Ernährung 3 Jähriger

Hallo!
Wie verzweifeln...
unser Sohn im April 3 Jahr, isst maximal 3 Gerichte! Alles was wir kochen mag er nicht! Findet es „bäh“, will nicht probieren! Wenn wir es schaffen ihn zu überreden es zu probieren, würgt er sobald es im Mund ist!
Er bekommt dann gleich schon eins seiner Favoriten hin gestellt! Aber das macht ja so auf Dauer kein Sinn. Was soll man machen?
Ihm keine Alternative geben? Und ihn dann „hungern“ lassen?

Liebe „Kleinedea“,

bitte nicht verzweifeln - diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.

Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben und machen sich - zumindest phasenweise - nicht viel aus täglicher Abwechslung. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen.

Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Sohn weiter nur, dass er mit seiner Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt.

Ein paar lieb gemeinte, allgemeine Anregungen meinerseits:
Fragen Sie nicht Ihren Sohn, was er haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihm schmecken könnten. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Junge wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn Ihr Kleiner dann auch nur wenig oder gar nichts isst, bekommt er nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Es ist zwar ein „alter Hut“, aber es gilt immer noch, dass ein gesundes Kind nicht vor einem vollen Teller verhungern wird.

Im Moment lernt Ihr Sohn, dass er einfach nur ablehnen muss und schon kommt etwas Beliebteres wie sein Lieblingsgericht. Warum dann also das für ihn unbeliebtere Familiengericht essen wenn es auch anders geht und er dann eines seiner Favoriten bekommt.

Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie folgendes:
Bieten Sie Ihrem Jungen eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und dann lassen Sie ihn einfach mal in Ruhe und interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.

Leben Sie Ihrer kleinen Schatz als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihm wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt.

Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen.

Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.

Meine besten Tipps sind:

* „Machen“ Sie nicht so viel und lassen Sie das Essen nicht so in den Mittelpunkt rücken. In manchen Familien dreht sich oft alles nur noch um die Mahlzeiten. Und die laufen dann entsprechend „unentspannt“ und im immer gleichen Muster ab.

* Versprühen Sie Freude beim Essen. Freude ist der beste Appetitbringer.

* Bieten Sie einfach weiterhin von einem ausgewogenen und abwechslungsreichen Essen immer ausreichend an und lassen Sie Ihren Sohn selbst entscheiden, wie viel er essen mag.

Beherzigen Sie am besten immer den goldenen Grundsatz:
Sie als Mama bestimmen das Speisenangebot, also das was auf den Tisch kommt, und Ihr Kleiner bestimmt die Mengen, die er essen mag.

Auch diese Phase geht vorüber und Ihr Kleiner wird wieder mehr Freude am Essen haben.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem kleinen Schatz alles Gute und viel Geduld!

Herzlicher Gruß
Ihre HiPP Expertin