Wie erzieht ihr denn euer Kind, wenn es etwas nicht tun soll?

Hallo,

unser Kleiner war schon immer ein Wirbelsturm.
Jetzt ist er 15 Monate alt.
Da er jetzt ja schon sehr viel kann und schnell von Begriff ist, zeigt er leider auch immer wieder unerwünschte Verhaltensweisen, die ich eigentlich nicht tolerieren möchte.

Zum Beispiel: Musikanlage an- und ausschalten wenn wir Musik hören; Klobürste klauen und damit den Boden putzen; den Fernseher hauen;

Wir haben sowieso schon alles erdenkliche umgeräumt, damit er sich im Erdgeschoß möglichst frei bewegen kann. Aber manche Sachen lassen sich halt nicht umbauen, wie zum Beispiel das ganze Fernseh- und Musikanlagenzeugs. Und wenn ich auf die Toilette gehe oder Dusche, dann lass ich natürlich die Türe auf, damit er sich nicht wieder alleine fühlt und weint. Kaum dreh ich mich um zum Händewaschen, hat er schon wieder die Klobürste.

Im Laufstall schreit er bitterlich, drum habe ich den weg getan.

Nun haben wir wirklich schon jede Menge versucht: mit ganz viel Geduld haben wir ihm erklärt, dass wir das nicht möchten; kein Erfolg; mit einem kurzen Komando "Nein" haben wir gearbeitet; er reagiert nicht mal auf uns; mit einem lauten pregnanten "Nein" haben wir es versucht; er reagiert wieder nicht; mit Schimpfen; keine Reaktion (er dreht sich nicht mal um);

Also mir gehen die Ideen aus; ich höre schon keine Musik mehr und beim Duschen stelle ich die Klobürste ins Waschbecken; aber es gibt ja noch so viele andere Sachen, die er anstellen kann.

Und obwohl wir echt unser Bestes geben, durfte ich neulich hören wie jemand sagte unser Sohn ist verzogen... Na toll!

Also wie macht ihr das denn?
Ich glaube eigentlich schon, dass er uns versteht, aber es ist ihm völlig egal!

Hallo

Ich/wir haben von Anfang an immer wieder nein zu unserem Sohn gesagt, wenn er was nicht durfte oder was getan hat ...
Wir sind zu ihm hin, angeschaut und nein gesagt. Nicht lachen ... Das Teil ... weggenommen oder ihn dort weggetragen. Wenn er wirklich nicht folgte und immer wieder dann hab ich ihn in seinen Laufstall gesetzt. Klar mochte er ihn auch nicht so.
In dem Moment wars halt ne kleine Strafe.
Aber für dazwischen wenn man schnell aufs Klo/Bad musste oder schnell durchwischen wollte, war der Laufstall auch optimal.

Klar weinen Kinder mal wenn ihnen das jetzt nicht passt. Aber man kann nicht alles nach ihren Köpfen machen, denn so werden sie verzogen. Sie brauchen auch ein Nein! Und wenn sie mal kurz in den Laufstall kommen, wird die Welt nicht untergehn

Immer wieder erklären, fest bei Nein bleiben was sie nicht dürfen ...
Irgendwann verstehen sie es besser und werden auch älter. Aber wenn man sie schimpft, nur nicht lachen. Damit sie in deinem Gesicht erkennen, Mama meint das ernst und das war nicht schön was ich gemacht habe.

Vielen Dank für deine Antwort! Ich geb mir wirklich Mühe konsequent zu sein. Und lachen tu ich wirklich nicht, denn wenn ich Nein sage, dann ist es auch wirklich ernst. Wenn ich lachen müsste, verbiete ich erst gar nicht.

Das ist wie in der Hundeerziehung (sorry, für den Vergleich). Da heißt die Regel, wenn du weißt, dass du in dem Augenblick nicht gewinnen kannst, dann versuche es auch gar nicht, denn so verschaffst du deinem Gegenüber nur einen Triumpf über dich!

Jetzt fängt er auch noch total zum Trotzen an. Er ist noch nicht mal 16 Monate. Er wirft sich auf den Boden und schreit, wenn ich den Einkaufswagen, den er gerade schiebt auch nur berühre!!! Und eigentlich bei allem was nicht ganz genau so läuft wie er will...

Naja, ich lass ihn dann halt am Boden liegen und plärren bis er fertig ist. Aber da seh ich dann schon die Leute immer Kopf schütteln. Ja, was soll ich den machen? Seinen Willen bekommt er so ganz bestimmt nicht von mir! Auf dem Arm nehmen würde dann auch nicht gehen, weil er zappelt wie ein Fisch und sich wehrt. Und ich würde ihn in so einem Moment auch nicht auf den Arm nehmen wollen.

Ich kenne mich mit anderen Kindern nicht besonders aus, aber wahrscheinlich ist das alles ganz normal! Da müss ma durch!

Viele Grüße

Hey,

Unser Kleiner ist eigentlich sehr brav. Wir haben sehr früh Regeln aufgestellt. Sobald er irgendwohin ist wo er nicht durfte hieß es “nein“ bzw “Finger weg“. Ich habe mal von verschiedenen verhaltenspsychologen und auch erziehern gehört, dass Kinder das Wort “nein“ nicht verstehen. Bis sie es verstehen ist es ein großer Entwicklungsschritt. Aber “Finger weg“ das funktioniert.
Der erste Schritt, wenn er etwas gemacht hat, das er nicht sollte, war dass wir ihn darauf angesprochen haben. Im ruhigen Ton und auch mit erklären, warum er etwas nicht tun sollte. Wenn das nicht geholfen hat, dann ist der Tonfall strenger geworden und auch etwas lauter. Hilft das nicht, gleich wegnehmen von dem entsprechenden Teil. Natürlich ist er am Anfang immer wieder zu den Sachen hin gesprungen. Aber mit der Zeit hat sich das gegeben und er hat verstanden was wir von ihm wollen. Er weiß jetzt genau welche Schränke er aufmachen und was er alles ausräumen darf und was nicht. Es kann natürlich auch sein, dass dein Kind da einfach noch nicht so drauf reagiert. Schließlich ist ja auch jedes Kind vom Charakter her anders. Wir sind sehr streng und konsequent bei solchen Dingen. Und ich könnte mir vorstellen, dass es jetzt vielleicht bei dir besonders schwer wird, weil er ja schon so viel gewohnt ist, dass er es machen “darf“.
Wenn andere blöde Kommentare von sich geben, dass dein Kind verzogen sein. Dann hör bitte nicht darauf. Ich durfte mir im Gegenzug schon anhören, dass ich viel zu streng bin und dass man einem einjährigen Kind ja nichts sagen kann usw. Also du siehst, in der Kritik steht man immer

Danke, da hast du wohl recht. Außenstehende wissen immer alles besser...

Dass das "NEIN" nicht klappt, hab ich gemerkt. Er äfft mich jetzt sogar nach und wackelt dabei mit dem Zeigefinger, so wie ich das immer tue.

Ich hab jetzt auch tatsächlich gemerkt, dass es eher funktioniert, wenn ich was anderes sage und ich nehm ihn mir dann immer bei Seite und erkläre ihm wo das Problem liegt.

Also, egal ist es im glaube ich trotzdem, aber zumindest reagiert er schon mal und manchmal hat er sogar damit aufgehört.

In anderen Fällen, habe ich beschlossen, ihm lieber beizubringen, wie etwas funktioniert. Zum Beispiel Treppensteigen. Er bleibt einfach nicht stehen wenn ich rufe, sondern rennt immer auf die Treppe zu. Also übt er jetzt täglich selbtständig Treppensteigen.

Er ist aber auch ein echter Sturkopf!

Ich werde das mal so fortsetzten und hoffe es wird besser!