Verzweiflung - Kita Eingewöhnung, Corona, Hochbegabung

Fragen und Tipps zu Ihrem kleinen Liebling
Elternforum
gast.3954447
2. Jan 2021 15:34
Verzweiflung - Kita Eingewöhnung, Corona, Hochbegabung
Hallo,

ich würde mich gerne mit Eltern austauschen, die ähnliche Erfahrungen machen. Wir sind wirklich verzweifelt...

Ich erzähle kurz die Vorgeschichte: Unser Sohn war die ersten drei Jahre bei uns zu Hause. Wir haben regelmäßig zweimal die Woche eine Spielgruppe besucht. Er hat aber nie wirklich Interesse an anderen Kindern gezeigt und hatte Angst den Raum zu betreten. Es hat sehr lange gedauert, bis er alleine durch den Raum gehen konnte. In der Gruppe waren nur wenige Kinder in seinem Alter. Mit einem haben wir uns zweimal getroffen und er hat angefangen mit ihr zu spielen, allerdings eher distanziert und mit vielen analytischen Fragen warum machst du das usw. aber immerhin.

Dann kam Corona und er hatte bis August keine Kontakte mehr zu anderen Kindern. Wir haben es von Zeit zu Zeit mit dem anderen Kind per Skype versucht, aber das funktionierte nicht richtig. Auf den Spielplätzen halten wir natürlich 2 m Abstand zu anderen Kindern.

Dann begann die Kindergarteneingewöhnung. Er hat mir immer wieder gesagt, das er Angst vor den anderen Kindern hat. Anfangs durfte ich aufgrund von Corona täglich 1,5 Stunden mit ihm da bleiben, dann nach einem Monat ist er erst 5 Minuten allein da geblieben, dann wurde die Zeit ständig erhöht. Wir haben ihm immer Mut gemacht und den Erziehern vertraut das sie wissen was sie tun.
Doch dann wurde die Bezugserzieherin für mehrere Monate krank, er wurde täglich von jemand anderem betreut, keiner hat richtig Zeit für ihn und er stand letztendlich nur im Flur und hat auf uns gewartet. Am Ende 6-7 Stunden.
Die Erzieher haben keine Zeit für ihn. Sie sind ständig unterbesetzt und sind froh, das er ruhig ist und nicht auffällt. In der Gruppe sind 40 Kinder. Leider war und ist der Kindergarten unsere einzige Option. Bei allen anderen 90 (!) Bewerbungen haben wir sonst nur Absagen erhalten.

Leider gibt es zur Zeit keine Elternabende oder ähnliches, auf denen man Spieltreffen organisieren könnte. So stand ich teilweise mehrere Stunden mit meinem Sohn vor dem Kindergarten und wartete auf Eltern der anderen dreijährigen, die ihre Kinder abholten um etwas zu vereinbaren, da das Weitergeben meiner Telefonnummer durch die Erzieher keine Reaktionen hervorrief. Jedenfalls habe ich es geschafft wenigstens ein Treffen zu organisieren. Ich war so froh. Wir haben uns ein paar mal getroffen, nach einiger Zeit, sogar trotz Corona in der Wohnung, weil beide Familien sonst sehr vorsichtig sind. Es war toll. Mein Sohn hat dabei seine Angst überwunden und hat die Sandkiste oder das Zimmer des Jungen betreten. Eine Interaktion fand leider kaum statt, weil die beiden ein anderes Entwicklungsniveau haben.

Unser Sohn ist sehr weit. Er konnte mit 1,5 Jahren das Alphabet und bis 20 zählen.
Er spricht zwei Sprachen nahezu auf dem Niveau eines Erwachsenen. Seit ein paar Monaten schreibt er Wörter und rechnet. Er ist sehr musikalisch und kann seit einem halben Jahr nach Noten spielen... Der andere Junge ist im Vergleich mit ihm auf dem Niveau eines 1-1,5 jährigen.
Das war mir egal. Aber den Eltern ist es wohl unangenehm gewesen, jedenfalls wollen sie sich nicht mehr treffen. Es hieß, das der Sohn sich in der Gegenwart unseres Sohnes nicht wohl fühlen würde... Das haben wir unserem Sohn so natürlich nicht gesagt.

Diese Treffen waren unser einziger Strohhalm und ich bin wirklich verzweifelt und weiß nicht weiter.
Aus Sicherheitsgründen geben wir unseren Sohn nicht gleich wieder in den Kindergarten, sondern erst, wenn die Zahlen wieder besser sind. Was wenn alle positive Entwicklung dann wieder verloren ist?

Am liebsten wäre mir ein anderer Kindergarten. Etwas kleines, wo die Erzieher sich Zeit nehmen können um die Kinder zu fördern. So etwas gibt es leider nicht und aufgrund von Corona können wir ihn auch in keine Musik- oder Sportgruppe geben.

Wir sind wirklich verzweifelt und machen uns riesengroße Sorgen.
Wenn es da draußen Eltern gibt, denen es auch so geht, dann wäre es schön von Euch zu lesen.

Liebe Grüße
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