Wie verhalten sich eure Erzieher und Erzieherinnen...

Gut, daran hatte ich nicht gedacht.

Aber noch eine Frage, diesmal an die Erzieherinnen unter Euch:
Ist es nicht auch möglich, dass der Junge DESHALB Probleme mit mehreren Kindern und auch mit der Akzeptanz in der Gruppe hat, weil er durch die extrem verkürzte Betreuungszeit gar keine Möglichkeit hat, in die Gruppe integriert zu werden?
Ihm fehlen ja jeden Tag zwei bis drei Stunden Interaktion und gemeinsame Erlebnisse in der Gruppe!

Und da fände ich es auch nicht verwunderlich, wenn ein Kleinkind, das verbal noch beschränkt ist, darauf mit Körperlichkeit und "Aggressivität" reagiert...

Ich glaube nicht das es an der kurzen zeit liegt. Aber ich kenn das auch nicht das jemand , nicht wenigstens den ganzen vormittag kommen kann. Wir haben auch schon eltern für einen bestimmten zeitraum gebeten ihr kind doch etwas früher zu holen. Letztendlich liegt es aber bei den eltern.

Wenn die ergotherapeutin das so festgestellt hat wird das auch so sein. Ich würd das einfach mit der frühförderstelle versuchen oder erziehungsberatung. Da gehste hin und holst dir tipps. Und dann gehste wieder. Vielleicht hilft das auch schon.

Außerdem ist das ja auch eine art sich zu verständigen(hauen und beißen) , kleine kinder müssen das erst lernen.

Es könnte aber ein Teil auch daran liegen das er nicht so lange bleiben kann und nicht richtig in die Gruppe integriert ist.
Er muss sich jeden Tag neu in die Gruppe einfinden und seinen Platz erkämpfen.

Ich denke auch das da mehrere Faktoren zusammen treffen.
-Inkompetenz der Erzieher
-zu kurze Betreuungszeit
-eventuelle Defizite beim Kind
usw

Es gibt auch die Möglichkeit eine Integrationshilfe zu beantragen aber ob es die schon für so kleine gibt weiß ich nicht. Die kommt in den Kindergarten und arbeitet mit dem Kind dort an den Defiziten. Zuerst alleine und dann zusammen mit einer Kleingruppe. Sie gibt auch den Erzieherinnen Hilfestellung im Umgang mit dem Kind.

Wenn das Gespräch nicht fruchtet würde ich einen neuen Kindergartenplatz suchen, vielleicht mit Hilfe des Jugendamts. Du tust deinem Kind damit keinen gefallen es in eine Einrichtung zu bringen wo es nicht so akzeptiert wird wie es ist.

Halte uns auf dem Laufenden.

Hallo,

ich kenne das Problem in Ansätzen auch.
Tom ist von 8 bis 16 Uhr im Kindergarten und hatte bis Mitte Dezember auch viel "gestänkert". Gehauen, gebissen, geschubst, getreten... Das volle Programm. War/Ist aber supergern da und will nie nach Hause.
Er geht also gern dorthin und hatte trotz seines Verhaltens Freunde.
Die Erzieher berichteten mir fast täglich davon, dass er wieder einem Kind ziemlich weh getan hat. Mir war es auch echt schon sehr unangenehm.
Da ich nicht weiter wusste, bin ich zum Kinderarzt. Abgesehen davon, dass die Ärztin meinte, dass einige Kinder (vornehmend aktive Jungs) öfter mal solch eine Phase haben und ich locker daran angehen sollte, empfahl sie mir, ihn viel zu loben, weniger schimpfen und nicht so schöne Dinge einfach mal zu ignorieren und nicht ständig "auszudiskutieren".
Weiter bot sie mir an, mir eine Überweisung zum Ergotherapeuten zu schreiben, der mit uns "sensorische Ingegration mit Anleitung der Mutter" durchführen sollte.
Es könnte sein, da Tom sehr aktiv und schmerzunempfindlich ist, einfach nicht einsieht, dass es anderen Kindern schneller weh tut.
Witzigerweise war er ab dem Tag, an dem ich beim KiArzt war, mit das liebste Kind im Kindergarten. Habe ihm auch nichts vom Termin erzählt oder so. Im Kindergarten sind wir so verblieben, dass wir jetzt abwarten und sollte dieses Verhalten wieder auftreten, hole ich die Überweisung.

Auch wenn bei uns der Kindergarten kostenfrei (Essen und Ausflüge natürlich schon) ist und die Warteliste lang, so stand aber nie die Diskussion an, dass wir die Betreuungszeiten verändern.
Ich muss auch sagen, dass ich die Erzieher echt superklasse finde. Könnte nur einer mehr sein (2 Ausgebildete und 1 FSJlerin auf 26 Kinder).

Also Kopf hoch und den Mut nicht verlieren. Es wird sicher auch wieder vorbeigehen und lass Dich auf Minderung der Zeiten nicht ein, denn ich denke, auch das wird Deinem Kind nicht gut tun, so ein ewiges hin und her...

JuYael hat geschrieben:
> judoag80 hat geschrieben:
>
> > Ergotherapie wird gemacht. Ergebnis: Defizit in der Tiefenwahrnehmung und
> > probleme bei mehrern Kindern (Überforderung???)
>
> Dazu habe ich noch eine Frage. Wie kann denn ein Ergotherapeut feststellen, dass das
> Kind Probleme bei mehreren Kindern hat? In der Regel ist es doch in der Therapie eine
> 1:1-Situation...



Also, es wurden spielerische Tests gemacht, mit was sich mein Sohn am liebsten beschäftigt und das waren sehr harte, schwere Dinge, grob körnig usw. Und sie waren auch mal im Kindergarten um ihn zu beobachten.
Welche Aktionen puschen ihn auf und welche holen ihn wieder runter (z.B. in einer Tuch-Schaukel kommt mein Sohn total runter und wird ruhig, andere Kinder werden wild). Das alles und von den Schilderung von mir zu hause und vom Kindergarten (hatten ein gemeinsames Gespräch).

Diese Defizite sind nicht äußerst selten weil sich das erst entwickeln muss und wie bei allem jeder Mensch ist anders und braucht manchmal etwas länger. Der eine löst die Matte Aufgabe in 1 Minute der andere braucht 5 Minuten.

So wurde uns das zumindest erklärt.

judoag80 hat geschrieben:
> er ist aber nicht der einzige der beißt wie ich jetzt von einer anderen
> Mutter erfahren habe und die Kinder dürfen ganz normal bleiben so lange wie
> die Betreuung für dieses Kind benötigt wird.
>
> Das ist irgendwo nicht fair bzw. es wird mit zweierlei Maß gearbeitet was
> ich nicht in Ordnung finde.
>
> Kann ja auch sein, dass mein Sohn das bei dem anderen Kind gesehen hat, und
> denkt hmm der darf bleiben und kommt damit durch und ich muss früher gehen
> und kriege geschimpft, warum???
Fipsi hat geschrieben:
> Glaubst du dass er das wirklich so verbindet dass er nicht bleiben darf?

judoag80 hat geschrieben:
> es ist eine Vermutung von mir, weil er sich so anstellt beim abholen, wegläuft sich
> nicht anziehen lässt und dann immer wieder zu den Kindern in die Gruppe läuft.
>

Das hat meiner auch mal gemacht, obwohl er den ganzen Tag im KiGa ist. Und machen andere Kinder aus der Kita auch. Das zeigt nur, dass es deinem Sohn in der Kita gefällt und er sich dort wohl fühlt!

Zu deinem Problem: für mich wäre die Frage, ob dieses Verhalten von deinem Sohn die verkürzten Betreuungszeiten gerechtfertigen? Hat er solche Defizite/Probleme, dass Kita seine Zeit eingränzen darf (rechtlich gesehen?) Wenn nein, dann würde ich noch mal mit der Kitaleitung reden oder Hilfe holen über Jugendamt, Anwalt.
Aber wenn ja, dann müsste du eine andere Betreuung suchen, andere Kita, Tagesmutter?

Ich würde versuchen, eine andere Betreuung zu finden. Es gibt bestimmt noch mehr Kitas, und dort wäre dein Sohn besser aufgehoben.

Treffen mit anderen Kindern: gibt es villt ein Kinderkurs wie Musikalische Früherziehung oder Kinderturnen usw wo er Kontakte mit anderen Kindern finden könnte?

LG

Und hat Ergotherapie etwas empfohlen, damit seine "Störung" besser wird?

Es kann aber sein, dass das ganze einfach nur eine Phase ist. So war bspw bei meinem Sohn, als er mich gehauen hat. Und jetzt ist es weg.

LG

Also er geht gerne hin und wir werden das ganze noch ein wenig machen.

Wir haben durch die Ergo halt Ansätze gefunden, was wir machen können wenn er zu wild zu doll wird. Er ist schon ein wenig ruhiger geworden.

Aber es nützt alles nichts wenn die Erzieher in der Kita die Praktiken/Möglichkeiten nicht nutzen bzw. anwenden. Und genau diesen Eindruck habe ich momentan, es wird nur das not not notwendigste mit ihm gemacht.

Das dass nicht lange anhält ist denke ich jedem klar.

in unserem Umfeld sind leider alle Kita plätze voll und ich habe auch schon bei anderen Kitas anfragen laufen wegen einem anderen Platz. Mal sehen was dabei raus kommt.

Ich würde auch Tagesmütter in Betracht ziehen. Gerade, wenn er noch Probleme mit einer großen Gruppe hat, wäre diese kleinere, familiäre Betreuungsform sicher eine Erleichterung für ihn.

So wirklich viele qualifizierte Tagesmütter haben wir leider nicht in unserer Umgebung. Aber ich werde mal suchen.

JuYael hat geschrieben:
> Ganz ehrlich, ich würde da langsam nicht mehr abwarten. Klar, für Euch kann
> es schwierig werden, wenn tatsächlich der Platz gekündigt würde. Aber es
> wäre allemal besser, als dem armen Kind schon in diesem jungen Alter eine
> "Störung" einzureden!
>
> Und das ganze Theater zieht sich ja nun wirklich schon über einige Monate,
> wobei von Seiten der Erzieher keinerlei Initiative zu erkennen ist, dass
> sie an der momentanen Situation a) etwas ändern wollen und b) kompetent
> genug sind!
>
> Wie oben schonmal geschrieben wurde, BEZAHLT Ihr für die Betreuung Eures
> Kindes! Und wenn ich bspw. Geld für einen Telefonanschluss bezahle, erwarte
> ich ja auch, ihn ständig nutzen zu können und nicht nur für ein paar von
> außen ausgewählte Stunden am Tag!
>
> Außerdem besteht der RECHTSANSPRUCH auf zumindest einen Halbtagsplatz in
> der Betreuung, also mindestens 4 Stunden!
>
> Ich würde dort wirklich nochmal das Gespräch suchen und auch alle
> Freundlichkeit ablegen. Die Erzieher sind in der Pflicht, zu erklären und
> darzulegen, wieso Euer Kind in der Einrichtung nicht tragbar sein sollte.
>
> Wobei ich den Gedanken von checker28 nicht schlecht finde, eine
> Frühförderstelle einzuschalten. Immerhin hättet Ihr damit mal einen
> neutralen Beobachter in der Gruppensituation...


Dem kann ich als Mutter und Erzieherin auch nichts mehr hinzufügen. Absolut den Nagel auf den Kopf getroffen.

Ich bin auch Erzieherin u der Meinung, dass die Frühförderung ins Haus sollte um euch u auch den Erziehern zu helfen.

Vielleicht brauchen die Erzieher Unterstützung oder euer Sohn eine kleinere Gruppe bzw I-Gruppe mit mehr Erziehern.

Ne "Ferndiagnose" von uns hier im Forum ist unmöglich...aber ich hoffe, dass es sich bei euch bald regelt.
Es ist nämlich ganz klar....ihr zahlt.... da muss nun was passieren.

Viel Glück

könnt ihr mir vielleicht kurz erklären was es mit dieser Frühforderung Aufsicht und wie das beantragt wird???

Uns wurde schon mal etwas von einer Integrationshelfer erzählt, doch beim googlen steht da immer etwas mit beeinträchtigen bzw. behinderten Kindern.

Mein Sohn ist nicht KRANK oder BEHINDERT, er hat ein Defizit aber noch lange keine Störung?????

Ansonsten danke ich euch für eur fleißiges Schreiben und Anteilnahmen.

Man darf das mit der "Frühförderung" nicht auf Kinder mit Behinderung begrenzen. Jedes Kind hat in der Entwicklung sein eigenes Tempo. Ob beim zahnen, laufen lernen, sprechen oder eben auch in der sozial-emotionalen Entwicklung.
Nur weil ein Kind in einem Punkt "langsamer" ist, spricht man nicht von einer Behinderung u auch erstmal nicht von einem Entwicklungsdefizit.... aber trotzdem kann eine Frühförderstelle dann helfen, wenn man den Eindruck hat, dass es dem Kind gut tun würde.
Wie das in eurem Landkreise läuft, weiß ich nicht.... da musst du im Kiga fragen. Bevor sie dir kündigen oder ihr sauer seid, wäre das noch eine Möglichkeit die Situation für alle zu erleichtern.
hoffe ich konnte dir helfen.