Schwierige Phase oder unerzogen?

Hallo ihr Lieben!

Ich bin zur Zeit etwas verzweifelt und verunsichert bzgl. meinem Sohn (26 Monate), versuche mich auch kurz zu fassen:

Mein Kleiner ist zur Zeit
- sehr stur,
- will alles alleine machen,
- hört nicht gut auf uns,
- ißt schlecht,
- haut und tritt nach uns,
- will Windel nicht gewechselt haben und
- probiert seine Grenzen aus - aber so richtig.

Es gibt so 3 bis 4 schwierige Situationen am Tag, aber den Rest des Tages ist er total lieb und schmusig.
Ich finde das ganz normal, auch wenn mich seine Ausrasterei und Wut selbst mal nervt, komme ich ganz gut mit ihm hin, denn ich denke es ist nur eine Phase.

Was mich aufregt sind die anderen, die mir ständig Vorhaltungen machen, ich würde mein Kind falsch erziehen und ihm alles durchgehen lassen. Die Anderen sind : mein Partner, Oma und Opa und die Kita-Erzieherinnen.
Jeden Tag bekomme ich gesagt, dass mein Kleiner nicht hört oder dies und das gemacht hat und so schwierig sei. Jeder gibt seinen Kommentar ab und mischt sich ein, wodurch ich dann mit einem total verunsicherten Kind klar kommen muss.

Manchmal muss ich innerlich grinsen, weil ich weiß, dass er schon einige Sachen anstellen kann, mit denen man nicht rechnet, aber schlimm finde ich das nicht. Obwohl ich nicht der nervenstärkste Mensch bin, bin ich nicht nachlässig und setze ihm auch Grenzen, nur eben nicht soo streng wie die anderen. Die Reibungspunkte, vor allem mit meinem Partner, sind sehr belastend.

Was meint ihr? Bin ich zu lasch und sehe es nur nicht??

Sorry, dass es doch ein Roman geworden ist

Hallo
Ich finde das so wie du es schilderst für dieses Alter eigentlich recht normal ist:lol: In diesem Alter wollen die Kinder alles selber machen und ihre grenzen austesten
klar will er jetzt alles selber machen
Wenn er es nicht schafft und an seine Grenzen kommt ist es doch normal,das er wüten ist und dann vielleicht auch im sich haut,das macht doch jedes Kind!

ich verstehe nicht,das ihr dein Partner dabei in den Rücken fällt
Grosselteern wissen ja meistens alles besser,zumindest glauben sie es.

Eine Frage habe ich,wie reagierst du in so einem Moment?
LG Franzi

Hallo,

Da sind wir schon mal 2.
Mein Sohn wird nächste Woche 2 Jahre alt und bei uns ist es das gleiche.
Und nun haben mein Mann und ich uns auch noch in den Haaren,
Wegen Buntstifte die abwaschbar sind !!!
Mein Mann möchte nicht das unser Sohn mit den stiften malt !!!

Weil auf dem heiligen parket ein 2 Striche waren, die nun nicht mehr da sind.
Ich frage mich wer hier nun in der schwierigen Phase ist.

Aber er hat den Tag heute nicht mitgemacht und Paul testet seine Grenzen extrem aus im Moment
Nein geht gar nicht, u.s.w

Und wehe er bekommt seinen Willen nicht.
Lg
Nicole

ich muss jetzt mal lachen.
Genau das selbe hatte ich mit meinem Sohn (jetzt 9 ) auch. Hat im Kindergarten immer so viel Mist gemacht und ich die Schuld bekommen. Wer sitzt denn neben dem Kind die Erzieher oder Ich????????????

Dann stand irgendwann das Jugendamt vor meiner Tür und ich musste mit ihm eine Martemeo Therapie machen,dann zum kinderpsychologen.
Das war alles der größte Mist. O.K. das mit diesem Marthemeo Ding war noch ganz O.K.

Zum Psychologen musste ich einmal in 4 Wochen und dass 2 Jahre lang habe es selber abgebrochen. War totaler Blödsinn und der Arzt wollte nur an uns sein Geld verdienen.

Er ist ein meiner Meinung nach gut erzogenes Kind,bekomme ich auch oft,von anderen Leuten zu hören. Aber wehe er lässt sich mal einen Ausrutscher erlauben,dann beschweren sich gleich die Lehrer bei mir. Mittlerweile geht mir das sonst wo vorbei.
Kenne viele Kinder,denen ich am liebsten (Entschuldigung ist aber so) mal richtig den Hintern versohlen würde.


Ich bin der Meinung,dass es in deinem Fall nichts mit unerzogen zu tun hat sondern nur eine Phase ist. Kinder testen ihre Grenzen aus und da es in deinem Fall nur 3-4 mal am Tag Streit bzw. Ärger mit dem Kind gibt,ist das kein Grund zur Sorge. Würde mir nur Gedanken machen,wenn man den ganzen Tag hinterher sein muss und nicht ein einziges Mal gehöt wird,wenn was gesagt wird.

Ach ich bin jetzt echt schon mal beruhigt, dass es anderswo auch so ist.
Wenn mein Kleiner mal wieder ausrastet, versuche ich die Situation zu entschärfen, ihn abzulenken, oder wenn es ganz schlimm ist, gehe ich auch mal ne halbe Minute aus dem Raum.
Danach ist es meist wieder gut.
Er und ich kommen damit gut klar, nur die anderen Leute meinen es immer besser zu wissen. Mein Partner hört auch mal gerne lieber auf andere Leute. Ich bin ihm zu "gluckenhaft" und zu inkonsequent.
Aber ich denk mir, dass die Kleinen noch früh genug den Ernst des Lebens zu spüren bekommen.

Vielen Dank für die Antworten. Ich werde heut bestimmt besser schlafen können

Liebe Julia,

stell deine Erziehung nie in Frage auch wenn manche Personen damit nicht zufrieden sind.
Meine Tochter (19 Monate) ist moentan auch so drauf
Ich finde es wichtig dem Kind zu zeigen " bis hier her und nicht weiter" ...
Man sollte schon konsequent bleiben aber manche Phasen auch einfach passieren lassen, diese Pahsen gehören alle zur Entwicklung dazu.
Meine Tochter lacht wenn ich mit ihr schimpfe, das tut sie aber nicht wiel sie das so lustig findet sondern weil sie mich testet nach dem Motto " wann bekomme ich sie wieder weich" seit ein paar Tagen blinzelt sie sogar so niedlich mit den Augen " ich bin das kleine Engelchen liebe Mami" wenn sie ärger bekommt. Das zeigt mir ganz deutlich, dass sie mich testet.
Ich finde diese Pahse extrem anstregend aber wir müssen da alle durch

Meine Tante ist Erzieherin und die sagte mir kürzlich als ich meine Tochter zurechtgewiesen habe: Richtig so, kurze Ansage, keine Diskussionen, klipp und klar sagen was Sache ist und begründen und nicht immer gleich brüllen und Punkt!
Manchmal fällts mir auch schwer die Nerven zu bewahren, man hat als Mutter eben auch mal so einen und mal so einen Tag.
Allen starke Nerven, irgendwann ist´s vorbei so mit 25 Jahren oder so

LG

Ja, so halte ich es eigentlich auch.
Wie gesagt, mein Kleiner und ich kommen klar, mich haben nur alle anderen verunsichert. Manchmal ist man ja nicht selbstkritisch genug, aber in dem Fall kann ich versichern, dass ich eigentlich immer (versuche) das Beste für mein Kind zu machen.

Ich lass die anderen reden...

Vielen vielen Dank

Sandra191213 hat geschrieben:
> stell deine Erziehung nie in Frage auch wenn manche Personen damit nicht zufrieden
> sind.

Das finde ich ist eine tolle und sehr treffende Aussage

Jeder sollte sein Kind so erziehen durfen wie er es für richtig halt,auch Partner durfen das Kind unterschiedlich behandeln.

Viele Eltern bezeichnen ihre Kinder um das zweite Lebensjahr als "schwierig". Es ist das typische trotzalter. Auch mein sohn, 23 mon, ist momentan "schwierig". Er hat wutanfälle, weil er sich sprachlich noch nicht gut äußert und macht seinen emotionen somit luft. Haben auch so 3-5 Situationen am tag. Das kann ganz banales sein, der falsche Joghurt zb. Ich bleibe dann ruhig und frage ihn, um ihm auch anzuregen endlich mal zu sprechen, was er möchte, das er es mir zeigen bzw sagen soll. Dann ist auch wieder gut. In ganz schlimmen Situationen werde ich auch mal laut, alles kann man einfach nicht durch gehen lassen. Kurz um, dein kleiner ist mit Sicherheit nicht unerzogen. Werte und Normen, kann man doch jetzt noch nicht richtig beibringen. Eher sowas wie am Tisch nicht mit dem essen werfen etc. Das wäre in dem alter schon eher unerzogen

Ich finde das alles ja auch "normal", die anderen haben mich einfach verunsichert.
Seit ich Mama bin, mache ich den Augen anderer wohl alles falsch, weil jeder eine andere Meinung über Kinder und Erziehung hat. Das ist ja auch normal, aber mir braucht nicht jeder seine Meinung aufs Auge zu drücken.

Ich bin alt und reif genug um mein Kind liebevoll zu erziehen.

Und ich bin froh, dass ihr mich darin bestätigt habt.

Die anderen sollen reden was sie wollen

hallo julia,

ich habe mir nun absichtlich nicht durchgelesen,w as die anderen dir geschrieben haben, weil ich objektiv bleiben möchte.
ich kenne deine situation verdammt gut, denn ich habe gleich 2!!!! Rabauken im haus, allerdings im alter von 8,5 Jahren und fast 5 Jahren.
ständig muß ich mir anhören (Schwiegereltern) das wir die jungs viel früher viel "härter" hätten "anfassen und "rannehmen" hätten müssen.
der neueste Kommentar von meiner Schwiegermutter war, das gerade der große viel zu laut, viel zu frech, viel zu vorlaut und viel zu neugierig sei und der kleine dem schon nacheifern würde.
meine Mutter: mit dem großen bin ich viel zu streng, dem kleinen lasse ich alles durchgehen.
die Elternschaft in kiga und schule: ich bin extrem streng und deswegen rebelliert gerade der große extrem.
der Patenonkel:meine Kinder haben viel zu viel spielzeug und sind viel zu verwöhnt und ich bin nicht konsequent genug.
mein Bruder: in seinen Augen kann ich meine Kinder eh nicht erziehen, egal um was es geht.

du hast also mal einen Einblick, was ich mir immer wieder anhören muß.

im Gegenzug allerdings loben alle Leute meine Kinder, wo sie zu besuch zum spielen sind, was es doch für höfliche, aufgeweckte und freundliche Kinder sind, wie gut sie sich doch benehmen können etc.
ich frage mich dann immer nur, ob die wirklich meine Kinder den nachmittag da hatten, oder ob sie gerade etwas verwechseln.

dein kleiner ist jetzt in einer Phase, wo er testen muß, in wie weit die bisher von dir gesteckten grenzen noch Gültigkeit haben und wo er grenzen erweitern kann.
ich spreche da aus eigener Erfahrung, wenn ich dir sage, mach dein ding und lass die anderen reden.

wir haben uns beim großen verunsichern lassen und uns reinreden lassen mit dem Endresultat, das der große wirklich extrem schwierig ist, mit konstruktiver Kritik nicht umgehen kann - weil ihm Gott und die Welt sagt, wie toll und klug er doch ist, nur weil er sehr schnell begreift und sehr schnell zusammenhänge begreift und eigentlich nicht wirklich lernen muß, weil ihm alles, wirklich alles irgendwie so zufällt- , das er grenzen einfach überrennt und oft denkt, das er hier das sagen hat.

bleib bei deinem Sohn bei einer Linie, konsequent, selbst dann, wenn es weh tut, er bettelt, weint oder du selbst mit einem verbot über das ziel hinaus geschossen bist.
so machen wir das mittlerweile hier.
und seitdem wir das praktizieren, klappt es einigermaßen gut mit beiden Kindern.
sie testen sich und uns gerade massiv aus, das ist sowas von anstrengend sage ich dir.
aber Konsequenz hilft, gerade und vor allem, wenn du deinen Sohn vorher anzählst.
ich zähle meine jungs 3 mal an und dann greift das angekündigte.
heute waren sie den ganzen tag total lieb, ich war wirklich erstaunt und beim zu Bett gehen mußte ich alleine dem kleinen 6 mal sagen, das er rauf gehen und sich nen schlaf anziehen soll, dem großen, das er sich die zähne putzen soll etc.
ich habe angekündigt, das es elektronikverbot gibt, das haben sie sich nun beide bis ende nächster Woche auch eingehandelt, weil sie mal wieder meinten, mich nicht ernst nehmen zu müssen.
es gab tränen, Wutausbrüche, ich war plötzlich eine ganz doofe mama, etc.
aber da müssen wir nun alle durch, denn sonst nehmen sie mich nicht mehr ernst ( das hatten wir gerade erst gehabt).

ich rate dir also, vergiss die anderen, du kennst dein kind am besten.
zieh durch, was du für richtig hälst, bleib aber bei einer linie, denn wenn du zu oft hin und her schwankst, verunsicherst du deinen Sohn und Kinder brauchen eine art roten faden, an den sie sich orientieren können, an dem sie merken, was richtig und was falsch ist.

ich wünsche dir ganz starke nerven , viel kraft und viel Geduld.

Vielen Dank, das kann ich brauchen