Abendbrei im Fläschchen?

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gast.1113960
26. Jul 2011 10:07
Abendbrei im Fläschchen?
Liebes Hipp-Team,
ich habe eine Frage zur Beikost, für die ich ein wenig ausholen muss: Mein Zwerg ist jetzt 5 1/2 Monate alt und bekommt seit ca. 1 Monat zu Mittag (ca. 11.30) ein 190g Gläschen und am Nachmittag (ca. 15.30) ein 125g Obst- oder Obst mit Brei - Gläschen. Sonst bekommt er noch Combiotik 1er (6 Uhr früh, 19.00 Uhr, 23 Uhr)
Seit ca. 3 Wochen wacht er, obwohl er bis jetzt immer durchgeschlafen hat (= vom Nachtfläschchen um 11 bis ca. 1/2 8 Uhr früh), immer früher auf. Erst war es 6, dann 5, mittlerweile hat er immer wieder nachts Phasen, in denen er aufwacht und brabbelt. Teilweise 3x pro Nacht.... er bekommt gerade die ersten Zähnchen, aber das scheint nicht der Grund zu sein.
Ich habe zwei Vermutungen angestellt, vielleicht könnt ihr da mit Eurer Erfahrung etwas dazu sagen?

1) Ihm reicht das Abendfläschchen nicht mehr aus. Gestern habe ich es mit einem Gute-Nacht-Breigläschen probiert, er hat es zwar anstandslos gegessen, aber es fehlte ihm eindeutig das Abendritual (Fläschchen im Zimmer vor dem Zubettgehen) - kann ich Brei denn auch mit Breisauger aus dem Fläschchen geben? Und: beim Nachtfläschchen um 11 Uhr hat er getrunken wie ein Verrückter. Sollte der Brei nicht stärker sättigen?
An der Aufstehzeit hat es nichts geändert. Aufgewacht um 5, und um 6 Uhr nochmal.

2) Ich mache überhaupt irgendetwas mit den Mahlzeiten falsch. Soll ich ihn um 11 Uhr nachts nicht mehr für das Nachtfläschchen wecken (sondern warten, bis er aufwacht? Einmal probiert, der Kleine war total verzweifelt und hat vor Hunger geschrien, als er um 5 aufgewacht ist).

3) Er braucht unter Tags noch Zwischenmahlzeiten - kann ich Früchte immer geben? Mein Mann hat ein wenig Angst, dass wir den Kleinen überfüttern?

4) Er hat Durst - ich biete zwar unter Tags Fenchel- oder Bio-Früchtetee an, das interessiert ihn aber wenig...

Ich weiss, das ist alles eine sehr komplexe Fragestellung und ich entschuldige mich schon jetzt für das lange Mail, aber ich dachte mir, wenn einer hier etwas Licht ins Dunkel bringen kann, dann seid das ihr...

Vielen lieben Dank im Voraus!
Laura
HiPP-Elternservice
26. Jul 2011 12:45
Re: Abendbrei im Fläschchen?
Liebe Laura,
das freut mich, dass Sie uns so viel Vertrauen entgegen bringen.

Zunächst einmal ist es normal, dass ein so junges Baby nachts noch Nahrung braucht. Dass Ihr Schatz bis jetzt schon durchgeschlafen hat, war sehr entgegenkommend von ihm, aber das ist im ersten Halbjahr nicht vorauszusetzen. Meist pendelt sich im zweiten Halbjahr ein regelmäßiger Rhythmus auf den Tag ein. Bis dahin darf und soll ein Kind je nach Bedarf noch Milch trinken, auch nachts. Ich würde ihn nicht um 23:00 Uhr wecken, sondern bei Hunger die Flasche füttern. Es kann sein, dass es einige Tage Umstellung benötigt, denn Ihr Kleiner ist an das Aufwecken und die späte Milch schon gewöhnt. Und gut möglich, dass er dann früher nachts kommt. Aber siehe oben.

Einen Brei mit der Flasche zu füttern, das empfehle ich nicht. Brei ist was für den Löffel und das sollen Babys in diesem Alter ja lernen. Hängt Ihr Kleiner noch sehr am Fläschchen und liebt er das abendliche Saugritual, bleiben Sie erst mal dabei. Eine Möglichkeit wäre nach sechs Monaten unser HiPP Gute-Nacht-Fläschchen. Das ist durch seine Getreidekombination schön sämig und sättigt gut. Ihr Sohn wird zudem immer reifer und wird gerne die Flasche gegen den Löffel am Abend tauschen wollen. Das ist nur Gewohnheit. Ein anderes Abendritual (Baden, Lied singen, Geschichte erzählen, Spieluhr…) wird die Flasche ersetzen.

Üblicherweise sättigt ein Milchbrei am Abend mehr als eine Milch. Aber letztlich hängt es nicht nur an der Abendmahlzeit, sondern am Gesamtspeiseplan. Mein Tipp: Mittags nicht „nur“ Gemüse anbieten. Das macht nicht satt und kann eine Milch nicht ersetzen. Mittags besser ein Menü mit Fleisch reichen und noch etwas Früchte als Dessert.
Der fruchtige Brei am Nachmittag ist bis jetzt ja nur eine Teilportion. Ihr Kleiner könnte hier noch im Anschluss Milch zum satt trinken bekommen. Schafft er einmal eine ganze Portion (etwa 190 g) Obst-Getreide-Brei ist die Milch ersetzt.
Auch vormittags dürfen Sie einen kleinen Zwischenschoppen Milch anbieten. Dadurch verschieben sich die restlichen Mahlzeiten vermutlich nach hinten.
Wenn Sie hier tagsüber noch mehr Milch reichen, ist es gut möglich, dass die nächtlichen Milcheinheiten weniger werden.

Ihr Kleiner wird im Lauf der Monate lernen sich tagsüber bei jeder Mahlzeit satt zu essen, dann sind die nächtlichen Flaschen nicht mehr notwendig. Und Sie wissen, dass es kein Hunger ist, warum er sich in der Nacht meldet. Bieten Sie nach dem Abendbrei oder vor dem Zähne putzen und zu Bett gehen noch was zu trinken an. Oftmals ist es der Durst warum Kinder nachts wach werden, aber aus Gewohnheit eine Milch trinken.
Für das Durchschlafen gibt es aber allgemein keine Garantie. Auch sind nicht immer Hunger oder Durst die Ursache fürs Aufwachen. Es gibt Entwicklungsschübe und Phasen wie z.B. das Zahnen, in denen die Kleinen besonders unausgeglichen sind und schlecht ein- und durchschlafen. Ist diese Zeit überwunden, normalisieren sich das Befinden und der Schlaf und das Essen wieder.

Das zusätzliche Trinken (Wasser, Tee, Schorle) können Sie ganz gelassen sehen. Mit der Einführung von Beikost erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über Milchnahrungen. Die Milch, die Ihr Junge noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei.

Üblicherweise wird die zusätzliche Flüssigkeit erst wichtig, wenn zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen. Das Trinken muss Ihr Kleiner wie auch das Essen erst erlernen und immer wieder üben. Da heißt es einfach immer wieder mal geduldig etwas anbieten.

Ruhig mal mit einem „normalen“ Becher versuchen, auch wenn Sie diesen zu Beginn noch halten müssen und einiges danebengeht. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden. Manchmal klappt es recht gut, mit dem Löffel etwas Wasser oder Tee zu reichen. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird.

Am einfachsten können Sie an der Windel feststellen, ob Ihr Kind ausreichend Flüssigkeit bekommt. Die Windel sollte immer gut nass und der Stuhl weich und geformt sein.

Liebe Laura, es wäre schön, wenn ich Licht ins Dunkel bringen konnte. Gehen Sie einen Schritt nach dem anderen, dann ergibt sich vieles von selbst.

Alles Liebe & Gute für Sie und den Kleinen!
Ihr HiPP Expertenteam
gast.1113960
13. Aug 2011 22:15
Re: Abendbrei im Fläschchen?
Liebes Elternservice,
spät, aber doch, wollte ich mich ganz herzlich für Eure großartige Unterstützung bedanken. Ich habe Euch gleich an alle meine schwangeren/frischgebackenen Mama-Freundinnen weiterempfohlen, denn so ausführlichen und guten Rat bekommt man wirklich selten.
Herzlichen Dank!!!
Liebe Grüße,
Laura
HiPP-Elternservice
16. Aug 2011 13:17
Re: Abendbrei im Fläschchen?
Lieben, lieben Dank!!!! :D
4 Beiträge • Seite 1 von 1

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