Elternbrief 2 Jahre und 11 Monate

9 Tipps rund um Wut, Trotz und Autonomie

Liebe Eltern,

in dem Alter, in dem dein Kind jetzt ist, zeichnet sich bei den meisten Kindern eine neue Tendenz im Verhalten ab: Dein Kind möchte Dinge nun selbstständig tun. Bisher ließ sich dein Kind meist bereitwillig anziehen oder an die Hand nehmen. Nun beginnt es, die Hilfe zu verweigern und versucht alles allein zu machen. Die „Kleinen“, die allmählich immer unabhängiger werden, können sehr anstrengend sein. Alle Eltern können von ihrem trotzigen Kind viele Geschichten erzählen, in denen es aufstampfend und wutschnaubend seine Grenzen austestet.

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Auf die Bedürfnisse aller achten

„Nein, ich will nicht!“ Habt ihr diesen Satz in den letzten Wochen auch öfters gehört? Viele Kinder sind gerade ständig dagegen: gegen die Eltern, die Welt der Erwachsenen und gegen die eigenen Gefühle, die sie noch nicht begreifen. „Ihr müsst eurem Kind Grenzen setzen“ – ist ein Satz, den ihr wahrscheinlich auch schon mal gehört habt. Aber was heißt das eigentlich? Das Thema Grenzen setzen wird in der Erziehung immer wieder kontrovers diskutiert. Aus der Entwicklungspsychologie wissen wir inzwischen, dass ein allzu starres Regelwerk, das an den individuellen Bedürfnissen des Kindes vorbeigeht, nicht sinnvoll ist. Der Gegenpol der antiautoritären Erziehungsmethoden aus den 70er Jahren hat sich indessen auch als Holzweg erwiesen. Den Mittelweg zu finden ist nicht immer leicht und auch nicht immer gleich. Denn dieser ist für jede Familie individuell.

Natürlich ist es wichtig, gewisse Grenzen zu setzen und auf deren Einhaltung zu bestehen, um euer Kind vor gefährlichen Situationen zu schützen oder zu verhindern, dass es andere verletzt. Aber auch, um dich und deine eigenen Bedürfnisse zu bewahren. „Grenzen setzen“ heißt für mich vor allem, sich gegenseitig zu respektieren. Ihr als Eltern seid Vorbilder. Wenn ihr darauf achtet, welche Bedürfnisse euch wichtig sind, wird das nach und nach auch euer Kind lernen. Eltern, die immer „den Kindern zuliebe“ zurückstecken, werden damit nicht glücklich und laden ihre Unzufriedenheit über sich schlimmstenfalls bei ihren Kindern ab.

Mehr Mut zum eigenen Bauchgefühl in der Erziehung

Welche und wie viele Grenzen ihr als Eltern setzt, hängt von euch und von eurem Kind ab – jeder Mensch ist anders, jedes Kind ist anders und jede Familie auch. Kindern keine Grenzen zu setzen, sei es aus Angst sich beim Kind unbeliebt zu machen, die Kleinen als gleichberechtigte Partner zu sehen, mit denen man alles ausdiskutiert, oder auch einfach nur aus Erschöpfung, ist nicht gut für euch und auch nicht für euer Kind. Für ähnlich verfehlt halte ich es aber auch, unreflektiert „fremde“ Grenz-Definitionen einfach zu übernehmen. Jede Familie hat andere Prioritäten oder Dinge, die sie für wichtig hält, deswegen sind auch die Erziehungsratgeber nicht 1 zu 1 umsetzbar. Daher ist es wichtig, bei der ganzen Ratgeberflut auf keinen Fall euer Bauchgefühl zu vergessen. Und das Selbstvertrauen zu behalten, dass ihre als Eltern wisst und einschätzen könnt, was für euer Kind gut ist. Und übrigens. Die meisten Kinder gedeihen trotz „Erziehungsfehler“ der Eltern sehr gut, einfach weil sie sich geliebt fühlen und ihre Eltern lieben.

Tipps zum Umgang mit den kleinen Grenzgängern

Vorneweg: Euer Kind will euch nicht ärgern, sondern sich ausprobieren. Entscheidend ist, dass ihr lernt zu verstehen, warum sich euer Kind so verhält und was es damit erreichen will. Euer Kind braucht eure Hilfe, um seine Gefühle wahrzunehmen und damit umzugehen.

  1. Brenzlige Situationen vermeiden: Beobachtet euer Kind und versucht herauszufinden, wann es besonders schnell ausrastet. Bei Lärm, Übermüdung, Hunger, Menschenmengen? Versucht, diesen Risikofaktoren möglichst aus dem Weg zu gehen oder ihnen vorzubeugen.
  2. Immer ruhig bleiben: Das ist sicher allen klar und klingt so einfach. Glaubt mir, ich weiß, wie viel Kraft das manchmal kostet. Bleibt ruhig und sachlich: Antwortet auf die Trotzanfälle eures Kindes niemals mit Gewalt! Seid ein gutes Vorbild und zeigt, dass man Probleme mit Worten lösen kann.
  3. Verständnis zeigen: Wenn euer Kind schreit und weint, nehmt es in den Arm und erklärt, dass ihr versteht, wie es sich fühlt. Euer Kind soll euch nicht als Teil des Problems sehen, sondern erkennen, dass ihr auf seiner Seite seid.
  4. Reagiert gelassen auf die Anfälle: Brodelt es doch mal in euch, dann lasst eurem Kind einen Moment in Ruhe, zählt langsam bis zehn oder atmet mehrfach tief durch. Manchmal hilft ein Schuss Humor, um die Spannung von allen Beteiligten zu lösen.
  5. Sprecht mit anderen über euren Frust – das hilft.
  6. Ihr seid die Erwachsenen: Gebt dem Schreien eures Kindes nicht nach, nur weil der Ausbruch in der Öffentlichkeit peinlich ist. Toben darf nicht belohnt werden!
  7. Sorgt für Ablenkung: Hat euer Kind einen Trotzanfall, versucht es abzulenken und zu beschäftigen. Das klappt bei kleinen Kindern oft ganz gut und sie vergessen über die Ablenkung hinaus den Grund für ihren Trotz.
  8. Zeigt Alternativen auf: Statt immer „Nein“ zu sagen, könnt ihr eurem Kind erklären, was es stattdessen machen kann. Möchte euer Kind zum Beispiel Süßigkeiten als Nachmittagssnack, dann erklärt, dass es entweder ein Stück Apfel oder einen HiPP Früchte Spaß haben darf.
  9. Auch die schlimmste Phase geht irgendwann vorüber. Nehmt das Verhalten eures Kindes nicht persönlich, es hat einfach noch nicht gelernt seine Wut zu steuern.

Der 3. Geburtstag steht vor der Tür

Inzwischen seid ihr schon Profis, was Kindergeburtstage angeht. Hat euer Kind vielleicht auch schon ganz genaue Vorstellungen von seinem großen Tag? Soweit es im ausführbaren Rahmen liegt, geht auf seine Wünsche ein, auch wenn die Geburtstagsdekoration oder die Gästeliste nicht eurem persönlichen Geschmack entsprechen. Besprecht schon vorher, wie das große Fest in etwa ablaufen soll. Versucht die Zahl der Gäste möglichst klein zu halten und lasst euer Kind seine und nicht eure Lieblingsmenschen einladen! Meine Kinder haben immer am meisten genossen, die Wohnung vorher partymäßig zu dekorieren und an allen möglichen und unmöglichen Stellen Luftballons und Luftschlangen aufzuhängen. Was die Geschenke betrifft, ihr kennt bestimmt die Wünsche eures Lieblings, mein Rat wie immer: Bitte lieber nicht so viel auf einmal. Vielleicht schließt ihr euch auch zusammen und sammelt beispielsweise für ein Fahrrad.

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Alles Gute für dich und dein Kind!

Deine

Nicola Solms
Tochter von Claus Hipp und Mutter von drei Kindern

Passt die Ausgabe nicht zum Alter deines Kindes? Falls nicht, kannst du hier das Geburtsdatum deines Babys korrigieren und erhältst dann die passenden Briefe.

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Liebe Eltern,

Familie das sind nicht ausschließlich Mama, Papa und Kind - Familie kann vielfältiger sein!

Wir möchten euch ALLE als Eltern ansprechen und unterstützen, egal ob Mama und Papa, Alleinerziehende, zwei Mamas oder zwei Papas. Sprachlich ist es schwierig, euch alle „richtig“ anzusprechen, aber eins ist uns wichtig: Keiner soll sich ausgeschlossen fühlen.
Außerdem verwenden wir – für eine bessere Lesbarkeit – bei Personenbezeichnungen meist die männliche Form wie Kinderarzt, Frauenarzt. Auch hier gilt: Wir bringen allen die gleiche Wertschätzung entgegen.