Wenn das Kleinkind zum kleinen Biest wird..

Aus dem Baby ist ein Kleinkind geworden
Elternforum
gast.1950525
11. Aug 2016 12:16
Wenn das Kleinkind zum kleinen Biest wird..
Hallo ihr lieben.
Da durch diese Phase (fast) alle Mamis müssen, möchte ich gern wissen wie ihr damit umgeht...
Meine kleine (19monate) testet grad mal wieder ihre Grenzen aus...
Sie hört nicht mehr auf mich wenn ich was sage, schmeißt sich auf den Boden,... usw.
Beispiel: Ich schreibe einen Einkaufszettel, sie kommt und reißt mir den Stift aus der Hand, ich sage ihr das ich noch nicht fertig war und sie mir den Stift nicht einfach nehmen kann, sie rennt einfach damit davon...,
Sie rennt immer auf der Couch herrum :x ich hab ihr schon X mal gesagt dass sie das nicht darf... ihr egal, gestern ist es dann passiert, wir haben eine große L couch, dahinter eine spielecke, gestern als ich Abendessen gemacht hab, ist sie wohl wieder auf der Couch gerannt, hat sich über die lehne geschmissen und ist kopfüber in die spielecke gekracht :o es ist nichts passiert, dort ist ein weicher Teppich mit ihren kuschelkissen... ich will nicht nachdenken was passiert wäre wenn es nicht so weich gewesen wäre oder ihr ganzes Spielzeug dort gelegen wäre... zack genickbruch...
Wenn ich dann mal schimpfe fängt sie das lachen an oder dreht sich um und ignoriert mich einfach. Was macht ihr dann? Kann ich sie in ihr Zimmer schicken? Wenn ja wie lange und was tun wenn sie wie am Spieß schreit?
Ich und mein Mann geraten hiermit zurzeit oft in Diskussionen, er meint, wen wir ihr jetzt nicht ihre Grenzen zeigen, tanzt sie uns immer mehr auf der Nase rum. Da geb ich ihm ja auch recht, nur habe ich noch keine perfekte Lösung gefunden...
Habt ihr ein paar tipps für unfolgsame kinder? :D Was macht ihr wenn das Fass am überlaufen ist?

Danke fürs lesen und schon mal für Ratschläge!
gast.1646557
11. Aug 2016 14:32
Re: Wenn das Kleinkind zum kleinen Biest wird..
Huhu,
klingt für mich nicht nur nach grenzen austesten sondern auch nach langeweile. Wenn sie dich immer beim Einkaufszettel stört, sei nächstes mal vorbereitet und gib ihr auch einen zettel und stift. Wenn du abendbrot machst lass sie käse /äpfel... mit einem buttermesser schneiden oder was umrühren usw.
Bei uns gibt es auch immer wieder Tage wo Hannes gar nicht hören will, und wenn ich mich dann wieder drauf besinne dass ihm ja nur langweilig ist, und mich bemühe ihn viel helfen zu lassen geht es meistens.
Wenn er trotzdem nur mist mach sag ich schonmal dann muss er reingehen (wenn wir draußen sind) oder rauf ins spielzimmer (wenn er mir in der küche quatsch macht). Dann schreit er meist los und ich frag ihn ob er das (zB sachen rumwerfen) jetzt sein lässt dann kann er wieder mit. Aber es hilft meist nicht lange und nur für klare sachen, also wenn er weiß er darf nichts werfen, macht er eben dafür überschwemmung usw... Die Aussge " du darfst keinen Mist machen" wirkt nicht weil sie das nicht einordnen können. Dann ist es besser man verlässt den ort des geschehens und fängt gemeinsam in einem anderen zimmer ein spiel an, odet fährt einkaufen, geht raus... Also eher Vermeidungsstrategie als ewige Diskussionen.
Und nicht zu arg ausrasten, das finden sie nur lustig, sie wissen ganz genau dass du nicht ewig böse bist und sehen keine große "gefahr" im schimpfen.
gast.1950525
11. Aug 2016 15:01
Re: Wenn das Kleinkind zum kleinen Biest wird..
Danke für die antwort!
Mit der langweile hast du wohl schon recht. Sie hat schon eine spiel Küche und darf mir eig. viel helfen, Lappen in die Hand zum abwischen, Müll in den Mülleimer werfen,... aber das ist alles nur 5 min. interessant dann sucht sie was neues. z.B beim Einkaufszettel schreiben hatte sie ihren Block und stifte zum malen, nur mein Stift war wohl interessanter.
" Ausgerasten" tu ich sehr selten, ich versuche dass alles mit ruhe zu erklären wieso,weshalb, warum...
Die Vermeidungsstrategie hatte ich auch schon öfters, nur bei manchen Situationen kommt man halt nicht drum rum..
Rumkugel3
11. Aug 2016 15:12
Re: Wenn das Kleinkind zum kleinen Biest wird..
Mein Stiefsohn hat auch immer mal seine Ausraster, auch da hilft nur Konsequenz. So wie dein Mann schon sagte, jetzt die Grenzen setzen.

Zum einen gebe ich Bienchen recht, bezieh sie mehr mit ein, lass sie helfen. Das lastet sie aus und sie hat etwas zu tun. Da du das jedoch nicht immer machen kannst, vielleicht auch von meiner Seite aus immer nochmal ein paar Tips.

- wirft sie sich auf den Boden, dann laß sie liegen und geh weg. Sag ihr das du jetzt gehst und entferne dich langsam, aber versuche sie im Blickwinkel zu haben. Sie wird kommen. Laß sie doch bocken, irgendwann bockt sie sich aus. Und wenn andere Kunden im Kaufhaus gucken, na und? Laß sie doch. Mir ist das egal, lieber so, als die ganzen Mütter die sich von ihren Kindern boxen und anschreien lassen. Auch das sieht man ja immer wieder. :roll:

- Wenn sie absolut nicht hört. Dann mit lauter (nicht schreien) und fester Stimme sprechen, relativ monoton. Sag ihr das es jetzt reicht und sie auf ihr Zimmer gehen soll. Schick oder bringe sie dorthin und sag ihr das sie erst wiederkommen darf wenn sie sich entschuldigt. Und wenn sie dann schreit wie am Spieß, dann vor Bock. Das wird auch eine Weile so gehen und dann werden noch zwei Tränchen rausgedrückt, dann wird gehorcht ob einer kommt, nein? Dann nochmal eine Tonlage höher und lauter, imme rnoch keiner? Dann weiter. Irgendwann merkt sie das sie schreien kann soviel sie will und es kommt keiner. dann ist Ruhe im Zimmer und sie wird dort sitzen und spielen. Oder sie kommt dann rausgeschlichen um zu schauen was du machst. Es kann aber auch sein das sie "Etwas" vorschickt wie z.B. ein Kuscheltier das plötzlich mit dir sprechen möchte. Gehe darauf ein und rede sachlich. Erkläre was falsch ist und was nicht.
Mein Stiefsohn hatte eine zeitlang einen unsichtbaren Freund namens "Pauli". Wenn er Unsinn gemacht hat, dann war es Pauli. Dann schimpfte ich mit Pauli und erklärte was richtig und falsch ist. Das hat er auch verstanden und betreten geguckt, weil sein Freund schimpfe bekommen hat.

- Zeig ihr einen Ort an dem sie sich beruhigen kann. Z.B. die unterste Treppenstufe, ein Hocker in einer ruhigen Ecke, ein Sitzsack....wenn sie merkt das sie wütend wird und kurz vorm "ausrasten" ist, dann soll sie sich dort hinbegebn, auch wenn du mal schimpfst. Wenn sie sich dort beruhigt hat, dann kann sie wieder kommen.

- Höre ihr zu wenn sie was zu meckern hat, sprich mit ihr wie mit einer "Großen", dein Kind will ernst genommen werden. Unterbrich sie nicht.

- "Die Aussge " du darfst keinen Mist machen" wirkt nicht weil sie das nicht einordnen können." -> Natürlich verstehen sie da snicht, weil sie nicht wissen was richtig und falsch ist. Daher erklären. Das macht ihr bei eurem Säugling auch, warum jetzt also nicht mehr? Mach ihr klar was jetzt der Fehler war und warum. Also anstatt zu sagen "Ich bin nicht fertig mit schreiben." sage ihr das man anderen nicht einfach etwas wegnimmt, sondern das man vorher fragt. Oder ob sie möchte das man ihr einfach etwas wegnimmt? Dann wäre sie doch auch traurig....
Die Aussage "Mach keinen Mist" bedeutet doch nichts. Das kann man später einem 8jährigen sagen.

- "Dann ist es besser man verlässt den ort des geschehens und fängt gemeinsam in einem anderen zimmer ein spiel an, odet fährt einkaufen, geht raus... Also eher Vermeidungsstrategie als ewige Diskussionen." -> Das mag der einfachste Weg für die Eltern sein, ändert doch aber nichts an dem Geschehen. Ganz im Gegenteil. Wenn ich dann noch in ein anderes Zimmer gehe und spiele, dann lernt das Kind doch nur das es "wenn es frech ist" auch noch belohnt wird. Und es lernt nichts aus der vorherigen Situationen. Ihm wird doch gar nicht erklärt was jetzt falsch war, sondern man meckert und dann geht man einfach weg. Und das Kind lernt nichts daraus und es wird immer und immer wieder dasselbe passieren.

- "Und nicht zu arg ausrasten, das finden sie nur lustig, sie wissen ganz genau dass du nicht ewig böse bist und sehen keine große "gefahr" im schimpfen." -> Also ausrasten schon mal gar nicht, wenn dann nur schimpfen. Fürs schimpfen immer eine andere Lautstärke und Stimme nehmen. Das Kind muß unterscheiden können ob jetzt die Luft brennt oder die Mutti nur ein "Späßchen" macht. Nicht drohen: "Wenn das, dann das..." Das meiste kann man eh nicht halten. Außerdem soll das Kind ja nicht lernen mit "entweder oder" aufzuwachsen. Irgendwann sind sie alt genug und verwenden es gegen euch selbst. Und dann gibts ein Problem. :roll:
Stattdessen mehr loben wenn das Kind etwas richtig gemacht hat, Bitte/Danke gehören in den Alltag, auch bei Kleinigkeiten: "Danke das du dir Hände gewaschen hast. Danke das du gleich auf mich gehört hast. Danke das du dich entschuldigt hast.", das Kind auch mal etwas entscheiden oder aussuchen lassen, oder mal eine Meinung erfragen. (Natürlich nicht bei wirklich wichtigen Dingen.) Oder das was viele machen, wenn es wirklich schwierige Themen gibt, ein Belohnungssystem. Z.B. für jeden Tag nicht über die Couch laufen gibt es eine Sonne im kalender. Nach 30 Sonnen gibt es ein Ausflug in den Tierpark oder was auch immer. Ich würde nicht unbedingt materielle Geschenke wählen (oder nicht nur), sondern mehr das, was sich das Kind mit den Eltern wünscht. ABends länger aufbleiben und kuscheln und noch etwas spielen, Ausflüge, ein Tag nur mit Mama....

Vielleicht hilft dir das ein wenig. Wie gesagt, mein Stiefsohn ist auch sehr schwierig (mittlerweile 9 Jahre), weil er nur wenig bei uns ist. Bevor wir uns das ständige Theater antun, haben wir so unsere Strategien entwickelt. ;)
gast.1959697
26. Aug 2016 23:41
Re: Wenn das Kleinkind zum kleinen Biest wird..
Kennen wir doch alle :)
gast.2098707
30. Aug 2016 12:36
Re: Wenn das Kleinkind zum kleinen Biest wird..
Hallo,
also ins Zimmer schicken find ich in dem Alter nicht sinnvoll. Wenn die Kids so klein sind, dann verstehen sie noch nicht, was es heißt:" wenn du dich beruhigt hast, kannst du wieder rauskommen."
Ich hab auch so einen kleinen Teufel. :D Also was wegnehmen, das hatten wir noch nicht. Aber auf den Boden schmeisen und schreien schon. Dann lass ich ihn liegen, bis er sich beruhigt hat. Wenn man in so einer Situation nachgibt, dann machen die Kleinen das immer öfter....... Blöd sind die nämlich nicht. :lol:
Ich probier auch immer, meinen Kleinen (fast 18 Monate) mithelfen zu lassen. Aber bei allem kann er halt nicht helfen. Er hilft z.B. unheimlich gerne, die Spülmaschine ausräumen. Er gibt mir einzeln das Besteck, und ich probier in der Zwischenzeit, das Restliche auszuräumen. Wenn ich die Spülmaschine dann aber einräumen will, dann will er sie auch wieder ausräumen. Ich warte dann mit dem Einräumen, bis er sich selbst beschäftigt, oder er schläft. ;)
Aber aprospos "Teufel", im Facebook stand mal ein toller Spruch: "Ich bin kein Teufel, ich bin ein Undercoverengel". :lol:
LG Claudi
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