Essensverweigerer und nachts stündlich wach

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum

Liebe Eltern,

wir wünschen euch ein frohes Osterfest!

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Eure eingehenden Fragen bearbeiten wir schnellstmöglich nach den Feiertagen.

Herzliche Grüße
Eure HiPP-Expertinnen

Sady
29. Mai 2020 23:29
Essensverweigerer und nachts stündlich wach
:evil: :cry: :cry: :cry: :| Hallo mein Sohn ist 10 Monate alt und seit 2 Monaten oder schon länger haben wir Probleme mit dem Essen und Schlafen! Wir haben mit 5 Monaten mit der Einführung der Beikost gestartet und er hat es super aufgenommen bis wir beim Gemüse Kartoffel Fleischbrei (mittags) und beim Babykeks Brei (Abends) angekommen sind. Eines Tages hat er jeglichen Brei verweigert. Er hat zwar nie richtig durchgeschlafen und hat 2 Fläschchen in der Nacht getrunken. Aber seit gut 2 Monaten wacht er fast Stündlich auf Nachts und quengelt :roll: ich gebe ihm um 2:30 Uhr 180 ml und ca 5:30 Uhr 120 ml Hipp Bio 1. Zum Einschlafen um 20 Uhr trinkt er 220 ml und vor dem Mittagsschlaf fordert er 140 ml Hipp Bio 1.
Er hat 6 Zähne also ich schließe das Zahnen irgendwie aus!? Tagsüber isst er wie ein Babyvögelchen, vormittags ein paar winzige Stücke Brot mit Aufstrich weil er keine Getreidebreie isst, Mittags 3-4 Spiralennudeln mit etwas Butter- weichen Karotten und Fingernagelgroße Stücke Hühnerfleisch. Dann gebe ich ihm eben das Mittagsflaschi das er wenigstens etwas im Bauch hat um gut schlafen zu können. Dann am späten Nachmittag versuche ich nochmal etwas vom Mittagessen oder Hipp Obst Gläschen da werden aber auch nur ein Paar Löffel mit großer Desinteresse gegessen! In einen Hochstuhl krieg ich ihn nicht rein da wütend er nur herum. Alles Essen kriege ich nur beim Spielen irgendwie rein und das kann oft 40 min dauern bis ich dann abbrechen muss weil ich frustriert bin! Abends geht nicht mehr viel.. Haben unzählige Brei Sorten versucht, mag er nicht, Babykeks brei hat er nur von 6 -7 Monaten gegessen. Himmeltau haben wir auch versucht den hat er mit viel Mühe dann gegessen 100 g über 1 h verteilt.
Ich habe ihm auch Fingerfood angeboten, er Tippt nur drauf herum aber essen tut er nichts davon! Und verliert nach 4 min schon das Interesse daran! Wir sind schon so Ratlos und haben schon soooo viel ausprobiert Menü Gläschen Nahrung verweigert er strikt egal welche Sorten nur Obst Gläschen isst er hin und wieder mit Hipp hirse Kringel die liebt er heiß!
Was könnte ich noch tun oder ändern? Mache ich was falsch? Soll ich auf die Hipp Bio 3 wechseln, vielleicht wird er von der 1-er nicht mehr satt genug :?
Sorry für die mega lange Frage
Lg
HiPP-Elternservice
2. Jun 2020 14:50
Re: Essensverweigerer und nachts stündlich wach
Liebe „Sady“,
zunächst einmal: Was Sie schildern ist kein Einzelfall. Sie sind also nicht allein - viele Eltern können ein Lied davon singen.
Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt.

Fördern Sie Ihren Schatz also ruhig mehr so wie Sie angefangen haben. Gerne darf es was zum selber Zulangen geben: weiche oder ggf. gedünstete Obst- oder Gemüseschnitzte, was zum Knabbern wie Reiswaffeln, Hirse-Kringel, Dinkel-Hafer-Ringe, eine Brotzeit (Brotwürfelchen)… Lassen Sie Ihren Schatz ruhig auch weiter wo möglich selbst mit einem Löffel oder seinen Händen mehr selbstständig werden und „experimentieren“. Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes zu "begreifen" ist hier ein wichtiger Schritt. Auch wenn das am Anfang noch nicht so gut klappt und zu Beginn die Mengen meist nicht so üppig ausfallen und es dauert und Zeit in Anspruch nimmt.

Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Junge weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich ja auch nicht mit dem Brei/festen Essen mühen.

Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Die Milch wird auf jeden Fall die Schraube sein, an der Sie drehen müssen. Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes.
Damit Ihr Sohn in diesem Alter ausreichend mit Milch und Calcium versorgt ist, sollten 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei im Plan enthalten sein. Das teilt sich meist auf in - wenn nicht gestillt wird - eine Flasche Milch (200-250 ml) am Morgen und eine Portion Milchbrei (200-250 g) am Abend.

Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine ganze Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Kost akzeptieren.

Dennoch machen Sie es genau richtig, Ihren Kleinen weiter behutsam an das feste Essen heranzuführen. Damit sich Ihr kleiner Schatz mit dem festen Essen anfreunden kann, ist es ganz wichtig, dass Sie selbst voll und ganz dahinterstehen und den Kleinen unterstützen und auch zu einem gewissen Grad fordern und fördern. Dass Sie zum Beispiel bei einer Mahlzeit, wie dem Mittagessen, mal konsequent auf festere Kost übergehen. Auch wenn die Mengen nicht immer gleich groß oder auch mal nur gering ausfallen. Also keine Milch mehr im Anschluss.

Wichtig ist, konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihr Junge merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln.

Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihr Sohn sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Essen. Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit sollte aber schon groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Schauen Sie, dass Sie genug Zeit zum Essen haben und mit Aufmerksamkeit ohne Ablenkungen (Radio, TV, Handy…) dabei sind.

Ein Ansatz ist auf jeden Fall die nächtlichen Fläschchen auszuschleichen – also langsam zu verdünnen. Gehen Sie auch in der Gesamtmenge zurück. Erst wenn sich Ihr Junge nachts nicht mehr an der Milch satttrinkt, kann der Appetit am Tage kommen.

Nehmen Sie Ihren Sohn mit an den gemeinsamen Essenstisch, so dass er Mama beim Essen beobachten und auch was probieren kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Greifen Sie selbst mit Genuss am gemeinsamen Tisch zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Kind wird Sie nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten.

Ich drücke Ihnen die Daumen fürs Durchhalten! Denken Sie immer daran, dass Kinder soooo viel lernen können! Vor allem mit Mamas Unterstützung.

Alles Liebe und herzliche Grüße
Ihre HiPP Expertin
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