Das Mittagessen wird verweigert

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Deine HiPP Expertinnen
Eva, Sophia, Sigrid, Anke, Luise, Annelie und Evi
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unser Sohn ist 17 Monate alt und isst von Woche zu Woche immer weniger und ungesünder.
Morgens isst er noch relativ gut, aber auch nur ab und an.
Er bekommt sein Lieblingsmüsli das er normalerweise halb verschlingt weil er es so gerne isst. Aber ab und an verweigert er es und will dann nur ein Trockenes Brot essen.
Mittags ist es richtig Schlimm. Er will weder Gläschenkost noch mein Selbstgekochtes.
Haben alles probiert.
Mit Stückchen, ohne Stückchen, selber essen lassen, füttern, warm, kalt, in Lustige Motive geschnitten... Alles ohne erfolg.
AUSSER es geht um Nudeln oder Würstchen. Die isst er viel und gerne. Aber ich kann ihm doch nicht nur Nudeln und Würstchen geben.
Obst bekomm ich nur noch Abends so um die 50gramm in ihn rein. Wenn er seine Schmelzflocken isst, mischen wir ihm Obstbrei drunter.
Aber auch das isst er nicht immer.
Das geht jetzt seit ca. 3 Wochen so.
Am Anfang dachten wir es liegt am Stress (wir waren vor 3 Wochen ziemlich gestresst weil wir geheiratet haben und viel zu tun war und dann noch die neue Umgebung in den Flitterwochen). Aber hier zu Hause isst er immernoch so schlecht.
Dann dachten wir, es liegt an den Zähnen. Er hatte 5 gleichzeitig bekommen. Aber die sind auch schon seit 2 Wochen durch!
Er war noch nie Fan von Gemüse und Obst. Aber er hat es - wenn auch eher widerwillig - gegessen.
Es hat noch nie geholfen das Gemüse und Obst in Sticks oder Tiere zu verwandeln. Es wird nicht mal probiert.
Und nun will er eben gar nichts mehr probieren wenn es nicht Nudeln oder Würstchen sind.
Ich mache mir sorgen das er nicht ausreichend versorgt wird. Er braucht ja nunmal auch Obst und Gemüse wegen den Vitaminen und co.!
Was können wir denn noch tun und wie lange kann das noch so weitergehen ohne das er gesundheitliche Probleme bekommt?
Vielen Dank,
Vanessa mit Luke
ich kann Sie gut verstehen. Das Essverhalten der Kleinen kann ganz schön an die Nerven gehen. Das kann sich aber bald wieder ändern. Das wählerische Essverhalten bei Kleinkindern ist in der Entwicklung normal und in der Regel auch kein Grund zur Sorge. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Das hat die Natur schon mit eingerechnet.
Aber dennoch bringt es Sie als Eltern zum Verzweifeln, denn Sie wünschen sich natürlich, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“. Doch die Kleinen entwickeln einen ganz eigenen Kopf mit ganz speziellen Vorlieben.
Ich rate Ihnen das Essen möglichst gelassen zu sehen. Versteifen Sie sich nicht so sehr auf die Mahlzeiten, freuen Sie sich vielmehr darüber, dass es Luke gut geht und dass es ihn gibt.
Aus meiner Erfahrung weiß ich, das wird wieder besser werden. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen oder das Ihr Sohn einen Mangel erleidet. Das wird nicht passieren.
Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Sohn nur, dass er mit seiner ablehnenden Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich mehr und gesund esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden“.
Probieren Sie mal eine Weile genau das Gegenteil: bieten Sie Luke eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf seinem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe. Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten, sondern nur für den eigenen Teller. Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.
Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Mehr gibt’s dann nicht. Dann geht er halt mal hungrig ins Bett. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen
Um Kinder mehr am Essen zu interessieren, damit sie mit Freude am Tisch zulangen, gibt es ein paar einfach Grundregeln:
Einfach immer wieder geduldig das Essen anbieten, aber nicht aufzwingen. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit dem Kind an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen.
Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihre Tochter wird Sie nachahmen.
Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an.
Ruhig nach Möglichkeit weiterhin den Kleinen ins Einkaufen, Zubereiten, Tisch decken…einbeziehen.
Sorgen Sie für einigermaßen feste Essenszeiten.
Achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war.
Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Junge am Essen interessieren.
Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Schwierigkeit, sondern mehr als Freude und Genuss.
Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Sie als Mama geben vor, was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Junge wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn der Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt er auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts.
Ganz sicher, Ihre Junge wird nicht vor einem vollen Teller verhungern, dafür ist er viel zu schlau. Wird zusätzlich zwischendurch noch hier und da gesnackt, kommt bei den „richtigen“ Mahlzeiten kein rechter Hunger auf.
Früher oder später wird „der Knoten platzen“ und der Kleine wird an anderen Lebensmitteln Interesse finden! Gehen Sie bis dahin entspannt aber auch konsequent vor.
Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
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