Sonne in der Schwangerschaft – Vollkommen unbedenklich?

Wussten Sie, dass während Ihrer Schwangerschaft täglich etwa ein Zehntel des gesamten Tageslichts im Uterus und damit beim Fötus ankommt? Dadurch ist der Tag-Nacht-Wechsel dem Kind nicht ganz unbekannt, wenn es dann mal zur Welt kommt. Doch das stellt auch die Frage in den Raum: Wie viel Sonne in der Schwangerschaft ist eigentlich erlaubt? Auch wenn es eine Weile dauern dürfte, bis es dem Baby im Bauch zu warm wird, sollten Schwangere mit der Sonne vorsichtig sein. Denn Sonnenbrand und Überhitzung sind selbst in der Frühschwangerschaft schon ein Risiko, das nicht zu unterschätzen ist.

Gut für den Vitamin-D-Speicher: Sonnenbaden in der Schwangerschaft

Ausreichend Bewegung an der frischen Luft ist für alle Menschen unerlässlich, damit ihr Körper genug Vitamin D  produzieren kann. Vor allem im Sommer sollten schwangere Frauen sonnige Tage im Freien genießen, damit die körpereigenen Depots mit dem Sonnenvitamin angereichert werden können. Dafür sind auch kurze Sonnenbäder durchaus in Ordnung.

Allerdings gilt Vorsicht, denn die Haut werdender Mütter ist besonders anfällig für Sonnenbrand. Das erhöht das Hautkrebsrisiko erheblich. Außerdem bildet die Haut von Schwangeren durch den hohen Östrogenspiegel im Blut schneller Melanin. Das bedeutet, es kommt zu einer höheren Pigmentierung und damit zu Pigmentflecken.

Sicher Sonnenbaden in der Schwangerschaft

Hier kommen fünf Tipps für den sicheren Sonnengenuss in der Schwangerschaft:

  1. Cremen Sie sich mit ausreichend Sonnencreme ein. Damit beugen Sie Sonnenbrand vor und verringern das eigene Hautkrebsrisiko erheblich. Denken Sie daran, regelmäßig Sonnenschutz nachzulegen.
  2. Meiden Sie die pralle Sonne. Auch im Schatten bzw. Halbschatten lässt sich gut Vitamin D tanken. Außerdem ist das Risiko für einen Sonnenstich in der prallen Sonne wesentlich größer.
  3. Umgehen Sie die Mittagssonne. In der Mittagszeit ist die Sonneneinstrahlung meistens am höchsten. Das bedeutet, in dieser Zeit kommt es besonders schnell zu Sonnenbrand oder Überwärmung. Nutzen Sie lieber die Morgenstunden oder den späten Nachmittag für Sonnenbäder, Schwimmbadbesuche oder Ähnliches.
  4. Achten Sie darauf, dass Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Täglich 1,5 bis 2 Liter Wasser zu trinken wird in der Schwangerschaft generell empfohlen. Bewegen Sie sich in der Sonne, sollten Sie besonders auf die Einhaltung dieser Empfehlung achten.
  5. Baden Sie nicht zu lange im warmen Sonnenlicht. Je nach Hauttyp beträgt die Eigenschutzzeit der Haut maximal 10 bis 40 Minuten. Dabei reichen im Sommer schon 5 bis 10 Minuten an der Sonne, um ausreichend Vitamin D zu tanken.

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So schützen Schwangere sich vor Überhitzung

Untersuchungen legen nahe, dass eine Überschreitung der Körperkerntemperatur der Mutter über 39 Grad Celsius hinaus potentiell zu Neuralrohrdefekten beim Fötus führen kann. Deshalb wird Schwangeren empfohlen, nicht zu heiß zu saunieren und auch nicht länger als 15 Minuten heiß zu baden.

Doch schon vor der Überschreitung der Körperkerntemperatur kann zu viel Sonne für die werdende Mutter und damit auch für das Baby gefährlich werden. Denn schon bei normalen Außentemperaturen kann die Sommersonne den mütterlichen Kreislauf stark belasten. Das liegt daran, dass der schwangere Körper durch eine erhöhte Stoffwechselaktivität und die gesteigerte Blutzirkulation von sich aus schon viel Wärme produziert.

Kommt durch die starke Sommersonne nun zusätzliche Wärme von außen hinzu, kann dies zu Kreislaufproblemen führen. Ebenso werden Schwangerschaftsbeschwerden wie starke Müdigkeit oder Wassereinlagerungen verstärkt.

Für Schwangere bedeutet das, dass sie körperlich anstrengende Aktivitäten in der Sonne meiden sollten. Gegebenenfalls bietet es sich an, zwischendurch ein kühles Fußbad zu nehmen, wenn die Temperaturen über mehrere Tage sehr hoch sind. Auch kann es helfen, die Arme und Beine mit kühlem bis lauwarmem Wasser abspülen.

Darüber hinaus sollten Schwangere, die sich viel an der Sonne bewegen, ausgiebige Pausen machen.

Sonnenbrand & Co. – Der richtige Sonnenschutz für Schwangere

Zu viel Sonne in der Schwangerschaft kann nicht nur zu schmerzhaftem Sonnenbrand führen, sondern auch die Bildung von Pigmentflecken verstärken. Umso wichtiger ist ein guter Sonnenschutz. Doch warum ist der Sonnenschutz in der Schwangerschaft eigentlich so wichtig?

Vorsicht vor Sonnenbrand!

Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für Sonnenbrand. Die Schwangerschaftshormone lockern das Gewebe der Haut. Dadurch steigt die Empfindlichkeit der Haut gegenüber UV-Licht, sodass die Hautzellen schneller verbrennen.

Auch wird die Haut in Dekolleté und Bauch durch den wachsenden Babybauch dünner. Dadurch können UV-A- und UV-B-Strahlen schneller in die tieferliegenden Hautschichten eindringen. Damit kommt es nicht nur schneller zu Sonnenbrand, sondern auch das Hautkrebsrisiko steigt. Ebenso kann es häufiger zu Sonnenallergie kommen. Deshalb ist der richtige Sonnenschutz unerlässlich.

Der richtige Sonnenschutz für Schwangere

Grundsätzlich gilt: Wie viel Sonne die eigene Haut verträgt, hängt vom Hauttyp ab. Bei sehr heller Haut können schon 10 Minuten an der prallen Sonne zu viel sein, sodass es zu Sonnenbrand kommt. Deshalb ist ein guter Sonnenschutz wichtig.

Am besten schützt die Kombination aus mechanischem Schutz und Sonnencreme. Unter mechanischem Sonnenschutz versteht man beispielsweise helle, luftige Kleidung, Sonnenhüte oder spezielle UV-Kleidung.

Sonnencreme für Schwangere sollte mindestens einen Lichtschutzfaktor (LSF) von 30 haben. Noch besser ist ein Produkt mit LSF 50. Wichtig dabei zu wissen:

Der Lichtschutzfaktor verlängert nur die Eigenschutzzeit der Haut. Das bedeutet, wie lange die Sonnencreme vor Sonnenbrand schützt, hängt wiederum vom eigenen Hauttyp ab. Grundsätzlich sind Sonnencremes für Babys und Kinder auch für werdende Mütter bestens geeignet.

Pigmentflecken in der Schwangerschaft – Ist die Sonne schuld?

Sonnenschutz hilft in der Schwangerschaft nicht nur, einen Sonnenbrand zu vermeiden. Er wirkt auch der Entstehung von Pigmentflecken entgegen. Denn durch den hohen Östrogenspiegel während der Schwangerschaft können Pigmentflecken in dieser Zeit vermehrt auftreten.

Bekanntestes Beispiel für dieses Phänomen ist die Linea nigra, also die dunkle Linie, die bei vielen Schwangeren vom Bauchnabel bis zum Schambein führt. Es gibt aber auch die sogenannte Schwangerschaftsmaske, auch Mutterflecken genannt. Das sind dunkle Flecken, die vor allem an der Stirn, auf den Wangen und um das Kinnbein herum auftreten. Diese Schwangerschaftsmaske zeigt sich vor allem bei Schwarzen Frauen häufiger.

In der Regel verschwinden die Pigmentflecken nach der Schwangerschaft wieder. Bei hoher Sonneneinstrahlung verdunkeln sich die Flecken jedoch. Das bedeutet, sie verblassen nach der Schwangerschaft auch langsamer.

Häufige Fragen zu Sonne in der Schwangerschaft

Kann es dem Baby im Bauch zu warm werden?

Nein, grundsätzlich kann dem Baby nicht zu warm werden, wenn in der Schwangerschaft die Sonne auf den Bauch scheint. Das Gewebe absorbiert die UV-Strahlung komplett und das Fruchtwasser hilft, die Temperatur im Uterus zu halten. Problematisch wird die Sonne erst, wenn sie die Gesundheit der Mutter gefährdet.

Im dritten Trimester kann es allerdings sein, dass das Baby schnell auf die Wärme reagiert, weil die Gebärmutter voll geweitet ist und direkt hinter der Bauchdecke liegt. Dann ist nicht mehr ausreichend Gewebe und Fruchtwasser da, um eine Temperatursteigerung zu verhindern.

Wie lange darf man als Schwangere baden?

Fachleute raten Schwangeren, bei einer Wassertemperatur von maximal 34 Grad Celsius höchstens 15 Minuten in der warmen Badewanne zu verbringen. Doch ab der 38. Schwangerschaftswoche ist Vorsicht geboten: Werden vermeintliche Übungswehen in der Badewanne nicht weniger, sollten Schwangere lieber ihre Hebamme oder den Kreißsaal verständigen.

Ist Schwimmen gut für Schwangere?

Schwimmen ist eine gute Möglichkeit für Sport in der Schwangerschaft, weil das Wasser das Gewicht von den Gelenken nimmt. Damit wird der Körper, der sonst den wachsenden Babybauch stemmen muss, spürbar entlastet. Vor allem das Rückenschwimmen gilt als besonders günstig, weil dabei die Wirbelsäule gestreckt wird. Das beugt Bandscheibenvorfällen vor.

Kann man in der Schwangerschaft in die Sauna?

Vor allem für erfahrene Saunagängerinnen ist das Saunieren in der Schwangerschaft kein Problem. Grundsätzlich sollten Schwangere aber besonders heiße Saunen mit 80 Grad und mehr meiden. Wichtig ist außerdem, dass es keine Schwangerschaftskomplikationen gibt. Bei Schwindel, Übelkeit oder frühen Kontraktionen sollte auf das Saunieren verzichtet werden.

Hinweis:

Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Wichtig: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.

Autoreninfo:

Celsy Dehnert ist freiberufliche Journalistin und Autorin für Ratgebertexte. Als Mutter von zwei Kindern mit 18 Monaten Altersunterschied navigiert sie selbst durch die Abenteuer der Elternschaft. Um anderen Eltern und sich selbst die dringendsten Fragen zu beantworten, schreibt sie Ratgeber zu den Themen Familie, Schwangerschaft und Leben mit Kindern.