Begrenzte Auswahl an Lebensmitteln im Kleinkindalter

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gast.1245662
30. Dez 2012 21:54
Begrenzte Auswahl an Lebensmitteln im Kleinkindalter
liebes hippexpeeten team,

mein sohn ist jetzt 19 monate . Bis zum einem Jahr wollte er neben Milch nur Gläschen. Ab Mai bis Oktober hat er Mamas Selbstgekochte Breie gegessen.
Seit Okt. wollte er nur Glässchen und seit einer Woche isst er nur Joghurt 5 Stück zum Frühstück und dann noch 2 zu Abendessen. Alles andere wird ohne zu probieren lautstark abgelehnt. Höhstens noch 2 Happen von der Butterbrezel. Was kann ich tun? Habe schon ales versucht, stückigere Kost zum selbergreifen, Gulasch mit viel Sauce, Bolognaise, oder Nudel pur, weiches Ei, Würstchen... weiss nicht mehr weiter.
Früher hat er am liebsten Lachs-Kartoffel-Gurken Brei gegessen.
Vielen liebeb Dank für die Antwort . Schöne Grüsse nach Pfaffenhofen
Anna
HiPP-Elternservice
2. Jan 2013 15:19
Re: Begrenzte Auswahl an Lebensmitteln im Kleinkindalter
Liebe Anna,
es freut mich, dass Sie bei uns nachfragen.
Gleich vorneweg, ich denke nicht, dass es an der mangelnden Auswahl ihrerseits liegt!

Ich kann Sie beruhigen, das wählerische Verhalten kommt häufig vor, viele Eltern kennen diese Phasen und können ein Lied davon singen. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Das ist eine ganz übliche Entwicklung. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und spezielle Vorlieben. Mal gibt es Phasen da kommt das eine gut an, dann wieder nicht. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen, Neues probieren wollen sie auch nicht. Und es gibt immer wieder Kinder, die sich nicht viel aus täglicher Abwechslung machen.

Sie machen es sehr richtig, wenn Sie keinen Druck ausüben und es überwiegend gelassen nehmen.

Am besten ist es wohl, keine allzu „große Sache“ daraus zu machen. Sonst lernt Ihr Junge nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt, und Mama z.B. extra für ihn kocht was er mögen könnte! Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.
Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen.

Ich habe folgende Tipps für Sie:

Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen.

Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Nein, Sie als Mama geben vor, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Kleiner wählen kann. Ist nichts dabei, bekommt Ihr Bub auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Sonst kommen Sie zwangsläufig in die weiche-Joghurt-Pudding-Milchschiene und das ist natürlich superbequem: Kaum kauen, schnell schlucken und oft süß. Ein-zweimal am Tag eine Joghurtportion ist ok, aber ansonsten würde ich zu einem vielseitigen Angebot übergehen.
Ganz sicher, Ihr Kleiner wird nicht vor einem vollen Teller verhungern, dafür ist er viel zu schlau.

Bieten Sie ihm eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten.

Und jetzt kommts: lassen Sie Ihren Sohn dann einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten... Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es mal eine Zeit lang aus. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Sohn wieder am Essen interessieren.

Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen.

Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Mehr gibt’s dann nicht. Dann geht er halt mal hungrig ins Bett. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.

Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Sohn wird Sie nachahmen.

Früher oder später wird „der Knoten platzen“ und Ihr Kleiner wird wieder an anderen Lebensmitteln Interesse finden!
Nehmen Sie es bis dahin mit Gelassenheit. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss.

Alles Gute für die ganze Familie im neuen Jahr 2013 wünscht
Ihr HiPP Expertenteam
gast.1245662
3. Jan 2013 19:03
Re: Begrenzte Auswahl an Lebensmitteln im Kleinkindalter
Liebes Expertenteam,

danke für die ausführliche und hilfreiche Antwort.
Ihnen auch die besten Wünsche zum neuen Jahr.

Schöne Grüsse

Anna :P
3 Beiträge • Seite 1 von 1

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