Die beste Babynahrung: Ernährungsplan für das erste Lebensjahr

Das erste Lebensjahr Ihres Babys ist unglaublich aufregend: In nur zwölf Monaten lernt Ihr Kind so viel, was es zum Leben braucht. Der erste Schritt, das erste Wort, die ersten Spiele – all das will sorgsam vorbereitet sein. Damit sich Gehirn, Nervenbahnen und Muskeln prächtig entwickeln, ist die richtige Ernährung das A und O. Von der Muttermilch, über die Beikost, bis zur Familienkost: In unterschiedlichen Phasen braucht Ihr Baby verschiedene Nährstoffe. Wir haben das Wichtigste zum Thema Babynahrung für Sie zusammengestellt, damit Sie Ihr Baby optimal in dieser aufregenden Zeit unterstützen können.

Welche Babynahrung gibt es?

Für Erstlingseltern kann das Angebot an Milchnahrung für die ersten zwölf Monate undurchschaubar sein. Doch bei genauer Betrachtung ist die Auswahl ganz einfach:

Milchnahrung Beikost Familienkost
Muttermilch Gemüse-Fleisch-Brei Alles, was zuhause auf den Tisch kommt
Anfangsmilch, wie Pre und 1 Getreide-Obst- Brei Snacks, wie Reiswaffeln oder Hirsekringel
Folgemilch, wie 2, 3 oder Kindermilch Milch-Getreide-Brei Kindermüsli
Spezialnahrung

Je nach Alter des Kindes können Sie aus dieser Auswahl die Mahlzeiten zusammenstellen, die der Entwicklung und dem Bedarf Ihres Kindes am besten gerecht werden. Dabei weisen alle Säuglinge anfangs das gleiche Merkmal auf – einen großen Durst nach Milch.

Milchmonate – Babynahrung in den ersten Lebensmonaten

Die grundlegendste Babynahrung wird uns von der Natur gleich mitgegeben – Muttermilch. Gleich mit der Geburt des Kindes beginnen die Milchdrüsen der Brust damit, die wertvolle Nahrung zu produzieren. Stillen ist von Anfang an der beste Schutz für Ihr Baby, denn Muttermilch unterstützt den Aufbau einer gesunden Darmflora – der Grundstein für ein starkes Immunsystem. Sie enthält alle nötigen Vitamine und Nährstoffe, außerdem setzen sich Fett- und Eiweißgehalt passend zum Energiebedarf des Kindes zusammen. Deshalb empfehlen nationale und europäische Fachgesellschaften, Kinder mindestens vier bis sechs Lebensmonate voll zu stillen.

Manche Frauen entscheiden sich aus ganz unterschiedlichen Gründen gegen das Stillen, andere können es aus gesundheitlichen Gründen nicht. Diesen Familien steht eine große Auswahl an Milchnahrung zur Verfügung, die der Muttermilch nachempfunden ist. Damit bekommt Ihr Baby alles, was es für ein gesundes Wachstum braucht. Gestartet wird mit der Anfangsmilch, bevor es mit der Folgemilch weiter geht.

Vor dem Regal kann die Verwirrung groß sein: Was ist denn nun Anfangsmilch und was ist Folgemilch? Pre-Milch und 1-er Milch stellen die sogenannte Anfangsnahrung dar. Die Folgenahrung sind dann die 2-er Milch und die 3-er Milch. Darüber hinaus gibt es dann Spezialnahrung und Kindermilch. Alle Milchsorten im Überblick:

Was ist Anfangsmilch?

Anfangsmilch ist in ihrer Zusammensetzung der Muttermilch nachempfunden und deshalb für alle Säuglinge geeignet, deren Mutter nicht stillen kann oder möchte. Sie eignet sich außerdem ideal zum Zufüttern. Man kann Anfangsmilch entweder als Pulvernahrung zum Anrühren mit Wasser kaufen oder in trinkfertigen Fläschchen. Anfangsnahrung enthält viel Fett, Eiweiß und Mineralstoffe, und sie kann wie Muttermilch frei nach Bedarf gefüttert werden. Bei Anfangsmilch unterscheiden wir zwischen Pre-Nahrung und der sogenannten 1-er Milch.

Pre vs. 1 – Wo liegt der Unterschied?

Viele Eltern sind zunächst verwirrt, wenn sie vor dem Regal stehen. Sie können zwischen Pre-Nahrung und Milchnahrung mit der Bezeichnung „1“ wählen – auf beiden steht Anfangsmilch. Wo liegt also der Unterschied zwischen Pre und 1-er Milch?

Pre-Nahrung ist in Bezug auf Fett, Eiweiß, Laktose und Mineralstoffe sehr ähnlich zusammengesetzt wie Muttermilch. Premium-Produkte enthalten zusätzlich funktionelle Zutaten, wie beispielsweise Ballaststoffe oder natürliche Milchsäurekulturen, die ebenfalls in Muttermilch vorkommen. Pre-Nahrung ist also der adäquate Ersatz, wenn Stillen nicht möglich oder nicht gewünscht ist. Sie können Ihrem Baby ohne Zweifel so viel Pre-Milch füttern, wie das Baby möchte. Pre kann grundsätzlich bis zum sechsten Lebensmonat verabreicht werden, aber ähnlich wie Muttermilch kann Pre-Nahrung auch darüber hinaus zum Einsatz kommen.

1-er Nahrung ist ebenfalls Anfangsmilch und kann auch ab der Geburt gefüttert werden. Im Unterschied zur Pre-Nahrung wird bei 1er-Nahrung lediglich ein kleiner Teil des Milchzuckers (Laktose) durch leichtverdauliche Stärke ersetzt, um die Nahrung sämiger zu machen. Die Nahrung verweilt dadurch etwas länger im Magen-Darm-Trakt und wird von vielen Eltern deshalb als sättigender beschrieben. Ebenfalls stellen Eltern fest, dass leichtes Aufsstoßen weniger werden kann. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei vielen Babys damit besser ein regelmäßiger Trinkrhythmus einstellen lässt. Trotz der Stärke gibt es in der Energiezufuhr zwischen Pre und 1-er keinen großen Unterschied. Trinken Babys im Laufe der Wochen immer mehr oder werden die Abstände kürzer, dann bietet es sich an von der Pre zur 1er-Milch überzugehen.

Welche Folgemilch ist geeignet?

Über die Anfangsmilch hinaus, gibt es unterschiedliche Arten von Folgemilch, die Sie Ihrem Baby im Laufe des ersten Lebensjahres geben können:

  • 2-er Milch eignet sich zur Fütterung nach dem sechsten Lebensmonat, wenn der Energiebedarf durch Krabbeln und Sitzversuche steigt und Ihr Baby bereits Beikost bekommt, wie den Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag. Beikost und Folgemilch ergänzen sich bestens. Folgemilch hat gegenüber Anfangsmilch einen höheren Eisengehalt und unterstützt so den Eisenhaushalt des Babys besonders, was gerade nach sechs Monaten von Vorteil ist. 3-er Milch ist für den älteren Säugling ab dem 10. Monat geeignet. Sie weist eine noch sämigere Konsistenz auf als die 2er.
  • Kindermilch eignet sich ab dem 1. Geburtstag als Fortführung der Folgemilch. Kindermilch ist besonders durch ihren höheren Gehalt an Vitamin D und Calcium genau auf den Bedarf von Kleinkindern ausgelegt. Dabei enthält Kindermilch weniger Eiweiß als Kuhmilch, sodass die Nieren entlastet werden.

Wann brauche ich Spezialnahrung?

Für Babys, die unter vorübergehenden, unspezifischen Verdauungsstörungen leiden, wie z.B. laktosebedingten 3-Monatskoliken, Verstopfungen oder vermehrtem Aufstoßen und Spucken, gibt es Spezialnahrung. Bevor man jedoch zu Spezialnahrung greift, sollten unbedingt die Beschwerden des Kindes mit dem Kinderarzt genau abgeklärt werden.

Neigt Ihr Baby zu vermehrtem Spucken, bietet sich etwa Anti-Reflux Nahrung an, die durch natürliche Quellstoffe dafür sorgt, dass die Nahrung besser im Magen bleibt. Für Kinder mit einer Neigung zu starken Blähungen ist beispielsweise die Comfort Spezialnahrung sinnvoll, da diese dank ihrer speziellen Zusammensetzung angenehmer für sensible Bäuche ist.

Zwiemilch-Ernährung: Milchnahrung und Stillen

Wer sich nicht zwischen Stillen und Fläschchen entscheiden möchte, kann die sogenannte Zwiemilch-Ernährung wählen. Bei dieser Variante wird sowohl gestillt, als auch Milchnahrung mit der Flasche gefüttert. Für Familien, in denen das nicht stillende Elternteil viel Zeit allein mit dem Baby verbringt oder die Muttermilch nicht ausreicht, kann diese Form der Ernährung eine entlastende Alternative darstellen. So bekommt das Baby anteilig weiterhin wertvolle Muttermilch. Sollten Sie sich für diese Art der Milch-Ernährung interessieren, wenden Sie sich für ein sinnvolles Vorgehen vertrauensvoll an Ihre Hebamme.

Sie wollen mehr über Milchnahrung von HiPP erfahren? Entdecken Sie aktuelle Babynahrung Testergebnisse von Öko-Test oder Stiftung Warentest.

Beikoststart

Ab dem fünften Lebensmonat kommt neues Leben in den Alltag: Der früheste Beikostbeginn steht vor der Tür. Wenn Ihr Baby sich rege für das elterliche Essen interessiert und die volle Kopfkontrolle erlangt hat – und demnach ­­­­­­seinen Oberkörper gerade und den Kopf oben halten kann – können Sie damit beginnen, Ihren Liebling an festeres Essen als Milchnahrung zu gewöhnen. Dabei gilt: Gehen Sie Schritt für Schritt vor und orientieren Sie sich an der Entwicklung Ihres Kindes. Wir zeigen Ihnen, wie der Beikost-Start am besten gelingt.

Wann soll ich mit der Beikost beginnen?

Mit der Beikost beginnen Sie am besten zwischen dem abgeschlossenen vierten und sechsten Babymonat. Sobald Ihr Baby vier Monate alt ist, geben Sie auf die sogenannten Beikostreifezeichen Acht. Dabei steht der individuelle Entwicklungsstand Ihres Kindes im Vordergrund: Manche Kinder sind schon früh mit vier Monaten bereit für die erste Brei-Mahlzeit, andere hingegen sind erst mit fünf oder sechs Monaten soweit. Bei der Beikost-Einführung gilt: Jedes Baby startet in seinem individuellen Tempo. Deshalb ist es sinnvoller, weniger in den Kalender zu schauen, sondern darauf zu achten, ob Ihr Kind die Reifezeichen für die Beikost bereits zeigt.

Was sind Beikostreifezeichen?

Es gibt fünf Signale bzw. Entwicklungsschritte, die Ihr Baby zeigt, um zu signalisieren: Jetzt ist Zeit für Beikost! Dabei müssen nicht alle Reifezeichen gleichzeitig erfüllt sein. Aber je mehr Sie beobachten, desto wahrscheinlicher ist der Zeitpunkt für die erste, richtige Mahlzeit gekommen.

  1. Kau- und Mahlbewegungen sowie verminderter Zungenstoß-Reflex: Sitzen Sie am Esstisch und Ihr Kind ahmt Ihre Kaubewegungen nach? Das ist ein gutes Zeichen! Eventuell können Sie auch beobachten, wie das Baby mit seinen Kiefern mahlt. Kommt nun eine Verminderung des Zungenstoß-Reflexes dazu, ist die Zeit reif für Beikost. Beim Zungenstoß-Reflex schiebt das Kind alles, was man ihm in den Mund steckt, direkt mit der Zunge wieder heraus. Das ist ein Schutzmechanismus, der das Baby vor dem Verschlucken von Gegenständen schützt. Gleichzeitig bedeutet das aber auch: Erst, wenn dieser Reflex nachlässt und Ihr Baby den Brei zum Schlucken mit der Zunge nach hinten schiebt, können Sie sich an das Experiment Breimahlzeit wagen.
  2. Stabiles Sitzen mit Kopfkontrolle: Im Alter von sechs Monaten können sich die wenigsten Babys von allein hinsetzen. Allerdings haben sie genug Rumpfstabilität, um ihre Oberkörper gerade und den Kopf oben zu halten, wenn man sie auf den Schoß nimmt. Erst, wenn Ihr Baby auf Ihrem Schoß oder mit Unterstützung sitzend nicht mehr nach links oder rechts kippt und seinen Kopf oben halten kann, ist es bereit für die ersten Versuche mit Beikost. Ein guter Gradmesser für die motorische Reife Ihres Babys ist, ob es sich vom Bauch auf den Rücken drehen kann. Gleichzeitig zu diesem Entwicklungsfortschritt reift auch die Mund- und Zungenmotorik heran, die für die Beikost benötigt wird.
  3. Ihr Baby steckt Dinge gezielt in den Mund: Die Natur hat unsere Entwicklung so angelegt, dass wir mit Erreichen der Beikostreife tendenziell auch in der Lage wären, selbstständig zu essen. Können Sie also beobachten, dass Ihr Baby sich gezielt Dinge in den Mund steckt, kommt die Zeit für gemeinsame Mahlzeiten. Auch der sogenannte Pinzettengriff, also die Fähigkeit, kleinere Gegenstände mit Daumen und Zeigefinger zu greifen, ist ein bewährtes Beikostreifezeichen.
  4. Anzeigen von Sättigung: Ein gutes Zeichen ist, wenn Ihr Baby gegen Ende der Mahlzeit die Lippen zusammenpresst, den Kopf wegdreht und angebotene Nahrung von sich schiebt. Das bedeutet: Mama, ich bin satt! Für die Einführung von breiiger Kost ist es sinnvoll, wenn Ihr Baby in der Lage ist, Ihnen klar zu machen, wann es keinen Hunger mehr hat.
  5. Ausgeprägtes Interesse an neuen Lebensmitteln: Dieses Beikostreifezeichen ist alleinstehend nicht entscheidend, aber das Anzeichen, das den meisten Eltern sofort auffällt – der Nachwuchs greift nach dem eigenen Brötchen. Für die Einführung von Beikost ist ein reges Interesse für neue Lebensmittel hilfreich, um Ihr Baby an die neuen Geschmäcker und Texturen heranzuführen.

Je mehr dieser Anzeichen Sie beobachten können, desto sicherer können Sie sich sein: Die Zeit ist reif für die Beikost!

Beikostplan für Ihr Baby

Zeigt der Säugling die ersten Beikostreifezeichen, ist die Verunsicherung bei vielen Eltern immer noch groß: Wie fängt man die Umstellung der Babynahrung an? Damit Ihr Beikoststart gelingt, haben wir einen Ernährungsplan für Babys nach dem vierten Lebensmonat (= ab 5. Monat) zusammengestellt.

Lebensmonate Tageszeit Was ist in der Babynahrung?
ab dem 5.-7. Lebensmonat morgens Milchnahrung
mittags Gemüse-Fleisch-Brei/Menü
nachmittags Milch
abends Milch
ab dem 6. Lebensmonat morgens Milch
mittags Gemüse-Fleisch-Brei/Menü
nachmittags Milch
abends Milch-Getreide-Brei
ab dem 7. Lebensmonat morgens Milch
mittags Gemüse-Fleisch-Brei/Menü
nachmittags Obst-Getreide-Brei
abends Milch-Getreide-Brei
ab dem 10. Lebensmonat Langsamer Übergang Richtung Familienkost

1. Mittags: Gemüse-Fleisch-Brei/Menü

Traditionell beginnt die Beikosteinführung mittags mit einem Gemüse-Fleisch-Brei. Dabei starten Sie zunächst mit einer Gemüsesorte und wenigen Löffeln Brei. Von hier aus erweitern Sie schrittweise die Menge der gefütterten Mahlzeit und die Zutaten. Lassen Sie Ihr Baby frühzeitig die Vielfalt im Geschmack erleben und wechseln Sie alle 1-2 Tage die Gemüsesorte. Frühe Erfahrungen im Geschmack können langfristige Vorlieben beeinflussen. In der ersten Woche füttern Sie ausschließlich Gemüse, in der zweiten können Sie schon etwas Kartoffel hinzunehmen. Folgende Gemüsesorten sind für den ersten Brei geeignet:

  • Karotte
  • Pastinake
  • Brokkoli
  • Kürbis

Nimmt Ihr Baby diese Mahlzeit ohne Probleme an, können Sie ab der dritten Woche Fleisch hinzugeben. Als Fleischsorten eignen sich Rind, Geflügel, Schwein oder Lamm. Verträgt Ihr Baby die Fleischmahlzeit gut, können Sie einmal in der Woche ein Fisch- statt ein Fleisch-Menü geben.

2. Abends: Milch-Getreide-Brei

Sobald Ihr Baby die Mittagsmahlzeit vollständig isst und gut verträgt, können Sie sich an die Abendmahlzeit machen. Für das Abendbrot sieht der Ernährungsplan einen Milch-Getreide-Brei vor. Zum Anrühren dieses Breis können Sie entweder Kuhmilch mit einem Fettgehalt von 3,5 Prozent oder Folgemilch verwenden. Als Getreidesorten haben sich Hirse, Hafer und Dinkel bewährt.

3. Nachmittags: Getreide-Obst-Brei

Zum Schluss der Beikosteinführung steht nachmittags der Getreide-Obst-Brei. Nun wird Ihr Baby auch an die Süße der Früchte herangeführt. Hierfür können Sie einfach etwas Fruchtmus mit einer Getreidesorte mischen. Spezielle Getreidebreie für Babys eignen sich hierfür gut, weil diese auch ohne Kochen gut aufquellen. Als Obst bewähren sich vor allem Äpfel und Birnen. Manche Familien tauschen die Einführung des Nachmittagsbreis auch mit dem Abendbrei. Für den Ernährungsplan Ihres Babys ist das unerheblich. Wichtig ist, dass es in Ihren gemeinsamen Familienalltag passt.

Die HiPP Produktgruppen erkennen Sie im Regal an folgender Farbcodierung:

Wie kann ich Beikost einführen?

Bei der Einführung von Beikost kommt es vor allem auf das Tempo Ihres Babys an. Bei jeder Breimahlzeit fangen Sie mit nur ein oder zwei Löffeln an und arbeiten sich schrittweise zur ganzen Portion hoch. Das Ziel ist nicht, dass Ihr Baby beim ersten Versuch direkt satt wird. Über die gesamte Beikosteinführung hinweg, bleibt Milch die primäre Babynahrung. Beginnen Sie mit der Einführung der nächsten Breimahlzeit deshalb auch immer erst, wenn Ihr Baby die vorangegangene Mahlzeit komplett aufisst.

Bei der konkreten Vorgehensweise unterscheiden sich die Babys grundlegend. Manche Babys sind so neugierig und aufgeschlossen, dass man zunächst Brei füttern und anschließend bis zur Sättigung stillen bzw. Milch geben kann. Andere Kinder hingegen sind hungrig nicht sehr experimentierfreudig. Hier empfiehlt es sich, wenn Sie Ihr Baby erst einmal mit Milch anfüttern und dann versuchen, ob es sich für ein oder zwei Löffel Brei begeistern kann.

Was brauche ich für den Beikoststart?

Mit der Veränderung im Alltag benötigt auch die Erstausstattung für das Baby einige Ergänzungen, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Hier kommt eine Liste mit Dingen für den Beikost-Start, die sich für Eltern bewährt haben:

  • passende Sitzgelegenheit, etwa eine verstellbare Schale für den Hochstuhl und später dann ein richtiger Hochstuhl
  • Plastiklöffel für Babys
  • kleine Schüsseln
  • Lätzchen, gern auch Kittel für den ganzen Körper
  • richtige Babynahrung, dem Alter angepasst
  • viel Geduld und Gelassenheit – gerade zu Beginn bleibt der Brei gern überall, außer im Kind

Selbst kochen oder Gläschen füttern?

Ob man selbst kocht oder zu Beikost aus dem Glas greift, kommt letztendlich nur auf die eigenen Vorlieben und die zeitlichen Ressourcen an. Babynahrung aus dem Glas unterliegt strengsten, staatlichen Kontrollen und ist genauso hochwertig wie selbst gekochte Nahrung. Kaum ein fertiges Lebensmittel ist so sicher wie Beikostgläschen. Viele Familien schätzen es sehr, dass die fertigen Breimahlzeiten überall mit hingenommen werden können und auch an stressigen Tagen eine ausgewogene Mahlzeit bieten.

Tipps für die Zubereitung von Babynahrung

Bei der Zubereitung von Babynahrung – ob Milchnahrung oder Beikost – kommt es vor allem auf folgendes an:

  • Arbeiten Sie immer sauber! Das bedeutet, Oberflächen vorher abwischen, Hände waschen und nur sauberes Geschirr benutzen.
  • Erwärmen Sie Beikost immer nur portionsweise. Entnehmen Sie mit einem sauberen Löffel so viel, wie Ihr Baby isst, und stellen Sie den Rest kalt.
  • Erwärmen Sie Babynahrung nicht zweimal!

Für Milchnahrung gibt es außerdem den nachfolgenden Tipp:

Stellen Sie eine Thermoskanne mit heißem Wasser und eine Flasche mit abgekochtem, kaltem Wasser bereit. So haben Sie direkt alles beisammen, wenn Ihr Baby Hunger bekommt. Heißes Wasser und kaltes Wasser mischen Sie für die optimale Temperatur etwa im Verhältnis 1:2.

Von der Beikost zur Familienkost

Ab dem 10. oder 11. Babymonat ist Ihr Liebling soweit, nach und nach von der Beikost zur Familienkost überzugehen. Sobald die Breimahlzeiten problemlos gegessen werden, für die Sättigung ausreichen und sich die ersten Zähnchen zeigen, können Sie Ihr Baby mit festerer Nahrung vertraut machen. Experten raten, mit diesem Schritt in jedem Fall so lange zu warten, bis sich Ihr Baby selbstständig hinsetzen kann. Zu diesem Zeitpunkt ist die Rumpfmuskulatur soweit ausgereift, dass Ihr Baby auch mit größeren Nahrungsstückchen beim Schlucken zurechtkommt.

Abhängig davon, wie viele Zähne Ihr Baby hat, können Sie mit weichem Obst oder Brot beginnen. Auch Reiswaffeln sind gut geeignet, da sie zwar das Abbeißen lehren, aber zusammen mit dem Speichel entsteht eine breiige Konsistenz.

Zu diesem Zeitpunkt können Sie außerdem die Milchmahlzeit am Morgen Schritt für Schritt durch etwas Brot plus Milch ersetzen. Entweder stillen Sie oder Sie reichen Ihrem Baby hierzu etwas Folgemilch aus einem Becher. So gelingt auch die Entwöhnung der Flasche, ohne Ihrem Baby die Milch vorzuenthalten.

Planen Sie beim Übergang zur Familienkost mindestens zwei Zwischenmahlzeiten am Tag ein. So können die Hauptmahlzeiten geringer ausfallen und der Darm Ihres Kindes kommt mit den Mahlzeiten besser zurecht.

Exkurs: Das sogenannte Baby-led Weaning

Beim Baby-led Weaning, auch als BLW bezeichnet, geht es um die vom Baby angeleitete Milchentwöhnung. Familien, die BLW praktizieren, füttern keinen Brei, sondern beginnen die Beikosteinführung gleich mit fester Nahrung. Ab dem sechsten Lebensmonat darf das Kind direkt vom Tisch mitessen.

Baby-led Weaning weist interessante Aspekte auf, da Kinder sehr früh mit der Optik, Haptik und Konsistenz unterschiedlicher Lebensmittel vertraut gemacht werden. Gleichzeitig berichten viele Familien, dass Säuglinge, die per BLW an die Beikost herangeführt werden, wesentlich länger stillen bzw. Milchnahrung benötigen, da die festen Mahlzeiten geringer ausfallen und die Sättigung später einsetzt. Deshalb stellt pürierte und grob-pürierte Kost nach wie vor die bewährte Basis der Babyernährung dar. Denn damit kann ein Säugling eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnehmen, welche die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt. Die Gabe von Breien hat sich als sichere Form der Nahrungszufuhr bei vielen Generationen von Babys bewährt und wird von ernährungswissenschaftlichen und kinderärztlichen Fachgesellschaften empfohlen.

Aufgepasst bei diesen Lebensmitteln im 1. Lebensjahr

Auch wenn eine ausgewogene Ernährung das A und O. ist, gibt es einige Dinge, die im ersten Lebensjahr Ihres Babys besser nicht auf den Tisch kommen:

  • Honig: Die Darmflora eines Kindes ist im ersten Lebensjahr noch nicht vollständig ausgebildet, sodass sie einige Erreger, wie bestimmte Bakterien oder Viren, nicht abwehren kann. Honig enthält von Natur aus Bakterien, die zwar für Erwachsene ungefährlich sind, bei Babys aber den lebensbedrohlichen Botulismus auslösen können. Deshalb ist Honig tabu, obwohl er ein natürliches Erzeugnis ist.
  • Zu viel Salz und starke Gewürze: Nicht nur Magen und Darm sind in den ersten Lebensmonaten noch empfindlich, auch die Nieren müssen erst noch heranreifen. Deshalb sind starke Gewürze, aber auch zu viel Salz, in den ersten 12 Monaten zu vermeiden. Gerade einem hohen Salzgehalt sind die Nieren noch nicht gewachsen.
  • Rohe oder weichgekochte Eier, rohes Fleisch, roher Käse: Wie auch in der Schwangerschaft, sollten Eier, Fleisch und Käse sehr gut durchgegart werden. Ansonsten kann zum Beispiel eine Salmonellen-Vergiftung drohen, der das Immunsystem von kleinen Kindern noch nicht gewachsen ist.

Darüber hinaus gilt – besonders beim Übergang zur Familienkost – Vorsicht bei Lebensmitteln, die aufgrund ihrer Größe schlecht gekaut werden können. Bei Nüssen, Beeren oder Kernen besteht die Gefahr, dass sie beim Schlucken in die Luftröhre gelangen. 

 

Wichtige Fragen zur Babynahrung

Auch über die Grundlagen der Beikost hinaus, gibt es viele Fragen, die vor allem Erstlingseltern vor Rätsel stellen. Wir haben die wichtigsten Antworten für Sie zusammengefasst:

Was und wie viel muss ein Baby trinken?

Mit der Beikosteinführung müssen Eltern auch für die Trinkmenge ein neues Maß finden. Zu Beginn der Beikost bleibt Milchnahrung Flüssigkeitsquelle Nummer eins. Sobald Ihr Kind größere Portionen Beikost oder Familienkost zu sich nimmt – etwa ab dem 8. Babymonat – sollten Sie zu jeder Mahlzeit etwas zu trinken reichen. Hierfür eignen sich stilles Mineralwasser, Leitungswasser, Babywasser oder ungesüßter Tee. Richtwerte sagen, Babys sollten zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat ungefähr 500 Milliliter täglich trinken, Milchmahlzeiten eingerechnet. Limonaden oder sehr süße Säfte sollten wegen des vielen Zuckers nicht als Durstlöscher gereicht werden.

Was heißt „ab dem 5. Monat“ bei Beikost?

Auf vielen Gläschen für die einführende Beikost steht die Wendung „ab dem 5. Monat“. Für Eltern ist oft unklar, welchen Zeitpunkt das genau beschreibt. Konkret bedeutet es, dass die Babynahrung gefüttert werden kann, wenn der vierte Lebensmonat beendet ist – also, wenn Ihr Baby vier Monate alt ist. Das ist gleichbedeutend mit „ab 5. Monat“.

Wie muss man Babynahrung erwärmen?

Man kann Babynahrung auf unterschiedliche Art erwärmen. Entweder wärmen Sie die Breimahlzeit in einem heißen Wasserbad oder Sie nutzen die Mikrowelle. Für das Erwärmen in der Mikrowelle gibt es, abhängig vom Produkt, verschiedene Zubereitungshinweise.

Nach der Öffnung eines Gläschens können, aus der Luft oder über andere Verunreinigungen, Bakterien in die Babynahrung gelangen. Bei Temperaturen, die für die Zubereitung von Babynahrung empfohlen werden, vermehren sich die Erreger besonders schnell.

Deshalb sollten Sie Babynahrung immer nur portionsweise erwärmen. Füllen Sie die benötigte Menge mit einem sauberen, unbenutzten Löffel in ein Schälchen und stellen Sie den Rest wieder kalt.

Welche Temperatur ist für Babynahrung optimal?

Bei Milchnahrung sagt man, dass etwa 37°C die richtige Temperatur für die Fütterung ist. Das bezeichnet man auch als handwarm, weil es etwa der durchschnittlichen Körpertemperatur eines Erwachsenen entspricht. Machen Sie ganz einfach den Test: Geben Sie einen Tropfen Milch auf die Innenseite Ihres Handgelenks. Wenn es Ihnen angenehm ist, können Sie die Milch verfüttern.

Auch bei Breimahlzeiten sollten Sie auf handwarme bzw. mundwarme Temperaturen achten. Probieren Sie am besten vorab von einem eigenen Löffel, ob der Brei die richtige Temperatur hat. Wer ganz sichergehen will, nutzt ein Babykost-Thermometer.

Kann man Babynahrung einfrieren?

Am besten ist es direkt nach dem Öffnen eines Gläschens den Brei zu füttern und nur so lange aufzubewahren, wie es auf dem Glas angegeben ist. Durch Einfrieren leidet erfahrungsgemäß die hohe Qualität der Breie.

Wenn Ihr Baby noch keine ganze Portion schafft, erwärmen Sie besser nur die benötigte Menge. Den Rest können Sie gut verschlossen bis zum nächsten Tag bzw. nach Angabe auf dem Glas im Kühlschrank aufbewahren.

Warum soll man Babynahrung mit einem Plastiklöffel füttern?

Die ersten Zähnchen werden auf diese Weise schonender behandelt – gerade beim Füttern unruhiger Kinder, oder wenn Ihr Baby lernt selbst mit dem Löffel zu essen. Zu Beginn der Beikost befühlen Babys nicht nur das Essen, sondern auch das Besteck. Dabei ist es sicherer, wenn das Baby auf einem Plastiklöffel  herumkaut, statt auf einem aus Metall, der über schärfere Kanten und härteres Material verfügt.

Ein spezieller Babylöffel ist bestens an den kleinen Babymund angepasst – er ist schmal, flach und nur leicht gewölbt. Das Plastikmaterial hat zudem eine angenehme, gleich bleibende Temperatur. Metall dagegen kann sich erhitzen und auch Kälte annehmen. Plastiklöffel schonen auch das Babygläschen an sich. Oft reicht ein "kleiner Schlag" mit einem Metalllöffel und es kann sich ein unsichtbarer Riss im Glas ergeben oder es splittert etwas vom Glas ab.

Was ist HA-Babynahrung?

Bei HA-Nahrung handelt es sich um hypoallergene Babynahrung, die für Babys mit Allergierisiko gedacht ist – das heißt, wenn bei den Eltern oder einem Geschwisterkind bereits eine Allergie vorliegt. In der HA-Nahrung ist das Eiweiß stärker aufgespalten, sodass der Körper es als weniger fremd empfindet. Eine HA-Nahrung hilft somit das Allergierisiko auf Milcheiweiß zu reduzieren. Sollte Ihr Baby allergiegefährdet sein, wenden Sie sich bitte an Ihre Hebamme oder den Kinderarzt. Erfahren Sie mehr über Allergien bei Kindern

Autoreninfo:

Celsy Dehnert ist freiberufliche Journalistin und Autorin für Ratgebertexte. Als Mutter von zwei Kleinkindern mit 18 Monaten Altersunterschied hat sie mehrfach Erfahrungen mit den unterschiedlichen Essgewohnheiten von Kindern gesammelt.