Mein Kind schafft keine großen Mengen

Hallo, wir haben vor 2,5 Monaten mit der Beikost angefangen. Mein Kleiner hat von Anfang Interesse am Essen und den unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gezeigt, aber nie nennenswerte Mengen gegessen. Am Anfang habe ich mir keine Gedanken gemacht, aber nach ca 10 Wochen schafft er an guten Tagen immer noch max 50g je Brei. In letzter Zeit verweigert er auch oft morgens den Gedreidebrei mit Obst und/oder Mittags den Gemüse Kartoffel Fleisch Brei. Der einzige Brei von dem er zumindest ein paar Löffel jeden Tag isst, ist der Gedreidebrei mit Milch und Obst am Abend. Ach ja, Obst aus dem Fruchtsauger nimmt er auch immer sehr gerne an. Wir hatten schon überlegt ob sein Magen eventuell einfach klein ist, weil er auch beim Stillen immer nur kleine Mengen aber dafür oft trinkt. Wenn er mal mehr trinkt oder mehr Brei isst dann spuckt er es kurze Zeit später wieder aus. Ich mache mir langsam Sorgen, dass er nicht genug Nährstoffe erhält wenn er praktisch nur Muttermilch trinkt . Wenn ich das richtig gelesen habe ist zum Beispiel der Eisenvorrat nach 6 Monaten aufgebraucht und er ist jetzt 7.5 . Was kann ich ändern, damit er mehr Brei isst?

Liebe „Mamae2024“,

deine Frage zeigt deutlich, dass dich die Situation aktuell sehr belastet und du dir viele Gedanken machst. Daher zuerst: ein gesundes Kind holt sich was es braucht! Damit du selbst zu mehr Gelassenheit findest und sicher bist, dass du hier nichts übersiehst, besprich das Thema mit den kleinen Mengen bitte einmal mit deinem Kinderarzt. Wenn alles passt, wird es dir Sicherheit und Geduld geben.

Was kannst du tun, damit dein Sohn noch mehr Interesse an der Beikost hat? Nutze den Entdeckergeist – Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Gib deinem Sohn ein weiches Löffelchen in die Hand. Lass ihn experimentieren. Das weckt oft die Neugierde auf Essen. Und/oder bestreiche den Löffel mit ganz wenig Brei und lass ihn das Essen selbst erforschen. Auch gedünstetes (ungesalzenes) Gemüse eignet sich prima als Fingerfood, das du ihm parallel zum Brei in die Hand geben kannst.
Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen.

Erzwingen lässt sich nichts. Nimm den Druck von deinen Schultern. Ich kann mir gut vorstellen, dass du aktuell immer im Hinterkopf hast, dass es doch nun mit dem Essen endlich besser klappen muss. Das spürt dein Kleiner. Fällt der Druck weg, klappt es mit dem Essen oft besser.

Damit du dir wegen der Eisenversorgung deines Kleinen keine Gedanken machen musst, ein kleiner Tipp: Verwende, wenn du einen Milchbrei anbietest unsere Milchbreie in den blauen Packungen. Diese sind mit Eisen angereichert. Du könntest statt dem Getreide Obst-Brei morgens auch direkt mit einem Milchbrei starten – später wird das dann mal zu einem Müsli.

Schau mal ob du auch an den Abständen zwischen den Mahlzeiten etwas ändern kannst. Könntest du die Mahlzeiten etwas hinauszögern? Wenn du deinen Kleinen etwas ablenkst, noch eine Runde spazieren gehst oder spielst, hat er dann bei der nächsten Mahlzeit mehr Appetit!
Wenn er nicht mehr weiter essen mag, stillst du anschließend gleich?
Macht gerne stattdessen eine kurze Pause, legt nochmal eine kleine Spielerunde ein und wenn dein Sohn Zeichen zeigt, dass er Appetit hat, biete ihm seinen Brei nochmals ganz zwanglos und liebevoll an.

Viele, viele Ideen und Impulse von uns – schau was auf eure Situation passt und für euch umsetzbar ist!

Das Wichtigste aber zum Schluss – nimm deinen Sohn mit an den gemeinsamen Esstisch. Sei selbst gutes Vorbild, denn die Kleinen lernen durch Nachahmen. Iss mit Freude und genußvoll mit und vermeide am Esstisch jede Ablenkung wie Fernsehen oder Radio!

Du wirst sehen heute machst du dir noch viele Gedanken, aber plötzlich platzt der Knoten und du kommst mit dem Kochen nicht mehr hinterher!

Ich wünsche dir Geduld und Gelassenheit für die nächste Zeit

Alles Liebe
Von deiner HiPP Expertin
Sigrid