Frühförderung

Aus dem Baby ist ein Kleinkind geworden
Elternforum
gast.1019495
6. Jul 2012 22:07
Frühförderung
Hallo,

hat jemand Erfahrung mit Frühförderung ? Die Erzieherin in der Krippe hat uns angesprochen und gemeint, wir sollen das mal überlegen, da sie den Eindruck hat, dass Florian vielleicht individuell gefördert werden müsste.

Er hat, wie manche hier ja wissen, etwas länger gebraucht mit der Motorik wegen eines orthopädischen Problems und er war sehr lange ein sehr ruhiges Kind. Mittlerweile, auch durch die Krippe denke ich, ist er etwas lebhafter und mischt da schon ganz ordentlich mit. Sie meinte aber, er käme mit Reizüberflutungen nicht klar, also wenn zuviel auf ihn einstürmt, schaltet er ab.

Ich hab dann über Frühförderung nachgelesen und das hat mich etwas nachdenklich gemacht. Ich möchte nicht, dass er in irgendeine Schubalde gesteckt wird, so dass nachher irgendjemand meint, er müsste Integrationskind werden oder könnte nicht normal zur Schule. Oder mache ich mir da zu große Sorgen ? Ich weiß gar nicht so genau, wie ich das einordnen soll.

Jetzt haben wir die eine Sache abgehakt (orthopädische Behandlung ist abgeschlossen), jetzt kommt die nächste. Mannomann...

Viele Grüße
Stern
gast.917724
6. Jul 2012 22:18
Re: Frühförderung
Hm, ist das nicht auch so, wie Ergotherapie?
Mein Großer hatte vom 17. Lebensmonat bis kurz nach dem dritten Geburtstag Ergotherapie (ohne Therapiepause, 2x/Woche) und es hat genau genommen später nie irgendjemand interessiert!

Wahrscheinlich mußt Du es genau andersherum betrachten: Wenn Dein Schatz nicht JETZT die Extra-Förderung bekommt, die er anscheinend benötigt, dann werden sich die Defizite eventuell verfestigen oder gar potenzieren (bspw. wenn ein Kind Probleme mit dem Gleichgewicht hat, wird es auch erst spät oder gar nicht klettern, Lauf- bzw. Fahrradfahren, usw.). Und DANN könnte es sein, dass er ein Integrationskind oder so würde.

Wenn Florian noch Hilfe benötigt, dann versuche auch, sie ihm zu geben. Er wird sicher nur davon profitieren und keine Nachteile haben!
gast.988282
6. Jul 2012 22:25
Re: Frühförderung
Hallo Stern

Was meint die Erzieherin mit abschalten bei Reizüberflutung?????
Also Max geht auch in die Kita (Krappelgruppe) und wenn es da zu laut wird (wenn beide Gruppen zusammen kommen) mag er das auch nicht und verzieht sich in eine Ruhige Ecke oder Kuschelt mit der Erzieherin!
Die andere Gruppe ist ziemlich Wild und sie sind älter!
Wenn er ein zu Streßigen Tag hatte (Feier,Party oder ähnliches) weint,schreit er auch wegen Reizüberflutung!
Es ist zwar seltener geworden, aber ab und an kommt es noch vor!
Und mein Zwerg ist "normal Entwickelt"! (doofe Beschreibung und nicht böse gemeint!)
Also kann es nicht genauso sein bei deinem Zwerg???
Das ist doch ganz normal!
Mir würde es auch nicht andere gehen!!!!

LG
gast.953619
6. Jul 2012 22:30
Re: Frühförderung
das hab ich mich auch gefragt, was sie genau meint mit reizüberflutung??? und abschalten!

mein sohn geht auch in die krippe und wenn er reizüberflutung hat wird er leider noch lauter :roll:

aber es ist meiner meinung nach auch nicht unnormal das man dann abschaltet, jeder irgendwie anders. der eine versteckt sich irgendwo, der andere setzt sich in eine ecke usw.

und was für eine art frühförderung soll gemacht werden?
gast.1074904
6. Jul 2012 22:33
Re: Frühförderung
Hallo!
Ich hab mal in der Frühförderung und in einer Integrationskita gearbeiten.
Ich finde, wenn es schon bekannt ist, Florian in manchen Bereichen etwas länger gebraucht hat oder noch braucht, macht es schon Sinn Frühförderung zu machen. Sie soll ja auch vorbeugend sein.
Viele Kinder profitieren enorm davon, sowohl morotisch als auch beim Selbstbewusstsein.
Ich kann aber auch deine Angst verstehen. Aber dass er nicht "normal zur Schule kann, denke ich nicht, das hat damit nichts zu tun. Wir haben damals in der Frühförderung viele Kinder in Regelkitas gefördert, ohne dass sie Integrationskinder waren.

Vielleicht machst du mal einen Termin bei der FFS und lässt dich beraten. Bevor eine Förderung beginnen kann, müssen die ja auch noch Untersuchungen machen, damit die kosten übernommen werden. Und wenn dann raus kommt, er braucht es nicht, ist doch auch gut.
Lg,
Lefa
gast.1019495
6. Jul 2012 22:34
Re: Frühförderung
Moni9 hat geschrieben:
> Hallo Stern
>
> Was meint die Erzieherin mit abschalten bei Reizüberflutung?????
> Also Max geht auch in die Kita (Krappelgruppe) und wenn es da zu laut wird
> (wenn beide Gruppen zusammen kommen) mag er das auch nicht und verzieht
> sich in eine Ruhige Ecke oder Kuschelt mit der Erzieherin!
> Die andere Gruppe ist ziemlich Wild und sie sind älter!
> Wenn er ein zu Streßigen Tag hatte (Feier,Party oder ähnliches)
> weint,schreit er auch wegen Reizüberflutung!
> Es ist zwar seltener geworden, aber ab und an kommt es noch vor!
> Und mein Zwerg ist "normal Entwickelt"! (doofe Beschreibung und
> nicht böse gemeint!)
> Also kann es nicht genauso sein bei deinem Zwerg???
> Das ist doch ganz normal!
> Mir würde es auch nicht andere gehen!!!!
>
> LG

Hi Moni,

Also, Florian hat von Anfang an immer sehr intensiv beobachtet und braucht teilweise lange, bis er sich an etwas beteiligt. Erst schaut er sich das ganz genau an und entscheidet dann, ob er hingeht oder nicht.
Ich kenne es auch von ihm, dass er manche Sachen (z.B. die Krabbelgruppe) eine Zeitlang mitmacht, aber dann will er auf meinen Arm und mag nicht mehr - das ist ihm dann zu viel. Das war schon so bei ihm als er noch ganz winzig war, beim PEKiP zum Beispiel.

Ein Beispiel, was die Erzieherin genannt hatte war, dass wenn die Kinder an den Tisch gerufen werden er das gar nicht registriert, auch wenn sie ihn direkt anspricht. Erst wenn alle so langsam sitzen, kriegt er mit, was vor sich geht und kommt dann auch.
Er hört aber gut, also an den Ohren liegt es nicht.

Ich würde auch sagen, dass er sich im Vergleich mit Gleichaltrigen eher langsamer entwickelt - aber er macht alles, was andere Kinder auch machen, nur etwas später. Und meistens ist es so, dass er es dann gleich gut kann, also er übt wenig, sondern schaut sich das alles so lange an, bis er meint, es zu können.

Ich weiß auch nicht, was ich denken soll.

VG
Stern
gast.1261596
6. Jul 2012 22:52
Re: Frühförderung
hi stern,

mein neffe hatte in der kita auch einen i-status. wobei das i für integration steht, weil er - nun ja sagen wir mal etwas überdreht war und sich nicht wirklich länger auf etwas konzentrieren konnte. es hat ihm nicht geschadet, im gegenteil: so kam er in der schule gleich von anfang gut mit, ohne groß naufzufallen. nur ab und an, wenn er besonders viel stress hatte brauch er mal 5minuten extra zum rumlaufen. sprich energie loswerden :D

du musst dir da also keine sorgen machen ;) deinem sohn wird dadurch kein "stempel" aufgedrückt :D
ansonsten denke ich, dass eine frühförderung schon in der kita/krippe sinn macht, wenn schon festgestellt wurde, dass wirklich entwicklungsrückstände bestehen. denn es geht ja auch darum, dass er in der schule dann von anfang an mitmachen kann...
allerdings finde ich es ebenso wichtig, dass berücksichtigt wird, dass jedes kind sein eigenes tempo hat...das eine kind kann dies besser, ein anderes jenes...
gast.1019495
6. Jul 2012 22:52
Re: Frühförderung
@flugente: keine Ahnung welche Frühförderung. Es kommt dann wohl jemand in die Krippe und beobachtet ihn da und dann gibt es einen Vorschlag, wo man ansetzen sollte.

@lefa: danke Dir, das klingt eigentlich erstmal ganz gut. Vielleicht sollten wir es einfach mal angehen.

Am Montag ist nochmal Elterngespräch in der Krippe, da wird das sicher nochmal besprochen.
Allerdings fahren Florian und ich im August für 3 Wochen zur Mutter-Kind-Kur, vorher werde ich nichts unternehmen und mal hören, was die da so sagen.

Ich glaub, ich bin momentan auch irgendwie zu erledigt um das Thema nun auch noch zu verarbeiten. Ich hoffe sehr auf die Kur...

Danke Euch !
Stern
gast.1306127
7. Jul 2012 12:45
Re: Frühförderung
ich erzählt dir mal wies bei uns war:
marc-justin kam mit fast 3 jahren in den kindergarten, hatte keine lust zu sprechen, malte schlecht und war total schüchtern. ich wurde auch von den erzieherinnen angesprochen. somit bekam er auch frühförderung und logopädie, allerdings ausserhalb des kindergartens (er frühs mitm kleinbus abgeholt und nach der frühförderung in den kiga gebracht). als holte auch gut auf. als er knapp 6 war, war einschulung das thema. er war ein kann-kind. die erzieherin meinte, er sollte in die förderschule gehen. ich hab gemeint, ne, wozu, er bleibt einfach noch länger im kiga. wir zogen dann hier nach augsburg mit kiga-wechsel (ohne frühförderung) und kurz vor der tatsächlichen einschulung war er noch 3 monate 1x pro woche in so ner einzelförderung, damit er etwas selbstbewusster wird.
heute geht er in die 3. klasse und gehört zu den 3 besten der klasse, wir streben das gymnasium an :) ;) mein fazit ist: er ist halt ein schüchterner junge, der sich lieber alles lange anschaut, bevor er sich traut, aber dann kann er es ;)

maurice kam erst mit 4 in den kiga. im ersten jahr war alles ok, im 2. jahr (das jahr vor der schule) merken wir, dass er die einschulung wohl nicht schaffen würde (er wäre dann mit genau 6 in die schule gekommen), und wir haben dann auch die zurückstellung durchbekommen. in dem kiga-jahr war er dann ein integrationskind im kiga, er bekam dort ergo- und logopädie. nun geht er in die 2. klasse und ich geh mit ihm noch 1x pro woche zu einer ergotherapeutin. seine einzige schwäche ist noch das schreiben. ansonsten ist er auch gut in der schule, ausser deutsch halt (weil er durch die anstrengung beim schreiben die rechtschreibung ausser acht lässt :roll: )

also nimm alle hilfe an, die du bekommen kannst. es tut deinem kind gut und alle sind bestrebt, dass dein kind einen guten schul- und lebensweg einschlägt, nicht dass dein kind abgestempelt wird

ich kenn kinder im bekanntenkreis, wo ich mir denke, die hätten hilfe noch nötiger gehabt wie unsere. aber sie waren zu stolz dazu, sie anzunehmen. stattdessen kommen die kinder in der schule nicht mit :|
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