Babywunsch aber Angst vor Schwangerschaft

Hallo,

ich habe etwas auf dem Herzen, was ich gerne los werden möchte weil ich hoffe, dass es mir dann ein bisschen besser geht. Wo fange ich nur an?
Seit 9 Monaten bin ich stolze Mama eines süßen kleinen Jungen und eigentlich wollen mein Mann und ich noch ein paar Jahre warten, bis wir ihm ein Geschwisterchen schenken. Und doch kommt immer wieder das Thema in der Verwandtschaft auf, ob und wann wir ein zweites Kind haben wollen. An und für sich ist das natürlich kein Problem, aber in den letzten Tagen ist mir aufgefallen, dass ich Angst vor einer weiteren Schwangerschaft habe.

Während meiner ersten Schwangerschaft litt ich an Hyperemesis gravidarum, d.h. an übermäßigem erbrechen. Die ersten 5 Monate musste ich mich dauernd übergeben. Bis Galle kam und ich mir irgendwann wünschte nicht mehr zu leben. Schließlich musste ich deswegen sogar ins Krankenhaus. Und ich habe panische Angst vor Krankenhäusern. Nach 5 Tagen Aufenthalt wurde ich ohne Besserung einfach wieder entlassen.

Und niemand hat gemerkt, dass ich schwanger bin. Ich selbst hatte vorher einen Test gemacht, der aber dummerweise falsch negativ war. Wenn ich daran denke, was die Medikamente alles hätten anrichten können..
Aber andererseits bin ich auch froh darüber, dass ich es nicht wusste, als es mir so schlecht ging. Sonst hätte ich vielleicht meinen Sohn dafür verantwortlich gemacht, dass es mir so schlecht ging..

Jetzt sollte man natürlich meinen: es ist doch alles gut gegangen, warum also macht sie sich jetzt noch so viele Gedanken deswegen? Es ist jedoch eine Tatsache, dass Hyperemesis gravidarum bei einer zweiten Schwangerschaft meistens noch schlimmer ist als bei der ersten. Und das könnte sogar bedeuten, dass ich die ganze Schwangerschaft über mit krampfartigem Erbrechen im Krankenhaus liegen muss. Und das nächste Mal werde ich es mit Sicherheit sofort wissen, wenn ich schwanger bin. Und ich habe Angst vor den Schmerzen, dem Gefühl ständig dreckig zu sein, grad so die Kraft zu haben um aufs Klo zu kommen. Ich habe mir beim letzten Mal so oft gewünscht zu sterben - das will ich nie wieder erleben.

Aber andererseits wünsche ich mir sehnlichst auch noch ein zweites Kind. Nachdem der Brechreiz irgendwann aufgehört hatte, hatte ich sogar eine wrklich schöne Schwangerschaft und das mag ich gerne nochmal erleben.

Ich bin innerlich so zerrissen. Ich weiß nicht mehr was ich denken oder fühlen soll... Habt ihr vielleicht ein paar tröstende Worte für mich?

LG,
Sweet Surprise

Ich kann deine Bedenken schon verstehen. Es gibt aber auch Medis für Schwangere gegen die Übelkeit, die dem Kind nicht schaden können. Außerdem würde ich dir ganz stark die Homöopathie und Akkupunktur ans Herz legen. Damit kann man sooo viel erreichen

Ich weiß. Aber ich bin bei meiner ersten Schwangerschaft mit allen möglichen Medikamenten gegen Übelkeit vollgepumpt worden und sie haben kein bisschen geholfen. Nicht einmal die, die direkt das Brechzentrum im Gehirn beeinflussen. Das Einzige, was ein bisschen geholfen hat, war Buscopan. Und trotzdem musste ich mich den ganzen Tag übergeben. Ich habe Angst, dass das wieder so sein wird.

hi surprise,

also erstmal muß ich dir sagen, das ich es toll finde, das du so offen schreibst.
das ist nicht leicht sowas.

deine ängste sind mehr wie verständlich.
aber dein baby ist doch erst 9 monate alt.
es ist alles noch sehr frisch bei dir, auch, wenn das komisch klingt.
dein körper und auch deine seele müßen sich von der ersten schwangerschaft erst nochmal erholen, das braucht zeit, viel zeit.
ich selbst litt nach der ersten schwangerschaft an einer postpartallen depression und hatte - obwohl geplant - bei der zweiten schwangerschaft eine panische angst, wieder durch diese hölle gehen zu müssen.
der wunsch nach einem zweiten baby war einfach größer, trotz der prognose, das es beim zweiten kind mit hoher wahrscheinlichkeit wieder passieren kann.
gut, das ist zwar etwas anderes, weil nicht körperlich, aber nicht weniger schlimm.
ich habe mich dann kurz vor ende der schwangerschaft beraten lassen, habe mir mit meiner ärztin, einer psychologin aus dem kh - die auch in einem fall wie deinem sehr gut helfen kann - und der familie eine art "sicherheitsnetz" aufgebaut, was zu tun ist, wenn der supergau eintritt.
heute ist mein kleiner 7 monate alt und es geht uns soweit gut.
wir haben unser netzwerk noch immer, aber ich habe es bisher nicht einmal gebraucht.
wie kann die eine psychologin aber bei deinem problem helfen?
sie kann dir die angst vor der erkrankung mildern, denn die angst alleine kann schon ausreichen, das es eben wieder passiert.
deine familie kann dich bei allem, was zu tun ist unterstützen, dir deinen ersten spatz abnehmen, dir im haushalt helfen und sich um dich kümmern, wenn es dir schlecht geht.

versuche erstmal, dein erstes kind richtig in vollen zügen zu genießen und habe nicht so viel angst.
antspannungsübungen können auch schon vorsorglich helfen.
gib dir und deinem körper einfach zeit, das ist das wichtigste.
evtl konnte ich dir ja ein wenig die angst nehmen und dir ein wenig helfen.

ganz liebe grüße und ganz viel glück

deine noroelle

Liebe noroelle,

vielen Dank für deine lieben Worte, die haben mir wirklich gut getan. Ich versuche ja, mir noch nicht so viele Gedanken an die Zukunft zu machen, aber irgendwie holt es mich immer wieder ein. Vor Allem weil es bei mit einem Sicherheitsnetz schwierig wird. Meine gesamte Verwandtschaft wohnt viele km weg und kann auch nicht mal eben für ein paar Wochen zu uns kommen, um auf meinen Sohn aufzupassen, während ich mit dem Kopf über der Kloschüssel hänge.
Beim letzten Mal hat noch meine Schwiegermutter bei uns gewohnt und konnte mir ein wenig zur Hand gehen. Aber sie ist jetzt wieder in ihre alte Heimat gezogen. UNd dort wird sie komplett von meiner Schwägerin in Anspruch genommen. Sie hat inzwischen nicht mal mehr einen einzigen Nachmittag für uns Zeit..

Was mache ich also mit meinem Sohn, wenn ich wieder ins Krankenhaus muss? Ich bin dann wirklich so schwach, dass ich ihn nichtmal anziehen könnte..

Ich werde mich vor der nächsten Schwangerschaft mit meinem Frauenarzt hinsetzen und alles besprechen. Er ist sehr kompetent und vielleicht kann ich ihn dazu überreden, wenigstens für ein paar Tage zuhause mit Infusionen versorgt zu werden. Mein Mann ist Rettungsassistent und könnte sich darum kümmern. Dann würde ich mir schonmal ein paar Tage Krankenhaus sparen.

LG

liebe Sweet Surprise,

wenn ich dein thread so lese, dann kann ich dich total gut verstehen das du angst hast.
auch ich kann dir , falls die zweite ss so sein sollte wie die erste, akkupunktur empfehlen, es hat mir in der 1. ss sehr gegen migräne und meine hexenschüsse geholfen.
mein sohn ist jetzt 18 monate und ich bin in der 10+5 woche ss und kann dir nur sagen diese ss ist ganz anders als es meine erste war. in allen belangen.

zum anderen schreibst du das ihr ein geschwisterchen wollt, irgendwann. und das ist doch ok. irgendwann, und so solltet ihr es auch bei freunden und familie sagen. es ist ganz allein eure entscheidung wann ihr es für richtig haltet das nächste kind zu bekommen. immerhin ist euer kind erst 9 monate alt da finde ich eine solche frage ziemlich vermessen. als mein sohn so alt war habe ich nicht im traum daran gedacht so schnell wieder ein kind zu bekommen... immerhin ist alles immer noch neu und anstrengend genug.
jetzt da mein sohn zur krabbelgruppe geht ist auch die 2. ss entspannter auch wenn sie ja erst ganz kurz ist. ich hatte nämlich ehrlich gesagt auch angst mit einem kleinen kind und das zweite unterwegs, was ist wenns mir nicht gut geht ect.
meine schwiegereltern wohnen zwar nur 40 km weg (meine eltern leider 400) aber ich will natürlich auch nicht ständig anrufen und bitten zu uns zu kommen.

Ihr werdet genau wissen wann ihr bereit seit für ein weiteres kind.

Hallo sweet suprise,
ich kann da den andern Mamis nur Recht geben...steiger dich JETZT noch nicht so rein...dein kleiner ist erst 9 Monate...ihr habt noch alle Zeit der Welt...als mein Sohn so alt war, wollte ich DEFINITIV kein 2. Kind mehr...war bis zur 20.ssw IM!! Klo gehangen und des öftern im KK...Als das Brechen dann vorbei war, kam ein Nierenstau 3. Grades hinzu...wieder KK und bis zum Ende wöchtenliche Kontrollen, Antibiotikum, etc...
Ich hab gedacht, neee n 2. Kind???NEVER!!!
Und nun? Ich bin in der 19ssw und diese SS ist komplett anders als die erste...klar ist mir übel..aber im Vergleich zu damals...Zuckerschlecken..)))
Lass es doch auf dich zukommen...und wenn es soweit ist, dann ist es soweit..
GLG und kopf hoch
Julia

Hey.

Wenn der Wunsch da ist,dann los,auch wenn manches schlimm sein kann in der SS.

Aber so ist das nun mal.Und jede SS ist anders.

Meine erste war eine Bilderbuchss und die jetzt (31 ssw) ist nicht so schön.

Man sollte immer Bedenken,die SS dauert nicht Ewig.

Nur Mut.ToiToiToi

@ surprice,

mir kam da gerade noch eine idee.
wenn ihr ein geschwisterchen plant und es geklappt haben sollte, wenn es dir wirklich schlecht geht, dann hast du unter umständen einen anspruch auf eine haushaltshilfe, die sich auch um den kleinen kümmert, was von der kasse anteilig mit bezahlt werden muß.
dein fa muß da nur mit hinterstehen, denn natürlich sperren sich die kassen erstmal, sowas zu zahlen.
aber vll erkundigst du dich im bedarfsfall einfach mal da oder eben auch beim jugendamt, wie es in so einem fall mit einer familienhilfe aussieht, die sich dann, falls du krank sein solltest um deinen kleinen sohn kümmert.
oder aber auch "dorfhelferinnen" - ich weiß nicht, ob das heute noch so heißt - können dir da helfend zur seite stehen und dir ganz viel abnehmen, wenn du nicht kannst.
es gibt immer einen weg, sich ein netz aufzubauen, das einen auch trägt und fängt .
vll können dir diese tipps ja ein wenig helfen, wenn es bei euch wieder soweit sein sollte.

ach ja, die "dorfhelferinnen", da kannst du meist am besten infos über deine gemeinde oder die kirche bekommen, auch, wenn du nicht in der kirche sein solltest.
spätestens die diakonie müßte dir da weiterhelfen können.
ganz liebe grüße

noroelle

Hallo Surprice,

ich kann deine Gefühle verstehen.

Ich habe fast das gleich in der Schwangerschaft durch gemacht mit erbrechen und Galle.

Man kann auch einen Familienmitglieder als Haushaltshilfe einstellen über die Krankenkasse.


Lg Kathleen

noroelle hat geschrieben :
> oder aber auch "dorfhelferinnen" - ich weiß nicht, ob das heute
> noch so heißt

Es gibt viele Berufe,die man in dem Fall nutzen kann.
Inzwischen wird das nemehr so unterteilt direkt,aber einige berufe davon sind:
Dorfhelferin
Hauswirtschafterin(habe ich gelernt )
Hauswirtschaftsassistentin
Familienhelferin
Sozialassistentin
...
und einige mehr

@sweet surprise:

Was die Angst angeht,wenn du ins Krankenhaus musst,weiß ich von ner Bekannten,das wenn "Not am Man(n)" ist,die auch ab und an Familienzimmer haben,wo du rein verlegt werden kannst,wo dein Partner/Mann mit sein kann(nach der arbeit oder so) und die Schwestern sich auch um das Kind Kümmern wenn du garnicht kannst.Geht aber glaub nur bis zum 3 LJ oder so.

Jugendamt und Krankenkasse stellen aber in solchen Fällen auch Hilfe meist bereit wenn es nichtnur Krankenhaus,sondern auch einfach nur Zuhause dich die SS zusehr mitnimmt.

Hallo,

diese Geschichte kenne ich. Bei meiner ersten Tochter hatte ich ebenfalls das Erbrechen-Problem. Mir hat man damals immer gesagt dass es nun mal so ist, wenn man schwanger ist. Bis ich 8 kg abgenommen hatte und im Krankenhaus lag. Dann hatte ich noch "Vorwehen" und durfte die letzten 3 Monate liegen.

Als dann meine kleine da war, sagte ich dass es ein Einzelkind bleiben würde. Nie wieder wollte ich dasselbe durchmachen.

6 Jahre ist das her und ich bin in der 30. Woche. Diesmal war es tatsächlich schlimmer (bei der ersten Schwangerschaft ging die Übelkeit bis zur 13. Woche, jetzt bis zur 20.). Und man hat noch das erste Kind zum versorgen. Aber wir waren besser vorbereitet. Mein man musste sehr viel herhalten mit der großen und ich war öfters im Krankenhaus, damit es gar nicht dazu kommen konnte das ich so viel Gewicht abnahm.

Das Gefühl aufgeben zu wollen kam und ging dann auch wieder. Und meine große Tochter zu sehen gab mir sehr viel Kraft. Sie hat mich immer daran erinnert dass es sich lohnt. Ich fühlte mich ruhiger, mit der Sicherheit dass ich nicht auf stark machen muss und das OK ist wenn man zu seinem Geburtstag die Gäste ihr essen selbst mitbringen lässt.

Lass dir Zeit, wenn ihr soweit seid stellt sich die Frage nicht mehr. Dann ist der Wunsch so groß das es egal ist was kommt oder man entscheidet sich doch für "nur" ein Kind. Beides ist OK, und sollte nur von dir und dein Mann entschieden werden.

Grüße

oje, wenn ich (41) das so lese muss ich an meine beiden schwangerschaften denken
die erste - vor 16 jahren - empfand ich auch schon schlimm mitm erbrechen und rückenschmerzen
die zweite jetzt...tja was soll ich sagen.... rückenschmerzen hatte ich in der schwangerschaft nicht mehr, aber erbrochen bis zum geht nicht mehr heute kann ich lachen.... aber die mehrmaligen täglichen gespräche mit der keramik waren alles andere als angenehm
ich konnt kaum was essen, nix half.....aber ich hab was gefunden, wo es dann ging
ich konnte zum beispiel salat (eisberg, tomate, gurke) essen und ne butterstulle ohne das ich erbrechen musste
oder erdbeeren waren auch super - vor allem im winter, da gibts die ja auch naja tiefgefrorene halt
mir gings teilweise auch so übel, das ich nur auf der couch lag und wimmerte
aber mit jedem tag wo mein bauch wuchs und ich dann die tritte spürte, wußte ich wofür ich es mitmache
und heute ist alles wieder vergessen..... natürlich werd ich es ihr (10 monate) später mal "vorhalten" nee spaß
manchmal muss man durch die hölle, um den himmel zu erleben
hab keine angst, seh das ziel und denke an das schöne
mir tat auch manchmal das essen leid....so lecker und für was? aber scheiß drauf, wie man so schön sagt
es geht vorbei und dann ist das süße kleine ding da und entschädigt für alles
glg kerstin