Wie lange sollte der Abendbrei satt machen?

Hallo

Mein Sohn Colin ist inzwischen 6 Monate alt. Seit der 6. Woche schlief er wunderbar durch...d.h. bis zu 12 Stunden.
Seit er 5 Monate ist, wacht er Nachts immer öfter auf, fängt das weinen an...aber halt richtig kläglich im schrillen Ton. Die erste Nachthälfte reicht es, ihm den Schnuller zu geben. Ab spätestens 4 oder 5 Uhr hat er dann scheinbar Hunger...Er bekommt dann ein Fläschchen...die Menge haben wir schon reduziert auf 90 ml. Dann schläft er wieder.
Mittags bekommt er Karotten mit Kartoffeln, Abends hab ich mit Haferbrei angefangen.
Gestern hat er um ca. 19 Uhr ne rießen Schüssel Haferbrei gegessen (25 g. Haferflocken, 200 ml Wasser, 30 ml Milch und 1/3 Glas pürriertes, gekochtes Obst).
Nachdem er um 5 Uhr dann ne halbe Stunde nur gebrüllt hat, hab ich ihm 90 ml Milch gegeben. Er hat dann wieder geschlafen bis um ca. 9 Uhr.

Meine Frage: Wie lange sollte so ne rießige Portion Haferbrei denn so nen kleinen Scheißer satt machen? Und warum wacht er immer wieder auf und fängt so jämmerlich zu weinen an?

lg, Astrid

Liebe Astrid,
Ihr Sohn wächst und gedeiht, da hat er nun mehr Bedarf.

Dass Ihr Kleiner schon so früh durchschlief, war sehr entgegenkommend von ihm. Üblicherweise brauchen Babys im ersten Halbjahr nachts noch Nahrung. Ab dem zweiten Halbjahr etwa kann ein Kind lernen in der Nacht ohne Nahrung auszukommen. Bis dahin dürfen und sollten Sie nachts noch Milch geben.

Wie lange der Abendbrei anhalten „muss“, kann man so pauschal nicht sagen. Generell ist für das nächtliche Durchhalten nicht nur eine sättigende Abendmahlzeit wichtig, sondern dass das Kind insgesamt über den Tag gesehen ausreichend satt wird.
Mittags kann Ihr Schatz im Anschluss an das Gemüse, selbst wenn er davon ein ganzes Gläschen isst, noch Milch bekommen. Gemüse allein kann eine Milch nicht ersetzen. Erst wenn ein ganzes Menü (Gemüse & Fleisch) geschafft wird, braucht er keine Milch mehr, etwas Früchte als Nachtisch sind dann ideal.

Je fester die Nahrung wird umso bedeutender sind Getränke. Oft ist es Durst warum die Kleinen wach werden, aber aus Gewohnheit Milch trinken.

Bitte bedenken Sie, für Ihren Sohn ist im ersten Jahr alles neu. Das Essen, aber genauso auch das Schlafen, das Gefühl für den Tag-Nacht-Rhythmus, alles muss erst erlernt und immer wieder geübt werden. Es ist gar nicht so ungewöhnlich, dass Kinder nachts wach werden, für das Durchschlafen eines Babys gibt es - leider - keine Garantie.
Auch sind nicht immer Hunger oder Durst die Ursache fürs Aufwachen. Es gibt Entwicklungsschübe und Phasen wie z.B. das Zahnen, in denen die Kleinen besonders unausgeglichen sind und schlecht ein- und durchschlafen. Ist diese Zeit überwunden, normalisieren sich das Befinden und der Schlaf wieder.
Durchschlafprobleme haben Kinder auch dann, wenn der Tag sehr aufregend war und viel Neues auf sie eingeströmt ist. Mit zunehmendem Alter werden die Kleinen immer agiler und es gibt nachts immer mehr zu verarbeiten. Deshalb wachen sie in den Leichtschlafphasen auf.

Haben Sie noch etwas Geduld, bestimmt lernt Ihr Schatz auch im zweiten Halbjahr wieder seinen Rhythmus auf den Tag zu verlegen.

Beste Grüße
Ihr HiPP Expertenteam

Vielen Dank für die Antwort.

Was mich bei Colin auch stutzig macht...er ist fast 7 Monate, trinkt Tags über aber weniger Milch als er dürfte. Ihm reichen 165 ml pro Mahlzeit völlig aus. Teilweise sogar bis zu 6 Stunden, normalerweise überschreite ich 4 Stunden aber nicht zwischen den Mahlzeiten.
Abends dagegen haut er so ne rießige Portion weg...ob ihm evtl. auch der Bauch spannt? Bevor er dann ins Bett gelegt wird, bekommt er noch Anis-Fenchel-Kümmel Tee zum Durst stillen.
Wie schon erwähnt wurde, können es auch die Zähne sein. Im Unterkiefer sieht man sie schon kommen.
Was ich mir noch überlegt habe...er wurde bis zum 5. Monat ca. gepuckt. Ob er sich evtl. noch daran gewöhnen muss, "frei" zu schlafen?
Naja...möglich sein kann vieles. Wir werden sehen wie es weiter geht.
Vielen Dank nochmal.

lg, Astrid