Ernährungsmediziner: "Für Probiotika fehlt jede Risikoabschä

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"Für Probiotika fehlt jede
Risikoabschätzung" 01. November 2010, 17:25 Essen, um nicht satt, sondern gesünder zu
werden: Ernährungsmediziner Maximilian
Ledochowski warnt vor bedenkenlosem
Konsum von Functional Food Essen, um nicht satt, sondern
gesünder zu werden:
Ernährungsmediziner Maximilian
Ledochowski warnt vor
bedenkenlosem Konsum von
Functional Food. Mit Karin Pollack sprach er über die unterschätzte
Gefahr von Probiotika. Standard: Täglich wird im Fernsehen für Probiotika geworben. Was halten Sie davon? Ledochowski: Die Lebensmittelindustrie muss in einer Überflussgesellschaft Wachstumsraten
vorweisen. Um diese trotz der Sättigung unserer
Gesellschaft zu erreichen, werden Nahrungsmittel
vermeintlich wertvoller gemacht. Genau das
passiert bei probiotischen Nahrungsmitteln. Standard: Ist das unbedenklich? Ledochowski: Nein. Probiotika haben einen medikamentenähnlichen Charakter und gehören
deshalb nicht in die Nahrung. Standard: Ist die Dosis bei probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln höher? Ledochowski: Nahrungsergänzungsmittel sind in der Regel höher dosiert. Dafür werden probiotische
Nahrungsmittel öfter eingenommen, sodass auch
hier bedenkliche Mengen an probiotischen Keimen
eingenommen werden können. Während sich
Konsumenten im Supermarkt ja überhaupt keine
Gedanken über eventuelle unerwünschte Wirkungen machen, gibt es bei
Nahrungsergänzungsmitteln wenigstens eine
kleine Hemmschwelle. Viele, die probiotische
Produkte in der Apotheke kaufen, tun dies, um
eine Art Selbsttherapie durchzuführen. Davor kann
ich nur warnen. Standard: Warum? Ledochowski: Weil wir über die Nebenwirkungen von Probiotika einstweilen viel zu wenig wissen.
Ich finde es gefährlich, Probiotika ohne ärztliche
Kontrolle zu sich zu nehmen. Genau das passiert
aber. Standard: Aber es gibt doch immer wieder Studien, die zitiert werden? Ledochowski: Schon, nur viele Studien kommen aus den Labors der Milch produzierenden Industrie
oder aus Forschungsinstituten, die diesen
nahestehen. Die Dy- namik ist immer ähnlich. Man
führt punktuelle Untersuchungen durch, und
manchmal gibt es interessante Ergebnisse. Dann
kommt die Marketingabteilung und macht daraus eine Strategie, und plötzlich denken 100.000
Konsumenten, dass das auch stimmt. Langfristige
Beobachtungen durch unabhängige Institutionen
finden aber nicht statt. Insofern werden
Nebenwirkungen von solchen Nahrungsmitteln
nicht wirklich erfasst. Standard: Können Probiotika gefährlich sein? Ledochowski: Wir haben Fallberichte von Herzklappenentzündungen. Es gibt Hinweise auf
eine Verbindung von probiotischen Bakterien und
Autoimmun- erkrankungen oder
Verschlechterungen bei Erkrankungen der
Bauchspeicheldrüse. Solange wir nicht genau
wissen, welche Risiken von Probiotika ausgehen, gehört die Anwendung in die Hände von Ärzten.
Wenn sie rezeptfrei als Nahrungsergänzungsmittel
abgegeben werden oder sogar im Supermarkt
erhältlich sind, fehlt jede Risikoabschätzung. Vor
allem bei Patienten, die wegen einer
Krebserkrankung, Autoimmunkrankheit oder nach einer Transplantation eine immunsuppressive
Therapie erhalten, dürfen die Risiken nicht
unterschätzt werden. Standard: Was macht die Erforschung des Darms so schwierig? Ledochowski: Die Masse der Bakterien im Darm sind anaerob. Das heißt: Sie wachsen nur unter
Luftabschluss, und sobald sie mit Sauerstoff in
Kontakt kommen, sterben sie ab. Deshalb ist keine
Stuhlkultur wirklich repräsentativ. Wir können über
die Bakterienzusammensetzung im Darm nur
spekulieren. Trotzdem wird aber von der Lebensmittelindustrie ein gesundheitlicher Nutzen
von Probiotika suggeriert, der eigentlich dem
Hausverstand widerspricht. Standard: Wie? Ledochowski: Warum gibt es die Magensäure? Sie dient dazu, Bakterien in der Nahrung abzutöten
und uns damit vor Infektionen oder
Fehlbesiedelungen des Darmes zu schützen. Wenn
jetzt ein Lebensmittelhersteller die probiotischen
Keime so herstellt, dass diese die Magensäure
überleben, dann geht von diesen Bakterien eine Gefahr aus. Das Gleiche gilt für die "Klebrigkeit" von
Bakterien. Je fester diese an die Darmwand
anhaften können, desto größer ist die Gefahr, dass
diese Keime durch die Darmwand durchwandern
können. Probiotische Keime werden sehr oft so
konstruiert, dass sie genau diese Eigenschaft vorweisen. Dies birgt nicht nur die Gefahr, dass sie
eine Durchwanderungsperitonitis auszulösen,
sondern es können so auch Bakterien in die
Blutbahn gelangen und sich irgendwo im Körper
ansiedeln. Standard: Mit welchen Methoden lässt sich das feststellen? Ledochowski: In Blutkulturen von Kranken können immer öfters Lactobacillen oder andere
probiotische Keime nachgewiesen werden, die in
der Regel aus dem Darm stammen. Standard: Was ist mit molekulargenetischen Untersuchungen? Ledochowski: Durch genetische Analysen von Darmbakterien kann man grobe Rückschlüsse auf
die Zusammensetzung der Darmflora ziehen.
Genaue Aussagen darüber, welche Arten von
Bakterien darin zu finden sind, werden dadurch
nicht möglich. Standard: Hängt die Darmflora nicht auch von der Ernährung des Einzelnen ab? Ledochowski: Ja. Die Darmflora ist von vielen Einflüssen abhängig und individuell sehr
unterschiedlich. Neben genetischen Faktoren stellt
die Nahrung einen wesentlichen Einflussfaktor dar.
Aber auch Stress, Umweltbedingungen,
Aufenthaltsorte und die Menschen, mit denen man
zusammen lebt, haben einen Einfluss. Wer behauptet, er wüsste, wie die optimale Darmflora
aussieht, ist unseriös. Denn diese variiert auch
ständig. Standard: Gilt das auch für die vielfach beworbenen Abnehmprodukte. Da wird ja
behauptet, dass dicke Menschen deshalb so schwer
abnehmen, weil ihre Darmflora im Ungleichgewicht
ist. Ledochowski: Probiotika werden als Mittel zum Abnehmen angepriesen. Vor kurzem habe ich
einen Artikel gelesen, in dem behauptet wird, dass
man in der Viehzucht durch Zusatz von
probiotischen Lactobacillen eine raschere
Gewichtzunahme erreichen kann. Die Hersteller
präsentieren die Studienergebnisse offenbar so, wie sie es gerade brauchen. Am besten ist es, man
hält sich an althergebrachte Nahrungsmittel. Standard: Viele davon enthalten aber auch probiotische Bakterienstämme, etwa Joghurt. Ledochowski: Das ist richtig, aber die Konzentrationen der Bakterien halten sich in
Maßen. In alten Rezepturen werden probiotische
Keime nicht angereichert. Außerdem werden die
Keime aus althergebrachtem Joghurt durch die
Magensäure abgetötet, während dies bei vielen
probiotischen Keimen nicht der Fall ist. Standard: Was wäre eine Lösung? Ledochowski: Wir brauchen neue gesetzliche Regelungen und vor allem eine Beweislastumkehr.
Es darf nicht am Konsumenten liegen, die
Beweislast tragen zu müssen, wenn er glaubt,
durch ein Nahrungsmittel krank geworden zu sein.
Es sollte der industrielle Lebensmittelhersteller in
Zukunft die Beweislast tragen müssen, dass sein Nahrungsmittel nicht krank macht. Könnten wir
eine solche Regelung erreichen, würden
wahrscheinlich tausende Nahrungsmittel aus den
Regalen verschwinden. Wir brauchen mehr
Nahrungsmittelsicherheit. (Karin Pollack, DER
STANDARD Printausgabe, 2.11.2010)
vielen Dank, dass Sie sich direkt an uns wenden und uns damit die Gelegenheit zu einer Stellungnahme geben.
Ich kann Ihnen versichern, dass alle HiPP Säuglingsnahrungen sicher und bestens für die gesunde Ernährung Ihres Babys geeignet sind. Der Einsatz von Probiotika in HiPP Säuglingsnahrungen geschieht nach dem Vorbild der Muttermilch, nach strengen Sicherheitsauflagen und basierend auf wissenschaftlichen Studien.
„Probiotika sind definierte als lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge in aktiver Form in Darm gelangen und hier eine positive gesundheitliche Wirkungen erzielen.“ (Bischoff 2009)
Der Einsatz von Mikroorganismen in Lebensmitteln hat eine alte Tradition. So sind z.B. Joghurt und Sauerkraut klassische Lebensmittel, die mit Hilfe von Milchsäurebakterien hergestellt werden.
Schon Anfang des 20. Jahrhunderts wurde vermutet, dass z.B. die im Joghurt enthaltenen Milchsäurekulturen teilweise die Magen- und Darmpassage überleben und so in den Dickdarm gelangen können und dort das darmeigene Immunsystem unterstützen können.
Auch Muttermilch enthält Milchsäurekulturen, von denen gezeigt werden konnte, dass sie die Magen-Darm-Passage überleben.
HiPP Säuglingsnahrungen werden nach dem Vorbild Muttermilch und nach gesetzlichen Richtlinien entwickelt. Die in HiPP Säuglingsnahrungen verwendete Milchsäurekultur wurde ursprünglich aus Muttermilch gewonnen und hat sich in einer großen Säuglinsstudie als sicher und gut verträglich erwiesen.
Sie können also unsere probiotischen Säuglingsnahrungen ohne Bedenken für Ihr Baby verwenden.
Weitere Informationen zu HiPP Prä- und Probiotik finden Sie auch unter http://www.hipp-milchnahrung.de/index.php?id=133.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen
Ihr HiPP Expertenteam

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Stillen ist das Beste für dein Baby, denn Muttermilch versorgt das Baby mit allen wichtigen Nährstoffen. Darüber hinaus ist Stillen die preiswerteste Art der Ernährung, ein guter Schutz vor Infektionen sowie Allergien und fördert die Mutter-Kind-Beziehung. HiPP ist von den Vorteilen des Stillens für Mutter und Kind überzeugt und befürwortet das Stillen nach den Empfehlungen der WHO uneingeschränkt.