Wie ersetze ich die Milch richtig?

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gast.1413708
12. Nov 2012 18:22
Wie ersetze ich die Milch richtig?
Liebes Hipp Team,
ich melde mich heute mal mit mehreren Fragen :oops:
Zum einen bin ich etwas verunsichert, wie ich die Milch Mittags komplett ersetze.....
Wir haben als meine Tochter 4 Monate alt wurde mit Beikost angefangen. (Sie wird am Freitag 5 Monate). Wir haben wie empfohlen alle 4 Tage Gemüse gewechselt, dann nach etwas über einer Woche das ganze wiederholt, nur das dem Gemüse jetzt Kartoffel zugefügt war. Sie hat alles super vertragen. Seit etwa einer knappen Woche füttere ich Menü, wo sich mir Anfangs die Frage stellte, ob ich da auch nur alle 4 Tage wechseln soll, da die Menüs ja zum Teil Zutaten wie z.B. Reis haben, was man ja so vorher nicht auf Verträglichkeit testen konnte. Ich habe dann aber auf meinen Bauch gehört und dachte mir, da sie ja zur Zeit immer nur ein halbes Gläschen bekommt, ißt sie ja 2 Tage davon und da würde mir sicher auch eine unverträglichkeit oder so auffallen.
Jetzt stehe ich aber vor der Frage, wie ersetze ich die Milch danach am Sinvollsten? Jetzt ißt sie wiegesagt ein halbes Gläschen und trinkt danach noch etwa 160 ml 1er Milch. Wenn ich den Brei stufenweise erhöhe, damit sie auf ein ganzes Glas kommt, dann würde ich mit dem aufteilen für die nächste Portion nicht hinkommen - und ich stelle mir das etwas problematisch vor, die Milch im ganzen von heut auf morgen weg zu lassen, da sie die Milch (oder vielleicht die Flüssigkeit?) ja quasi "erwartet". Oder soll ich die Milch mit Tee bzw Saft (ich mische 1/3 Saft mit 2/3 Wasser, da sie es sonst nicht trinkt) ersetzen? Und dann einfach soviel Brei reichen, wie sie schafft?

Meine nächste Frage wäre der Saft: mir wurde abgeraten Saft zu reichen - auch verdünnt. Ist das in dem Alter nicht empfehlenswert, wegen des Magens oder so? Oder hat das nur was mit dem Fruchtzucker zu tun, wegen "nuckeln&Zähne"? Weil mir ist schon bewusst, dass das ein Problem für die Zähne geben kann, da ich aber vom Fach bin, denke ich, dass wenn man die Zähnchen schon beim durchbrechen anfängt zu pflegen, dürfte das doch eigentlich kein besonders hohes Risiko haben, oder?

Und nun noch meine letzte Frage:
Abendbrei! Er wird ja im Laden schon nach dem 4ten Monat angeboten. Meine Ärztin hat mir aber zu Beginn einen Speiseplan mitgegeben, wo Abendbrei erst ab dem 6. Monat empfohlen wird. Und meine Hebamme ist der gleichen Meinung, wegen der kleinen Organe, und dass das für die Nierchen zuviel ist. Ich finde das prinzipiell auch nicht schlimm damit noch zu warten, aber: Wir trinken jeden Abend 2 Flaschen a 160ml. Eine gegen 6, eine gegen halb 8. Und ich frage mich, ob das weniger wird, wenn die Mahlzeit durch Brei ersetzt wird?! Und ob man in dem Fall evtl schon 2, 3 Wochen eher mit ein paar Löffelchen Brei anfangen kann.

Unser Speiseplan sieht so aus:

ca.halb 7 : 160ml 1er Milch
ca.10 : 160ml 1er Milch
ca.12/halb 1: halbes Gläschen Menü + 160ml 1er Milch
ca.16 : 5 Löffelchen Obstbrei + 160ml 1er Milch (Obst wurde mir in kleinen Mengen schon von der Hebamme empfohlen)
ca.18 : 160ml 1er Milch
ca.halb 8 : 160ml 1er Milch

Ich muss dazu sagen, dass ich bis vor kurzem noch morgends gegen 5 gestillt habe, dass fällt jetzt aber weg, da ich abstillen musste und sie auch durchschläft bis kurz vor halb 7.
Die Milchmenge wurde auf anraten der Hebamme auf 160ml reduziert, da sie immer viel ausgespuckt hatte, lange noch nach den Mahlzeiten. Was sich mit dem reduzieren besserte.

LG & vielen Dank für ihre Antwort
HiPP-Elternservice
13. Nov 2012 13:11
Re: Wie ersetze ich die Milch richtig?
Liebe „dasti1304“,
gerne sind wir bei Ihren Fragen zur Stelle.

So wie ich es sehe, machen Sie und Ihre Kleine alles wunderbar. Sie haben Schritt für Schritt die Beikost eingeführt und Ihr Mädchen verträgt alles prima. Auch Ihr mütterliches Bauchgefühl war genau richtig. Setzen Sie das ruhig mehr ein, damit fahren Sie immer gut.

Natürlich ist es Ziel die Milch am Mittag komplett durch ein Menü zu ersetzen. Machen Sie es dabei gar nicht so kompliziert. Reichen Sie Ihrer Tochter so viel vom Brei wie sie mag. Und wenn Sie mag, dann noch Milch. Schafft Sie eine ganze Portion Menü, braucht Sie keine Milch mehr im Anschluss. Etwas Früchtemus als Nachtisch ist dann ideal.
Fällt die Milch am Mittag weg, ist das nicht schlimm, auch nicht hinsichtlich der Flüssigkeitszufuhr. Mit der restlichen Milch ist Ihr Mädchen immer noch ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.

Sie können langsam beginnen Ihre Kleine an zusätzliches Trinken zu gewöhnen. Aber richtig notwendig ist das noch nicht. Vermutlich hat Ihre Tochter noch gar keinen Durst. Seien Sie also nicht enttäuscht, wenn das Trinken nicht gleich so klappt.

Mit der Einführung von Beikost erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über Milchnahrungen. Die Milch, die Ihr Mädchen noch erhält, trägt immer noch zu einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt bei. Zusätzliche Flüssigkeit ist dann notwendig, wenn zwei komplette Breimahlzeiten eingeführt sind und dadurch Milcheinheiten wegfallen.

Sie können, zum Beispiel über den Löffel, etwas zusätzliche Flüssigkeit reichen. Am besten ist schlicht und einfach nur Wasser. Und ist ein Baby durstig, wird es auch Wasser trinken. Aber auch Babytees oder Fruchtschorlen (mind. 2 Teile Wasser) sind geeignet.
Für die Zähne ist besonders das Dauernuckeln an der Flasche schädlich. Am besten sollten Getränke nur zum zügigen Durstlöschen gereicht werden. Und wenn auf eine gründliche Zahnhygiene vom ersten Zähnchen an geachtet wird, dann ist auch mal gegen Schorle als Getränk nichts zu sagen.

In unseren Breiten ist es üblich zuerst mit dem Gemüse-Fleisch-Brei am Mittag zu beginnen. Als nächstes folgt etwa einen Monat später der Milch-Getreide-Brei am Abend, der für eine gute Sättigung sorgt. Da die Breie etwa Monat für Monat dazukommen und eine Milcheinheit ersetzen, passt der Speiseplan Ihrer Ärztin, in dem der Milchbrei ab dem 6. Monat empfohlen wird, doch ganz genau.
Es würde aber auch gar nichts dagegen sprechen, den Milchbrei schon früher zu geben. Trägt der Brei die Altersempfehlung „nach dem 4. Monat“ kann er auch zu diesem Zeitpunkt gereicht werden. Hinsichtlich der Organe oder der Nieren spielt dies keine Rolle. Generell ist der gesunde Säugling nach 4 Monaten bereit - sowohl vom Stoffwechsel (Verdauung, Nährstoffaufnahme, Ausscheidung) als auch von der physiologischen Entwicklung (Zungenmotorik, Schlucken, Kopfhaltung etc.) - feste Beikost zu erhalten.
Ob Sie dann mit dem Milchbrei oder dem Gemüse-Fleisch-Brei beginnen, ist eigentlich egal. Oft folgt man hier schlicht den gewohnten Traditionen. Und das ist bei uns eben ganz klassisch der Karottenbrei, der nach und nach ergänzt wird.

Sobald sich das Menü am Mittag gefestigt hat, steht dem Milchbrei am Abend nichts mehr im Wege. Außerdem befindet sich Ihr Mädchen mit fünf Monate in ihrem 6. Monat. Also genau richtig für eine Empfehlung ab dem 6. Monat.

Liebe „dasti1304“, es kommt weniger auf einzelne Tage oder Altersempfehlungen an. Richten Sie sich da ganz nach Ihrer Tochter. Ihre individuelle Reife und ihr Interesse zeigen deutlich wie es weitergeht. Lassen Sie sich da weiter von Ihrem Bauchgefühl leiten, dann machen Sie es automatisch richtig.

Viele liebe Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
gast.1413708
13. Nov 2012 13:52
Re: Wie ersetze ich die Milch richtig?
Danke für die ausführliche Antwort!
Dann werde ich ihr in Zukunft einfach ein ganzes Glas anbieten, und schauen, was sie davon schafft.
Das ich so früh anfange sie an das trinken zu gewöhnen, liegt zum einem daran, dass sie mal ein Verstopfungsproblem hatte (vor der Beikost-Zeit) und die Kinderärztin mir geraten hat, ihr zusätzlich etwas Flüssigkeit zu geben, und zum anderen, weil ihre Mama ein Trinkmuffel ist, und ich möchte, dass sie trinken später nicht als Zwang, sondern als selbstverständlich sieht.
Dauernuckeln würde aber für mich eh nicht in Frage kommen, denn wie gesagt, ich bin vom Fach und habe viel zu viek Angst um ihre Zähnchen ;) Ich habe auch vor sie früh an Glas und Tasse zu gewöhnen, aber ich denke das wird kein Problem werden, denn sie beobachtet jetzt schon ganz genau bei uns was wir da so machen :lol:
Mit dem "ab dem 6. Monat" .... ja klar ;) Man steht im Laden vor dem Regal und findet es schade, dass es nach dem 4. Monat so wenig Menü-Auswahl gibt, dabei sind sie da ja schon fast 5 Monate, und dann geht die Altersbegrenzung ja schon weiter! Danke nochmal für den Hinweis, denn man ist irgendwie auf die Zahl fixiert :oops:
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