Sternenkind

Das dritte Schwangerschafts-Trimester
Elternforum
Amore25
27. Feb 2015 09:52
Sternenkind
Hallo, ich musste meine kleine Tochter am 21.02 tot auf die Welt bringen, ihr Herz hat in der 33.woche einfach aufgehört zu schlagen. Es gab keine Auffälligkeiten alles war inordnug.
Jeden Tag frage ich mich warum, ich kann es einfach nicht verstehen. Es schmerzt so sehr !!!
gast.2056994
27. Feb 2015 10:57
Re: Sternenkind
:cry: das tut mir sehr, sehr Leid für Dich/Euch!! Das ist das schlimmste was passieren kann. Ich fühle mit Dir! Tröstende Worte wird es nicht geben, ich hoffe sehr das du ganz viel liebe Unterstützung von Lieben Menschen hast. darüber hinwegtrösten kann Dich im Moment glaub ich keiner das wird die Zeit mit sich bringen. :cry: :cry:
Mein Beileid, es tut sehr weh das zu lesen :cry:
Fühle Dich lieb umarmt
Amore25
27. Feb 2015 11:59
Re: Sternenkind
Viele dank!
Worte gibt es dafür nicht das ist wahr.
Es wäre unser erstes Kind gewesen, haben uns so sehr gefreut das Kinderzimmer steht alles ist eingerichtet. Es ist einfach unfassbar...
gast.1764495
27. Feb 2015 14:24
Re: Sternenkind
Oh mein Gott, das tut mir so leid. Ich wünsche dir/euch ganz viel Kraft das zu überstehen. Ich weiß in etwa wie du dich fühlst.
Bei mir war es "nur" mein Bruder und nicht das eigene Kind.
Als meine Mutter damals mit meinem Bruder schwanger war, war auch alles ok, die ganze Schwangerschaft über und als er dann zur Welt kam (normale Geburt, nicht zu früh, keine Auffälligkeiten bei der Geburt selber), war er halb tot, Herz-Kreislauf-System funktionierte nicht, Atemstillstand. Erst tippten die Ärzte auf Geburtsschock, dann fing er jedoch an zu Krampfen, so dass sie auf Epilepsie tippten. Er kam mit dem Krankenwagen in ein Krankenhaus mit Babyintensiv und wurde in der Nacht 4x wiederbelebt. Es stellte sich nach 1 Woche heraus, dass er an einer sehr seltenen angeborenen Herz-Kreislauf-Erkrankung litt (nicht genetisch, bei uns hat das niemand), die bis dato (ist jetzt 18 Jahre her) weltweit nur Jungen und nur 15 Stück weltweit hatten. Dadurch wussten die Ärzte nicht wirklich wie sie das behandeln sollten. Nach 2 Monaten hat ein Medikament aus den USA sehr gut angeschlagen, so dass er erstmals von der künstlichen Beatmung und Ernährung weg kam, es ging bergauf, er hätte durch den Sauerstoffmangel eine leichte Behinderung hieß es, aber das war uns egal, so lange sie nur leicht war und er leben würde, qualitativ gut leben würde. Doch dann kam der herbe Rückschlag, das Medikament schlug auf einmal nach 2 Wochen nicht mehr an (es hieß schon, sie wollen noch eine Woche abwarten, dann dürften wir ihn endlich nach 3 Monaten mit nach Hause holen) und es ging rapide begab, ein Krampfanfall nach dem anderen, er hatte Schmerzen, es hieß zum Schluss, wenn er überlebt dann schwerstbehindert sowohl geistig als auch körperlich und er wäre wohl blind. Der Arzt legte meinen Eltern nahe, zu unterschreiben, dass sie keine Wiederbelebungsmaßnahmen mehr machen sollen, denn der Kleine würde sich nur noch quälen. Das haben meine Eltern dann auch veranlasst und mein Bruder ist mit 3,5 Monaten in den Armen meines Vaters gestorben.....

Das war für uns auch mehr als ein Schock, da es die ganze Zeit über hieß, das Kind ist gesund, die Schwangerschaft verlief völlig normal und die Geburt auch und dann das. Es ist wie gesagt 18 Jahre her, ich war damals 12 Jahre alt und weiß das noch alles, als wenn es gestern gewesen wäre, sogar der Geruch, die Geräusche dort im Krankenhaus. Das sind Ereignisse, die man nie vergessen wird.

Ich habe mich auch monatelang jeden Tag gefragt, warum musste mein Bruder sterben, warum darf er nicht leben, sich entwickeln, bei uns sein? Warum ausgerechnet er, wir? Das hat mich wahnsinnig gemacht, denn darauf wirst du leider nie eine Antwort bekommen. Damit habe ich mich dann auch irgendwann abgefunden und es so genommen wie es war und versucht das Beste daraus zu machen und das Leben als gesunder Mensch (was für mich nicht selbstverständlich ist) noch mehr zu genießen und manche Sachen für mich und meinen Bruder zu erleben und zu genießen. Das hat mir geholfen, denn irgendwann musst du damit abschließen, du gehst sonst kaputt und das hätte mein Bruder nicht gewollt und dein Kind würde das auch nicht wollen.

Auch du wirst dein Sternchen nie vergessen, aber wenn ihr irgendwann wieder den Mut habt, dann werdet ihr ein gesundes Kind kriegen und euer Sternchen guckt von oben zu und wacht über euch......

Ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft und alles Gute
Amore25
27. Feb 2015 15:53
Re: Sternenkind
Kommt das Kind zur Welt und man denkt alles ist inordnung trifft es wahrscheinlich noch härter, wenn dann so etwas passiert die Bindung ist dann noch viel stärker man gewöhnt sich an die kleinen usw.
Mein kleiner Engel lag lange in meinem Arm, sah ganz friedlich aus als würde sie ruhig schlafen....trotzdem wartet man darauf das sie ein schrei von sich lässt aber leider NEIN !!!
Montags haben wir uns nochmal in Ruhe von ihr verabschiedet,im Krankenhaus ging alles so schnell man hatte das noch gar nicht richtig verstanden. Und gestern wurde sie beerdigt, wir haben versucht ich denke es ist uns auch gelungen, ihr den letzten Gang so schön wie möglich zu machen...Mit Oma, Opa , Uroma , Onkel und Paten und wir, Mein Mann hat das Körbchen selbst getragen und alles andere auch gemacht. Das war ihm sehr wichtig!!!

Es ist einfach unbeschreiblich schlimm...Mein Herz ist leer, von einem Moment auf den anderen tritt nichts mehr in mir, keine Bewegungen kein Füßchen steckt unter den Rippen usw. bei jeder ruhigen Minute denke ich dadran, allein ein Blick auf den Bauch wenn man weiß die kleine ist nicht mehr drin, aber auch nicht bei uns.Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll , verarbeiten soll, egal wo man ist oder was man schaut, man wird daran erinnert.
Im Fernsehen schreien Babies , In der Werbung, beim spazieren gehen sieht man Eltern mit dem Kinderwagen.
Es ist einfach schwer, ich wünsche es niemanden es ist einfach schrecklich.

Auch unser Pfarrer sagte dafür müsste man Gott in den A**** treten. Er hat auch nicht einmal das Wort Lieber Gott in den Mund genommen....! Man fragt sich warum lässt er ein Leben entstehen und noch vor der Geburt wieder sterben.
Andere bringen Kinder zur Welt bringen sie um oder misshandeln sie, das lässt er zu.
gast.1952814
27. Feb 2015 18:19
Re: Sternenkind
Ach du liebe ich verstehe dich so gut :cry: !!!!
Es ist unglaublich wie viel Frauen sowas durchmachen müssen :x

Ich hatte im Dezember in der 27. ssw eine Totgeburt, es war unser 1. Baby! Am Anfang wusste ich auch nicht wie ich damit umgehen soll, jeder Tag war schlimmer und ich dachte mir es wird nie besser werden! Jetzt sind es fast 3 Monate her, ich kann zwar nicht sagen das vorbei ist aber es ist bei weitem nicht mehr so wie am Anfang!
Wir haben sich von unserem Sohn auch verabschieden dürfen und das war auch sehr wichtig für die Verarbeitung! Ich vermisse ihn sehr, tag täglich denk ich an ihn, aber leider wollte Gott das so haben!
Den Schicksal kann man leider nicht ändern! :(
Man freut sich und fixiert sich schon so drauf und dann kommt so ein Schlag!!!!
Das is echt gemein, wieso warum gerade Mütter die bereit sind und mit voller Liebe ein Kind groß ziehen möchten!

Bei uns ist der Wunsch immer größer geworden und wir hoffen bald auf ein kleines Wunder! Ersetzten wird es meinen Sohn nicht das wollen wir ja auch nicht, aber die Liebe die ich in mir hab kann nur ein Baby bekommen!!!!

Ich wünsche euch viel viel Kraft, fühl dich umarmt! Mein Beileid :cry:
marienkaefer1000
2. Mär 2015 13:38
Re: Sternenkind
Mein beileid, das ist so unglaublich schwer und so unfassbar.
es gibt immer wieder ein loch in das du fallen wirst, aber mit der zeit wirst du es akzeptieren lernen.

Wir mussten vor 11 monaten unsere Tochter in der 40. Ssw gehen lassen. Sie ist zu hause geboren durch eine sturzgeburt, einen tag später verstarb sie im kh in meinen armen.
Nach der obduktion haben wir erfahren, das sie nicht lebensfähig war , weil die lunge nicht ausgereift war. :cry:
jetzte bin ich wieder ss, 28. Woche. Wir hoffen auf unser folgewunder.

Es war sehr schwer, das zu verarbeiten, verstehen werden wir es wohl nie.
wir haben uns bei facebook eine geschlossene gruppe gesucht, in der wir uber unsere sternchen schreiben konnten. ( UNSERE STERNKINDER )
in dieser gruppe sind nur sterneneltern und uns hat das sehr geholfen.

ich habe auch angefangen eine art tagebuch zu schreiben, eigentlich sind es eher briefe an meinen stern in einem buch zusammengefasst :)
ich habe ihr geschrieben wie ich mich fühle und was ich erlebt habe, ich hab ihr auch einmal geschrieben, wie die geburt jnd der tag danach verliefen.

das und die Gespräche und der Rückhalt unserer familie und freunde haben uns sehr geholfen.
gast.1939173
6. Mär 2015 20:10
Re: Sternenkind
Es tut mir so leid für dich, ich weiß wie du dich fühlst.
ich musste am 8.1.15 meinen sohn in der 33. Ssw zur welt bring auf grund einer vergiftung die, die Ärzte zu spät für voll genommen haben.
ich sende dir ganz viel Kraft fühl dich unbekannterweise gedrückt
moepschen
6. Apr 2015 02:11
Re: Sternenkind
Es tut mir wahnsinnig leid für dich. Es tröstet nicht sehr, aber du bist nicht allein. Ich musste meinen kleinen Oliver am 22.10.2013 in der 39. SSW still zur Welt bringen. Beim Senken ins Becken klemmte sich die Nabelschnur ab und er schlief für immer ein. Er war kerngesund und wunderschön. Leider konnte ihm keiner mehr helfen. Es war unser erstes Baby.
Der Schmerz ist noch immer so groß.
Selbst einkaufen ist eine Herausforderung, man sieht nur noch Babies und werdende Mütter. Jedes Mal ist es wie ein Stich ins Herz.
Warum dürfen Andere ihr Baby bei sich haben und wir nicht? Diese Frage wird sich nie beantworten.
Alles war für seine Ankunft vorbereitet. Nun steht das Kinderzimmer leer, ich bringe es nicht übers Herz es zu betreten...
Ich kann dir nur sagen: Suche die Schuld nicht bei dir, nur weil es keinen anderen Schuldigen zu geben scheint. Das frisst dich nur auf.

Ich wäre so gerne wieder schwanger und beneide alle, die davon berichten, dass sie rasch erneut "guter Hoffnung" waren. Ich setze mich selbst zu sehr unter Druck und zerbreche jedes Mal ein bisschen mehr, wenn die Meno einsetzt. Ich habe jedes Mal das Gefühl versagt zu haben. Und es ist sehr schwer, dieses Verhalten abzulegen.
Nimm dir die Zeit, die du brauchst und verarbeite den Verlust erst einmal.
Wie marienkaefer1000 schreibe auch ich Briefe an mein kleines Wunschkind, es hilft tatsächlich ein wenig.
Hast du ein Foto? Ich sehe mir manchmal auch gern sein Bild an.
Ich habe mir auch einen kleinen Stern-Teelichthalter zugelegt, als Überbrückung bis ich einen schönen Kerzenhalter gefunden habe oder habe machen lassen.

Es gibt tatsächlich recht viele Menschen, die das gleiche Schicksal hatten, viel mehr als ich erwartet hätte.
Ich bin nur dankbar, dass die Beziehung zu meinem Mann nicht in die Brüche gegangen, sondern noch stärker geworden ist. Ich wünsche jeder Sternenmama, dass es bei ihr genauso ist.
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