Impfung Keuchhusten

Das dritte Schwangerschafts-Trimester
Elternforum
Nadine_1711
24. Apr 2021 13:38
Re: Impfung Keuchhusten
Hallo,

ich hab mich für die Keuchhustenimpfung entschieden, aus dem ganz einfachen Grund, das mein Onkel mit 5 Wochen an Keuchhusten erkrankt war und fast daran gestorben wäre. (Die Verläufe bei den ganz kleinen sind wohl generell sehr drastisch) Die Horrorgeschichten meiner Tante die damals 13 war und das live miterlebt hat waren Grund genug.

Wenn ich meine Kleine durch einen kleinen Piks davor schützen kann, war das für mich keine Frage.

Liebe Grüße
Nadine
TanjaJanuar2022
1. Nov 2021 12:04
Re: Impfung Keuchhusten
Hallo zusammen,

ich bin vor 2 Wochen, in SSW 29 gegen Keuchhusten und gleichzeitig gegen Grippe geimpft worden. Mir und der kleinen Maus geht es gut.

Ich habe mich vor den Impfungen möglichst viel auf (seriösen) Internetseiten informiert über die Wirkweise, Studien, Risiken, etc. und für mich beschlossen, dass eine Impfung besser ist. Ich vertrage Impfungen aller Art bisher aber auch immer sehr gut und bin grundsätzlich ein großer Freund von Impfungen.
Sirjane87
22. Nov 2021 13:39
Re: Impfung Keuchhusten
Hallo,
Bei mir kommt es darauf an, was geimpft wird. Impfstoffe gegen lange bestehende Krankheiten, die sich nicht verändern, erachte ich als sinnvoll. Aber Viren, wie Grippe oder Corona die sich stetig verändern, da sehe ich keinen Sinn mir jedes halbe Jahr irgendwas spritzen zu lassen. Nun gut, ich zähle nicht zur Risikogruppe. Ich habe während der Schwangerschaft nun meine erste Impfung Rhophylac bekommen, weil ich Rhesusfaktor negativ bin. Diese wird ja nach der Geburt nochmal wiederholt. Boostrix, also Tetanus, Diphterie und Pertussis(Keuchhusten) habe ich bei 32+0 bekommen. Ich habe darüber auch sehr viel nachgelesen, weil ich mir unsicher war. Laut RKI kann die Wirkung der Impfung Tetanus, etc. nach circa 3-6Jahren abflachen. Da meine schon 6 Jahre her war, habe ich mich impfen lassen. Wäre die letzte Impfung allerdings erst zwei Jahre her, dann hätte ich es nicht gemacht. So hat es sich für mich am Ende richtig angefühlt. Aber wie gesagt, ich bin voll im Durchschnitt, keine Risikogruppe und auch keine Risikoschwangerschaft. Wäre das der Fall, würde ich mich vermutlich anders entscheiden.
Ich hoffe, du findest den richtigen Weg für dich :-) alles gute
MamaMaus0604
24. Feb 2022 11:37
Re: Impfung Keuchhusten
Hallo zusammen,
ich habe mich jetzt in der 34. ssw auch gegen Keuchhusten impfen lassen. Nach anraten meines Arztes - der mir sonst von allen andern aktuell angepriesenen Impfungen abgeraten hat - befürwortet er diese Impfung eben auch mit der Begründung, dass Keuchhusten für Kinder im 1. Lebensjahr sehr gefährlich werden kann. Und nachdem mein Impfschutz auch schon 20 Jahre her ist, hat das jetzt nicht geschadet. Ich habe keine Nachwirkungen (heute Tag 3 nach der Impfung) ausser dass der Muskel der Einstichstelle etwas weh tut. Ich bin ansonsten kein Impfgegner aber ein vorsichtiger Impfer, der nicht alle Impfungen (z.B. Grippe) mitmacht. Bei dieser Impfung habe ich mich zu 100 % auf den Rat meines FA verlassen.
Merlinchen
26. Mär 2022 08:36
Re: Impfung Keuchhusten
Ich wurde auch gegen Keuchhusten geimpft, dass ist jetzt eine Woche her und bis jetzt ist alles gut.

Gründe dafür waren der Schutz meines Kindes nach der Geburt. Auch die anderen Bezugsperson haben sich impfen oder testen lassen ob sie noch genug Antikörper haben.
Candybaby
6. Apr 2022 05:02
Re: Impfung Keuchhusten
Waren die Mutter der erkrankten Kinder mit Keuchhusten auf der Intensiv alle ungeimpft??????
MiaHausler
25. Jun 2025 15:07
Re: Impfung Keuchhusten
Hallo zusammen!

Verschiedene Frauenärzte bieten derzeit an oder geben Empfehlungen während der Schwangerschaft den "Nestschutz" von Impfungen auszunutzen, wie es bei Keuchhusten und RSV z.B. der Fall ist.
Ich bin gegen bestimme Erkrankungen geimpft, die man impfen kann, nicht jedoch gegen alle gegen die man sich impfen lassen kann oder empfohlen sind. Grund dafür sind die, meines Erachtens, fehlende oder schwache Wirksamkeit bestimmter Impfstoffe und das (noch) nicht sicher ist, ob die Impfung doch Folgen für das ungeborene Kind hat.
Meine Frauenärztin hat mir empfohlen mich gegen RSV und Keuchhusten während der Spätschwangerschaft impfen zu lassen. Ich werde es allerdings nicht machen, aus mehreren Gründen, die ich hier nennen werde.

Ich möchte hier vorher jedoch festhalten, dass dies von jeder Schwangeren, selbst zu entscheiden ist. Wenn sich eine Schwangere damit wohler fühlt sich gegen diese Erkrankungen (und darüber hinaus) impfen zu lassen, dann ist das ihr gutes Recht, genau so wie nichts daran verwerfliches ist, es nicht zu tun.

In den Jahren 2017 hat das RKI meines Wissens noch nicht empfohlen Schwangere gegen Keuchhusten zu impfen. Seit den Jahren um Corona haben sich dann einige Auffassungen und Auflagen beim RKI grundlegend geändert. So empfiehlt das RKI jetzt auf einmal doch die Impfung Schwangerer gegen Keuchhusten.
Auch die Zulassung neuer Impfstoffe hat sich seitdem her "beschleunigt", was mir aufgefallen ist. So sind neue Impfstoffe wie ein RSV-Impfstoff 2024 auf den Markt gekommen. Auf Anfrage bei den Zulassungsbehörden per Email bezüglich der Dauer und Informationsdaten habe ich eine relativ unbefriedigende Antwort bekommen.

Bezüglich Fachexpertise auf dem Gebiet ist es so eine Sache. Ich selbst habe bei klinischen Studien von Medikamenten mitgewirkt und weiß wie aufwendig so ein Prozess ist. Ich habe selbst Freunde, die ebenso fachlich fit sind und in der Impfstoffentwicklung als fachliches Personal tätig sind und meiner Meinung nach relativ lax mit solchen Sicherheitsbedenken umgehen, nach dem Motto "Hauptsache es gibt dafür einen Impfstoff". Ich weiß es nicht, ob es am bedingungslosen Vertrauen an diese Unternehmen liegt - ich kann es nicht erklären. Aber auch fachlich versierte Menschen und Leute die in dem Bereich arbeiten treffen Entscheidungen aus dem Bauchgefühl heraus. So hat sich dieser Bekannte den brandneuen Dengue-Impfstoff (ein Reiseimpfstoff) verabreichen lassen, den das Unternehmen bei dem er arbeitet, hergestellt und neu auf den Markt gebracht hat.
Ich rate immer bei neuen Medikamenten/Impfungen einige Zeit ab zu warten - nur weil es auf den Markt geworfen wird, heißt es noch lange nicht, dass es gut und sicher ist. Zwar filtert der Zulassungsprozess vieles aus, es ist aber nicht selten vorgekommen, dass ein Arzneimittel/Impfung von der Pharmakovigilanz nachträglich wieder zurück gerufen wurde. Versteht mich nicht falsch, ich begrüße jede Impfung zu Dengue oder Malaria, vor allem weil ich vor meiner Schwangerschaft gerne auf Urlaub in tropische Länder gefahren bin - ich bin sicherlich aber nicht die erste, die sich den Stich hierfür holt. Man muss nicht zu den ersten gehören, die über die Klippe springen. Abwarten und Tee trinken.

Eine Impfung gegen Grippe und Keuchhusten nützt nicht gegen Corona (wie in dem einen Beitrag hier geschrieben wurde), das geht auch gar nicht. Während Pertussis Bakterien sind und die echte Grippe Influenzaviren, sind es bei Corona Coronaviren, die ganz andere Oberflächenproteine tragen als beide Erreger.

Eine Keuchhustenimpfung bietet auch keinen Schutz von nur 80% (wie in einem anderen Post geschrieben), sondern darunter. Einige Autoren geben einen Schutz der Diphtherie-Tetanus-Keuchhusten-Impfung von lediglich 50 bis höchstens 60% an und auch die Wirkdauer wird mit höchstens 3-4 Jahren angegeben. Während Diphtherie und Tetanus bei uns hier praktisch nicht vorkommen, gibt es bei Keuchhusten hingegen schon einige Fälle. Allerdings sollte man hier die Kirche im Dorf lassen: Heuer sind bisher nur 4 Personen in Deutschland an Pertussis/Keuchhusten verstorben (dazu zählen auch alte und immunsupprimierte Personen). Die Erkrankung selbst verläuft zur Hälfte asymptomatisch, die andere Hälfte hat teils sehr quälende Symptome die lange andauern (wird nicht umsonst auch 100-Tage Husten genannt) und auf die persistierende Toxine der Bakterien zurückzuführen sind, die vom Körper abgebaut werden müssen. Bei Kindern <1 Jahr treten untypische Symptome auf (kein stakkatoartiger Husten), hier sagt man dass es ein Risiko fürs Ersticken gibt.
Die Wirksamkeit von Echte Grippe-Impfstoffen liegt weit unterhalb der Wirksamkeit einer Keuchhusten-Impfung. Es gibt mehrere Anbieter für Influenza-Impfungen und die buhlen jedes Jahr darum als erstes für die Saison ihren Impfstoff mit dem diesjährigen Stamm anzubieten. Man kann sich schon denken, dass dieses Konzept nicht gerade das Wahre ist.
Einige Bekannte die sich einen dieser Impfstoffe verabreicht haben, haben mit schweren Symptomen zu kämpfen gehabt, darunter immer wiederkehrenden respiratorischen Infekten in den ersten Monaten und auch mit Nervenentzündungen (eine Kollegin ist wegen starken Schmerzen bei der Nervenentzündung im Bein nach der Influenza-Impfung ins Krankenhaus gegangen, dort hat man ihr dann Kortisoninjektionen gegeben, was die Symptome gelindert hat). Ich halte von der Influenza- und Corona-Impfung (egal welcher Anbieter) nicht viel, vor allem nicht in der Schwangerschaft, wo man ohnehin Alkohol, Nikotin, bestimmte Lebensmittel, Röntgenstrahlung, etc. vermeidet, aber sich dann sowas injizieren lässt. Beide Erkrankungen und die dazugehörigen Impfungen haben soweit ich das weiß wenig Impact auf Schwangere und Neugeborene.

Das mit den sich auf seriösen Seiten und Studien dazu sich informieren, ist so eine Sache. Die Datenmenge bei klinischen Studien ist sehr umfangreich und schwer nachvollziehbar als Außenstehende. Im Grunde vertraut man darauf, was andere Websites für kurze und prägnante Infos dazu Preis geben, vieles davon abgeschrieben von anderen Websites.

Ein anderer Post bezieht sich auf die Arzneimittelsicherheit und dass in einem Zitat angegeben ist, dass man sich beide Seiten anhören muss, bevor man eine Entscheidung treffen sollte. Das sehe ich auch so, obwohl es wohl mehr als nur "zwei Seiten" gibt. Im nachfolgenden ist die Frage, warum man nicht den Impfungen nicht traut mit der Erklärung, dass man gerade bei Kindern und Schwangeren genau hinsieht. Leider sieht de Realität nicht so philanthropisch aus, es gab schon mehrere arzneimittelrechtliche Skandale auch in Bezug auf Schwangere und Kinder. Unsere Medizin basiert auf Pharmaka und das Gesundheitssystem kann nicht ohne Pharmafirmen existieren, das muss man akzeptieren. Gleichzeitig ist ein Pharmaunternehmen kein Wohlfahrtsverein, sondern ein profitorientiertes Unternehmen. Es werden enorme Summen für die Entwicklung von Arzneimitteln und Impfstoffen aufgebracht und für jedes Unternehmen ist es ein immenser Verlust, wenn das Mittel wieder vom Markt genommen wird - wir reden hier von Größensummen im Milliardenbereich.
Ein bekanntes Beispiel für so einen Fall ist das Arzneimittel Valproinsäure (ich nenne den Markennamen bewusst nicht), welches bei bestimmten Epilepsieformen, aber auch bei anderen Erkrankungen angewendet wird. Es ist ein lang bewährtes und gutes Arzneimittel und eines der Standardmedikamente bei der Behandlung von Epilepsien - nur halt nicht in der Schwangerschaft, das war aber vorher nicht angegeben. Man hat festgestellt, dass dieses Arzneimittel in der Schwangerschaft zu Entwicklungsstörungen des Gehirnes beim ungeborenen Kind führt. Das betreffende Unternehmen hat dies gewusst, vertuscht und es gab einige Meldungen zu der unerwarteten schwerwiegenden Nebenwirkung dazu. Das Unternehmen hat sich aber vehement geweigert eine Information im Beipackzettel und auf der Verpackung anzubringen, weil es Angst hatte dadurch finanzielle Einbußen zu bekommen. Dies ging so lange bis vor ein paar Jahren dazu ein Prozess geführt wurde, bei dem einem Verbund von geschädigten Eltern, deren Mütter das Mittel auch in der Schwangerschaft genommen haben, und einer NGO die sich mit solchen Fällen beschäftigt, Recht gegeben wurde. Seitdem muss das Unternehmen diesen Hinweis auf der Packung und Beipackzettel anbringen. Ich möchte anmerken, dass es nicht darum ging das Mittel vom Markt zu nehmen, sondern nur um den Hinweis "nicht in der Schwangerschaft anwenden" anzubringen. Das Mittel wurde über mehr als 40 Jahren auch an Schwangere verabreicht - soviel zum bedingungslosen Vertrauen in gewinnorientierte Unternehmen.

Auf der RKI-Seite steht "Eine Pertussis-Impfung während der Schwangerschaft ist genauso sicher wie eine Impfung vor einer Schwangerschaft". Allerdings ist eine Schwangerschaft ein anderer Umstand, im Bauch wächst ein Kind heran und das ist nicht so pauschal vergleichbar. Im Grunde trägt man die Verantwortung für sich und den kleinen Zwerg, der im eigenen Körper wächst. Dass die Impfung mir persönlich nicht weiniger schadet als davor, ist mir klar. Jedoch liest sich daraus nicht heraus, ob dies auf das ungeborene Kind einen negativen Einfluss hat. Für mich klang der Wortlaut relativ nichtssagend und so, als ob man sich der Verantwortung von sich abwälzen wolle.


Ist aber wie bereits erwähnt jeder Schwangeren ihre Entscheidung. Einige Schwangere und ihre Kinder haben keine Probleme durch diese Impfung davon getragen, manche schon - das gleiche gilt auch für die Erkrankung. Impfungen haben wie jedes andere Arzneimittel auch Zusatzstoffe (Diph-Tet-Keuchhusten hat z.B. Aluminiumsalze), die ihren Nutzen haben, aber auf den Organismus natürlich auch wirken und auch die Blut-Plazenta-Schranke überwinden können.

Ich habe mich bewusst gegen Impfungen in der Schwangerschaft entschieden und werde mein Kind erst mit ca einem Lebensjahr gegen gewisse Erkrankungen impfen lassen.

Ich hoffe, ich konnte ein paar nützliche Infos geben.

Lg Mia
22 Beiträge

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