
Money Mindset: Wie Mamas zu finanz-heldinnen werden
Familie, Job, Partnerschaft und Freizeit: Als moderne Frauen meistern wir viele Aufgaben gleichzeitig – und kümmern uns immer noch zu wenig um das Thema finanzielle Absicherung. Dabei ist es gerade für Frauen entscheidend, sich mit ihren Finanzen auseinanderzusetzen. Wir geben dir Tipps, wie du ein positives „Money Mindset“ aufbauen und deine Finanzen in den Griff bekommen kannst.
Spagat zwischen Familie und Beruf
Nach der Geburt eines Kindes sind es meist die Mütter, die beruflich kürzertreten und entsprechende finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der Teilzeitbeschäftigten in Deutschland sind weiblich. Das hat politische und wirtschaftliche, aber auch gesellschaftliche Gründe:
- Auch heute noch gelten häufig stereotypische Rollenbilder, nach denen die Männer die Hauptversorger sind.
- Fehlende Kinderbetreuung oder unzureichende Betreuungszeiten zwingen viele Frauen, in Teilzeit zu arbeiten.
- Frauen übernehmen einen großen Teil der unbezahlten “Care-Arbeit“ zuhause. Das lässt weniger Zeit für berufliches Netzwerken, Weiterbildungen und andere Qualifikationen.
Dein Money Mindset beeinflusst deinen finanziellen Erfolg
Glaubenssätze wie „Finanzen sind Männersache“ oder „Aktien sind nur etwas für Reiche“ manifestieren sich, wenn wir sie immer wieder hören. Unser Money Mindset, also unsere Einstellung zu Geld, wird oft schon in unserer Kindheit geprägt. Es beeinflusst unsere späteren finanziellen Entscheidungen, was sich wiederum direkt auf das eigene Selbstvertrauen und unsere finanzielle Situation auswirkt.
Frauen haben häufig ein anderes Money Mindset als Männer
Auch heute noch haben viele Frauen Hemmungen, sich mit Geld und Geldanlagen zu beschäftigen, sei es durch fehlendes Wissen, ein geringes Einkommen oder die Angst vor finanziellen Risiken:
- Die Annahme, dass Finanzen Männersache sind, ist leider noch weit verbreitet. Das beginnt schon damit, dass Eltern öfter ihre Söhne in Finanzthemen einbeziehen als ihre Töchter.
- Frauen neigen dazu, zu denken, dass ihr eigenes Finanzwissen, zu gering ist, um zu investieren. Dabei ist zum Investieren häufig gar kein Expertenwissen nötig, sondern in erster Linie etwas Selbstvertrauen.
- Tendenziell sind Frauen weniger risikobereit. Daher meiden sie gewisse Anlageformen von vorneherein oder entscheiden sich für Anlageprodukte mit geringerem Risiko und einer entsprechend geringen Rendite.
- Im Jahr 2023 haben Frauen in Deutschland pro Stunde im Durchschnitt 18 Prozent weniger verdient als Männer. Dieser Gender-Pay-Gap („Lohnlücke“) sorgt dafür, dass Frauen weniger Geld zur Verfügung haben – auch für das Investieren.
Um mehr über dein persönliches Money Mindset herauszufinden, beobachte dich einfach selbst: Meidest du den Blick auf dein Konto und schiebst Rechnungen schon mal vor dir her? Informierst du dich aktiv über Finanzthemen und denkst über deine eigenen Finanzen nach? Oder hast du eher neutrale Gefühle, wenn es um Geld geht?
Persönliche Zweifel und Unsicherheiten können neue, positive Erfahrungen von vornherein blockieren. Deshalb findest du hier vier wertvolle Tipps, wie du dir ein positives Money Mindset zulegen kannst.
4 Tipps für ein positives Money Mindset
Glaubenssätze hinterfragen
Beobachte einmal eine Weile deine Gedanken: Hast du eine innere Stimme, die dir negative Botschaften vermittelt, wie "Ich kann das nicht" oder "Ich verdiene das nicht"? Wenn ja, dann ist es jetzt an der Zeit, diese negativen Gedanken in positive umzuwandeln. Konzentriere dich nicht auf deine Zweifel, sondern lenke den Fokus auf das, was du tatsächlich tun kannst. Ein bestärkender Glaubenssatz könnte zum Beispiel lauten: „Ich lerne jeden Tag dazu und werde langsam aber stetig besser.“ Wiederhole deine positiven Glaubenssätze regelmäßig, um sie im Unterbewusstsein zu verankern.
Perspektivwechsel trainieren
Unangenehme Erlebnisse und Erfahrungen sind immer eine Ausnahme im großen Ganzen unseres Lebens. Anstatt sich auf negative Situationen und Erlebnisse zu konzentrieren, solltest du aktiv versuchen, an schon erreichte Dinge zu denken und für diese dankbar zu sein. Sicherlich hast du schon einige finanzielle Herausforderungen gemeistert und Ziele erreicht, auf die du stolz sein kannst.
Aus Erfahrung lernen
Stecke nicht gleich den Kopf in den Sand, wenn du einmal eine finanzielle Fehlentscheidung getroffen hast. Fehler sind menschlich und kein Grund, direkt an sich zu zweifeln. Frage dich lieber, warum etwas nicht so gut gelaufen ist und versuche, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Positives Umfeld wählen
Dein Umfeld hat einen großen Einfluss auf dein Denken und Handeln. Suche daher den Austausch mit Menschen, die eine positive Grundeinstellung zu Geld haben und dich motivieren, deine Finanzen aktiv anzugehen. Im besten Fall unterstützt man sich gegenseitig und tauscht Erfahrungen aus.
Finanzielle Vorsorge für Mamas: ein klares Must-have

Mit einem positiven Money Mindset fällt es viel leichter, sich an das Thema Finanzen heranzutrauen und sich das nötige Wissen anzueignen. Denn eine gewisse finanzielle Bildung ist notwendig, um selbstbestimmte Entscheidungen treffen zu können – im Beruf wie im Privatleben. Da Frauen wegen der Kindererziehung immer noch häufiger beruflich pausieren oder weniger arbeiten, verdienen sie nicht nur weniger, sondern zahlen auch weniger in die gesetzliche Rentenkasse ein. Dies führt dazu, dass Frauen im Alter deutlich geringere Rentenansprüche haben als Männer und häufiger von Altersarmut betroffen sind. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig mit den Themen Geldanlage und private Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Erfreulicherweise steigt der Anteil der Frauen, die an der Börse aktiv sind. Zwar sind Männer bei Geldanlage-Themen nach wie vor in der Überzahl – aber wusstest du, dass Frauen in Deutschland beim Investieren im Durchschnitt eine höhere Rendite erzielen als Männer?
Der Unterschied zwischen Sparen und Investieren
Beim Sparen geht es in erster Linie darum, regelmäßig Geld auf die Seite zu legen. Sparen kann man auf einem Sparbuch oder einem Tagesgeldkonto. Wie hoch das Kapital verzinst wird, hängt vom aktuellen Zins ab. Während von 2008 bis 2022 eine Niedrigzinsphase herrschte, gibt es derzeit aufgrund der Zinswende wieder die Möglichkeit, von Zinsen zu profitieren. Zudem kannst du beim Sparbuch oder Tagesgeldkonto in der Regel jederzeit über dein Geld verfügen. Sparen kann bedeuten, Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben, für besondere Anschaffungen oder für die Kinder zu bilden, etwa für deren Führerschein oder die erste Wohnungseinrichtung.
Beim Investieren geht es, noch mehr als beim Sparen, darum, das eigene Geld durch gezielte Anlagen in Wertpapiere wie Aktien, Fonds oder ETFs zu vermehren. Die einzige Voraussetzung dafür ist ein Wertpapierdepot – eine Art Lager für deine Wertpapiere. Je früher du anfängst, Geld z.B. für deine Altersvorsorge anzulegen, desto einfacher wirst du es haben – denn dann profitierst du besonders stark vom Zinseszinseffekt. Wertpapieranlagen bieten Renditechancen, sind aber auch mit Risiken verbunden. Ein langer Anlagehorizont und eine breite Streuung der Anlagen können Risiken minimieren.
Weshalb Frauen jetzt investieren sollten
Sei es die Geburt deines Kindes, der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit, die Sicherung deiner Altersvorsorge oder das Thema Inflation – es gibt viele Gründe, jetzt Geld anzulegen und in finanzielle Bildung zu investieren.
- Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet, die Kontrolle über dein eigenes Geld zu haben. Sie gibt dir die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen – auch in Bezug auf Job und Partnerschaft.
- Jede fünfte Frau ab 65 Jahren gilt als armutsgefährdet. Um langfristig finanziell abgesichert zu sein, ist es wichtig, regelmäßig Geld zurückzulegen und kluge Geldentscheidungen zu treffen. So kannst du deine finanziellen Ziele erreichen und dir eine solide Zukunft aufbauen.
- Die Auswirkungen der Inflation sind in letzter Zeit deutlich zu spüren. Damit dein Geld nicht ständig an Wert verliert, musst du es gewinnbringend anlegen. Um dein Geld vor der Inflation zu schützen, kannst du es zum Beispiel in ETFs oder Fonds investieren.
Einfach loslegen: Nimm deine Finanzen selbst in die Hand
Das Thema Finanzen ist zu kompliziert und zu unübersichtlich? Nur Mut! Taste dich einfach in kleinen Schritten heran – zum Beispiel, indem du dir zuerst einmal einen Überblick über deine persönlichen Einnahmen und Ausgaben verschaffst und dir Sparziele setzt.
- Dazu kannst du zwei bis drei Monate lang ein Haushaltsbuch führen – handschriftlich oder digital. So kennst du deinen Geldfluss und weißt, was monatlich an fixen und variablen Kosten in welchen Bereichen anfällt.
- Setze dir Budgets für verschiedene Kategorien und prüfe, ob du diese einhalten kannst. Schaue auch, wie viel du am Ende des Monats sparen kannst. So kannst du dir realistische Sparziele setzen.
- Hinterfrage die eigenen Gewohnheiten, um Sparpotenziale zu identifizieren: Beispielsweise kannst du statt Neuware gebrauchte Kinderkleidung auf Flohmärkten oder Online-Plattformen erwerben. Oder entscheide dich häufiger für gemeinsame Aktivitäten wie eine Radtour in der Natur, anstatt teures Trendspielzeug zu kaufen. Das fördert nicht nur den Familienzusammenhalt, sondern schont auch deinen Geldbeutel.
- Ein wichtiger Aspekt beim Sparen ist die Regelmäßigkeit. Mit einem Sparplan automatisierst du das Sparen oder Investieren – und musst dich im Alltag nicht darum kümmern.
Informiere dich in dem Artikel Altersvorsorge für Mütter über Möglichkeiten, als Anfängerin Geld anzulegen.