Übergriffige Tagesmutter
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12. Apr 2025 00:11
Übergriffige Tagesmutter
Hallo zusammen,
tut mir leid, es wird jetzt ein wenig ausführlicher, aber ich brauche dringend mal einen Rat.
Ich habe 2 Söhne, der größere (4 Jahre alt) hat bereits 2 Betreuungswechsel hinter sich. Begonnen hat es mit einer unehrlichen, unzuverlässigen Tagesmutter, die unseren Sohn morgens mit Fahne empfangen und die Kinder stundenlang vor den Fernseher gesetzt hat. Daraufhin wechselten wir in eine Kita, in der mein Sohn innerhalb eines Jahres 11 Bezugserzieher bekam und die Kita hatte häufiger geschlossen, als dass ich meine Selbstständigkeit überhaupt irgendwie hätte ausüben können. Mittlerweile wird er super betreut, hat aber Schwierigkeiten, als Nachzügler Freundschaften zu schließen und wirkt oft verunsichert.
Nun zu meinem jüngeren Sohn. Er wird im Mai 2 Jahre alt und ist seit September 2024 bei einer anderen Tagesmutter in der Betreuung. Sie wirkt insgesamt sehr engagiert, hat meinen großen Sohn teilweise auch tageweise mitbetreut und gibt mir regelmäßig Ratschläge im Umgang mit den Kindern etc., wofür ich ihr auch sehr dankbar bin.
Die Tagesmutter macht aber leider auch seit dem 1. Tag auf mich den Eindruck, als würde sie eine Hochglanzfamilie vorleben wollen, ihre eigenen Kinder müssen perfekt sein, ständig gehen Leute mit Rang und Namen ein und aus und am Handy ist sie auch permanent. Sie ist streng und ihre „Schützlinge“ sollen möglichst wenig Arbeit machen. Sie dürfen keinen Schmutz im Haus machen, ihre Glasscheiben nicht berühren, Obst und Brot nur mit Gabel essen und sollen möglichst früh selbstständig werden, im Leben wird ihnen schließlich auch vieles abverlangt, was gewissermaßen ja auch stimmt. Jeden Morgen und zwar egal bei welchem Wetter gehen die Kinder spazieren, sie müssen schließlich müde werden und ständig hat sie was an der Kleidung der Kinder auszusetzen oder schreibt den Eltern vor, welche Jacken sie zu kaufen haben. Soweit so gut.
Insgesamt fühlt mein Sohn sich dort recht wohl, er ist aber auch ein sehr umgängliches Kind. Seitdem mein Mann ihn morgens hinbringt, weint er nicht mehr, bis dahin gab es über ein halbes Jahr lang jeden Morgen Proteste und ich wusste einfach nicht warum. Ich kannte diese Prozedur allerdings schon von unserem großen Sohn. Es gibt einen anderen Jungen aus unserem Dorf, mit dem er sich so gut versteht, dass mir wirklich das Herz bluten würde, sollte ein Betreuungswechsel vollzogen werden. Zumal meinem größeren Sohn diese Freundschaften ja immer verwehrt blieben. Die Kinder sind ALLE im gleichen Alter und würden auch gemeinsam in den Kindergarten wechseln (in eine Gruppe), er hätte also wirklich durchweg eine Konstante.
Nun gab es kürzlich allerdings einen Vorfall, der mich nicht mehr zur Ruhe kommen lässt.
Vor einer Woche kam ich früher als geplant von der Arbeit. Die Tagesmutter hatte mich offenbar nicht gehört, als ich in den Garten kam.
Sie kniete mit dem Rücken zu mir vor meinem Sohn, packte ihn wie eine Furie an den Schultern, schüttelte ihn kräftig und zischte ihn an, was ihm einfällt, in die Windel zu kacken und nicht in den Topf. Ich stand wie versteinert daneben und als sie mich wahrnahm, meinte sie nur „ach gut, dass du kommst. Dein Sohn saß 30min auf dem Topf und hat jetzt tatsächlich in die Windel gemacht“. Feuchttücher und eine neue Windel hatte sie schon griffbereit und wollte ihn bei 10 Grad Außentemperatur draußen im Garten wickeln. Natürlich kann ich verstehen, dass sie eine Aufsichtspflicht für die übrigen Kinder hat, trotzdem finde ich es nicht wirklich toll. Aber noch viel schlimmer finde ich, wie sie meinen Sohn behandelt hat, der daraufhin sofort anfing zu weinen. Und vor allem wie kann man ein so kleines Kind eine halbe Stunde auf den Topf setzen und das auch noch 2 mal täglich. Erst läuft sie die Kinder draußen müde, dann werden sie „abgefüttert“ und dann geht’s auf den Topf für 30 min. Nachmittags nochmal genau das gleiche und dann bleiben noch 15 min Zeit für Spiele im Garten.
Der Kindergarten meines Großen hat mir angeboten, meinen Sohn aufgrund dieses Vorfalls ab dem 01.05. zu betreuen und nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Sicherlich ist die Arbeit einer Tagesmutter herausfordernd. War es ein einmaliger Ausrutscher, oder hab ich sie nur auf frischer Tat ertappt? Ich fühle mich total unwohl, möchte aber auch nicht Gefahr laufen, dass mein 2. Sohn nun auch aus einer Betreuung heraus gerissen wird, die ansonsten stabil und zuverlässig ist und dann vielleicht ebenfalls keinen Anschluss mehr findet. Ich habe ihr am gleichen Abend geschrieben, daraufhin hat sie sich aufrichtig entschuldigt und wollte mich am nächsten Tag in den Arm nehmen, weil sie sich angeblich selbst nicht wiedererkannt hat. Was soll ich jetzt tun? Ich habe ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, weil sie sich seit dem Vorfall natürlich total ins Zeug legt, aber beide Kinder in einer Einrichtung zu haben hat auch enorm viele Vorteile (deutlich weniger Urlaubstage etc) und würde unter Umständen auch meinen großen Sohn stabilisieren.
tut mir leid, es wird jetzt ein wenig ausführlicher, aber ich brauche dringend mal einen Rat.
Ich habe 2 Söhne, der größere (4 Jahre alt) hat bereits 2 Betreuungswechsel hinter sich. Begonnen hat es mit einer unehrlichen, unzuverlässigen Tagesmutter, die unseren Sohn morgens mit Fahne empfangen und die Kinder stundenlang vor den Fernseher gesetzt hat. Daraufhin wechselten wir in eine Kita, in der mein Sohn innerhalb eines Jahres 11 Bezugserzieher bekam und die Kita hatte häufiger geschlossen, als dass ich meine Selbstständigkeit überhaupt irgendwie hätte ausüben können. Mittlerweile wird er super betreut, hat aber Schwierigkeiten, als Nachzügler Freundschaften zu schließen und wirkt oft verunsichert.
Nun zu meinem jüngeren Sohn. Er wird im Mai 2 Jahre alt und ist seit September 2024 bei einer anderen Tagesmutter in der Betreuung. Sie wirkt insgesamt sehr engagiert, hat meinen großen Sohn teilweise auch tageweise mitbetreut und gibt mir regelmäßig Ratschläge im Umgang mit den Kindern etc., wofür ich ihr auch sehr dankbar bin.
Die Tagesmutter macht aber leider auch seit dem 1. Tag auf mich den Eindruck, als würde sie eine Hochglanzfamilie vorleben wollen, ihre eigenen Kinder müssen perfekt sein, ständig gehen Leute mit Rang und Namen ein und aus und am Handy ist sie auch permanent. Sie ist streng und ihre „Schützlinge“ sollen möglichst wenig Arbeit machen. Sie dürfen keinen Schmutz im Haus machen, ihre Glasscheiben nicht berühren, Obst und Brot nur mit Gabel essen und sollen möglichst früh selbstständig werden, im Leben wird ihnen schließlich auch vieles abverlangt, was gewissermaßen ja auch stimmt. Jeden Morgen und zwar egal bei welchem Wetter gehen die Kinder spazieren, sie müssen schließlich müde werden und ständig hat sie was an der Kleidung der Kinder auszusetzen oder schreibt den Eltern vor, welche Jacken sie zu kaufen haben. Soweit so gut.
Insgesamt fühlt mein Sohn sich dort recht wohl, er ist aber auch ein sehr umgängliches Kind. Seitdem mein Mann ihn morgens hinbringt, weint er nicht mehr, bis dahin gab es über ein halbes Jahr lang jeden Morgen Proteste und ich wusste einfach nicht warum. Ich kannte diese Prozedur allerdings schon von unserem großen Sohn. Es gibt einen anderen Jungen aus unserem Dorf, mit dem er sich so gut versteht, dass mir wirklich das Herz bluten würde, sollte ein Betreuungswechsel vollzogen werden. Zumal meinem größeren Sohn diese Freundschaften ja immer verwehrt blieben. Die Kinder sind ALLE im gleichen Alter und würden auch gemeinsam in den Kindergarten wechseln (in eine Gruppe), er hätte also wirklich durchweg eine Konstante.
Nun gab es kürzlich allerdings einen Vorfall, der mich nicht mehr zur Ruhe kommen lässt.
Vor einer Woche kam ich früher als geplant von der Arbeit. Die Tagesmutter hatte mich offenbar nicht gehört, als ich in den Garten kam.
Sie kniete mit dem Rücken zu mir vor meinem Sohn, packte ihn wie eine Furie an den Schultern, schüttelte ihn kräftig und zischte ihn an, was ihm einfällt, in die Windel zu kacken und nicht in den Topf. Ich stand wie versteinert daneben und als sie mich wahrnahm, meinte sie nur „ach gut, dass du kommst. Dein Sohn saß 30min auf dem Topf und hat jetzt tatsächlich in die Windel gemacht“. Feuchttücher und eine neue Windel hatte sie schon griffbereit und wollte ihn bei 10 Grad Außentemperatur draußen im Garten wickeln. Natürlich kann ich verstehen, dass sie eine Aufsichtspflicht für die übrigen Kinder hat, trotzdem finde ich es nicht wirklich toll. Aber noch viel schlimmer finde ich, wie sie meinen Sohn behandelt hat, der daraufhin sofort anfing zu weinen. Und vor allem wie kann man ein so kleines Kind eine halbe Stunde auf den Topf setzen und das auch noch 2 mal täglich. Erst läuft sie die Kinder draußen müde, dann werden sie „abgefüttert“ und dann geht’s auf den Topf für 30 min. Nachmittags nochmal genau das gleiche und dann bleiben noch 15 min Zeit für Spiele im Garten.
Der Kindergarten meines Großen hat mir angeboten, meinen Sohn aufgrund dieses Vorfalls ab dem 01.05. zu betreuen und nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Sicherlich ist die Arbeit einer Tagesmutter herausfordernd. War es ein einmaliger Ausrutscher, oder hab ich sie nur auf frischer Tat ertappt? Ich fühle mich total unwohl, möchte aber auch nicht Gefahr laufen, dass mein 2. Sohn nun auch aus einer Betreuung heraus gerissen wird, die ansonsten stabil und zuverlässig ist und dann vielleicht ebenfalls keinen Anschluss mehr findet. Ich habe ihr am gleichen Abend geschrieben, daraufhin hat sie sich aufrichtig entschuldigt und wollte mich am nächsten Tag in den Arm nehmen, weil sie sich angeblich selbst nicht wiedererkannt hat. Was soll ich jetzt tun? Ich habe ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber, weil sie sich seit dem Vorfall natürlich total ins Zeug legt, aber beide Kinder in einer Einrichtung zu haben hat auch enorm viele Vorteile (deutlich weniger Urlaubstage etc) und würde unter Umständen auch meinen großen Sohn stabilisieren.
16. Apr 2025 20:39
Re: Übergriffige Tagesmutter
Ich würde an Deiner Stelle, der Tagesmutter signalisieren, daß Du sie verstehst und kein Problem mehr mit dem Ausrutscher hast. Nett sein und auch gerne einen Hinweis geben, daß Du sonst sehr zufrieden mit der Betreuung bist, aber trotzdem schon so wie so längere Zeit mit Deinem Mann überlegt hast, beide Kinder in eine gemeinsame Betretung zu geben. Wenn es dann so weit ist, kannst Du ihr trotzdem einen Zehner oder Zwani für die Kaffeekasse geben und sich aufrichtig bedanken und auch weiterempfehlen. Sollte sie nachfragen, ob das mit dem Vorfall zusammenhängt würde ich ehrlich sagen, daß das natürlich ein passender Vorwand war um endlich den Sprung zu wagen den kleinen in die andere Kita zu geben, aber die Überlegung war trotzdem schon vorher, einfach wegen der Bequemligkeit nur habt ihr das ständig vor sich hingeschoben, weil Du halt so zufrieden warst mit der Betretung. Also immer die Dame beruhigen und nett sein. Am Ende was in die Kaffeekasse geben und weiterempfehlen anbieten. Schlechtes Gewissen brauchst Du nicht. Die Dame war wahrscheinlich wirklich in dem Moment etwas zu sehr gestresst und wollte Deinem Sohn nichts Böses.
Ich habe auch in einem Bauernhofkindergarten gearbeitet und da wurden die Kinder viel härter "rangenommen" wenn es z.B. gefährlich wurde, oder sie extremen Blödsinn machten.
Du schreibst: "Jeden Morgen und zwar egal bei welchem Wetter gehen die Kinder spazieren, sie müssen schließlich müde werden und ständig hat sie was an der Kleidung der Kinder auszusetzen oder schreibt den Eltern vor, welche Jacken sie zu kaufen haben."
Auch das war bei uns so. Auch sehr viel härter zum Teil. Unser Bauernhofkindergarten war an einen Landwirtschaftlichen Betrieb angeschlossen. So richtig mit viel Vieh, Melkstand, Traktoren, Maschinen zwei sehr großen Misthaufen und Biogasanlage. Kinder waren auch bei fast JEDEM Wetter den ganzen Tag draußen. Pausen gab es auch nur für's Essen und Toilette. Du kannst Dir vorstellen wie die Kinder nach so einem Tag aussahen wenn sie mal auf dem Betrieb etwas herum laufen durften. Und Mütter schickten ihre Sprösslinge in Turnschüchen wenn es nicht geregnet hat. Da gabe es auch ständig wegen Schuhwerk, Hosen und Jacken Diskussionen.
Also so gesehen, scheint diese Frau wirklich okay zu sein. Vielleicht sogar etwas zu sehr unentspannt.
Ich habe auch in einem Bauernhofkindergarten gearbeitet und da wurden die Kinder viel härter "rangenommen" wenn es z.B. gefährlich wurde, oder sie extremen Blödsinn machten.
Du schreibst: "Jeden Morgen und zwar egal bei welchem Wetter gehen die Kinder spazieren, sie müssen schließlich müde werden und ständig hat sie was an der Kleidung der Kinder auszusetzen oder schreibt den Eltern vor, welche Jacken sie zu kaufen haben."
Auch das war bei uns so. Auch sehr viel härter zum Teil. Unser Bauernhofkindergarten war an einen Landwirtschaftlichen Betrieb angeschlossen. So richtig mit viel Vieh, Melkstand, Traktoren, Maschinen zwei sehr großen Misthaufen und Biogasanlage. Kinder waren auch bei fast JEDEM Wetter den ganzen Tag draußen. Pausen gab es auch nur für's Essen und Toilette. Du kannst Dir vorstellen wie die Kinder nach so einem Tag aussahen wenn sie mal auf dem Betrieb etwas herum laufen durften. Und Mütter schickten ihre Sprösslinge in Turnschüchen wenn es nicht geregnet hat. Da gabe es auch ständig wegen Schuhwerk, Hosen und Jacken Diskussionen.
Also so gesehen, scheint diese Frau wirklich okay zu sein. Vielleicht sogar etwas zu sehr unentspannt.

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