Unser Familien-Fahrradausflug
An einem schönen Sonntagmorgen kam uns die Idee, einen gemeinsamen Fahrradausflug zu unternehmen. Da die Sonne und Wolken sich abwechselten und es nicht ganz so heiß war, war es die ideale Gelegenheit. Gesagt - getan, nach dem Frühstück wurde der Rucksack mit Proviant und Hipp-Schorlen gepackt, beide Kinder angezogen und schon konnte es Richtung Neckar gehen. Unser Leonard fand Platz in unserem Fahrradanhänger, den der Papa ziehen darf. Amadeo kann mittlerweile schon sehr gut alleine Fahrrad fahren und fuhr in der Mitte. Die Mama hatte den Aufpasser-Job übernommen und fuhr als Schlusslicht. Wir waren zu Beginn ein bisschen in Sorge mit Amadeo, da wir diesmal einen längeren Ausflug machen wollten und ein paar verkehrsreiche Straßen überqueren mussten. Bis dato sind wir nur bei uns auf den Feldern unterwegs gewesen, fasst ohne Verkehr. „Naja, irgendwann ist immer das erste Mal“, dachten wir uns und fuhren los.
Amadeo wollte nicht in der Mitte bleiben und versuchte Papa, wenn es möglich war, zu überholen. Doch als er sah, dass auch Autos auf der Straße fuhren und uns überholten, fuhr er brav hinter Papa her. Allerdings dauerte diese „brave Phase“ nicht sehr lange, solang bis wir am Neckarweg ankamen. „Wo keine Autos sind, da gibt’s auch keine Regeln“, nach diesem Motto fuhr Amadeo wild herum und veranstaltete Wettrennen mit uns. Leonard dagegen war vor allem interessiert an der Umgebung. Als er die ersten Schwäne und Enten am Neckar sah, hat er mit dem Finger gezeigt und „Huuhh-Laute“ von sich gegeben. Also mussten wir immer mal wieder bei den Schwänen und Enten unfreiwillige Pausen einlegen. Im Nachhinein war es gut so, denn der Weg über 18 km Länge ist für den ersten Fahrradausflug etwas weit für Amadeo gewesen.
Endlich kamen wir am Spielplatz im Nachbarort an, der richtig groß ist und mit schöner Sicht auf den Neckar liegt. Auf der großen Wiese neben dem Spielplatz war zu Papas und Mamas Glück, ein alter amerikanischer Schulbus gestanden. Dieser war von einem örtlichen Weingut umgebaut worden und man konnte hier regionale Weine und Sekte probieren. „Ach wie schön“, sagten wir und machten uns auf den Stühlen und Liegen breit, die vor dem Bus aufgestellt wurden. Amadeo war in der Zwischenzeit am Spielplatz beschäftigt und Leonard krabbelte im Gras herum und jagte die Enten. Nach etwa einer halben Stunde, kam auch Amadeo zu uns um Energie zu tanken, schließlich mussten wir auch noch nach Hause fahren, den ganzen weg wieder zurück. Dies war Amadeo nicht gewohnt, früher sind wir mit dem Auto hier gewesen und nach dem Spielen und Toben musste er nur noch ins Auto steigen und sich nicht mehr anstrengen. Jetzt musste er noch Heimradeln - wieder eine körperliche Anstrengung. „Wir machen noch mehr Pausen auf dem Heimweg und fahren langsam“, überzeugten wir ihn schließlich und die Heimreise konnte beginnen. Doch zu unserer Verwunderung mussten wir feststellen, dass Amadeo den ganzen Weg nicht rumgemeckert hat und wir nur eine kleine Pause gemacht haben. Er war sehr tapfer und hat den ganzen langen Weg durchgeradelt bis zur Haustür. „Pffuuuhh, endlich da“, sagte er an der Haustür, schob sein Fahrrad in die Garage und legte sich im Wohnzimmer auf die Couch. Nach etwa 5 Minuten „Couchlummern“ fragte er: „Fahren wir jetzt nochmals?“