern vorzubeugen. Ansonsten sind grüne Salate tolle Lieferanten für wichtige Vitamine und Nährstoffe, von denen Schwangere besonders viele brauchen.
Hinweis:
Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Wichtig: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.
Autoreninfo:
Celsy Dehnert ist freiberufliche Journalistin und Autorin für Ratgebertexte. Als Mutter von zwei Kleinkindern mit 18 Monaten Altersunterschied stand sie häufiger vor der Frage, auf was es in der Schwangerschaft eigentlich ankommt. Heute schreibt sie Ratgeber, um werdenden Eltern die drängendsten Fragen zu beantworten.
Fachliche Beratung: Amelie Bieringer, Ernährungswissenschaftlerin bei HiPP.