Die Entwicklung der Darmflora in den ersten drei Lebensjahren

Darmflora – was ist das eigentlich?

Als Darmflora oder Darmmikrobiota bezeichnet man alle Mikroorganismen, die den Darm besiedeln. Besonders wichtige Bewohner sind hier Milchsäurebakterien, wie Laktobazillen und Bifidobakterien. Sie sind so wichtig, da sie sich wie kleine Schutzwächter an die Darmwand legen und krankmachende Keime abwehren. So können Infektionen verhindert werden. Bei Babys muss sich die Darmflora erst ansiedeln und entwickeln. Nach ca. 3 Jahren ist die Entwicklung der Darmflora dann weitestgehend abgeschlossen.

Die Entwicklung der Darmflora

Das Mikrobiom des Kindes entwickelt sich vor allem in den ersten 3 Lebensjahren. Zu Beginn ist das Verdauungssystem eines Babys zwar schon bereits ausgebildet, es ist allerdings noch weitestgehend „steril“. Das heißt es fehlen noch die wichtigen Bakterien. Erst in den kommenden Lebensjahren wird es nach und nach mit mehr Bakterien besiedelt.
Studien haben gezeigt, dass in dem kritischen Zeitfenster bis 3 Jahre eine optimale Entwicklung des Mikrobioms wichtig ist, da es Auswirkungen auf die langfristige Gesundheit des Kindes hat. Das liegt daran, dass sich rund 70-80% der Immunzellen im Darm befinden. Daher spielt die Darmflora eine wichtige Rolle in der Vorbeugung von Infektionen und Allergien. Außerdem ist ein gesundes Mikrobiom die Grundlage für eine gesunde Verdauung, einen gesunden Stoffwechsel sowie die Gehirnentwicklung.

Wie sich das Mikrobiom entwickelt liegt an unterschiedlichen Einflüssen. Das sind einmal nicht-unmittelbar beeinflussbare Faktoren wie die Lebensumgebung, Geschwister und Haustiere. Es gibt aber auch Faktoren, die man aktiv beeinflussen kann wie die frühkindliche Ernährung.

Geburt

Mit der Geburt kommt es zur ersten Kolonisierung des Darms. Hierbei spielt der Geburtsmodus eine entscheidende Rolle. Vaginal geborenen Kinder werden dabei hauptsächlich den vaginalen Bakterien der Mutter ausgesetzt. Auf dem Weg durch den vaginalen Geburtskanal kommen Babys in den Kontakt der mütterlichen Mikrobiota. Sie nehmen „gute Bakterien“ auf, die die Entwicklung ihres Darms unterstützen. Während der vaginalen Geburt werden in hoher Anzahl unter anderem Laktobazillen wie Milchsäurekulturen und Bifidobakterien auf das Baby übertragen. Diese zählen zu den wichtigen Erstbesiedlern der Darmflora.

Säuglinge, die per Kaiserschnitt geboren werden, kommen dagegen zuerst in Kontakt mit Haut- sowie Bakterien der Krankenhausumgebung. Daher kommen bei ihnen in der Darmflora die schützenden Milchsäurebakterien weniger häufig vor. Dies hat auch Auswirkungen auf Baby’s Immunsystem.

0 bis 6 Monate

Stillen unterstützt die natürliche Besiedelung des Darms, denn Muttermilch liefert neben allen wichtigen Nährstoffen auch die wichtigen Milchsäurebakterien. Darüber hinaus enthält sie wertvolle Ballaststoffe die von den gesunden Darmbakterien des Kindes zum Wachstum genutzt werden können. Wenn nicht gestillt wird, können Babys von Milchnahrungen profitieren, die natürliche Milchsäurekulturen und Ballaststoffe enthalten.

6 bis 12 Monate

Mit der Einführung der Beikost kommt es zu einer drastischen Änderung des Mikrobioms. Die Zusammensetzung und Funktion des Mikrobioms passen sich der Veränderung in der Nahrung an. Milchsäurebakterien, die das frühkindliche Mikrobiom bestimmt haben, nehmen in der Anzahl ab und Bakterien, die wertvolle Ballaststoffe aus Getreide, Obst und Gemüse sowie die unterschiedlichen Quellen für Proteine und Fette verarbeiten können, wachsen zunehmend.
Mit zunehmender komplexer und abwechslungsreicher Nahrung, wächst auch die Komplexität der Darmflora. Das heißt es wachsen immer mehr unterschiedliche Bakterien heran und besiedeln den Darm. Eine hohe Diversität wird oft mit einem gesünderen Mikrobiom gleichgesetzt. Eine ausgewogene Ernährung mit wertvollen Ballaststoffen fördert hierbei die optimale Entwicklung des Mikrobioms hin zu einem diversen und von guten Bakterien-dominierten Mikrobiom.

12 Monate bis 3 Jahre

Je mehr sich die Nahrung auf die Familien Kost ändert, desto mehr stabilisiert sich das Mikrobiom und entwickelt sich hin zu dem eines Erwachsenen. Die Reifung des Mikrobioms schreitet in dieser Zeit weiter voran. Auch in dieser Zeit ist es wichtig, das Mikrobiom weiter in seiner Entwicklung zu unterstützen. Zusammen mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung können hier probiotische Milchsäurekulturen eine gesundheitsfördernde Darmflora unterstützen und somit weiterhin gegen Krankheiten und Infektionen schützen. Mit ca. 3 Jahren ist der größte Teil der Reifung des Mikrobioms so gut wie abgeschlossen und ähnelt (ist aber noch nicht gleich) in der Zusammensetzung und Funktion die eines Erwachsenen.


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