Kindsbewegungen in der Schwangerschaft
Die ersten Kindsbewegungen in der Schwangerschaft sind für die werdende Mama besonders emotional. Schließlich nimmt Ihr Kind auf diese Weise zum ersten Mal aktiv Kontakt mit Ihnen auf.
Wann sind die ersten Kindsbewegungen zu spüren?
Die ersten Kindsbewegungen treten in der Regel im zweiten Trimester auf, etwa um die 22. Schwangerschaftswoche herum. Der genaue Zeitpunkt der ersten Kindsbewegungen kann jedoch von Frau zu Frau stark variieren. Einige Mütter spüren ihr Baby bereits ab der 18. SSW. Bei anderen Schwangeren taucht das neue Gefühl im Bauch erst ab der 24. Schwangerschaftswoche auf. Auch wird die Gebärmutter mit jeder Schwangerschaft sensibler. Deshalb spüren Mütter bei Ihrer zweiten Schwangerschaft Ihr Ungeborenes häufig einige Wochen früher, weil sie wissen worauf sie achten müssen.
Die ersten Kindsbewegungen in der Schwangerschaft
Jede werdende Mutter wartet sehnsüchtig auf die ersten Bewegungen des Kleinen, denn sie stärken die Bindung zwischen Mutter und Kind enorm. Außerdem sind sie ein gutes Zeichen dafür, dass es dem Kind im Bauch der Mutter gut geht.
Wann genau die ersten Kindsbewegungen eintreten, ist jedoch sehr individuell. Dies liegt an der sensibleren Muskulatur der Gebärmutter. Wenn Sie zum ersten Mal schwanger sind, werden Sie die ersten Bewegungen Ihres Babys vermutlich zwischen der 20. und der 24. Schwangerschaftswoche wahrnehmen.
Die Spürbarkeit und die Intensität der Kindsbewegungen hängen unter anderem von den folgenden Faktoren ab:
- von der Lage der Plazenta – bei einer Vorderwandplazenta zum Beispiel sind Tritte oft schwerer zu erspüren
- von der Lage des Kindes – sind die Füße und Hände zum Beispiel der Bauchdecke zugewandt, sind diese besser spürbar
- von der Menge des Fruchtwassers – ist zum Beispiel besonders viel Fruchtwasser vorhanden, werden die Bewegungen gedämpft
Übrigens: Das Baby selbst bewegt sich bereits ab der 6. SSW. Allerdings werden Sie dies nicht bemerken, da der Embryo zu dieser Zeit noch sehr klein ist.
Spätere Wahrnehmung der Kindsbewegungen bei Vorderwandplazenta
Nistet sich die Eizelle innerhalb der Gebärmutter an der sogenannten Vorderwandplazenta ein, werden Sie Ihr Baby wahrscheinlich erst etwas später und sanfter spüren. Dies hängt mit der Lage zusammen. Sie werden die Bewegungen möglicherweise nur minimal bemerken - gedämpft. Die Lage an der Vorderwandplazenta ist jedoch vollkommen unbedenklich für das Baby. Tipp: Die Lage der Plazenta steht im Mutterpass und ist auf Seite 10 unter Plazentalok./-strukur eingetragen. Andernfalls können Sie auch gern Ihren Gynäkologen fragen.
Wie bewegt sich mein Baby im Bauch?
Jede Schwangere nimmt die ersten Kindsbewegungen individuell wahr. Zu Beginn spüren Sie natürlich keine starken Tritte oder ein boxendes Kind. Viele Schwangere beschreiben die ersten Kindsbewegungen als ein leichtes Gluckern, Blubbern oder Platzen von Seifenblasen oder vergleichen es mit dem Flattern von Schmetterlingsflügeln. Ebenfalls ist es möglich, dass Ihr Baby Sie kitzelt. Sobald sich die Arme und Beine Ihres Kleinen ausbilden, entwickeln sich daraus sanftere Bewegungen. Nun dauert es nicht mehr lange, bis das Baby auch seinen Kopf bewegen kann.
Kurz vor der Geburt kann es sein, dass Ihr Baby so aktiv ist, dass Ihr Bauch förmlich Beulen schlägt. Ihr Schützling ist dann auch für den Vater gut von außen zu spüren.
Solange das Baby im Bauch ausreichend Platz hat, dreht und streckt es sich regelmäßig. Doch schon bald ist es für das Kleine nicht mehr so gemütlich, denn mit zunehmender Körpergröße nimmt der Platz im Mutterleib weiter ab. Ausgiebiges Strecken ist dann nicht mehr möglich. Stattdessen boxt das Baby kräftig mit den Armen oder tritt mit den Beinen. Dies ist etwa ab der 30. SSW der Fall.
Häufigkeit der Kindsbewegungen
Bis zur 20. SSW bemerken die meisten Schwangeren gar nichts. Im zweiten Trimester gibt das Kleine im Bauch jedoch ordentlich Gas, es dehnt und dreht sich. Dies sind ganz besondere Momente. Sie, als werdende Mama, können die Tritte als Grüße von Ihrem Liebling empfinden. Erst ab dem dritten Trimester wird es wieder ruhiger, was daran liegt, dass der Platz im Bauch immer geringer wird. Obendrein schlafen die Babys im Bauch ihrer Mama bis zu 20 Stunden täglich. Während dieser Zeit bewegen sie sich nur selten.
Hebammen und Frauenärzte empfehlen grundsätzlich, sich wegen der Häufigkeit der Kindsbewegungen nicht verrückt zu machen. Dies ist jedoch nicht so einfach, denn Sie werden sich sicherlich Sorgen machen, wenn Ihr Baby nicht so aktiv ist, wie Sie es gewohnt sind. Nehmen Sie deutlich weniger Kindsbewegungen wahr als gewöhnlich - oder vielleicht gar keine - suchen Sie bitte Ihren Gynäkologen auf.
Selten können die Tritte und Schläge etwas unangenehm werden. Dies hängt mit der Richtung der Schläge und der verringerten Fruchtwassermenge zusammen.
Kindsbewegungen anregen
Meist braucht es nicht viel, um die Kindsbewegungen anzuregen. Reden Sie doch einmal mit sanfter Stimme mit Ihrem Kleinen oder singen Sie ihm etwas vor. Das reicht oft schon aus. Ebenso kann ein leichtes Streicheln des Bauches Bewegungen des Babys auslösen. Zudem kann Essen und Trinken auch helfen. Denn durch die Darmgeräusche wachen die Kinder meist auf.
Sie können Kindsbewegungen unter Umständen auch durch die Veränderung Ihrer Sitz- oder Liegeposition auslösen.
Das Baby reagiert übrigens auf Ihre Befindlichkeiten. Es kann also sein, dass Ihr Baby Sie boxt, wenn Sie gestresst sind.