Plötzlich jede 2,5 Stunden Milch nachts

Hallo lieber Hipp Team,
Mein Sohn, fast 9 Monate alt, kommt nachts seit 2 Tagen jede 2,5 Stunden und trinkt dabei auch gut. Ich mache aber nur 170 ml pro Flasche. Er war schon immer ein sehr schlechter Schläfer und in den letzten Monaten waren die Nächte einfach nur schlimm. Er war zeitweise jede halbe Stunde wach und hat allgemein die ganze Nacht sehr unruhig geschlafen. Wollte aber nur ein mal in der Nacht seine Milch und nur 100 ml. Ich habe mich schon gefreut, dass er von alleine nachts keine Milch mehr möchte und jetzt hat er den Spieß umgedreht. Die gute Neuigkeiten, ich kann endlich nachts wieder schlafen. Drei mal in der Nacht das Baby füttern und weiter schlafen dürfen ist für mich fast schon ein Traum. Er schläft jetzt auch viel ruhiger zwischen den Mahlzeiten. Nur habe ich Angst, dass er sich daran gewöhnt. Das ist auch nicht gut. Und tagsüber isst er seit 2 Tagen nur mit Mühe und weniger. Also mit Animation. Er hat irgendwie die Interesse am Essen verloren... Ich weiß nicht weiter. Von einer Seite freue ich mich, dass ich nachts schlafen darf, von der anderen Seite ist das falsch, wie es jetzt grad abläuft. Haben sie Tipps für mich?
LG

Liebe „Philipp26122017“,

es ist verständlich, dass Sie für sich und Ihren Kleinen nach dieser langen Zeit wieder ruhige Nächte wünschen.

Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Kinder sich phasenweise nachts wieder häufiger melden und eine Milch einfordern. Es kann sich phasenweise auch intensivieren, besonders wenn erste Zähnchen kommen, oder Wachstum und andere Entwicklungsschübe beteiligt sind. In diesen Zeiten können Sie Ihrem Schatz auch öfter das Fläschchen in der Nacht reichen. Es waren ja bisher auch nur zwei Nächte. Schauen Sie aber, dass Sie dann mit der Zeit wieder mit der nächtlichen Milchmenge zurück gehen. Denn trinkt Ihr Kleiner sich in der Nacht satt, dann hat er, so wie Sie es beschreiben , tagsüber verständlicherweise keinen Hunger mehr.

Damit Sie und Ihr Junge wieder erholsame Nächte finden können, kann es helfen, wenn Ihr Kleiner lernt, sich tagsüber richtig satt zu löffeln. Bekommt Ihr Schatz denn schon einen Milchbrei am Abend? Ihr Junge kann sich hier richtig satt löffeln, also gerne auch eine größere Portion anbieten, so dass er für die Nacht ausreichend versorgt ist. Das geht natürlich am besten mit ausreichend Hunger, wenn er sich nicht nachts schon satt trinkt.
Zu bestimmten Phasen kann es also auch nachts wieder öfters eine Milch zu trinken geben. Auf die Dauer sollten Sie jedoch den nächtlichen Hunger auf den Tag legen. Da hilft es dann nur konsequent von der nächtlichen Milch weg zu gehen.

Wenn es Ihr Wunsch ist, Ihrem Kleinen nachts keine Milch mehr zu geben, dann ist es wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen. Es wird nicht von einen auf den anderen Tag passieren, auch wenn Sie es sich nach dieser langen Zeit wahrscheinlich wünschen.

Möchten Sie eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend! - müssen Sie als Mama Ihrem Junge dabei helfen ohne Milch in der Nacht auszukommen. Lassen Sie das Fläschchen dazu ausschleichen (weniger Pulver bei gleichem Wasser anrühren), und, das ist wichtig, unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen.

Machen Sie, wenn sich Ihr Schatz nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie ihn durch streicheln oder sanftes Zureden wieder zum Schlafen zu bringen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr kleiner Schatz hat Durst, bieten Sie etwas Wasser an.
Es geht dann schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie ihn mehr und mehr ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen.

Der Durchschlaf hängt nicht nur mit einer ausreichenden Ernährung und dem Trinken am Tag zusammen. Es spielen neben Hunger und Durst viele Faktoren eine Rolle, auch die Gewohnheit und besonders die Reife des Kindes. Denn für das Durchhalten/Durchschlafen nachts muss ein Baby zunächst einmal die nötige Reife mitbringen. Auch werden die Kleinen immer agiler und es gibt nachts mehr zu verarbeiten. Sie träumen intensiv und wachen manchmal in den Leichtschlafphasen auf. Mit der Zeit lernen die Kleinen aber auch, wieder alleine in den Schlaf zu finden. Auch bei Veränderungen (räumlich, familiär, Urlaub, Feiertage usw.) können die Kleinen nachts wieder aktiver werden. Zudem gibt es tagsüber viel zu erleben, was in den Träumen verarbeitet wird. Manche Babys wachen dann in den Leichtschlafphasen auf. Üblicherweise überprüfen die Kleinen durch Weinen, Meckern etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist.

Wann und wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und auch individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden.
Mit Ihrer Unterstützung wird Ihr Junge nach und nach lernen nachts seine Ruhe zu finden und Ihnen als Mama mehr Schlaf zu geben. Da brauchen Sie für ein paar Wochen nochmal viel Geduld und Konsequenz. Aber es lohnt sich! Denken Sie an Ihr Ziel.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Jungen viel Kraft für diese Zeit und bin zuversichtlich, dass Sie beide das schaffen!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam

Ja, er bekommt seit 2 Monaten Menü, OGB und Abendbrei. Es hat auch prima funktioniert, bis vor drei Tagen. Heute Nacht war es ganz schlimm. Er hat gestern nur seinen Menü aufgegessen, OGB mit 2 Anläufen nur 2/3 vom Gläschen geschafft, aber mit sehr viel Mühe und den Abendbrei komplett verweigert. Er schreit schon los, wenn er in sein Stuhl gesetzt wird. Ergebnis: er trank heute Nacht zwischen 00:00 Uhr und 07:00 520ml Milch. Anders konnte ich ihn nicht beruhigen. Mir ist klar, dass ich jetzt den Spieß in die richtige Richtung drehen muss und das wird schwer, keine Frage. Mich wundert, wieso es von heute auf morgen passiert? Den krabbeln kann er seit 3 Wochen richtig gut und hat bereits 6 Zähnchen.
LG

Liebe „Philipp2612017“,

warum sich das Trinkverhalten Ihres Kleinen auf einmal geändert hat, lässt sich aus der Ferne nicht sagen.

Es können kommende Zähnchen dahinter stecken, auch wenn man noch nichts sehen kann. Auch durch einen Wachstumsschub oder versteckten Infekt kann sich phasenweise die nächtliche Milch intensivieren. Manchmal gibt es aber auch einfach keinen Grund und es braucht einfach etwas Zeit.

Sie sind mit Ihrer Situation nicht allein. Haben Sie mal bei uns im Forum Eltern für Eltern nachgefragt? Hier können Sie sich mit anderen Eltern austauschen.

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam