Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung

Aus dem Baby ist ein Kleinkind geworden
Elternforum
Degugirl
23. Mai 2013 21:40
Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Halli Hallo,
ich mal wieder :)

Hab heute bei uns im Radio einen interessanten Betrag gehört.

Hier bei uns in Wuppertal gibt es eine sogenannte Junior Uni wo Kinder zwischen 4-18 an verschieden Naturwissenschaftlichen Kursen teilnehmen können.

Nun haben sie im Radio gesagt das eine Forschung zu dieser Frühförderung gezeigt hat das es sinnvoll ist für die Kinder daran teilzunehmen, da sie dadurch einen Vorteil in der Schule haben. (Für mich ist jetzt mal das Kindergarten alter relevant)

Nun würd ich gerne mal wissen, was ihr so im allgemeinen von so einer Einrichtung haltet. :)

Hier mal der Link noch dazu
http://www.junioruni-wuppertal.de/Was%2 ... 20Uni.aspx
gast.917724
23. Mai 2013 21:47
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Ich kenne die Einrichtung "Kinder-Uni", das ist wohl entsprechend.

Meiner Ansicht nach können nur die Kinder einen Nutzen daraus ziehen, die sowieso Interesse an solchen Themen haben. Genau diese Kinder werden aber
a) im Privaten schon ihre eigene "Frühförderung" betreiben, indem sie Bücher zu den Themen sammeln, den Erwachsenen Löcher in den Bauch fragen und selbst rumexperimentieren und
b) in der Schule ohnehin gute bis sehr gute Noten in diesen Fächern haben, weil es sie interessiert und sie deshalb gut aufpassen und mitarbeiten.

Wenn ein Kind Spaß daran hat, wird es ihm sicherlich nicht schaden. Aber die tatsächliche Aussagekraft solcher Forschungsergebnisse bezweifele ich immer ziemlich :?
gast.1416373
24. Mai 2013 07:39
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Ich habe als Studentin mal an der Kinder-Uni (so hieß es bei uns) mitgewirkt.
Wir boten sie für Kindergarten und Vorschulkinder an.
Meiner Erfahrung nach gab es da grob drei Gruppen an Kindern:
1. Die Gruppe die JuYael genannt hat. Diese Kinder haben meist ein Elternhaus, dass sie fördert und umsorgt.
2. Kinder die erst in der Kinder-Uni ein Interesse für bestimmte Themen entwickeln, da sie in ihrem Elternhaus nicht die Möglichkeit hatten, solche Themen kennenzulernen, da die Eltern i.d. R. ein Desinteresse am Kind zeigen. Für solche Kinder war die Kinder-Uni der größte Gewinn, da sich für sie neue Horizonte eröffneten. Kinder der ersten Gruppe werden auch so ihren Weg machen, die der zweiten haben es deutlich schwerer.

3. Kinder die, unabhängig vom Elternhaus, auf die angeboten Themen einfach keine Lust hatten. Ihnen sollte man Alternativen zeigen. Wir konnten das nicht. Unsere Kinder-Uni beschränkte sich damals hauptsächlich auf naturwissenschaftliche bzw. teilweise auch auf geographische Themen.
gast.1416373
24. Mai 2013 07:39
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Ich habe als Studentin mal an der Kinder-Uni (so hieß es bei uns) mitgewirkt.
Wir boten sie für Kindergarten und Vorschulkinder an.
Meiner Erfahrung nach gab es da grob drei Gruppen an Kindern:
1. Die Gruppe die JuYael genannt hat. Diese Kinder haben meist ein Elternhaus, dass sie fördert und umsorgt.
2. Kinder die erst in der Kinder-Uni ein Interesse für bestimmte Themen entwickeln, da sie in ihrem Elternhaus nicht die Möglichkeit hatten, solche Themen kennenzulernen, da die Eltern i.d. R. ein Desinteresse am Kind zeigen. Für solche Kinder war die Kinder-Uni der größte Gewinn, da sich für sie neue Horizonte eröffneten. Kinder der ersten Gruppe werden auch so ihren Weg machen, die der zweiten haben es deutlich schwerer.

3. Kinder die, unabhängig vom Elternhaus, auf die angeboten Themen einfach keine Lust hatten. Ihnen sollte man Alternativen zeigen. Wir konnten das nicht. Unsere Kinder-Uni beschränkte sich damals hauptsächlich auf naturwissenschaftliche bzw. teilweise auch auf geographische Themen.
gast.1416373
24. Mai 2013 07:39
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Ich habe als Studentin mal an der Kinder-Uni (so hieß es bei uns) mitgewirkt.
Wir boten sie für Kindergarten und Vorschulkinder an.
Meiner Erfahrung nach gab es da grob drei Gruppen an Kindern:
1. Die Gruppe die JuYael genannt hat. Diese Kinder haben meist ein Elternhaus, dass sie fördert und umsorgt.
2. Kinder die erst in der Kinder-Uni ein Interesse für bestimmte Themen entwickeln, da sie in ihrem Elternhaus nicht die Möglichkeit hatten, solche Themen kennenzulernen, da die Eltern i.d. R. ein Desinteresse am Kind zeigen. Für solche Kinder war die Kinder-Uni der größte Gewinn, da sich für sie neue Horizonte eröffneten. Kinder der ersten Gruppe werden auch so ihren Weg machen, die der zweiten haben es deutlich schwerer.

3. Kinder die, unabhängig vom Elternhaus, auf die angeboten Themen einfach keine Lust hatten. Ihnen sollte man Alternativen zeigen. Wir konnten das nicht. Unsere Kinder-Uni beschränkte sich damals hauptsächlich auf naturwissenschaftliche bzw. teilweise auch auf geographische Themen.
gast.1416373
24. Mai 2013 09:24
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Kleiner Nachtrag: Natürlich sind die Geowissenschaften eigentlich Teil der Naturwissenschaften. Bei uns waren in der Kinder-Uni die NW eher Physik und Chemie. Davon hatten wir GW getrennt.
gast.917724
24. Mai 2013 14:19
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Maren, mit der zweiten Gruppe hast Du zwar eigentlich Recht, aber ich finde es für diese Kinder fast noch schlimmer, wenn sie so ein Angebot bekommen. Ich habe dann immer den Film "Matilda" vor Augen :?

Aber stell' Dir vor, Du bist fünf Jahre alt, lernst auf einer Veranstaltung ein Thema kenne, findest es toll und begeisterst Dich dafür - und Deine Eltern zeigen daran Null Interesse, geschweige denn, dass sie Dir Bücher o. ä. zu dem Thema besorgen...
gast.1502405
24. Mai 2013 14:51
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
WEnn ich Kind wäre und dürfte wählen:
Spielen oder n Kurs an der Uni! hmmmmm.... schwer würde mir eine Entscheidungsfindung nicht fallen!

Und wieso soll ein Kind schon Sachen können die es in der Schule lernt, bevor es in die Schule kommt? Reicht es nicht, dass sie ab 6/7 Jahren diese Pflicht (dieses gezielte Lernen) haben.... kann man ein Kind nicht einfach Kind sein lassen.

Ziel und Zweck dieses ganzen Frühförderungs-Gedöns ist es sicher die Kinder so schnell wie möglich in die "richtige" Welt zu befördern! Die Kassen sind leer und da zählt jeder Tag der früher begonnen wird zu zahlen!

Sicher gibt es Kinder (ich weiß jede Mutti denkt ihrs sei das Schlauste, klat Muddis ists auch ;-) ) die unter gehen wenn sie nicht in irgend einer Weise eine Herausforderung bekommen und das auch möglichst früh! Aber der %-ale Anteil der hochbegabten *kicher* Kinder ist so verschwindendt gering, dass sich hier vermutlich keine Mama Gedanken machen muss ihr Kind sei unterfordert! Im Gegenteil! Es gibt so viel im Alltag zu entdecken!

Mein Fazit: Ich finde es Schwachsinn und
traue weder Studie noch Statistik die du nicht selbst gefälscht hast!
Suinee
24. Mai 2013 15:07
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Ein interessanter link zum thema:

http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=324
gast.1502405
24. Mai 2013 15:08
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Suinee hat geschrieben:
> Ein interessanter link zum thema:
>
> http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=324

Wolfgang Bergmann

so als Google Vorschlag
Suinee
24. Mai 2013 15:10
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Japps "Lasst Eure Kinder in Ruhe"
gast.1416373
24. Mai 2013 15:22
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Julia, den Film kenne ich nicht, ist vielleicht auch besser so ;-)
Aber Deinem Gedankengang folgend, ist die letztliche Konsequenz das Du für eine Gesellschaft bist in der sozialer Aufstieg nicht möglich ist.
Das willst Du doch sicher nicht wirklich!!! Oder??
Eine Gesellschaft muss durchlässig sein. Denke da gerade an Uwe Hück, der ja nun zweifelsohne eine Bereicherung ist !!!

Ich weiß nicht wie die Kinderuni konzipiert war, die Du kennst, aber bei uns war ein ganz wichtiger Teil des Konzepts die Nachbereitung. Die Kinder sind immer über eine Institution (Kindergarten, soziale Einrichtung... ) gekommen, so das wir dort kompetente Ansprechpartner hatten denen wir Material für die Nachbereitung der einzelnen Veranstaltungen zur Verfügung gestellt haben. Dieses umfasste zum einem allgemeines Material für die "Besprechung " in der Gruppe, zum anderen aber auch Hilfen wie sie den darüberhinausgehenden Wissensdurst einzelner Kinder stillen können. Also auch Kindern gerecht werden konnten, die keine Bücher zu Hause haben.

Ein weiterer, nicht zu unterschätzender, Aspekt so einer Veranstaltung ist "das ganze drum herum." Die meisten Kinder sind stolz einen Studentenausweis zu bekommen, in einem richtigen Hörsaal zu sitzen, wo ein echter Professor zu ihnen spricht. Auch das kann positive bleibende Erinnerung hervorrufen.

@babypups: Welche Kinder-Uni kennst DU ?? Interessiert mich brennend welche Erfahrungen dich diese Aussagen machen lassen!
Die Kinder-Uni die ich kenne ist keine Veranstaltung bei der der Professor 90 Minuten referiert und die Kinder da brav sitzen mussten und mitschreiben.
Es geht auch nicht um den Frühförderungswahn irgendwelcher überengagierter Eltern gerecht zu werden. Kinder-Uni soll vorrangig den Kinder Spaß machen!!!
Also: Spielen oder Kinder-Uni... ich meine die meisten würden sich für Kinder-Uni entscheiden.
gast.917724
24. Mai 2013 15:29
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Maren, natürlich bin ich für eine nach oben durchlässige Bildungslandschaft. Habe in meiner Familie auch ein sehr gutes Beispiel dafür, wie schwierig das auch heutzutage in Deutschland ist - komme nämlich aus einer Sozialhilfe/Hartz4-Familie! Und ich erlebe hautnah mit, wie schwer es meine jüngste Schwester (19, 12. Klasse) hat. Und auch selbst kannte ich es, dass ich in meiner Oberstufenzeit nicht das Geld für die Lektüre meiner Leistungskurse aufbringen konnte!

Ich meinte auch nicht, dass man Kindern aus sozial schwachen oder - gern genommenes Schlagwort - "bildungsfernen" Familien von solchen Angeboten oder Programmen fernhalten sollte. Vielmehr ist es eben nicht mit sporadischen Veranstaltungen getan, sondern müßte viel elementarer und vor allen Dingen dauerhaft angelegt werden.

Allerdings scheint es bei dem Konzept, welches Du kennengelernt hast, schon recht gut durchdacht gewesen sein. Ich habe Kinder-Uni nur als Angebot kennengelernt, welches die Eltern eigenverantwortlich für ihr Kind in Anspruch nehmen; da waren KiTa oder Schule außen vor bzw. haben lediglich die Empfehlung an die Eltern weitergegeben.
gast.1502405
24. Mai 2013 15:58
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Ich kenne keine! Und ich möchte es auch nicht!

Ich kann nicht verstehen, wieso man nicht den Kinder die Zeit lassen kann die sie haben! Wieso sollen Kinder ab 4 an einer Uni GEFÖRDERT werden! Aus welchen Grund.....

Und doch das ist dieser Förderwahn, genau der ist es! Der gehört nur zum Leben mit Kinder schon so dazu, dass er gar nicht mehr erkannt wird! Ich weiß, dass Eltern nur das Beste für ihr Kind wollen und die Kinder machen es auch "gerne" um den Eltern zu gefallen, aber ein Kind, dass sich für ein Lernen an einer UNI anstelle zum Spielen entscheidet hat eindeutig ein Problem.... Normal ist das nicht!
gast.917724
24. Mai 2013 16:10
Re: Allgemeine Meinungsfrage zur Frühförderung
Sabrina, mach' doch mal halblang!
Grundsätzlich ist "Kinder-Uni" eine wirklich tolle Einrichtung! Das gibt Kindern, die sich vielfältig interessieren, die Möglichkeit, ein bestimmtes Thema - mir fällt gerade das Beispiel Wetter ein, das war in Hannover mal Programm - von allen Seiten, eben auch der wissenschaftlichen, zu betrachten. Es ist ja keine normale Uni-Vorlesung, sondern interaktiv. Die Kinder können und sollen experimentieren, eigene Überlegungen einbringen und Ideen ausprobieren; das Ganze aber mit fachkundiger Begleitung und Anleitung!

<<(...)aber ein Kind, dass sich für ein Lernen an einer UNI anstelle zum Spielen entscheidet hat eindeutig ein Problem.... Normal ist das nicht!>>

Und genau DAS ist normal! Kinder sind von Natur aus neugierig und WOLLEN lernen, begreifen, verstehen!
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