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Ovulationstest zur Bestimmung der fruchtbaren Tage

Die Bestimmung der fruchtbaren Tage ist unverzichtbar für alle, die mitten in der aufregenden Phase der Kinderwunschplanung stehen. Neben der reinen Beobachtung des Zyklus haben sich auch Ovulationstests bewährt, um das schmale Zeitfenster des Eisprungs exakter zu bestimmen und die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Erfahren Sie alles über die Funktionsweise und Anwendung von Ovulationstests.

Was ist ein Ovulationstest?

Ovulationstests funktionieren ganz ähnlich wie Schwangerschaftstests:

  1. Ein Teststreifen wird unter Ihren Urinstrahl oder in einen Becher mit frischem Urin gehalten.
  2. Hormonwerte führen zu einer Veränderung des Teststreifens.

Auf diese Weise können Sie die fruchtbaren Tage in Ihrem Zyklus ganz konkret auf ein bestimmtes Zeitfenster eingrenzen.

Arten von Ovulationstests

Es gibt digitale Ovulationstests, die mit einem Minicomputer ausgestattet sind. Diese etwas teureren Modelle kosten bis zu 200 €, sind dafür aber in der Regel mehrfach mit jeweils frischen Teststreifen verwendbar. Sie können das Ergebnis der Hormonkonzentration bequem am Display ablesen. Abhängig vom Modell sehen Sie bei hohen Werten des luteinisierenden Hormons (LH) ein fröhliches Smiley oder ähnlich positive Symbole.

Die einfacheren Ovulationstests ab rund 20 € bestehen ausschließlich aus Teststreifen, die bei einer ausreichend hohen Konzentration von LH im Urin zwei Streifen anzeigen. Ein einzelner oder ein kaum sichtbarer zweiter Kontrollstreifen bedeuten in aller Regel, dass der Eisprung noch bevorsteht oder bereits stattgefunden hat. Die LH-Konzentration ist dann nicht ausreichend für ein klares Testergebnis.

So funktionieren Ovulationstests

Zwischen 24 und 36 Stunden vor dem eigentlichen Eisprung steigt der LH-Wert im Urin deutlich an. Diese erhöhte Konzentration im Urin können Ovulationstest abbilden. Bleibt der LH-Wert unter einem bestimmten Schwellenwert, zeigt der Test keine fruchtbaren Tage an.

Im Rahmen der Kinderwunschplanung sind Ovulationstests somit hilfreich, um Sex zur Zeugung Ihres Wunschkindes an den besonders fruchtbaren Tagen einzuplanen.

Wichtig: Ein negatives Testergebnis kann viele Ursachen haben. In den meisten Fällen haben Sie einfach nur das Zeitfenster von 24 bis 36 Stunden kurz vor dem Eisprung verpasst. Beobachten Sie aber über einen längeren Zeitpunkt hinweg Zyklen ohne Ovulation, wenden Sie sich am besten an Ihren betreuenden Gynäkologen.

Das LH-Level vor der Ovulation ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Der Anstieg kann deshalb stärker oder eher schwach ausfallen. Über eine Hormonanalyse im Kinderwunschzentrum wird diese individuelle Hormonkurve bei einer längeren Kinderwunschphase bestimmt. Bis dahin tasten sich Paare mit Kinderwunsch durch die Zyklusbeobachtung und verschiedene Ovulationstests an das optimale Zeitfenster für verhütungsmittelfreien Sex heran. Solange es zu einem Eisprung kommt, ist das individuelle LH-Level übrigens von keiner großen Bedeutung. Ovulationstests geben deshalb auch nur einen Anstieg, aber keine konkreten Werte aus.

Ovulationstests sind keine Verhütungsmittel

Zwischen 20 bis 30 Prozent beträgt die Chance, in einem Zyklus mit ungeschütztem Sex schwanger zu werden. Die Identifikation der fruchtbaren Zeiten wird deshalb in der Kinderwunschphase genutzt, um ganz bewusst die Aussichten auf ein gemeinsames Kind zu erhöhen.

Andererseits sind Ovulationstests aber keinesfalls dafür geeignet, um eine Schwangerschaft sicher zu verhindern. Denn während Frauen nur kurz vor und während des Eisprungs fruchtbar sind, können die Spermien des Mannes im Körper der Frau für gut fünf Tage überleben. Findet verhütungsmittelfreier Geschlechtsverkehr rund um den Ovulationszeitpunkt statt, kann es trotz Sexverzicht am fruchtbarsten Tag zu einer Schwangerschaft kommen.

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Ovulationstests richtig anwenden – die besten Tipps

Für Ovulationstests verwenden Sie Urin, um den LH-Wert zu ermitteln. Sensitivere Tests können oft unabhängig von der Tageszeit eingesetzt werden. Weniger sensitive Tests erfordern dagegen, dass Sie Morgenurin für ein optimales Testergebnis verwenden.

Achten Sie bei der Anwendung von dem ausgewählten Ovulationstest besonders auf:

  • Möglichst gleiche Testbedingungen: Testen Sie immer gleich mit dem Morgenurin, zur Mittagspause oder vor dem Schlafengehen.
  • Sichere Testzeiträume: Grenzen Sie das mögliche Zeitfenster für den Eisprung möglichst ein und testen Sie an jedem der in Frage kommenden Tage.
  • Genau nach Anleitung: Jede Marke hat die Vorgehensweise für die Testung Ihres Urins perfektioniert. Deshalb sollten Sie die Tests auch genau nach Packungsbeilage anwenden.

Tipp: Wenn Sie trotz regelmäßiger Zyklen oder klar erkennbaren Anzeichen für einen Eisprung kein positives Ergebnis im Ovulationstest erhalten, lohnt sich ein Wechsel zu einem anderen Hersteller oder zu einem Modell mit höherer Sensitivität.

Fruchtbare Tage bestimmen

Die Benutzung von Ovulationstests zur Bestimmung der fruchtbaren Tage kann bei einer längeren Kinderwunschzeit aufwendig und langfristig auch teuer werden, wenn Sie je Zyklus mehrere Tage am Stück testen. Deshalb ist es sinnvoll, den fruchtbaren Zeitraum möglichst vor der Anwendung eines Ovulationstests einzugrenzen.

Bei einem regelmäßigen Zyklus von durchschnittlich 28 Tagen erfolgt der Eisprung meist um den elften Tag herum. 12 bis 14 Tage nach der Ovulation beginnt dann die Periodenblutung.

Tag der Ovulation = Zyklusdauer – 12 Tage (gerechnet ab Tag 1 der Periodenblutung)

Diese Rechnung funktioniert am besten bei regelmäßigen Zyklen. Ein Eisprungrechner hilft Ihnen zusätzlich bei der Berechnung der fruchtbarsten Tage im Zyklus.

Kommt Ihre Periode eher unregelmäßig und variiert die Länge stark, lässt sich der Eisprung schwerer abschätzen. In diesem Fall hat sich die Kombination aus zwei Methoden bewährt:

  1. Temperaturmessung: Zum Eisprung erhöht sich die Körpertemperatur. Wenn täglich morgens die individuelle Basaltemperatur gemessen wird, lässt sich über die Veränderung meist gut ein Eisprung im passenden Zeitfenster vorhersagen.
  2. Zervixschleim Beobachtung: Rund um den Eisprung herum verändert sich der Vaginalschleim, wird häufig dünnflüssiger oder gleicht rohem Eiweiß.

Der veränderte Zervixschleim und die Temperaturschwankung können für sich allein betrachtet unterschiedliche Ursachen haben. Werden beide zusammen im Rahmen der Natürliche-Verhütung-Methode (NFP) angewandt, lässt sich ein Eisprung nach der gewissenhaften Beobachtung einiger Zyklen relativ sicher vorhersagen. Den Ovulationstest setzen Sie dann ein, um Bestätigung für Ihre Beobachtungen zu erhalten.

Zusätzlich beobachten Frauen gelegentlich den sogenannten Mittelschmerz, eine kurze schmerzhafte Phase in der Zyklusmitte. Weitere Symptome einer bevorstehenden Ovulation sind:

  • Verdauungsprobleme (Verstopfung, Blähbauch, Durchfall)
  • Hautunreinheiten
  • spannende Brüste
  • erhöhtes/ausbleibendes Verlangen nach Sex
  • leichte Schmierblutung

Diese Anzeichen sind vergleichsweise unsicher. Messbar und damit relativ sicher sind lediglich die Methoden der Temperatur- und Schleimbeobachtung sowie die Messung des luteinisierenden Hormons.

Gründe für negative Ergebnisse

  1. Sie haben die hormonelle Verhütung erst vor kurzem ausgesetzt und der Zyklus ist noch nicht wieder in Gang gekommen.
    Tipp: Warten Sie noch ein bis zwei weitere Zyklen ab, damit sich Eisprung und Periode einpendeln.
  2. Sie haben zu früh oder zu spät getestet und damit das Zeitfenster für den LH-Anstieg zur Testung verpasst.
    Tipp: Grenzen Sie die fruchtbaren Tage genauer ein und testen Sie im nächsten Zyklus erneut.
  3. Zyklen ohne Eisprung sind möglich und lassen sich gelegentlich ohne dahinterliegende Störung beobachten.
    Tipp: Probieren Sie es im nächsten Zyklus erneut. Wenden Sie sich aber an Ihren Gynäkologen, wenn sich in mehreren Zyklen hintereinander keine Ovulation einzustellen scheint.
  4. Sie haben reichlich getrunken und waren häufig urinieren, sodass der Urin zum Testzeitpunkt verwässert war. Manche Tests sind nicht sensitiv genug, um vorhandene LH-Pegel ausreichend zu erfassen.
    Tipp: Lassen Sie, wenn möglich, einige Stunden zwischen den Toilettengängen verstreichen und trinken Sie zwar genügend, aber nicht übermäßig, bevor Sie erneut testen.
  5. Das polyzystische Ovarialsyndrom sowie verschiedene andere Erkrankungen können den Zyklus beeinträchtigen.
    Tipp: Halten Sie Rücksprache mit Ihrer betreuenden Gynäkologin oder wenden Sie sich für die weitere Begleitung während der Kinderwunschphase an eine Kinderwunschklinik.

Häufige Fragen zum Ovulationstest

Kann ich Ovulationstests bei unregelmäßigen Zyklen anwenden? 

Grundsätzlich sind Ovulationstests auch bei unregelmäßigen Zyklen hilfreich. Das betrifft Zyklen, die kürzer als 24 Tage sind oder eine Länge von 35 Tage überschreiten.

Damit Sie die Tests möglichst effizient anwenden, ist eine Kombination mit weiteren Hilfsmitteln wie der Temperaturmessmethode oder der Beobachtung des Zervixschleims hilfreich, um den Zeitpunkt des Eisprungs nicht zu verpassen.

Vor allem bei unregelmäßigen Zyklen ist die individuelle Zyklusbeobachtung wichtig, um den Geburtstermin anhand des tatsächlichen Eisprungs und einer möglichen Befruchtung korrekt zu identifizieren.

Wie genau sind Ovulationstests? 

Bei einem regelmäßigen Zyklus mit einer durchschnittlichen Dauer von 28 Tagen ist der Eisprung in der Mitte des Zyklus zu erwarten. Ab dem 11. Tag steigt der LH-Spiegel an, die Ovulation findet in den folgenden ein bis zwei Tagen statt.

Ovulationstests können je nach Hersteller und Anwendung mit bis zu 99-prozentiger Sicherheit einen bevorstehenden Eisprung ankündigen. Kommt es zu einer Schwangerschaft, kann die Schwangerschaftswoche dank des Ovulationstests außerdem exakter bestimmt werden.

In seltenen Fällen steigt das LH zwar an, es kann im Nachgang aber keine Ovulation beobachtet werden. Stellt sich nach mehreren Zyklen keine Schwangerschaft ein, sollten Sie sich mit einem Fruchtbarkeitsmediziner austauschen.

Wie bestimme ich die fruchtbaren Tage im Zyklus?

Pro Zyklus besteht eine 20- bis 30-prozentige Chance auf eine Schwangerschaft. Mit der genauen Bestimmung der fruchtbaren Tage lässt sich das Zeitfenster für eine geplante Schwangerschaft optimieren. Dafür muss der Zeitpunkt des Eisprungs ermittelt werden.

Geeignete Methoden zur Bestimmung dieses Zeitraums sind:

  • Basale Körpertemperatur messen: Zum Eisprung steigt die Temperatur kurzzeitig an.
  • Zervixschleim beobachten: Ausflusskonsistenz und -menge steigern sich zu den fruchtbaren Tagen.
  • Ovulationstests machen: Dabei wird der Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) gemessen.

Eine Kombination verschiedener Methoden erhöht die Chance, den Eisprung zum richtigen Zeitpunkt zu identifizieren.

Können Ovulationstests falsche Ergebnisse anzeigen?

Ovulationstests können sowohl falsch negative als auch falsch positive Ergebnisse anzeigen.
Falsch negative Tests entstehen, wenn die Urinprobe zu stark verwässert ist oder die Anwendung der Tests nicht entsprechend der Produktvorschrift angewandt wird. Obwohl der Eisprung gerade stattfindet, schlägt der Test in diesem Fall nicht an.

Falsch positive Ovulationstests sind dann zu beobachten, wenn der LH-Anstieg korrekt erkannt wird, in den folgenden ein bis zwei Tagen aber kein Eisprung stattfindet. Sprechen Sie mit Ihrer Gynäkologin oder einem Fruchtbarkeitsmediziner, wenn sich das wiederholt.

Tauschen Sie sich im HiPP Mein BabyClub mit Paaren in der Kinderwunschphase zu diesem Thema aus.

Genderhinweis:

Für eine bessere Lesbarkeit verwenden wir bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Wichtig: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.

Autoreninfo

Sabrina Sailer ist seit 2010 ehrenamtliche Stillberaterin und ausgebildete Trageberaterin. Sie arbeitet als Werbetexterin und Redakteurin und betreut zusätzlich verschiedene Angebote, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betreffen.