Droht ein Eisenmangel bei zu wenig Mittagsbrei?

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
ErpelMama
20. Okt 2023 09:28
Droht ein Eisenmangel bei zu wenig Mittagsbrei?
Hallo liebe Experten und Mamis,
ich bin etwas verunsichert was die Beikost bei unserem Sohn angeht.
Wir haben nach der üblichen Empfehlung den Mittagsbrei eingeführt und zu Beginn einen holprigen aber stetig verbesserten Start gehabt. Die Menge war nach drei-vier Wochen bei fast einem ganzen Gläschen und nach fünfeinhalb Wochen haben wir dann den Abendbrei eingeführt.
Auch das ging recht gut (außer dass wir diesen mit Muttermilch machen müssen statt Kuhmilch oder Milchnahrung).
Aber seit Kurzem verweigert er das Mittagessen nahezu komplett und trinkt nachts statt einer Milch noch zusätzlich 2-3 mal an der Brust. Morgens trinkt er auf eine Mal auch gar nichts mehr und die Mengen sind auch hier viel kleiner als in den Anfangszeiten.
Er ist nun 7 Monate alt und der ‚gute Ablauf‘ scheint komplett durcheinander zu sein. Essmengen werden immer kleiner, Trinkmengen auch… Statt dem üblichen guten Schlafen ist er mehrfach wach. Einfach alles verdreht…
Wegen der geringen Fleischzufuhr mache ich mir nun Sorgen was das Eisen angeht. Auch die wenige Muttermilch ist hier sicher doch nicht mehr der ausreichende Lieferant.
Einen Entwicklungssprung hat er aktuell nicht.
Bin ich zu unrecht nervös?
HiPP-Elternservice
20. Okt 2023 15:04
Re: Droht ein Eisenmangel bei zu wenig Mittagsbrei?
Liebe "ErpelMama",

ich kann gut verstehen, dass Sie sich Gedanken machen, wenn Ihr Kleiner auf einmal weniger Essen und Trinken möchte.

Macht er denn ansonsten einen fitten und aktiven Eindruck?
Denn entscheidend ist, dass Ihr Kleiner sich gut entwickelt, sich wohl fühlt und einen zufriedenen Eindruck macht. In der Regel haben die Kleinen ein gutes Sättigungs- und Appetitsgefühl und wissen wie viel sie brauchen, um bestens mit allen Nährstoffen versorgt zu sein. Darauf können Sie vertrauen.

Ist vielleicht beim Essen mit dem Löffel etwas vorgefallen? War das Essen einmal zu warm oder hat sich Ihr Sohn verschluckt? War ihm etwas unangenehm (Lärm, Hitze, Zwang, Ablenkung...)? Dann kann es einige Zeit dauern, bis sich alles wieder einspielt. Es kann helfen, die Farbe des Tellers und des Löffels zu wechseln, um wieder eine unbefangene Essatmosphäre zu schaffen.
Auch beim Durchbruch der Zähne oder während Infektionen sind Kinder oft empfindlich und verweigern feste Nahrung vom Löffel.

Apropos: Wenn die Zähnchen kommen, kann sich das auch auf das nächtliche Schlafverhalten auswirken. Ganz unabhängig davon schlafen Kinder in bestimmten Entwicklungsphasen einfach eher unruhig.
Hinzu kommt, dass Ihr Sohn mit zunehmendem Alter immer agiler wird und den ganzen Tag neue Dinge erlebt und auch neue Fähigkeiten (sich umdrehen, krabbeln, sich strecken) lernt. All das ist für Ihren Kleinen aufregend und auch anstrengend. Daher darf dein Kleiner nachts auch immer mehr verarbeiten und wacht auch vermehrt in den leichten Schlafphasen auf.

Zurück zum Brei Essen: Generell kann es helfen auf das richtige Zeitfenster zu achten. Ihr Sohn sollte aufgeweckt und nicht übermüdet sein. Denn das mindert schnell die Lust am Essen.
Der Abstand zur letzten Milchmahlzeit sollte auch ausreichend groß sein, damit genügend Appetit vorhanden ist.

Wenn Ihr Kleiner den Brei nicht mehr möchte oder ganz verweigert, bieten Sie ihm nicht direkt eine Alternative wie die Milch an. Machen Sie gerne eine kurze Pause und versuchen es dann nochmal mit dem Brei. Manchmal spekulieren die Kleinen nämlich auf die Milch und verweigern deshalb ihren Brei.

Nutzen Sie auch gerne den natürlichen Erkundungsdrang Ihres Jungen, um ihm Lust auf den Brei zu machen. Geben Sie ihm einen weichen Löffel in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder den kleinen Finger mit einer ganz kleinen Menge Brei und lassen Sie ihn sein Essen selbst erkunden. Auch weiche, gekochte, ungewürzte Gemüsestücke können mit der Zeit die Neugierde wecken.

Wenn Sie sich weiterhin Gedanken zur Nährstoffversorgung machen, dann sprechen Sie gerne auch einmal mit dem Kinderarzt. Er ist vor Ort und kennt Ihren Kleinen.

Ihnen und Ihrem Sohn wünsche ich alles Gute!
Ihre HiPP Expertin
ErpelMama
20. Okt 2023 16:04
Re: Droht ein Eisenmangel bei zu wenig Mittagsbrei?
Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Wir wüssten nicht, dass etwas ‚vorgefallen‘ wäre. Auch die Temperatur des Breis kontrollieren wir vor jeder Mahlzeit. Aber tatsächlich hatte er ein wenig Schnupfen und Husten und kurz nach der Genesung war dann alles etwas aus dem Rhythmus.
Wir versuchen es mit Geduld und vielleicht wirklich mal anderen Tellern oder mal Fingerfood. Sobald er sitzen kann wird das sicher auch leichter.
Vielen Dank
HiPP-Elternservice
23. Okt 2023 09:23
Re: Droht ein Eisenmangel bei zu wenig Mittagsbrei?
Liebe "ErpelMama",

sehr gerne :) .
Das klingt prima!
Sicherlich finden Sie beide schon bald wieder in Ihren Rhythmus und Ihr Kleiner wird wieder mehr Lust auf seinen Brei haben.

Herzliche Grüße und eine schöne Herbstzeit!
Ihre HiPP Expertin
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