unverständlich

Das Baby wird mobil
Elternforum
gast.555071
16. Jul 2011 11:21
Re: unverständlich
ich denke wie sanny,

ich heiße es NICHT gut und unterstütze es auch NICHT, wenn gewalt an kindern verübt wird.
und es ist ein extremer unterschied, ob kinder systhematisch gequält und mißhandelt werden, weil die eltern keinen bock haben oder ob jemandem eine sicherung durchknallt und ihm die hand einmal auf dem po ausrutscht.
verurteilt mich deswegen, aber ich habe alle seiten kennen gelernt, von eltern wie auch von kindern.
und eine medailie hat IMMER 2 seiten.
ich gehe jetzt mal davon aus, das die meisten hier ihr erstes kind haben.
ihr habt alle sehr sehr gute vorsätze, was ich wirklich toll finde.
aber nur die wenigsten werden wissen, wie weit kinder einen manchmal reizen können UND wie miss es manchmal im leben zugehen kann, das man einfach nicht mehr kann.
mullemaus hat ein sehr gutes beispiel gebracht.
es stimmt, jeder volldepp darf kinder in die welt setzen, aber nicht jeder hat unterstützung von der familie und von freunden.
und wenn man über einen extrem langen zeitraum mit allem alleine da steht, evtl den unterhalt für die familie alleine aufbringen muß, vll keinen partner hat und der vater keinen unterhalt zahlt, man von den ämtern nur steine in den weg gelegt bekommt etc ( diese liste läßt sich beliebig lang fortsetzen), dann kann es schon ausreichen, wenn ein kind einen schub hat und 4 wochen nur noch am terror machen ist - gerade die ab 3 jährigen beherrschen das sehr gut, wenn sie im schub sind - das man sich irgendwann vergißt und die hand eben doch mal ausrutscht.
eine entschuldigung ist das sicher nicht, ABER es ist zu verstehen.

leider machen sich hier und im realen leben nur die wenigsten die mühe, mal hinter die fassade zu blicken, zu helfen oder einfach nur sich mal vorzustellen, sie müßten das leben des anderen auch nur für eine woche führen.
ein indianisches sprichwort besagt, erst wer auch nur eine meile in den mokasains des anderen gelaufen ist, darf sich ein urteil bilden.

klar ist es schlimm, was auf der welt passiert.
aber ich lese immer nur, wie schrecklich es doch ist, wenn einer mutter die hand ausgerutscht ist wie hier dann übereinander hergefallen wird.
aber wer regt sich noch darüber auf, das in nicht gerade wenigen regionen der welt mädchen im alter zwischen 4 und 7 jahren unter bestialischten methoden, bei vollem bewußtsein, mit dreckigen stumpfen messern und glasscherben beschnitten werden?

ich denke, das wäre eher ein thema, worüber man nachdenken sollte, anstatt, ob nun einer mutter mal die hand auf dem po ihres kindes ausgerutscht ist oder das kind dafür, das es seine mutter gebissen hat auch noch mit nem eis belohnt wird.

gewalt gegen kinder geht nicht, da sind wir uns alle einig.
aber betrachtet nicht nur eine reaktion, sondern auch, wie es dazu kommen konnte, denn erst dann werdet ihr verstehen und wer urteilt, ohne helfen zu wollen - und damit meine ich nicht, zum amt zu rennen, sondern aktive hilfe vor ort, die oft unermüdlich angeboten werden muß - der ist in meinen augen nicht besser, als die eltern, die hier an den pranger gestellt werden.
denn schlagen ist ein zeichen der hilflosigkeit, der ausweglosigkeit und dagegen können wir alle als gemeinschaft, als gesellschaft was tun, denn um ein kind zu erziehen bedarf es ein ganzes dorf, wie es so schön heißt und wo sehr viel wahrheit drin steckt.

und zum schluß noch etwas zum nachdenken.
betrachtet mal, wie kinder vor 50 oder auch vor 100 jahren aufgewachsen sind und wie es heute ist.
früher lebte man im familienverbund zusammen, tanten,onkel, großeltern etc, alle unter einem dach bzw in unmittelbarer nähe.
die mütter hatten immer und überall hilfe.
heute lebt jeder für sich in seiner rosaroten zuckerwattewelt und will mit den eltern, schwiegereltern, geschwistern etc nichts mehr zu tun haben oder man lebt zu weit auseinander.
was früher 3 frauen und mehr erledigt haben, muß heute eine frau ganz alleine schaffen.
denkt mal darüber nach.

in diesem sinne ein schönes wochenende.

eure noroelle
gast.1247677
16. Jul 2011 12:35
Re: unverständlich
Hallo ich schliesse mich Sannylein und Noroelle an


ich habe jahrelang auf eine Mutter Kind Station in der Psychatrie gearbeitet
Die Mütter dort hatten schwere wochenbettdepressiven bis hin zu manisch depressive phasen
die Mütter liebten ihre kinder überalles und denoch konnten sie die kleinen (im alter von 1monat bis zu 3 jahren) zeitweise nicht annehmen weil sie einfach mit der Erkrankung und den kleinen überfordert waren
ja sie haben auf grund der depressionen ihre kinder vernachlässigt und auch misshandelt aber diese frauen waren alle Krank
Man sollte immer hinter die Fasade schaun und nicht nur davor

selbst ich kann heute nicht sagen das mein kleiner nie nen Klapps auf den hintern bekommt

Ich finde es auch nicht OK wenn Kinder misshandelt werden aber es sind nicht immer nur die Eltern es kan der liebe Nachbar oder auch ein guter freund der Fam. sein

zum Thema Ernährung und Trinken das sollte jede Mami für sich entscheiden
was sie ihrem kind anbietet
gast.878563
16. Jul 2011 22:13
Re: unverständlich
Na ich weiß ja nicht. Ihr sollten Euch vielleicht mal so ein Kind in der Gerichtsmedizien anschauen, ich glaube in dem Moment ist es Euch dann auch egal, ob die Mutter vielleicht irgendwelche Depressionen hatte und/oder überfordert war, oder die Eltern keinen Bock haben, sich um das Kind zu kümmern. Ich weiß nicht, wer dann noch in der Lage ist, hinter die Fassade zu schauen. (ICH NICHT!!!) Und dann vielleicht noch zu unterscheiden, ach Du warst überfordert, aber Du, Du hast keinen Bock gehabt, Du bist jetzt der Böse.
So etwas rechtfertigt Nix.
Und es gibt weiß Gott genug Anlaufstellen, nicht nur das Jugendamt. Auch die Familie wäre u.U. eine Anlaufstelle.
gast.940181
16. Jul 2011 22:37
Re: unverständlich
Ich sprech jetzt niemanden persönlich an oder greife hier jemand an. Aber es erinnert mich hier doch ehrlich gesagt alles an die Presse. Kind tot und über wen wird geschrieben über den armen armen Täter. Schlimme Kindheit, viel Pech im leben, vielleicht noch an dem Tag Kopfweh, vom Partner verlassen!!!!!

Stimm wen interessiert dann noch das tote Kind, ist ja nicht mehr da. Nur noch der arme arme Täter der erstmal ne teure Behandlung bekommt. Er/Sie kann ja nichts dafür, es ging ihm ja gerade so schlecht!!!!!
gast.800631
16. Jul 2011 23:21
Re: unverständlich
es ist ein sehr schwieriges Thema.
Ich kann es absolut nicht gut heißen wenn man gegen Kinder die Hand erhebt oder sie anderweitig demütigt, quält,...
Und es gibt keine Entschuldigung für solche Taten.
Ich selbst habe 3 Kinder (6 Jahre, 2 Jahre und fast 9 Monate) und ich will gegen meine Kinder nie die Hand erheben. Ich bin bis jetzt auch diesem Vorsatz treu geblieben, allerdings hoffe ich sehr das es auch so bleiben wird und mir nicht mal im Affekt die Hand ausrutscht.
Ich muss aber auch sagen das ich es durchaus nachvollziehen kann wenn Eltern die Fassung verlieren. Mein Jüngster hat das erste halbe Jahr nur schreiend verbracht. Es war eher die Ausnahme wenn er mal still war. Ich konnte mit ihm nicht mal in die Kita meine Tochter abholen. Die Nächte waren genau so. Er hat gegen morgen dann endlich geschlafen, aber da kamen ja die beiden Großen. Ich hab meinen kleinen Schatz unendlich lieb und will ihn unter keinen Umständen hergeben. Allerdings bin ich sehr an meine Grenzen gekommen und war sehr angespannt. Manchmal hab ich ihn ins Bett gelegt und bin in ein anderes Zimmer gegangen und habe laute Musik angemacht um runter zukommen. Ich konnte das geschrei einfach nicht mehr ertragen. Wer das nicht durchgemacht hat der kann da auch nicht mitreden.
Ich will noch einmal klar stellen; Ich kann das unter keinen Umständen gut heißen seinem Kind etwas anzutun, allerdings kann ich es nachvollziehen das man so an seine Grenzen kommen kann und die Fassung verliert.
Maja
gast.555071
17. Jul 2011 00:35
Re: unverständlich
hier spricht keiner davon, das die eltern, die ihre kinder mißhandeln einen freibrief bekommen, oder noch ein nettes gutschigu.
sondern lediglich davon, das es sehr leicht ist, nur eine seite zu betrachten, ohne die andere seite überhaupt zu sehen und vor allem die gründe zu kennen.
aber wenn man sich soweit damit befassen würde, dann müßte man das thema ja auch wirklich ganz nahe an sich ran lassen, das kann nunmal auch nicht jeder.
und ich denke, wer nicht wirklich schon mal 3 wochen nur noch heulend in irgendeiner zimmerecke verbracht hat, wer nicht binnen 6 monaten 4 nervenzusammenbrüche im kinderzimmer hatte, wer keine panikattacken hatte, sobald das kind auch nur "äh" gemacht hat, und wer dann trotz aller bemühungen hilfe aus allen richtungen zu bekommen einfach keine hilfe bekommen hat, weil man "nur" kassenpatientin ist und die eigene familie einfach auch an ihre grenzen stößt, wer das alles nicht erlebt hat, wer das nicht überstanden hat, ohne sein kind an die wand zu drücken und sei es nur in gedanken, der sollte wirklich vorsichtig sein, sich ein urteil zu erlauben.
denn wer das nicht hinter sich hat und sich trotzdem eines urteils erdreistet, der hat einfach keine ahnung von der thematik und den mechanismen.
das ist gemeint mit hinter die fassade zu schauen.
denn nach außen hin bemüht sich hier jede, ein supertolles bild von sich und ihren kindern zu presentieren, von den üblichen kleinen problemchen mal abgesehen.
aber wie es hinter der verschlossenen tür aussieht, das weiß keiner, außer den betroffenen.
eltern, die ihren kindern was antun, lieben in den meisten fällen ihre kleinen abgrundtief, viele versuchen wirklich,hilfe zu bekommen, aber sie werden eben auch nur zu oft allein gelassen und nicht ernst genommen.
zu entschuldigen ist das nicht, aber es ist zu erklären.

und zu clio,

ich habe mißhandelte kinder gesehen, genug, um auch darüber zu urteilen.
die kinder tun einem einfach nur leid, wenn es "nur" bei seelischen bleibenden schäden bleibt, ist das noch glimpflich.
ein kind nach schwerem schädel-hirn-trauma an der beatmung zu sehen und es im 30 minuten takt absaugen zu müssen, immer mit dem risiko, einen herzstillstand auszulösen ist kein vergnügen, glaub mir.
aber auch da war es irgendwann einfach zu viel und die eltern haben keine hilfe bekommen, obwohl sie sich gekümmert haben, geschriehen haben, das sie hilfe brauchen, das sie nicht mehr können.
das ende war, das das kind irgendwann geschüttelt wurde.
entschuldigen?
NEIN!!!!!
das geht einfach nicht.
ABER begreifen, wie es soweit kommen konnte, das geht, wenn man sich mit der ganzen materie befasst.

und ich setze noch einen drauf.
wenn mehr menschen mal zu ihren nachbarn gehen würden und öfter mal fragen würden, ob man helfen kann, wenn man sich für den anderen mal wirklich interessieren würde, dann würde es weniger gewalt an kindern geben, dann würde es weniger mißbrauchsfälle an kindern und babys geben, dann hätten mehr kinder eine wirkliche chance.
aber letzten endes ist sich jeder selbst der nächste und der liebe nachbar geht einen einfach nichts an bzw man hat ja genug getan, wenn man beim kleinsten falschen quicken des kindes zum amt rennt.
hinschauen heißt nicht, sofort die behörden einzuschalten, sondern beobachten, hilfe anzubieten und die behörden sollten der letzte ausweg sein.
wir leben zwar in einem sozialstaat, aber leider auch in einem sehr egoistischem staat, da der andere die wenigsten wirklich interessiert.

in diesem sinne

noroelle
gast.1099235
17. Jul 2011 01:15
Re: unverständlich
Hallo,

sorry ich will hier niemanden persönlich angreifen aber NICHTS und auch GARNICHTS entschuldigt oder erklärt ein solches Verhalten von Eltern. Wie schon von jemand anders gesagt es gibt genügend Anlaufstellen wenn man überfordert ist. Und Kinder sind nunmal schwierig und Kinder erziehen ist eben nicht so einfach wie sich das manche Menschen vielleicht vorstellen aber mal ganz ehrlich wer damit überfordert ist sollte sich vorher überlegen ob er Kinder kriegt. Und ausserdem glaube ich nicht das Eltern die ihre Kinder abgrundtief lieben in der Lage sind ihnen etwas anzutun. Das halt ich für schwachsinnig sorry. Und wer wirklich Hilfe will und sich darum bemüht der bekommt sie auch ganz egal ob Kassen oder Privatpatient. Sicher ist das ein großes breites Thema und jeder hat dazu wohl eine eigene Meinung was ja auch ok ist.

LG
gast.555071
17. Jul 2011 01:49
Re: unverständlich
@shirin4
hast du schon mal versucht, eine therapie zu bekommen, beratungsgespräche, hilfe vom jugendamt oder sozialpsychiatrischen dienst der krankenkassen etc?
hast du eine ahnung, oder sei es auch nur eine vorstellung, was du dafür überhaupt tun mußt, damit man dir wenigstens zuhört?
wenn ja, dann herzlichen glückwunsch, dann hattest du glück.
wenn nein, dann orientierst du dich leider nur an einem irrglauben.

denn ich habe es erlebt.
ich bin 6 volle monate gegen wände gerannt, OHNE hilfe zu bekommen, egal, was ich getan habe.
ich wurde sogar ausgelacht, als ich unter tränen um hilfe regelrecht gebettelt habe, das ich ja nur kassenpatientin bin und das mehr wie nur einmal.
und es hat nicht immer was mit einer überforderung zu tun.
eine postpartale depression - sehr häufige ursache, warum mütter ihre kinder töten - kann innerhalb der ersten 12 monate nach einer entbindung einsetzen, das sie unmittelbar danach einsetzt, ist selten, kommt aber dennoch vor und hat unbehandelt nicht selten schwere verläufe.
sowas hat nichts mit überforderung zu tun, sondern ist ein krankheitsbild.
das nun gewalt gegen kinder zu entschuldigen ist, davon redet hier KEINER, aber, wenn ich eine sache verstehen will, wenn ich etwas begreifen will, wenn ich mir ein urteil erlauben will, dann sollte ich nicht, nein, dann muß ich alle seiten der materie kennen.
aber und das ist nun ebenfalls kein angriff, weder gegen dich, noch gegen jemand anderen hier, die meisten haben es im leben einfach zu gut getroffen und meinen, urteilen zu können und zu dürfen, ohne überhaupt zu wissen, wovon sie da reden, weil sie nur das endresultat betrachten, ohne sich die mühe ( würde ja arbeit machen), überhaupt mal zu sehen, wie sowas überhaupt entstehen kann.

dazu fällt mir eine gute studie von großstadtkindern ein, die in den 90ziger jahren gemacht wurde.
da waren 6 von 10 kindern im alter zwischen 3 und 5 jahren felsenfest der meinung, das die milch aus dem supermarkt aus der tüte kommt.

was anderes ist es hier aber auch nicht.
die kinder haben immer nur gesehen, das mami die milch im supermarkt kauft und die in der tüte ist.

hier wird nur gesehen, das ein kind gewalt erlebt hat, egal in welcher form.

das zu entschuldigen ist nunmal nicht möglich, da gebe ich jedem hier recht.
aber, wie es zu so was kommen kann und wie wir alle sowas verhindern können, das kann man von jedem, der der meinung ist, urteilen zu können und zu wollen erwarten.
und wem das zuviel aufwand ist, da tut es mir leid, da sage ich ebenfalls nur christoph columbus 1492.
er sagte, die erde ist eine kugel, die kirche sagte, die erde ist eine scheibe.
für viele ist sie das allerdings immer noch.

und nochmal für alle, die es noch nicht genug gelesen haben, wiederhole mich ja gerne.

endschuldbar NEIN,NEIN,NEIN,NEIN.

nachvollziehbar, unter berücksichtigung der verschiedenen faktoren, die sowas entstehen lassen JA,JA,JA.


ach ja, mein großer sohn ist mitlerweile 4,5 jahre alt, ihm geht es super, er ist super aufgeweckt, sehr clever für sein alter und hat es faustdick hinter den ohren.
ich hatte nach einer hölle von 6 monaten das glück, eine anlaufstelle zu finden, die zwar nicht für mein problem ausgelegt war, die aber erstmal eingesprungen ist.
er wurde nie geschüttelt oder dergleichen.
aber das nur mal am rande.

ich kenne beide seiten und das leider nur zu gut.

so, wer sich nun aus dem geschriebenen irgend einen schuh anzieht, dem wird er wohl auch passen.
alle anderen können es als reine information zu den akten legen.

in diesem sinne,

gruß noroelle
gast.555071
17. Jul 2011 02:12
Re: unverständlich
eines würde mich aber nun wirklich noch brennend interessieren.
es wird hier immer wieder gesagt, das es genug anlaufstellen gibt.

dann mal los, listet doch mal die anlaufstellen auf, die sofort und ohne großes tamtam , flächendeckend bereit sind, wirklich postwendend zu helfen.

ich bin gespannt.

und noch eine sache.
eine überforderung kann schneller eintreten,als es einem lieb sein kann.
wer familie um sich rum hat, freunde, bekannte, der kann sich sehr glücklich schätzen, wenn die dann auch noch helfen, perfekt, sowas ist nicht selbstverständlich.
wer mit allem alleine klar kommen muß, der hat es schon schwerer und die belastungsgrenze ist bei jedem eine andere.

ich wünsche keiner hier, das sie jemalls an diese grenze kommen wird, denn der fall von der einen oder anderen dann, wird sehr hart werden.
versucht einfach mal zu überdenken, wo eure grenze der absoluten belastbarkeit liegt, müßtet ihr alles, aber wirklich alles 24 std am tag, 7 tage die woche, 365 tage im jahr alleine schaffen, ohne eure familien und freunde.
wo würdet ihr sagen, das ihr am ende seid?
denn die meisten frauen, die z.b. alleine ein kind großziehen machen das nicht freiwillig oder weil das soooooo toll ist und nicht jede hat die familie hinter sich oder tolle freunde an der seite.

manchmal sollte man einfach über das eine oder andere nachdenken und darüber philosophieren, wie man selbst in der situation reagieren könnte und würde und das mit allen eventualitäten.

und nochmal, weil es so schön ist und ich nicht müde werde, es zu schreiben.

gewalt ist in keiner form entschuldbar.

aber sie ist erklärbar, was ein deutlicher unterschied ist.

gruß

noroelle
gast.1036056
17. Jul 2011 07:54
Re: unverständlich
Hallo,

Noroelle ich gebe dir voll und ganz recht!

Die meisten die hier schreiben haben doch überhaupt keine Ahnung (die meisten) Wir schwer man es haben kann mit mehren Kindern, alleine und wie schwer es ist irgendwo hilfe zu bekommen! Naja woher sollten sie es auch wissen..sie selbst waren ja noch nie an diesem Punkt angekommen (was echt toll ist).

Aber mal ganz ehrlisch...schaut euch mal hier in dem Forum um aller 1 Woche gibt es in jedem Abteil eine Mama die sich ausheult:

- mein Freund will mich und das Kind nicht
- ich kann nicht mehr mein Freund hilft mir nicht
- Zahnen...wann geht das vorbei...ich bin so fertig

daran sollte man mal sehen will schnell einem ein kleiner Wurm nahe gehen kann!!!
gast.959823
17. Jul 2011 08:09
Re: unverständlich
Hi ,schaut euch doch mal in der Tierwelt um... Es gibt auch Tiermütter die ihre Kinder töten und das interessiert keinem.
Ich will das nicht rechtfertigen, aber wir sind auch nur "tiere".

Ich heiße gewalt in der familie auch nicht gut, gerade weil ich es durch habe und heute noch mit den psychichen schäden kämpfen muß.

LG
gast.878563
17. Jul 2011 10:52
Re: unverständlich
Ich kann es verstehen, dass man durch gewisse Faktoren i-wann überfordert ist, aber ich kann es nicht nachvollziehen/akzeptieren oder gar verstehen, dass man aus Überforderung einem kleinen Wesen so ein Leid antun kann. Egal in welcher Form!!
Mein Leben selber ist auch nicht so einfach (kleiner Auszug) und Hilfe von Auswärts habe ich auch nicht
-mein Freund geht morgens 10 Uhr auf arbeit und kommt nachts gegen 0.00 Uhr wieder Heim (ohne Pause), das ganze 6-7 Tage die Woche, selten mal 5 Tage
-meine Familie wohnt mehrere 100 Km bis teilweise 1000 km entfernt von mir/uns
-Freunde gibt es viele, ich besuche Sie regelmäßig auf dessen Arbeit, oder daheim (habe meine Tochter aber noch nie abgegeben)
-Haushalt, Einkauf, Erziehung, Unternehmungen mit meiner Tochter, Förderung meiner Tochter, etc. mache ich auch allein
-ab und an, wenn mein Freund frei hat, geh ich dann auch 8-10 Stunden arbeiten (Abwechslung, einfach mal was anderes)
Mit Sicherheit ist i-wann der Punkt erreicht, wo man nicht mehr kann. Es gibt auch teilweise ne Menge ärger bei uns, da ich mit den Arbeitszeiten seines Jobs nicht klar komme. (Wobei ich ja selbst da gearbeitet habe und ich eigentlich! nach der Elternzeit da weiter arbeite). Ich sehe mich teilweise auch überfordert, wobei das mit Sicherheit nicht das richtige Wort dafür ist.
Aber dann schau ich meine Tochter an, denke nochmal zurück, als Sie in meinem Bauch war, ich die ersten Bewegen gespürt habe,.......... wie sehr ich die Zeit ersehnt habe, bis Sie endlich da ist, ich Sie in meinem Arm halten durfte.........ich nehme Sie "knutsche" Sie, ab und an hauen wir uns auf´s Sofa und kuscheln miteinander und dann sieht doch die Welt wieder ganz anders aus. Dann ist doch so viel Liebe in einem, dass man doch gar nicht mehr auf irgend so welche Gedanken kommen könnte. (Ich zumindest nicht!!)

Und zum Thema Anlaufstellen:
-Krankenkassen
-Haushaltshilfen
-Caritas
-Kirchenverbände
-Jugendamt
-Familienbüro
-Hausarzt/Kinderarzt/Frauenarzt
-Tagesmütter
-Kindergärten
-Familie/Freunde

Mit Sicherheit gibt es noch mehr, das sind die Sachen, die mir aus dem Stehgreif eingefallen sind, ohne mein Hirn anzustrengen. Die letzten 3 Punkte habe ich mit Absicht zum Schluß erwähnt, denn ich denke es kommt auch immer darauf an, in welchen Maße man überfordert ist. Familie Freunde, je nachdem, was man für ein Verhältnis hat, bzw. die Entfernung. Und Freunde...auch die sind arbeiten.
Und wenn mir jetzt einer sagen möchte, man bekommt keine Termine und keine Hilfe, sage ich einfach, es ist Quatsch. Bei der Caritas genügt ein Anruf und man kann innerhalb von 3 Tagen einen Termin haben. Beim Jugendamt muß man nur einmal da sein, sollte der zuständige Berater (ausgehend nach dem Nachnamen) gerade keine Zeit haben, kann gewartet werden oder er ruft zurück.

@noroelle
Du selbst schreibst, dass Du auch solche Misshandelten Kinder gesehen hast. Nun Frage ich Dich, ohne Dich angreifen zu wollen
Siehst Du dann dieses wehrlose Opfer mit anderen Augen, wenn Du weißt, dass die Eltern überfordert waren und aus diesem Grund das Kind so misshandelt haben? Urteilst Du mit zweierlei Maß, wenn Du weißt, dass der jenige, nur Bock hatte ein Kind/Mensch zu quälen und ihm deswegen solche Schmerzen zugefügt hat?
gast.940181
17. Jul 2011 10:55
Re: unverständlich
Ok dann mal meine Geschichte. Als ich mit meinem 3. Kind schwanger war (Wunschkind) hat man damaliger Partner beschlossen arbeiten zu gehen und nicht mehr wieder zu kommen. Hätte zwar noch Zeit für den Abbruch gehabt aber kam für mich nicht in Frage war in der 10. Woche. Hatte aber schon 2 Jungs zuhause. Also von heut auf morgen allein mit 2 Kindern und dem dritten im Bauch.

Nach der Entbinung rief die Familienfürsorge bei mir an und FRAGTE MICH ob ich Hilfe bräuchte das es JEDER MUTTER MIT 3 KINDERN zusteht wenn sie alleine ist. Ich Großmaul nein brauch ich nicht. Das schaff ich schon. Was keiner ahnen konnte war das ich ein Baby bekommen habe was viel krank sein würde und Krankheiten hatte die Nerven, Kraft und viel Geld kosten sollte. Mir ging es finanziell megaschlecht (mein Arbeitgeber war der Vater der Kleinen) habe den Mehrbedarf für die Kleine ihre Ernährung nicht bewilligt bekommen, die Bade- und Pflegezusätze wurden abgelehnt. Vom Azrt haben wir sie auch nicht verschrieben bekommen weil er das nicht durfte. Vielleicht mal zur Aufklärung, sie hatte eine Milchallergie, also sondernahrung aus der APO was das kostet wissen alle, (stillen klappte leider nicht was der Kinderarzt auch auf die Milchunverträglichkeit schiebt da ich viele Milchprodukte zu mir nahm und sie deswegen meine Milch verweigert hat) Meine Tochter brüllte und brüllte und ich wusste das sie Hunger hat aber mir keine Nahrung abgenommen hat. Der Kinderarzt wusste auch nicht weiter erst nach einer ganzen Weile hat man erkannt das sie die Milch nicht verträgt.

Als das dann einigermaßen glatt lief fing die Neurodermitis an. So stark das meine Tochter ein offenes Gesicht hatte, viel weinte und abend auch fast täglich weinte aus Erschöpfung und Mitleid. Gut die nach einigerzeit und nervenaufreibenden Umstellungen auch in den Griff bekommen. Dann kam die Kontaktnessel. Wird nicht jeder kennen aber ihr müsst euch das so vorstellen das euer Kind so aussieht als wäre es komplett in die Brennnesseln gefallen. Na langen langen 8 Wochen haben wir auch da heraus gefunden woher das kommt. Und dann kam der Clou einen Asthmaanfall mit anschließender Ohnmacht. :? Jetzt sagt mir nochmal einer ich hätte hier ein Bilderbuchleben oder wüsste nicht was Stress und Depris sind.

Hab ewig gebraucht um den Pariboy von der Krankenkasse zu bekommen da sie ja 4x täglich inhalieren musste. Aber ich hab es geschafft. Und das ohne auch nur einmal die Hand gegen eins meiner Kinder zu erheben. Das hat mich und auch meine Kinder stark gemacht. Wir sind dadurch nochmal zusammen gewachsen. Also die Jungs und ich. Aber mit Bilderbuch hat das nichts zu tun und auch das viele nicht wissen was Stress bedeutet oder Hilflosigkeit. Wenn es ganz schlimm war hab ich auch mal gedacht, wenn ich jetzt gehe ist das alles vorbei :cry:. Hab aber dann in dankbaren Augen meiner Kinder geschaut und wusste es lohnt sich weiter zu kämpfen.

Ich rede hier nicht von dem Klaps die mal eine Mutter gibt, find ich nicht gut aber ok kommt ja mal vor. Ich rede hier von Misshandlungen, Missbrauch und Tötung. Und ich für mich kann sagen ich weiß wie es ist wenn man an seine Grenzen stößt. Das könnt ihr mir echt glauben. Und trotzdem verstehe ich es niemals das sowas passiert.

Wir haben die 6 1/2 Jahre die wir alleine waren so manche Hürde genommen und heute weiß ich deswegen sehr genau es gibt wirklich nicht einen einzigen Grund ein Schlag zu töten, zu misshandeln oder zu missbrauchen.

Jetzt dürft ihr mich gerne wieder niedermachen und mir erklären das es was ganz anderes ist. :(
gast.940181
17. Jul 2011 10:57
Re: unverständlich
Ach ja vergessen den Kampf ums Unterhalt für die Kleine habe ich erst vor 1 1/2 Jahren gewonnen und nun sind die Zahlungen auch schon wieder eingestellt :?
gast.555071
17. Jul 2011 12:24
Re: unverständlich
@ clio,

nun schreibe ich doch den satz, den ich mir gestern die ganze zeit verkniffen habe.
wer lesen kann, ist deutlich im vorteil und wer nachdenkt und zwischen den zeilen liest, versteht und begreift sogar einiges mehr, wie andere.

aber ich bin ja ein geduldiger mensch und erkläre es gerne auch nochmal.

ich messe nicht mit zweierlei maß.
mir tun die kleinen menschen ebenfalls leid.
ich entschuldige das verhalten der eltern auch nicht.
ich verabscheue gewalt.

und nun das berühmte ABER, was die meisten von mir schon kennen.

wenn ich was verändern will, anstatt nur rumzuheulen, wie schlecht die welt ist, muß ich alle faktoren kennen.
wenn ich mir ein wirkliches urteil erlauben will, muß ich die vorgeschichte kennen ( unter anderem wird in der kriminalistik ja auch so gearbeitet).
und solange ich auch nicht nur eine minute im leben eines anderen verbracht habe, ihn nicht persönlich kenne, weiß ich nicht, wie weit er belastbar ist.

wenn es zu gewalt an kindern kommt - und auch ich meine jetzt nicht mal einen klapps auf die windel - dann hat das meist eine massive vorgeschichte.
dann haben die nachbarn meist schon lange vorher was mitbekommen, ohne zu helfen und zwar direkt.
es wird immer nur rumgeheult, wie mies doch die welt ist, wie schlecht doch die eltern sind, die ihr kind geschüttelt haben etc.

ich breche hier keine lanze für gewalt an kindern, ganz im gegenteil.
aber ich mache mir die mühe, hintergründe zu sehen, um daraus selbst zu schlußvolgern und in meinem umfeld die augen besser aufhalten zu können.
um dann im verdachtsfall auch eingreifen zu können, einfach durch direkte hilfe.

und nun zu den tollen anlaufstellen, die du genannt hast.

- krankenkasse ist zu bürokratisch und lehnt meist erstmal alles ab, bzw bekommt man da nur teilweise eine vernünftige beratung.

- haushaltshilfen, kitas, tagesmütter kosten geld und die kostenübernahme ist überall unterschiedlich geregelt.

- kirchenverbände sind meist überlastet

- familienbüro gibt es nicht flächendeckend, bei uns gibt es sowas gar nicht.

-frauenarzt und kinderarzt können hilfreich sein, inform von rezepten für psychofarmaka, aber sehr viel mehr können sie in den wenigsten fällen machen, außer atteste schreiben, denn die suchen dir keinen therapieplatz oder legen sich mit der krankenkasse für an, weil du die kraft nicht mehr hast.

- jugendamt sorry, aber da sage ich jetzt echt nichts zu, mit den brüdern habe ich meine eigene erfahrung gemacht und die war nun weiß gott nicht positiv geschweigedenn hilfreich.

- familie/ freunde hat nicht jeder vor ort, abgesehen davon, das ich eigentlich öffentliche anlaufstellen meinte.

und nun zu sophie,

du hast echt einiges durch und ich schätze dich auch wirklich.
vor dir ziehe ich echt meinen hut, das du nicht zerbrochen bist an dem ganzen und starke nerven behalten hast.
du bist ein beispiel, wie es laufen kann, auch wenn es noch so mies läuft.

aber so stark ist nicht jede.
sei stolz auf deine leistung.

und nun an alle ( wird wieder eine wiederholung ):

eine lanze für gewalt gegen kinder breche ich NICHT, ganz im gegenteil.
entschuldbar ist es NICHT, wenn wieder ein kind mißhandelt wird.
wer aber wirklich was ändern will, wer wirklich erschüttert genug ist, von den ganzen medienberichten, der setzt was mit fundierten informationen - und dazu gehört nunmal auch, wie es überhaupt dazu kommen konnte - in bewegung, der engagiert isch auch politisch und sei es nur in der kita.

ich gehe mal mit absicht einige 100 jahre in der zeit zurück.
vll kennt jemand den begriff "die weisen frauen".
umgangssprachlich waren es hexen, die sehr viel fach- und hintergrundwissen hatten.
sie wurden verfolgt und ermordet,weil sich keiner die mühe gemacht hat, mal zu hinterfragen, wie das, was sie praktizieren funktioniert und die leute von der kirche, die damals ja oberste direktive war, eine gefahr für die institution kirche in ihnen gesehen haben.

zeitsprung
nationalzialismus.
juden galten als ursache allen übels, behinderte galten als lebensunwertes leben.
die bevölkerung hat zum großteil angeblich nicht mitbekommen, was in den kz`s abging und die menschen wurden ebenfalls aus mangel an hintergrundwissen in der bevölkerung verfolgt, verraten und ermordet.

soviel mal dazu.
diese zeitsprünge sollen nur aufzeigen, wie gefährlich halbwissen oder nicht vorhandenes hintergrundwissen, über aktion und reaktion sein kann.

ich wünsche euch echt die kraft, die ein kind braucht.
aber bevor ihr wirklich abschliessend urteilt, denkt darüber nach, wie weit ihr gehen könntet, auch in form euch hilfe zu holen, wenn ihr schon am boden seit und vor jedem und allem nur noch panick habt.
könntet ihr mit h4 alleine OHNE freunde und familie 3-4 kinder alle unter 6 jahren 24 std mit ruhe, geduld und gelaasenheit groß ziehen?
das schaffen nur die wenigsten von uns und wir sollten dankbar sein, solange wir nicht in ausweglose situationen geraten.

was meine person betrifft, ich schaue hin, ich greife ein, aber direkt.
ich verurteile gewalt, ich bemitleide nicht die täter, sondern die opfer.
aber ich schaue mir auch an, was zu so einem unglück geführt hat, um dann in meinem eigenen umfeld noch eher zu sehen, wenn ein kleiner mensch hilfe braucht.

in diesem sinne schönes we.

noroelle
47 Beiträge

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