Bauchprobleme Baby 7 Monate

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Expertenforum
gast.2611599
20. Feb 2018 10:54
Bauchprobleme Baby 7 Monate
Hallo zusammen

Zur Vorheschichte: Mein Sohn (aktuell 7 Monate) hatte die ersten 4 Monate mit Koliken zu kämpfen. Mit Einführung der Beikost waren diese Probleme verschwunden. Kurz vor Weihnachten hatte er einen Magen-Darm-Virus und seitdem kann er größtenteils selbst keinen Stuhl absetzen und verwandelt gefühlt jede Nahrung in Luft, mit der er natürlich auch sehr zu kämpfen hat. Beim Stillen ist es nur noch ein Rumgehampel, weil er drückt und drückt und drückt. Und alle möglichen Positionenen versucht, in der Hoffnung, doch Luft oder Stuhl los zu werden. Zum Stuhl aufweichen gab es dann endlich von der Kinderärztin Kinderlax, was auch meistens hilft, nur raus kommt es selten von allein.

Nun habe ich versucht, mein Kind auf Flasche umzustellen, da das Stillen einfach nur noch anstrengend ist. Aber hier reagiert er auch wieder mit noch mehr Luft. Ich bin langsam überfragt und auch am Ende und fühle mich auch von der Kinderärztin nicht richtig ernst genommen.

Es muss doch für diese Verdauungsprobleme eine Ursache geben?!
Kann ich darauf bestehen, dass das von einem Fachmann untersucht wird?
Sollte ich jetzt bei der Flasche bleiben? Komplett umgestellt hatte ich noch nicht, er hat noch sehr wenig Flaschenmilch getrunken.
Gibt es sonst noch irgendwelche Tipps?

Ich will doch nur, dass es meinem kleinen endlich mal wieder gut geht 😢

Liebe Grüße
HiPP-Elternservice
20. Feb 2018 14:12
Re: Bauchprobleme Baby 7 Monate
Liebe „Knoepfchenlady“,
das verstehe ich gut, dass es an den Nerven zerht, wenn der kleine Liebling sich so plagt und Sie nach Abhilfe suchen.

Manchmal ist es hilfreich und gibt auch Sicherheit, wenn eine zweite ärztliche Meinung eingeholt wird. Das würde ich Ihnen an Herz legen. Denn für uns ist es aus der Ferne nicht möglich, die Ursachen für die Verdauungsbeschwerden Ihres Sohnes auszumachen.

Muttermilch ist immer das Beste. Stillen Sie soweit es geht weiter. Beim Stillen sollten Sie versuchen, zuerst eine Brust leer zu machen und schnelle Wechsel zwischen den Brüsten zu vermeiden. Das hilft die Gasbildung zu vermindern.

Es gibt immer wieder besonders sensible Babys, die schnell zu Verdauungsbeschwerden neigen. Es ist jedoch nicht nur „die Verdauung“, die hier eine Rolle spielt. Das Nervensystem allgemein ist oft noch übersensibel. Ein ruhiger Tagesablauf mit möglichst wenig Reizen ist deshalb besonders wichtig. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume, einfach ein ruhiges, täglich gleich bleibendes Einwirken. Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihren Sohn.

Vielleicht helfen auch diese Gedanken einmal das Stuhlverhalten anders einzuordnen: An sich gibt es eine weite Bandbreite beim Absetzen des Stuhles, was alles in Ordnung sind, solange das Kind sich dabei wohlfühlt. Mehrmals täglich bis 1-2mal die Woche eine volle Windel sind „normal“. Auch ist die Konsistenz ist recht variabel. Es ist auch "normal", dass die Kinder kräftig drücken, einen roten Kopf beim Drücken bekommen und sich anstrengen müssen. Natürlich sollte Ihr Junge dabei nicht weinen müssen.

Da wir als Große uns wohl fühlen, wenn wir fast jeden Tag ein Geschäft machen können, meinen wir, dass das beim Baby auch so sein sollte. Es gibt aber einfach Kinder, welche die Nahrung sehr gut verwerten und es bleibt kaum "Abfall" übrig. Es dauert dann eben - aus unserer Erwachsenensicht sehr lange - bis sich wieder genug Stuhl angesammelt hat, der im Darm nach draußen transportiert werden kann.
Sie schreiben momentan nichts mehr von der Beikost. Nehmen Sie auch diese wieder in den Speisezettel auf und gehen beim Löffeln voran. Der Darm braucht auch etwas zum Verdauen und Ausscheiden.

Wann immer es geht, würde ich dem ganzen seinen natürlichen Gang lassen. Sprich, kein Nachhelfen von unten. Erst wenn sich im hinteren Darm genug Stuhl angesammelt hat, kommt ein Reflex zustande, der den Stuhl nach außen abgibt. Und oft, wenn der Druck von beiden Seiten weicht, entspannt sich die Situation von allein.

Was Sie bei Blähungen/Luft im Darm noch tun können:

• Bäuerchen: Nach jeder Mahlzeit sollte Ihr Kleiner sein Bäuerchen machen. Wenn Kinder sehr hastig trinken, den Kleinen auch zwischendurch aufstoßen lassen. Wenn notwendig, passen Sie die Größe des Saugers an (bei umgekehrter Flasche ein Tropfen pro Sekunde).

• Sorgen Sie dafür, dass Ihr Junge immer schön warm eingepackt ist, eine Wärmflasche verschafft oft Linderung.

• "Fliegergriff": Legen Sie Ihren Sohn in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Seinen Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihres Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen.

• Bauchmassage: ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kindes ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein.

Ich drücke Ihnen die Daumen, dass alles bald leichter geht!
Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam
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