Kaiserschnitt

Das zweite Schwangerschafts-Trimester
Elternforum
gast.1379110
26. Dez 2012 15:46
Re: Kaiserschnitt
Hallo,
vorweg ich meine jetzt keinen hier im Thread sondern schreibe jetzt ganz allgemein eher wegen deiner Verwandten. Ich habe das Gefühl, das manche Leute einfach gerne jammern und einem gerne Angst machen.

Jedem dürfte einleuchten, dass eine Geburt kein Spaziergang ist und immer mit Schmerzen verbunden ist.
Bei mir war sie trotz allem das schönste was ich in meinem Leben erfahren durfte.

Also ich lag ab der 30.Woche abwechselnd im Kh und nur kurzzeitig daheim wegen vorzeitiger Wehen, mein kleiner lag schon recht früh mit dem Kopf nach unten und ab der 30. Woche auch schon tiefer im Becken.
Die ganze Zeit hatte ich Sorge, dass er zu früh kommt. Bis 34+0 lag ich am Wehenhemmer danach nicht mehr und wurde verlegt,da ich immer noch Wehen hatte. In dem KH wo ich hin verlegt wurde, wollte ich nicht entbinden es gefiel mir nichts dort.
Ich hatte Glück und wurde bei 35+0 entlassen. Genau bei 38+0 hatte ich ne Vorsorge und bin zu meinem Frauenarzt,Wehen hatte ich weiter aber unregelmäßig und einen Mumu Befund von 1cm. Als ich da ankam meinte er, der pH sei erhöht es können auf einen Blasensprung hin deuten und ich solle zum KH das baklären lassen.
Also ab zum KH, dort wurde ein Test gemacht und dieser war positiv also Fruchtwasser.
Da ich nichts von dem Blasensprung gemerkt hatte,musste ich direkt da bleiben zur Einleitung. Ich bekam sie in Tablettenform und begonnen wurde mit einer Probedosis.
Abends bekam ich dann die erste richtige Dosis und um 20.50Uhr platzte die Fruchtblase ganz. Ich durfte noch auf meinem Zimmer bleiben, aber schlagartig wurden die Wehen so schlimm, dass ich lieber in den Kreissaal wollte und dort blieb. Leider ist eine Nebenwirkung der Tabletten extrem starke WEhen die ich dann auch hatte, eine nach der anderen und hinterher atmete ich sie nicht mehr weg sondern stöhnte sie laut weg.

Irgendwann war mein Mumu Befund bei 4cm und ich konnte endlich die PDA bekommen,tja da mein Spinalraum sehr klein ist brauchten sie 5 oder 6 Anläufe und ich hatte schon Angst es klappt gar nicht aber der letzte Versuch saß dann.

Von da ab war es total entspannt, von den Wehen merkte ich absolut nichts mehr und ich war schlagartig tot müde und wollte schlafen, als ich gerade weg gedöst war, kam schlagartig ein starker Druckschmerz nach unten und ich dachte die PDA würde ihre Wirkung verlieren, aber es waren die Presswehen und nach 3 Presswehen war mein Sohn dann am nächsten Tag um 8.44Uhr auf der Welt.

Insgesamt waren es 12 Stunden und ich weiß nicht, wie viele immer sagen können 12lange Stunden denn trotz der starken Schmerzen,die ich erst durch die Wehen hatte, ist mir die Zeit weg gerannt.

Direkt nach der Geburt, als ich so meinen Sohn im Arm hielt und darüber nach dachte,dachte ich nie im Leben noch ein zweites Kind :lol:

Aber ganz ehrlich natürlich möchte ich noch ein zweites,noch nicht jetzt aber in 2-3 Jahren schon.

Ich bin unter der Geburt 3 mal gerissen,am Damm in der Scheide und den Schamlippen und wurde 3 mal genäht, aber das war es echt wert.

Ich hatte die Menschen um mich bei der Geburt die ich liebe,ich hatte ne super Hebamme und mein Sohn ist putzmunter.

Ich würde nur einen Kaiserschnitt wollen, wenn es wirklich Komplikationen gibt.
Auch wenn eine Geburt schmerzt, ist sie das schönste was es im Leben gibt.
Wenn du dein Kind im Arm hälst,es zum ersten mal siehst, es hörst und riechst,scheint die Welt still zu stehen und aller Schmerz ist vergeben.

Lass dir keine Horrormärchen erzählen, klar können auch doofe Sachen passieren unter der Geburt.
Mein Tipp sei für alles offen, verkrampfe dich auf nichts bestimmtes,dann wird es auch
Khisanee
26. Dez 2012 18:54
Re: Kaiserschnitt
Ich glaube das sich Schuergeschichten einfach viel besser erzählen lassen, und viele Frauen diese auch eher von sich aus erzählen, als ihre schönen Erlebnisse. Warum? Keine Ahnung.

Ich finde gut, dass du dir Gedanken machst. Mir ging es zeitweise auch nicht anders während meiner Schwangerschaft.
Doch die Freude meinen Zwerg bald in den Armen halten zu können war viel größer als jede Angst vor PDA, natürlicher Geburt, Kaiserschnitt oder sonst etwas.

Und so wie zur Schwangerschaft mein Bauch, die Tritte, der Schluckauf vom Zwerg dazugehörten, gehörte auch die Geburt in Gedanken für mich dazu.
Die Freude war einfach größer als die Angst vor möglichen Schmerzen.

Ich möchte dir einfach meine Geschichte erzählen.....

Noah's errechneter Termin war der 18.10.2011.
Die Schwangerschaft war wunderschön. Es ging mir noch nie im Leben so gut, ich habe mich nie so erfüllt gefühlt, trotz 6 Wochen Ischiasschmerzen, und tierischem Sodbrennen, das ich dachte ich verbrenne innerlich. Das hatte irgendwie keine Bedeutung.

Am 28.09.2011 schien morgens die Sonne, nachdem es Tage nur geschüttet hatte und eher düster war. Mein Mann meinte, dass wir jetzt morgens die Bauchbilder draussen machen. Ich wollte erst gar nicht wirklich, denn wir hatten doch noch Zeit......
Ich habe mir noch über den Bauch gestreichelt, und mit meinem kleinen Mann gesprochen und ihm erzählt wie schön der Tag heute ist, und dass ich es ihm gerne zeigen würde.
Fotos haben wir dann gemacht.
Danach gings für meinen Mann zur Arbeit und für mich zum Frauenarzt zum CTG. Die Hebamme meinte, dass sich unser Kleiner noch Zeit lassen würde, es wären nichtmal Übungswehen da.
Dann gings zu meinen Eltern. Meine Mama meinte zu mir ich sei ein wenig blass, und fragte ob alles ok wäre. Klar alles bestens. CTG sehr gut. Keine Wehen.
Irgendwie haben Mütter aber einen Urinstinkt.....Meine meinte nur, ich solle heute mal etwas ruhiger machen.
Um 17 Uhr habe ich mich mit meinem Mann in der Stadt getroffen, und wir haben noch bei MCD gegessen, sind ein wenig durch die Geschäfte gegangen und dann hat er mich zum Vorbereitungskurs zum Krankenhaus gebracht, das sich direkt in der Nähe der Fußgängerzone befindet.
Er ist ins Pub und ich in den Kurs. Das war um 19:00 Uhr und mir gings gut.
Gegen 19:30 Uhr fühlte ich, dass irgendwas nicht stimmte. Aus einem mir unerklärlichen Grund kam mir sofort der Gedanke, dass es die Fruchtblase war. Ich bin zur Toilette gegenüber, und da war es mir dann wirklich klar.
Ich weiß von der Hebamme aus dem Kurs, das ich wie ein Hongkuchenpferd gestrahlt haben muss, als ich wieder in den Raum kam und ihr gesagt habe, das ich glaube meine Fruchtblase sei gerade geplatzt.
Ich war irgendwie erschrocken, angespannt und erfüllt mit einer Vorfreude, die unbeschreiblich war.
Sie brachte mich nach oben in den Kreissaal.
Dort übergab sie mich an ihre Kollegin, und verabschiedete sich bis zu ihrer Spätschicht bei mir.
Die Hebamme war superlieb im Kreißsaal. Alle Entbindungsräume waren leer. Ich hatte freie Wahl.
Sie schloss mich sofort ans CTG an. Meine Daten hatten sie schon, da ich mich 2 Wochen zuvor angemeldet hatte.
Dann konnte ich ganz in Ruhe meinen Mann anrufen, der ja im Pub war. Er dachte zuerst ich wäre nur zu Besuch im Kreissaal und würde ihn besichtigen, bis er dann verstand was Sache war. Er holte meine Tasche von Zuhause und war eine dreiviertelstunde später im Kreissaal.
In der Zeit rief ich meine Eltern an. Mein Vater bruachte einen Moment um zu begreifen, und war den Freudentränen nahe. Meine Mutter meinte "Irgendwie habe ich mir das gedacht so wie du ausgesehen hast. Melde dich, wenn der Zwerg da ist und es euch gut geht".
In dieser Zeit gingen die Wehen von 0 auf 80% los. Als mein Mann kam, hing ich schon an der Sprossenwand und versuchte die Wehen zu veratmen.
Sie waren und wurden sehr heftig, aber ich hatte eine super Hebamme, einen spitzen Mann und ich fühlte mich dort wo ich war gut aufgehoben. Es war ok.
Irgendwann musste ich mich einfach hinlegen. Meine Beine wollten mir nicht mehr so gehorchen. Ich kam auch an den Punkt an, dass ich sagte, ich wolle nicht mehr und ich könne nicht mehr. Mein Mann, die Hebamme und auch der Arzt waren da und unterstützten mich. Irgendwann musste ich einfach schreien. Schmerz? Jain?! Ich kann es nicht als Schmerzen bezeichnen. Es ist ein ganz eigenes Gefühl. Das Schreien half mir sehr über die Wehen hinweg, und vor allem nachher bei den Presswehen. Und dann lag er da. Unser Sohn, mit Käseschmiere, vielen Haaren, und einfach wunderschön. Und alles was vorher an "Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr, und diesem Gefühl was man als Schmerzen bezeichnet da waren", es war nicht mehr da. Da war einfach nur dieses Gefühl des Glücks, der Liebe, der Wärme für dieses kleine Wunder was da lag, was ich fast 9 Monate unter dem Herzen getragen hatte.
Unser Sohn hat sich sehr spontan auf den Weg gemacht, und erblickte am 29.09.2011 drei Wochen zu früh das Licht der Welt.

Die Geburt war anstrengend, sauanstrengend. Ich sollte schließlich zum Bettende rutschen, da der Dammschnitt versorgt werden musste. Ich hatte nicht die Kraft alleine bis ans Bettende zu rutschen. Meine Beine waren am zittern, und ich hatte nicht so richtig die Kontrolle über sie. Vom Nähen habe ich nichts gemerkt. Von der lokalen Betäubung ein wenig. Nach gut 1,5 Stunden gings wieder, und ich konnte sogar aufstehen.

Wir wollen ein zweites Kind, und eins weiß ich....
Ich möchte es wieder natürlich zur Welt bringen. Das Gefühl war unbeschreiblich und das Gefühl als der Zwerg dann da war, durch eigene Kraft,....... Das muss man selber erleben. Ich kanns nicht beschreiben. Aber es hat mich von der Zehenspitze bis in die letzte Haarspitze erfüllt und berührt.

Eine Geburt ist einfach eines der größten Wunder der Welt.... :D
dieDora
29. Dez 2012 07:15
Re: Kaiserschnitt
Als ich Deinen ersten Beitrag gelesen habe, dachte ich mir gleich, dass ich solche "Geschichten" hasse!!

Deswegen habe ich nie einen Vorbereitungskurs besucht oder einen Rückbildungskurs. Diese Mütter regen mich nur auf und machen mir mehr Sorgen!

Zu meiner ersten Geburt selbst? Ein Traum! Schmerzen? Wie Regelschmerzen nur etwas verstärkt. Unaushaltbar? Nein, Zahnschmerzen tun noch mehr weh, wer einmal welche hatte!!

Weitere Geburt normal? Auf jeden Fall und diesmal ohne PDA! Und weist was? Ich kanns kaum erwarten!!!

Sei positiv eingestellt, unser Körper ist für natürliche Geburten geschaffen! In Afrika würde keine Mutter auf die Idee kommen einen geplanten Kaiserschnitt zu machen aus Angst......

Nach einigen Stunden ist alles vorüber und du kannst flott heim und dich selbst um Dein Kind kümmern, aufstehen, usw..

Wird scho!! Kopf hoch!
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