2er Folgemilch ohne Stärke für Kleinkind

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Batilu
27. Feb 2021 14:00
2er Folgemilch ohne Stärke für Kleinkind
Hallo,
Unsere Tochter ist 17 Monate alt und isst Familienkost und gelegentlich noch etwas Brei. Zusätzlich bekommt sie 200-300ml pre pro Tag, eine große Flasche nachts und zwei verdünnte tagsüber.
Ich möchte ihr die Milch auch weiterhin geben, da ich das Gefühl habe, sie braucht sie schon noch.

Leider ist sie eine schlechte Esserin, gerade mit der Familienkost wie Brot oder auch warmen Gerichten tut sie sich schwer und isst wie ein Spatz. Sie ist auch sehr wählerisch und isst quasi kein Fleisch/Fisch und wenig Gemüse.

Jetzt frage ich mich, ob es sinnvoll ist ihr die Folgemilch 2 ohne Stärke zu geben. Ich möchte ihr keine Milch mit Stärke geben, da ich eigentlich keine große Sättigung erzielen möchte, sie soll ja zu essen lernen. Allerdings mache ich mir Gedanken über die Nährstoffzufuhr, gerade Calzium und Eisen. Diese ist ja in der Folgemilch 2 mehr enthalten als in der pre.
Ist es sinnvoll von pre auf die Folgemilch 2 ohne Stärke umzustellen?

Vielen Dank für Ihre Hilfe😊
HiPP-Elternservice
1. Mär 2021 11:10
Re: 2er Folgemilch ohne Stärke für Kleinkind
Liebe „Batilu“,

ich kann Sie gut verstehen – essen die Kleinen eher verhalten und wie kleine Spatzen, ist man über jede Portion glücklich. Aus der Erfahrung kann ich aber sagen, dass es häufig einander bedingt, wenn die Kleinen wenig essen und man noch häufiger die Milch anbietet. Auch die nächtliche Milch hat einen Einfluss auf die Essensmengen am Tag. Denn auch wenn Sie die Fläschchen verdünnen, ist das Bäuchlein voll und Ihre Kleine hat dann erst mal noch weniger Hunger. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und trotzdem gedeihen sie prima!

Sie können nun weiter die Pre geben oder auch auf die Folgenahrung wechseln. Auch unsere altersgerechte Kindermilch wie HiPP Kindermilch Combiotik 1+ ist eine weitere Möglichkeit. Die Milch macht nun nicht mehr so einen großen Teil der Ernährung aus, da Speisen wie Milchbrei, Müesli, Joghurt, Käse, Frischkäse, etc. wichtige Nährstoffe wie Eiweiß und Calcium liefern. Insgesamt reichen pro Tag noch 300ml Milch bzw. Gramm milchhaltiges aus. Meist verteilt sich das auf einen Becher Milch am Morgen und einen Becher am Abend. Gibt es aber auch noch einen Milchbrei, dann ersetzt dieser einen Becher Milch. Schauen Sie mal, wie es sich bei Ihnen verteilt.

Um mit allen Nährstoffen aber ausgeglichen versorgt zu werden, muss Ihre Tochter lernen, sich an der festen Kost satt zu essen. Auch wenn das Fläschchen bzw. die Milch natürlich gemütlicher und weniger anstrengend ist. Daher möchte ich Sie bestärken, weiter mit der festen Nahrung voran zu gehen. Und bestimmt hilft Ihnen auch das: Die Natur hat solche Phasen, in denen die Kleinen weniger essen, schon mit einberechnet. Häufig kommt sogar doch auch mehr zusammen, als man erst mal denkt. Ist Ihr Kinderarzt mit der Entwicklung Ihres Mädchens zufrieden, dann können Sie das auch sein.

Kommen Fisch und Fleisch nicht so gut an, dann auf ein vollwertiges vegetarisches Menü achten. Bieten Sie aber auch Fleisch und Fisch immer wieder als Zutat an. Sie können die Mengen auch mit unseren Fleisch- und Fischzubereitungen langsam steigern – so kann sie sich langsam an den Geschmack gewöhnen.

Versuchen Sie die Milch und Getränke wie Wasser, Tee oder stark verdünnte Saftschorlen auch nur noch aus einem Becher zu reichen. Diesen verbindet Ihre Tochter dann nicht mit dem Saugen. Denn das Dauernuckeln möchte man vermeiden, um die Zähnchen zu schützen. Gleiches gilt für die Milch in der Nacht – die Milch enthält natürlichen Milchzucker, der dann die ganze Zeit die ersten Zähnchen umspült. Hier eignet sich nun nach und nach Wasser oder ungesüßter Tee besser für den nächtlichen Durst.

Ein paar lieb gemeinte Anregung meinerseits:

Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Versuchen Sie mal die Kombination aus Breien und Fingerfood/Familienkost. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Schatz wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts.
Wenn Ihr Mädchen wenig oder gar nichts isst, bekommt sie nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Appetit zum Gehilfen machen.

Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: Bieten Sie Ihrer Kleinen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf Ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe.
Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Sie sind das Vorbild, Ihr Schatz wird Sie nachahmen.

Ziehen Sie Mahlzeiten auch nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrer Kleinen an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen.

Ihre Kleine ist schlau und wird den Dreh zur festen Kost bald raus haben. Die Mengen werden sich langsam steigern – ganz bestimmt.

Herzliche Grüße und alles Liebe
Ihr HiPP Expertenteam
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