Flaschenentwöhnung

Wahl der richtigen Milch, Fläschchen-Zubereitung und vieles mehr!
Expertenforum
myownsummer
15. Jul 2019 12:42
Flaschenentwöhnung
Guten Tag,

wir versuchen gerade unseren 18 Monate alten Sohn von der Flasche zu entwöhnen. Er bekommt diese Mittags und Abends zum Einschlafen, hält diese selbst und hört auch auf zu trinken sobald diese leer ist. Saugt also nicht noch daran was ja schlechter für die Zähne und Kiefer wäre. Nun haben wir begonnen die Milch dünner anzurühren bzw. auch weniger Menge zu geben und stattdessen etwas mit Kuhmilch aufzufüllen (auf anraten einer Hebamme).
Aktuell geben wir die Hälfte an Pulver was ohne Probleme so auch akzeptiert wird.

Bisher schlief er Nachts gut durch (19 Uhr bis 7 Uhr). Vor 2 Monaten begann er nachts 2-3 mal aufzuwachen. Wir nahmen zuerst einen Entwicklungs- und/oder Zahnschub an aber daran hat sich seitdem nichts mehr geändert. Es sind fast schon feste Zeiten gegen halb 12 Uhr und Morgens gegen 4 Uhr. Hier half dann immer die Flasche (Einschlafritual) welche wir inzwischen völlig durch Wasser ersetzt haben. Auch dies funktioniert ohne Probleme. Aufgewacht wird jedoch weiterhin. Beruhigen wir in anders schläft er ein, wacht kurze Zeit später jedoch wieder auf.

Er ist generell ein schlechter Esser (Isst wenig und ist dabei ständig abgelenkt bzw. bleibt nicht sitzen) und hatten erwartet durch die fehlenden Mahlzeiten nachts, dass sich hier etwas ändern würde. Dem ist aber nicht der Fall.

Milch-Getreide-Brei gibt es abends meist noch mit einem halben Glas Obstbrei. Danach 200ml Milch zum Schlafen. Tagsüber isst er in der Krippe gut, am Wochenende bei uns ok. Er trinkt gerne Wasser, daher stört ihn das Wasser in der Flasche vermutlich auch nicht. Tagsüber trinkt er aus Tassen und unterwegs meist aus Lern Bechern.

Inzwischen sind wir uns sicher das es sich nachts nicht um Hunger handeln kann und die Flasche nur zum Beruhigen benötigt wird. Den Schnuller hat er sich selber mit ca. 8 Monaten abgewöhnt, diesen würden wir jetzt ungern als Ersatz für die Flasche wieder einführen da wir hier lediglich das Problem verschieben.

Jetzt ist natürlich die Frage was ist der Grund für das nächste Aufwachen und wie gewöhnen wir ihm die Flasche ab wenn es sich nicht um Hunger handelt?

Besten Dank schonmal für die Mühen
HiPP-Elternservice
15. Jul 2019 14:28
Re: Flaschenentwöhnung
Liebe „myownsummer“,
zunächst zu den Einschlaffläschchen mittags und abends.
Das Verdünnen der Milchfalsche – weniger Pulver einrühren und auch in der Gesamttrinkmenge zurückgehen - ist es guter Weg die Kleinen von dieser Flasche zu entwöhnen. Diese Milch dann wieder mit Kuhmilch aufzufüllen, hätte aber nicht den gewünschten Effekt. Sie wollen ja weg von der Milch.

Diese Einschlaffläschchen können sehr gut durch andere Rituale ersetzt werden: ein Getränk aus dem Becher, baden, Fingerspiele, Lied singen, beten, Geschichte vorlesen…..Diese helfen die Zeit vor dem Schlafen genauso gut gemeinsam und liebevoll zu gestalten. Auch Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden sind gute Helfer.

Sie sollten also das bisherige Ritual der Flasche mit einem neuen Ritual ersetzen. Das mag nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann mit Gemecker einhergehen. Bedenken Sie Ihr Kleiner hatte fast sein ganzes Leben lang Zeit sich an diese Flaschen zu gewöhnen. Da braucht es nun Geduld.

Unterstützen Sie Ihren Kleinen indem Sie ein Ziel konsequent verfolgen und nicht immer wieder mal nachgiebig sind. Benennen Sie eine konkrete Zeit. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht.

Natürlich kann bei bestimmten Phasen wie Zahnen, Infekten oder Entwicklungsschüben oder schlechten Tagen bei Bedarf ruhig mal das Fläschchen zum Einsatz kommen. Wichtig ist dabei - wie Sie es machen - dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten.

Auch das Trinken in der Nacht ist meist schlicht nur die Gewohnheit. Gut ist, dass Sie schon beim Wasser angekommen sind und Ihr Kleiner damit zufrieden ist. Sie können hier einfach die nach und nach die Trinkmenge reduzieren. Achten Sie darauf, dass Ihr Junge tagsüber und vor dem Zähne putzen und zu Bett gehen ausreichend Getränke bekommt.
Versuchen Sie dann auch nachts mehr und mehr Ihren Sohn anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Das kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Es geht schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern.

Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Hinzukommt, dass es tagsüber viel zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird und manche Kinder aufschrecken lässt.

Wann und vor allem wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen und zu trinken durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben. Auch gibt es immer wieder Phasen, wie kommende Zähnchen, Infekte, Schübe,… in denen nachts wieder was verlangt wird. Das ist auch in Ordnung.

Herzlicher Gruß
Ihre HiPP Expertin
myownsummer
17. Jul 2019 08:53
Re: Flaschenentwöhnung
Guten Morgen,

danke für die rasche Reaktion. Leider sind meine Fragen dann doch etwas unbeantwortet geblieben. Das Problem ist nicht das abendliche ins Bett gehen sondern das nächtliche Aufwachen.
Da fallen gewisse Dinge als Flaschenersatz ja bereits raus wie Baden, Singen etc. Wie ich auch schon schrieb, bekommen wir ihn wieder beruhigt und er schläft auch ein aber es fällt ihm scheinbar schwer in den Tiefschlaf zu kommen und wacht daher kurze Zeit später wieder auf. Dies geht so lange bis er seine Wasserflasche wieder erhält welche ausgetrunken wird und dann entspannter einschläft. Es scheint das Saugen ist in dem Fall das entscheidende aber hier fehlt uns die Idee was wir als Ersatz anbieten können. Spieluhr und Schmusetier hat er natürlich aber hilft nur bedingt.

Der ganze Prozess zieht sich jetzt schon über mehrere Wochen, anfangs Milchpulver reduziert, nun wie gesagt nur noch Wasser in der Flasche jedoch ohne irgendeine merkliche Änderung. Da wir wie ich schrieb jedoch nicht davon ausgehen dass es sich um Hunger handelt bringt diese ganze Umstellung natürlich wenig, da er ja weiterhin seine Flasche zum Saugen hat.

Den Versuch die nächtliche Flasche ganz zu streichen und ihn anderweitig zu beruhigen führte dazu, dass wir nach mehreren Nächten zumindest die Wasserflasche wieder angeboten haben da die gesamte Familie nicht mehr zu vernünftigem Schlaf kam.
HiPP-Elternservice
17. Jul 2019 12:19
Re: Flaschenentwöhnung
Liebe „myownsummer“,

das Entwöhnen vom Fläschchen ist nicht immer ein einfacher Weg. Dafür brauchts meist auch einen langen Atem und am besten ein konsequentes Handeln.

Nachts sind wie geschrieben eben gutes Zureden, Spieluhr, Schmusetusch etc. hilfreiche Mittel.
Ziele setzen wie "in zwei oder vier Wochen"... ist ebenso hilfreich.

Zum Schlafen ist es jedoch sehr schwierig, pauschale Ratschläge zu geben. Das Schlafverhalten der Kleinen hat viel mit der individuellen Reife des Kindes zu tun, und besonders natürlich mit der Gewohnheit und der jeweiligen Entwicklungsphase und wie Eltern damit umgehen.

Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament und Reife vermögen einige Kinder sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird und manche Kinder aufschrecken lässt.

Das Schlafverhalten unserer Kleinen bleibt auch im zweiten Jahr noch spannend. Es gibt beim Schlafen viele Wege, die zum Ziel führen. Es gibt aber kein Patentrezept für alle Situationen und auch meist keine schnelle Lösung.

Mein Rat: Schildern Sie Ihre Situationen auch im HiPP Elternforum – von Eltern für Eltern: #parent
Bestimmt gibt es Eltern mit ähnlicher Erfahrung, die Ihnen wertvolle Tipps geben können.

Herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin
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