Schwierigkeiten beim Abendessen 12 Monate

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Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
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meine Kleine ist 12. Monate alt und ist eigentlich ganz gut.
Nur abends am Tisch ist es schwierig.
Nachdem sie abends auch Brot statt Brei bekam, klappte das auch ganz gut. Wir haben das Brot kleingeschnitten und sie gefüttert. So weit so gut.
Mittlerweile will sie aber nicht mehr gefüttert werden. Erst haben wir sie mit Spielzeug abgelenkt, dann ging der Mund auch sofort auf. Allerdings wollten wir das Spielzeug vom Tisch verbannen.
Also gaben wir ihr die kleingeschnittenen Stückchen auf ihrem Teller zum selber essen.
2, 3 Stücke landen auch im Mund, aber dann will sie nicht mehr.
Wenn wir ihr etwas anderes geben genauso: sie verliert schnell das Interesse und will wieder etwas anderes.
Wir wollen ihr natürlich nichts rein zwingen und haben gelesen, dass es auch eine Möglichkeit ist, dem Kind eine bunte Mischung essen zusammenzustellen und das Kind entscheiden zu lassen, wie viel es essen möchte. Allerdings isst sie dann - wahrscheinlich - nicht zu wenig, aber so wenig, dass sie nachts aufwacht und augenscheinlich Hunger hat.
Tagsüber im Buggy, beim Spielen oder einfach nur so isst sie super gerne etwas. Aber abends will sie einfach nicht.
Von der Gabel isst sie, aber auch nur kurz. Geben wir ihr ein Brot mit z. B. Wurst oder Käse in die Hand, spielt sie nur damit.
Was können wir machen? Wir wollen ihr nichts rein zwingen aber natürlich auch nachts durchschlafen

Tagesablauf:
normalerweise gegen 06:30 Uhr Flaschenmahlzeit
schläft noch bis 08:00 Uhr
Frühstück 08:30 Uhr: halbe Schnitte Brot mit Frischkäse, Butter, Käse etc. + Joghurt
Zwischendurch: Dinkelstangen, Obst
Mittagessen 12:00 Uhr: Kartoffeln, Fleisch, Gemüse, Fisch, Reis, Nudel, Eier...
Mittagsschlaf: ca. 2 Stunden
Nachmittags: Obst, Brötchen
Abendessen: Brot, Frischkäse, Käse, Tomate ... was immer sie mal isst

ich kann Ihre Gedankengänge gut nachvollziehen.
Zunächst einmal möchte ich sagen, dass mir der Speiseplan gut gefällt. Eine bunte Mischung ist immer das Beste.
Im Moment befindet sich Ihre Kleine im Umbruch vom Baby zum Kleinkind. Das ist eine extrem aufregende Zeit für Ihr Mädchen.
Es gibt so viel zu lernen und zu entdecken. Der Tag ist voller Erlebnisse und nichts darf versäumt werden. Viele Kinder beginnen in dieser Phase das Laufen und die Welt präsentiert sich aus einer ganz neuen Sicht.
Das alles ist schön, aber auch schön anstrengend. Nach einem langen ereignisreichen Tag sind Kinder am Abend oft einfach nur „geschafft“ und müde. Jetzt noch mal Konzentration fürs Essen aufzubringen, das fällt schwer. Aber sich füttern zu lassen, ist auch nicht mehr der Hit. Schließlich will Ihre Tochter ja „selbstständig“ werden. Auch wenn sie das noch nicht so kann und vieles daneben geht. Das ist keine böse Absicht. Sich abends noch mal zu konzentrieren und ordentlich und manierlich zu essen, dafür fehlt einfach die Energie, die Reife und die Übung.
Machen Sie ihr ein Tellerchen/Schälchen mit dem Abendbrot zurecht. Und dann lassen Sie Ihre Kleine selbst zugreifen, auch wenn die Mengen am Anfang noch gering(er) ausfallen. Das macht nichts. Vielleicht hat sie einfach nicht mehr Appetit. Der Speiseplan tagsüber ist ja recht ordentlich gefüllt.
Setzen Sie sich selbst mit dazu und essen Sie in gemütlicher Atmosphäre. Alles ohne Druck und Zwang.
Ihr Mädchen will kein Baby mehr sein, ist aber auch nicht richtig ein Kleinkind. Sie experimentiert mit dem Essen, wird schnell müde oder verliert das Interesse oder spielt mit dem Essen rum. Lassen Sie sie ruhig mal mit dem Essen „spielen“. Das gehört zu ihrer Entwicklung dazu. Das ist genau die Weise wie Kinder Erfahrungen sammeln und dann selbstständiger zulangen. Legen Sie dabei am besten keine „Erwachsenenstandards“ zugrunde. Gestalten Sie die Situation so, dass Sie sich über das unvermeidliche Geklecker nicht ärgern müssen z.B. mit einem alten Leintuch als Lätzchen.
Geben Sie Ihrer Tochter so viel wie sie mag. Wie ist es wenn am Abend zum Brot eine kleine Tasse Milch dazukommt. Das ist oft weniger anstrengend und versorgt Ihren Schatz mit Kalzium für starke Knochen.
Und vielleicht ist es hilfreich die Abendmahlzeit etwas früher anzubieten. Achten Sie darauf dass Sie alle zusammen einigermaßen entspannt sind. Das Abendessen ist auch für uns Erwachsene der Abschluss eines langen arbeitsreichen Tages.
Haben Sie Geduld, reichen Sie weiterhin ohne Zwang das Abendessen, so viel wie Ihre Kleine mag. Lassen Sie die Ablenkungen weg. Essen Sie selbst mit Freude am Tischt mit. Das regt zum Nachahmen an. Dann bin ich mir sicher, wird Ihre Tochter mit der nötigen Reife am Abendtisch dem Vorbild der Eltern bald nacheifern.
Alles Liebe & Gute wünscht
Ihr HiPP Expertenteam
vielen Dank für die freundliche Antwort.
Die Ablenkung lassen wir weg, was auch ganz gut funktioniert. Allerdings isst sie abends so gut wie gar nichts. Das Brot wird 3 x abgebissen, ein paar Stückchen Wurst oder Käse und das war's. Dazu noch Milch, aber mehr nicht.
Obst und Gemüse als Ganzes ist sie zur Zeit so gut wie garnicht. Das einzige was sie wirklich gerne isst ist die warme Mahlzeit und Obstmuss.
Vielleicht liegt es daran, dass sie jetzt mit 13 Monaten Zähne 5 und 6 bekommt. Bis jetzt sind nur die oberen und unteren Schneidezähne da.
Vielleicht hat es auch damit zu tun?!
Zur Zeit geben wir ihr nach dem Abendessen beim Spielen immer noch ein paar Stückchen Brot, die sie auch isst. Allerdings denke ich, dass das auch nicht ganz richtig ist, was wir da machen. Auf der anderen Seite: ohne Abendessen ins Bett ist sicherlich auch nicht die richtige Endscheidung.
Wir sind uns da total unsicher.
Viele Grüße
Anne
dieses Verhalten kommt häufig vor, viele Eltern kennen diese Phasen. Das ist eine ganz übliche Entwicklungsphase. Die Kinder werden immer wählerischer und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und dennoch gedeihen sie!
Sie machen es ganz richtig, dass Sie Ihre Tochter abends so viel essen lassen, wie sie möchte. Lassen Sie sie mit dem Brot experimentieren und wenn sie mit einigen Happen und ihrer Milch zufrieden ist, sollten Sie es auch sein. Vergessen Sie nicht, dass auch die Milch für Sättigung sorgt.
Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten. Stellen Sie das Essen nicht in den Vordergrund und machen es nicht zum Thema, wenn Ihre Tochter weniger gegessen hat als gehofft. Essen Sie selber mit Genuss und unterhalten sich am Tisch über angenehme Dinge.
Nehmen Sie die Mahlzeit immer am Tisch ein und trennen Sie klar in Mahlzeiten und Spielzeiten, damit Ihre Tochter lernt Hungergefühl und das Bedürfnis nach Zuwendung und Spiel zu unterscheiden. Ganz sicher, Ihre Tochter wird nicht vor einem vollen Teller verhungern, dafür ist sie viel zu schlau.
Wenn Zähnchen kommen, gerät die Ernährung häufig vorübergehend etwas durcheinander. Gut möglich, dass Ihre Kleine deshalb gerade rohes Obst und Gemüse ablehnt. Machen Sie sich darüber keine Sorgen! Immerhin isst Ihr Mädchen weiterhin Obstmus und das gekochte Gemüse im Mittagessen. Wenn rohes Gemüse gerade abgelehnt wird, findet vielleicht ein Stück gedünstete Karotte Interesse bei einer Zwischenmahlzeit oder dem Abendessen. Auch das lässt sich prima mit den Fingern erforschen!
Ich wünsche Ihnen und der ganzen Familie eine schöne Vorweihnachtszeit!
Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
vielen Dank für Ihre Antworten.
Sie hatten völlig recht: es war eine (schwierige) Phase, aber jetzt macht das Essen wieder Spaß.
Nun schnappt sie sich den Löffel und will ihren Joghurt selber essen, sticht mit der Gabel ins Brot, Ist Kartoffeln etc. mit den Händen.
Allerdings liebt sie auch, dass Essen vom Hochstuhl fallen zu lassen um uns auf die Probe zu stellen

Aber nicht mit uns, ich denke gelassenheit ist da richtig.

Vielen Dank für Ihre Antworten. Ist echt ein super Service!!!
Viele Grüße
Anne
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