Schuldgefühle
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2. Nov 2011 16:42
Schuldgefühle
Wie werde ich meine Schuldgefühle los?? Vor knapp einem Monat hat sich mein Jüngster ( gerade 1) verbrüht. Grad 2 a, 2b und 3. Wir sind seit dem in stationärer und teilstationärer Behandlung. Mittlerweile ist er stabil. Um eine Transplantation scheint er geradeso rumgekommen zu sein. Aber mich plagt die Schuld Tag und Nacht. Eine Sekunde nicht hingeschaut .... Ich war mit meinem Großen beschäftigt und dann .... war es zu spät. Ich krieg Heulattacken ohne Anlass und das, obwohl er die Schmerzen hat und nicht ich. Mir macht keiner Vorwürfe, aber ich mache sie mir selbst. jeden Tag, wenn ich ihn sehe oder er nachts wieder nicht schlafen kann. Und er wird wahrscheinlich Narben sein Leben lang behalten .... Könnt ihr mir helfen???
2. Nov 2011 16:56
Re: Schuldgefühle
Es tut mir sehr leid, was Euch passiert ist! Mein Mitleid gilt dabei sowohl Dir, als auch Deinem kleinen Sohn - und auch Deinem älteren Kind!
Hilfe solltest Du meiner Ansicht nach bei einem Profi in Anspruch nehmen, sprich einer Beratungsstelle für Traumata oder einem niedergelassenen Psychologen. Als erste Anlaufstelle eignet sich auch eine neutrale Beratungsstelle der Diakonie oder Caritas, je nachdem, was Dir näher liegt.
Hilfe solltest Du meiner Ansicht nach bei einem Profi in Anspruch nehmen, sprich einer Beratungsstelle für Traumata oder einem niedergelassenen Psychologen. Als erste Anlaufstelle eignet sich auch eine neutrale Beratungsstelle der Diakonie oder Caritas, je nachdem, was Dir näher liegt.
2. Nov 2011 18:58
Re: Schuldgefühle
Es ist der größte Albtraum, den ich mir vorstellen kann, dass meinem Kind etwas passiert, weil ich unachtsam war.
Ich fühle sehr mit dir und deinem Kind. Die Schuld die du fühlst, kann dir hier keiner nehmen, denn vergeben kann dir nur dein Kind und du selbst.
Dein Kind wird dich sicherlich noch genauso sehr lieben wie zuvor und es wird dich in dieser schweren Zeit noch viel mehr brauchen. Deshalb musst du stark bleiben und dich nicht von deinen Schuldgefühlen zerfressen lassen, denn das merkt dein Kind auch und das hilft euch beiden nicht.
Mit der Zeit wirst du dir selbst verzeihen können, bis dahin wünsche ich euch viel Kraft und gute Genesung.
Ich fühle sehr mit dir und deinem Kind. Die Schuld die du fühlst, kann dir hier keiner nehmen, denn vergeben kann dir nur dein Kind und du selbst.
Dein Kind wird dich sicherlich noch genauso sehr lieben wie zuvor und es wird dich in dieser schweren Zeit noch viel mehr brauchen. Deshalb musst du stark bleiben und dich nicht von deinen Schuldgefühlen zerfressen lassen, denn das merkt dein Kind auch und das hilft euch beiden nicht.
Mit der Zeit wirst du dir selbst verzeihen können, bis dahin wünsche ich euch viel Kraft und gute Genesung.
2. Nov 2011 21:03
Re: Schuldgefühle
Hallo, ich kann dich verstehen das das nicht einfach zu verarbeiten ist, und ich würde dir auch dringend raten dir da hilfe zu holen. In meinen BekanntenKreis ist das auch passiert und die Mama hat da jahre lange damit zu kämpfen gehabt.
Also würde ich an der stelle den schritt tun und Hilfe annehmen von Profis. Das tust du ja nicht nur für dich sondern auch für dein Kind.
Drück dir ganz fest die Daumen,
Also würde ich an der stelle den schritt tun und Hilfe annehmen von Profis. Das tust du ja nicht nur für dich sondern auch für dein Kind.
Drück dir ganz fest die Daumen,
2. Nov 2011 22:09
Re: Schuldgefühle
puh...man kann nicht überall sein, das weiß jede mutter! und oh gott, heut fiel meine kleine auch wieder von der treppe, richtig krass auf den kopf! .... man KANN nicht immer alles richtig machen....das schlimme ist, dass dir keiner vorwürfe macht...aber du dir selbst es nicht und niiiemals richtig verzeihen kannst!...es war ein unfall...!!!!!!!!!!!!!!!
meine mutter hat nen verkrüppelten arm, weil mein opa ihr mit dem auto drüber fuhr als sie drei war - sie wurde wohl nicht angeschnallt und spielte mit der tür! aber meine mutter wuchs damit auf und für sie und für uns alle ist dieser arm normal, obwohl er kaum "einsetzbar" ist! aber sie lernte damit umzugehen - als kind tut man das! jedenfalls wird dir dein würmchen verzeihen und dann....dann kannst du dir selbst vielleicht auch verzeihen!!!
meine mutter hat nen verkrüppelten arm, weil mein opa ihr mit dem auto drüber fuhr als sie drei war - sie wurde wohl nicht angeschnallt und spielte mit der tür! aber meine mutter wuchs damit auf und für sie und für uns alle ist dieser arm normal, obwohl er kaum "einsetzbar" ist! aber sie lernte damit umzugehen - als kind tut man das! jedenfalls wird dir dein würmchen verzeihen und dann....dann kannst du dir selbst vielleicht auch verzeihen!!!
2. Nov 2011 22:11
Re: Schuldgefühle
sorry...kannst du uns was mit auf den weg geben? wie man so etwas vermeidet? z. b. kabel nicht hängen lassen vom wasserkocher oder so?
3. Nov 2011 01:51
Re: Schuldgefühle
hi linus03,
mir tut es auch sehr leid, was euch passiert ist.
aber sowas sind leider unfälle.
mein großer ist mit 2,5 jahren die letzten stufen der treppe runtergefallen, weil ich unten stand - er läuft die treppe eigenständig, seit er 20 monate alt ist - und gedrängelt habe, das wir zum kiga los müssen.
resultat: platzwunde mitten auf der stirn gehabt, die mit 6 stichen genäht werden mußte, bleibende narbe.
ich hab mich bis jetzt so schuldig gefühlt und mein großer wird nun schon 5.
aber ich habe evtl ein paar gute nachrichten für dich.
1.die schuldgefühle werden irgendwann weniger, aber man bleibt trotzdem wachsam.
2. bei meinem großen scheint sich die narbe noch zu verwachsen, sie ist auf jeden fall verblasst und das funktioniert mit verbrühungsnarben auch.
3. mein bruder hat sich als kleinkind ebenfalls verbrüht, den ganzen oberkörper und den linken oberarm, an einer simplen tasse frisch gebrühten kaffee.
dein kleiner scheint solche verbrühungen zu haben, wie mein bruder sie hatte, so, wie du es beschreibst.
die narben hat man bei ihm zwar die ganze kindheit über gesehen und es war ihm irgendwie auch unangenehm, aber er ist ein sehr selbstbewußter mann von mittlerweile 36 jahren geworden und heute sieht man die narben kaum noch.
ein kleiner tipp, sofern dein kia das nach abheilung absegnet.
es gibt ein narbengel, das hatte ich nach einigen schweren op´s selbst genommen, das ganz gut hilft.
leider weiß ich nicht mehr, wie das heißt, aber dein kia kann dir sicher da weiter helfen.
ich drück dir und deinem kleinen ganz fest die daumen und wünsche gute besserung.
und mach dich nicht selbst fertig, das bringt nix, ganz im gegenteil.
dein kleiner braucht nun eine starke mama und gemeinsam schafft ihr das, da durch zu kommen.
ganz ganz liebe grüße
noroelle
mir tut es auch sehr leid, was euch passiert ist.
aber sowas sind leider unfälle.
mein großer ist mit 2,5 jahren die letzten stufen der treppe runtergefallen, weil ich unten stand - er läuft die treppe eigenständig, seit er 20 monate alt ist - und gedrängelt habe, das wir zum kiga los müssen.
resultat: platzwunde mitten auf der stirn gehabt, die mit 6 stichen genäht werden mußte, bleibende narbe.
ich hab mich bis jetzt so schuldig gefühlt und mein großer wird nun schon 5.
aber ich habe evtl ein paar gute nachrichten für dich.
1.die schuldgefühle werden irgendwann weniger, aber man bleibt trotzdem wachsam.
2. bei meinem großen scheint sich die narbe noch zu verwachsen, sie ist auf jeden fall verblasst und das funktioniert mit verbrühungsnarben auch.
3. mein bruder hat sich als kleinkind ebenfalls verbrüht, den ganzen oberkörper und den linken oberarm, an einer simplen tasse frisch gebrühten kaffee.
dein kleiner scheint solche verbrühungen zu haben, wie mein bruder sie hatte, so, wie du es beschreibst.
die narben hat man bei ihm zwar die ganze kindheit über gesehen und es war ihm irgendwie auch unangenehm, aber er ist ein sehr selbstbewußter mann von mittlerweile 36 jahren geworden und heute sieht man die narben kaum noch.
ein kleiner tipp, sofern dein kia das nach abheilung absegnet.
es gibt ein narbengel, das hatte ich nach einigen schweren op´s selbst genommen, das ganz gut hilft.
leider weiß ich nicht mehr, wie das heißt, aber dein kia kann dir sicher da weiter helfen.
ich drück dir und deinem kleinen ganz fest die daumen und wünsche gute besserung.
und mach dich nicht selbst fertig, das bringt nix, ganz im gegenteil.
dein kleiner braucht nun eine starke mama und gemeinsam schafft ihr das, da durch zu kommen.
ganz ganz liebe grüße
noroelle
3. Nov 2011 08:11
Re: Schuldgefühle
@ noroelle:
kann es sein daß Du 'Contractubex' - Gel bei Narbenbildung meinst?
Das kenne ich auch aus unserer Praxis und hat sich schon oft als sehr wirksam gezeigt. Aber wie Du schon sagtest, erst den KiA fragen.
@Linus:
Du mußt Dir klar machen daß es ein Unfall war der dazu geführt hat daß Dein Sohn nun diese Verletzung hat. Du kannst als Mutter nicht überall sein. Und das weißt Du eigentlich auch selber, stimmts? Aber Du machst Dir Vorwürfe weil Du 'mal nicht so perfekt' warst wie wir alle es eigentlich sein müssen/wollen. Du mußt das nicht und Dein Sohn macht Dir auch keine Vorwürfe und muß deshalb auch nichts verzeihen.
Nur Du mußt jetzt akzeptieren daß es passiert ist und Du es im Nachhinein nicht ungeschehen machen kannst. Du kannst dem Kleinen jetzt aber helfen durch die -sicherlich auch schmerzvolle- Zeit zu kommen. Deine eigene -innerlich- entstandene Wunde wird sehr wahrscheinlich noch lange schmerzen aber das geht jeder Mutter in ähnlicher Situation so. Du solltest allerdings versuchen darüber zu sprechen, denn wenn Du versuchst es mit Dir selbst auszumachen wird es wahrscheinlich schwer werden damit klar zu kommen. Ich würde Dir auch auf jedenfall raten da Hilfe in Anspruch zu nehmen. Allein schon um zu vermeiden daß Dich Deine -jetzigen- Selbstzweifel unglücklich machen bzw. Du ein bleibendes 'Wiedergutmachungs-/Schuldgefühl' Deinem Kind gegenüber entwickelst.
Lieben Gruß
Schnecke
kann es sein daß Du 'Contractubex' - Gel bei Narbenbildung meinst?
Das kenne ich auch aus unserer Praxis und hat sich schon oft als sehr wirksam gezeigt. Aber wie Du schon sagtest, erst den KiA fragen.
@Linus:
Du mußt Dir klar machen daß es ein Unfall war der dazu geführt hat daß Dein Sohn nun diese Verletzung hat. Du kannst als Mutter nicht überall sein. Und das weißt Du eigentlich auch selber, stimmts? Aber Du machst Dir Vorwürfe weil Du 'mal nicht so perfekt' warst wie wir alle es eigentlich sein müssen/wollen. Du mußt das nicht und Dein Sohn macht Dir auch keine Vorwürfe und muß deshalb auch nichts verzeihen.
Nur Du mußt jetzt akzeptieren daß es passiert ist und Du es im Nachhinein nicht ungeschehen machen kannst. Du kannst dem Kleinen jetzt aber helfen durch die -sicherlich auch schmerzvolle- Zeit zu kommen. Deine eigene -innerlich- entstandene Wunde wird sehr wahrscheinlich noch lange schmerzen aber das geht jeder Mutter in ähnlicher Situation so. Du solltest allerdings versuchen darüber zu sprechen, denn wenn Du versuchst es mit Dir selbst auszumachen wird es wahrscheinlich schwer werden damit klar zu kommen. Ich würde Dir auch auf jedenfall raten da Hilfe in Anspruch zu nehmen. Allein schon um zu vermeiden daß Dich Deine -jetzigen- Selbstzweifel unglücklich machen bzw. Du ein bleibendes 'Wiedergutmachungs-/Schuldgefühl' Deinem Kind gegenüber entwickelst.
Lieben Gruß
Schnecke
3. Nov 2011 17:50
Re: Schuldgefühle
Danke für eure lieben Gedanken. Die Heilung wird noch lange dauern. Aber auch mein Großer macht sich Schuldgefühle, weil er meint, daran Schuld zu sein, obwohl ich das nie geäußert habe und auch nie tun werde. Er meint, wäre er nicht so Blöd" und hätte er sich allein angezogen, wäre das nicht passiert .... Keiner gibt ihm die Schuld, aber er hat so heftig geweint, als der Notarzt kam und schläft seitdem immer bei Papa im Bett. Füt die ganze Fam. ist das eine SCh..Situation, weil sich alles um den Kleinen dreht und er ja jetzt auch alle und alles braucht, aber die Großen laufen einfach so mit, so nebenbei - versteht ihr??? Ständige KH_Fahrten, Physio usw. Wir wohnen sehr ländlich und entsprechende qualif. Kräfte sind rar - sowohl für den Kleinen als auch für mich oder die ganze Fam. Hinzu kommt, dass meine Elternzeit vorbei ist und ich wieder hätte anfangen mit arbeiten müssen ... und wir eig. das Geld bräuchten, der Platz bei der Tagesmutter ist nun weg usw. Entschuldigt, aber ich musste das mal loswerden. Krieg das im Mment einfach nicht auf die Reihe.
3. Nov 2011 18:31
Re: Schuldgefühle
Ich kann euch auch sehr gut verstehen. Auch das ihr große Schuldgefühle habt.
Paul ist mit fast 4 Jahren bei uns zu Hause die Treppe von der obersten Stufe aus nach unten gefallen und mit dem Kopf voll auf den Fließenboden geknallt (Höhenunterschied ca. 2.20m). Ich stand mit Hans (damals 3 Monate) auf dem Arm oben und wollte auch die Treppe runter. Er lag damals 2 Monate mit Schädelbruch im Krankenhaus. Für uns war es auch sehr schwer und ich habe mir große Vorwürfe gemacht warum ich nicht vor im auf die Treppe bin und warum ich es nicht verhindern konnte. Mein Mann und meine Eltern haben mir sehr geholfen alles durch lange Gespräche zu verarbeiten. Auch habe ich mich im Krankenhaus einem Seelsorger anvertraut, obwohl wir nicht kirchlich sind. Die Gespräche mit ihm haben mir einfach gutgetan.
Vielleicht können dir und deiner Familie Gespräche mit einem Psychologen oder Geistlichen bei der Verarbeitung und Bewältigung der jetzigen Situation helfen.
Ich wünsche deinem Kleinen gute Besserung und dir und deiner Familie viel Kraft.
Paul ist mit fast 4 Jahren bei uns zu Hause die Treppe von der obersten Stufe aus nach unten gefallen und mit dem Kopf voll auf den Fließenboden geknallt (Höhenunterschied ca. 2.20m). Ich stand mit Hans (damals 3 Monate) auf dem Arm oben und wollte auch die Treppe runter. Er lag damals 2 Monate mit Schädelbruch im Krankenhaus. Für uns war es auch sehr schwer und ich habe mir große Vorwürfe gemacht warum ich nicht vor im auf die Treppe bin und warum ich es nicht verhindern konnte. Mein Mann und meine Eltern haben mir sehr geholfen alles durch lange Gespräche zu verarbeiten. Auch habe ich mich im Krankenhaus einem Seelsorger anvertraut, obwohl wir nicht kirchlich sind. Die Gespräche mit ihm haben mir einfach gutgetan.
Vielleicht können dir und deiner Familie Gespräche mit einem Psychologen oder Geistlichen bei der Verarbeitung und Bewältigung der jetzigen Situation helfen.
Ich wünsche deinem Kleinen gute Besserung und dir und deiner Familie viel Kraft.
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