Beim Trotzanfall Kind "liegen lassen"???

Hallo zusammen, mein Sohn ist jetzt 19 M. und wir haben gerade die ersten Wutanfälle...
Oft schmeißt er sich dann auf den Boden und schreit dabei wie wild! Es sind aus meiner Sicht Kleinigkeiten (kein Naschi mehr, Schuhe oder Jacke anziehen, ich muss ihm etwas wegnehmen...)
Ich bin etwas verunsichert, wie ich mich dann ihm gegenüber verhalten soll!
Ich habe ihn bisher auf den Arm genommen. Dann stößt er sich aber mit Händen und Füßen von mir ab oder beißt mir in die Schulter und lässt sich auch nicht beruhigen! Ich setze ihn dann wieder auf den Boden und setz mich mit ihm auf dem Schoß aufs Sofa oder Bett! Wenn ich ihn festhalte und trösten will, dreht er nur noch mehr auf.... es dauert manchmal bis zu 30 min bis er sich beruhigt hat!
Ich habe nun den Rat bekommen, sein Verhalten zu ignorieren und ihn liegen zu lassen und mich einfach mit etwas anderem zu beschäftigen, bis er ankommt! Ich bleib im Raum oder gucke alle paar Sek nach ihm und er hört mich dann in der Küche oder so...
Wie geht ihr mit diesen Anfällen um? Ich will ihm auch nicht das Gefühl geben, ich lasse ihn alleine zurück oder bin nicht für ihn da! Aber scheinbar will er dann gar nicht, dass ich für ihn da bin...
Ich bin verunsichert und freue mich über jeden Tipp oder Verfahrungsbericht von euch!

Hallo Jette! (Toller Name übrigens ich heiße auch so...)

Also Leona hat auch ab und an solche 'Anfälle' und schmeißt sich richtig nach hinten... Ich passe nur auf, dass sie sich nicht wehtut und dann lasse ich sie auch einen Moment. Ich bleibe dann neben ihr sitzen oder stehen und wenn sie kurz gelegen hat, dann kommt sie meistens schon wieder an.
Ich würde es an deiner Stelle versuchen, dass du ihm seine 'Auszeit' gibst. Du kannst ihn ja fragen, ob du ihn trösten sollst und wenn nicht, sagst du, dass du es nicht schön findest, wenn er so doll bockt und dass du ihm seine Zeit gibst und er dich dann zB in der Küche finden kann, wenn er dich braucht.

LG

ich habe mal gelesen, man soll die kinder ausbocken lassen, sie liegen lassen ABER dabei bleiben, das du trotzdem da bist.
den Vorschlag, das du ihm sagst er findet dich in der Küche etc find ich aber auch gut.

mein sohn hat mal schlimm gebockt, lag auf dem Boden und hat geschrien. habe mich daneben gesetzt und ihn beobachtet, da fing er an auszulachen und gut war wieder. er ist aber auch erst 13mon

Hallo jette,

bei uns ist es im Moment regelmäßig so das rum gebockt wird. Ich war am Anfang auch total verunsichert und habe auch versucht Tamara zu trösten aber sie hat sich gewehrt wie wild.

Dann habe ich auch angefangen sie einfach machen zu lassen. Sprich ich bin dann auch ins Nebenzimmer (hab mich natürlich vorher versichert das sie sich nichts tun kann) und habe laut mit geschirr in der Küche geklappert. Irgendwann steckte sie den Kopf zur Tür herrein. Als sie dann sah das ich sie anschaute fing sie wieder an...

Mit anderen Worten mache ich es mittlerweile so das ich sie bocken lasse und wenn ich merke sie wird ruhiger bzw. weinerlicher dann biete ich ihr an sie zu trösten und das klappt dann auch.

Alles liebe

Hallo
Diese Phase hatten wir vor kurzem au h...unser ist 17 Monate...wenn er bockte dann soll er bocken...ich geh dann neben an...und irgendwann kam er dann...und umarmte mich...
Mal ne Frage. ..warum tut ihr eure zwerge trösten wenn se grad bocken?
Würde ich nicht machen. ..dann steigern sie sich doch weiter rein..
oder versteh ich es falsch?
Eine zeit lang war es auch schlimm mit dem kopf gegen Gegenstände hauen..und klar hat er geweint danach...habe ihn aber nicht getröstet. ..warum? Würde ich ihn trösten würde er es weiter machen um so seine Aufmerksamkeit zu erwidern. Hab gesagt, dass er selber schuld ist...klar tat er mir leid. ..tat mir ja selber weh...aber sehe halt nicht ein, dass mein kind, mich steuern will...so sehe ich es halt...
Einfach bocken lassen...hört irgendwann schon auf...

Alles Gute

Diese Phase ist bei Kindern völlig normal. Wichtig ist dass man den Kindern IMMER das Gefühl gibt dass man für sie da ist!
Da möchte ich auch vehement kleineHexe32 widersprechen.
Die Kinder machen mit dieser 'Bockerei' eine sehr wichtige Phase durch, entwicklungstechnisch gesehen. Denn sie müssen hier lernen dass nicht immer alles so funktioniert wie sie es gerade wollen bzw. können. Sie lernen ihre Gefühle kennen. Können diese jedoch noch nicht zuordnen.
Helfen kann es wenn man den Kleinen hilft ihre Gefühle zu benennen. Also 'ich verstehe dass Du jetzt TRAURIG bist weil...' oder so ähnlich. So lernen die Kids ihre Gefühle zu verstehen und können sich besser orientieren.
Sie einfach nur 'ausbocken' zu lassen finde ich dagegen wirklich schwierig. Einfach weil es den Kindern nicht hilft sich in dieser Phase zurecht zu finden.
So bleiben sie länger 'hilflose Geiseln' ihrer eigenen Gefühle.
Verständnis, klare Benennung und Respekt vor der beginnenden Abgrenzung helfen den Kleinen zügig aus dieser Phase herauszukommen.
Zusätzlich ist es ratsam wo immer es geht einfach mehr Zeit einzuplanen, denn wenn man selber unter Zeitdruck oder Stress steht hat man wenig Chancen gelassen mit einem Wutanfall umzugehen.

Lieben Gruß

Sandra

Ich denke, dass beide Ansätze ihre Berechtigung haben.

Viele Kinder sind während eines Trotz-/Wutanfalls regelrecht absent und bekommen entweder gar nicht mit, wenn man mit ihnen redet oder es steigert den Anfall nur noch.
Dann ist es auf jeden Fall die richtige Methode, das Kind sich - unter Ausschluss von Gefährdung - zunächst austoben zu lassen. Allerdings sollte man später, wenn man das Kind tröstet (Ja, das ist wichtig. Die Kinder trotzen aus Frustration, sind also traurig!) auch dessen Gefühle ansprechen, wie Schneckenpups es geraten hat.

Dieses sogenannte spiegeln hilft dem Kind tatsächlich enorm in der sozio-emotionalen Entwicklung.

Das ist halt eure Meinung
Bockig sein heißt aber auch"wie weit kann ich mama oder Papa"testen...undda asage ich mir halt, dass es in bestimmten sachen oder Situationen nicht nach dem kind geht..es will was haben oder will sich durch setzen...da sage ich nun Nein. ..und bleibt aucg nein..ich erziehe das kind..nicht andersherum. .wenn nach dem bocken der kleine sich beruhigt hat und er zu mir kommt, dann umarme ich ihn und nicht während dessen. ..das fände ich falsch. ..denn so steigern die sich noch mehr rein...und dann wundert man sich , dass das kind sich weck drückt. .

Also bei uns ist es so das wirklich erst ein richtiger Bockanfall kommt sobald ihr etwas nicht passt. In dem Moment lasse ich sie auch weil sie eh nicht zuhört bzw. jeder ansprechversuch sie nur noch wütender macht. Aber nach kurzer zeit merkt man halt das diese "Wut" umschlägt in eine Traurigkeit. Das höre ich an der Stimmlage und sehe es an der Art wir sie mich ansieht. Dann nehme ich sie in den Arm und rede mit ihr.

Bei uns sind die Bockanfälle schon wesentlich kürzer geworden

Na, kleine Hexe, da denkst Du wohl etwas zu weit ins Voraus.
In diesem Alter ist es wirklich reine Frustration, die die Kinder zum Bocken bringt. Klar, häufig eben die Frustration darüber, dass Mama oder Papa bestimmen und nicht das Kind selbst

Und natürlich soll man dann nicht dem Kind zu Willen sein - aber es eben ernst nehmen, sich abreagieren lassen und DANN demonstrieren, dass man es dennoch liebt; auch wenn man "NEIN" gesagt hat!

Ich weiß juyeal dass es reine Frustration ist
Warum zu weit voraus? In dem alter kann man doch schon damit anfangen, damit das kind halt später nicht einem auf der nase rum tanzt :-p
Aber jeder muss es selber wissen, was das beste ist
Meine Methode hat zumindest funktioniert. ..er bockt nicht und haut den kopp nicht mehr..

Naja, ich bezog das eher auf "auf der Nase rumtanzen". DAS kommt nämlich wirklich erst etwas später

In diesem jungen Alter empfinden sich die Kleinen ja noch als den Mittelpunkt der Welt. Erst, wenn sie sich in Relation zu anderen setzen können, haben sie die Möglichkeit, bewusst gegen die Eltern zu handeln. Bis dahin handeln sie eben einfach nur konsequent für sich...

hallo!

also, ich habe mir jetzt nicht alle antworten durchgelesen, aber ich möchte dir gerne mitteilen, wie ich es mache.

meine große ist 4 jahre, und hat auch diese wutanfälle... meist shcicke ich sie in ihr zimmer, wenn ich merke, es bringt nichts, wenn ich bei ihr bleibe, dann gehe ich auch raus, und sage ihr, wenn sie sich beruhigt hat, dann kann sie wieder zu mir kommen, und sage ihr, wo sie mich findet.
wenn es dann soweit ist, dann reden wir nochmal in ruhe miteinander darüber, was los war, und wie wir das beide vll das nächste mal anders/besser machen können.

meist ist es so, das man mit ihr in dieser phase nicht reden kann, so das ich ihr dann die zeit gebe.

bei der kleinen (15 monate) ist es noch etwas anders. allerdings, wenn ich ihr was wegnehmen muß, und sie anfängt zu weinen, dann sage ih ihr gleich, das es eben nichts für sie ist, und mama/papa gehört (fernbedienungen, telefon zum beispiel).

und dann lasse ich sie auch, und/oder biete ihr eine alternative. meist ist die alternative natürlich nicht toll, aber dann kann ich es auch nicht ändern.

vll ist das ja auch ein weg für dich, einfach mal auszuprobieren.

Cocoma hat geschrieben:
> Also bei uns ist es so das wirklich erst ein richtiger Bockanfall kommt
> sobald ihr etwas nicht passt. In dem Moment lasse ich sie auch weil sie eh
> nicht zuhört bzw. jeder ansprechversuch sie nur noch wütender macht. Aber
> nach kurzer zeit merkt man halt das diese "Wut" umschlägt in eine
> Traurigkeit. Das höre ich an der Stimmlage und sehe es an der Art wir sie
> mich ansieht. Dann nehme ich sie in den Arm und rede mit ihr.
>
> Bei uns sind die Bockanfälle schon wesentlich kürzer geworden

Genau so, habe ich es jetzt gestern auch getan... ihm passte etwas nicht, er hat sich hingeschmissen und ich habe ihn einfach liegen gelassen und habe im Raum Staub gewischt! Eigentlich eine perfekte Idee!!!! So bin ich im Raum und kann ihn nebenbei unbemerkt beobachten und er sieht aber, dass ich mich mit etwas anderem beschäftige und ihn nicht beachte bzw. ihn in ruhe austrotzen lasse... ich höre dann auch, wenn er aus Traurigkeit weint! Dann frag ich ihn, ob er auf meinen Arm möchte... beim ersten Mal hat er sich bockig weggedreht und ich habe dann einfach weiter Staub gewischt -> seine Entscheidung akzeptiert. Dann rief er mich, ich fragte wieder und er streckte die Arme aus, aufm Arm habe ich ihn dann getröstet und mit ihm ausm Fenster geguckt, ihm ein Küsschen gegeben.

Das war an diesem Tag der einzige "Anfall" ! Vielleicht liegt es wirklich an der Reaktion meinerseits...

Vielen Dank auch für eure Tipps und Erfahrungen, es ist immer schön zu lesen, dass man nicht alleine ist und andere Kinder sich auch so verhalten und es zur Entwicklung dazu gehört!

Wir lieben sie doch einfach, unsere Zwerge, auch wenn sie bockig sind!

Also ich denk, dass man da einfach nach Gefühl handeln muss. Meiner ist jetzt knapp über 3 und wir hatten demnach schon seeeeehr viele solcher Anfälle Auch jetzt noch. Es kommt immer darauf an um was es geht. Wenn er echt wegen einer dummen Kleinigkeit komplett "spinnt" und kaum mehr reagiert streichel ich ihn übern Rücken, setz mich an den Tisch im gleichen Raum, lese Zeitung und warte ab bis er sich beruhigt. Wenn seine Trauer/Wut einen wirklich nachvollziehbaren Grund hat (versteht ihr was ich mein??) versuche ich ihn in den Arm zu nehmen oder streichel ich ihn so lange bis er sich beruhigt hat. Vermutlich, weil er mir dann wirklich leid tut. Also einfach auf den Bauch hören Mädls - damit kommt man bei sowas am weitesten