Kind bevorzug Breikost und matscht und wirft mit Essen

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gast.2795924
14. Sep 2018 13:07
Kind bevorzug Breikost und matscht und wirft mit Essen
Liebes expertenteam.
Mein Sohn ist 13 Monate alt. Er bevorzugt immer noch breikost. Ich vermute mal es ist wegen den Backenzähne, die ihn quellen und nicht durchbrechen wollen. Er isst maximal bissi Brot und zerdrückte Karotten und Kartoffeln. Ach ja und Banane und weiche Birne. Den Rest verweigert er. Es muss alles weiterhin püriert werden. Sind die Backenzähne der Grund oder könnte auch was anderes dahinter stecken?
Zweites Anliegen:
Mein Sohn matscht seit guten zwei Wochen im Essen während ich ihn füttere. Er tut beide Hände in sein brei und matscht, nimmt brei in die Hände, beschmiert Tisch etc, aber führt die Hände nicht zum Mund. Wenn ich ihm das matschen nicht erlaube, dann verweigert er das essen. Das hat von einem Tag auf den anderen so angefangen. Ich wollte es gleich am ersten Tag es unterbinden, aber da hat er essen verweigert. Seitdem erlaube ich es ihm. Ich denke dass er das essen so kennenlernen möchte. Aber hört es dann auch auf von alleine wie es angefangen hat? Ich gebe ihm noch Löffel dazu in der Hoffnung dass er auf die Idee kommt selbst zu essen. Aber spielt mit dem Löffel im brei rum und dann fliegt der Löffel zum Boden.
Dasgleiche ist mit brotwürfelchen... Vor zwei Tagen hat er tatsächlich die würfelchen mit Händen genommen und in sein Mund reingelegt und gegessen. Das hat er 3-4 Tage gemacht und dann nimmer...jetzt fliegen die brotwürfelchen in einer Geschwindigkeit eins nach dem anderen zu Boden.
Ich weiss nicht was ich machen soll...
Ich habe schon versucht ihm das Brot zu geben und seine Hand zu Mund zu führen, aber er nimmt die Hand weg. Vor paar Monaten hat er auch Hirsekringel selbst gegessen. Jetzt beisst er einmal ab und der Rest fliegt oder es fliegt sofort zu Boden.
Ist es normal?
Im Bekanntenkreis krieg ich mit dass die Kinder in seinem alter schon matschen und spielen mit essen, aber gleichzeitig essen die auch selbständig. Essen auch mittlerweile vom Tisch.
Mach mir um mein Kind sorgen...

Vielen lieben dank im Voraus für die Antwort.
Helena
HiPP-Elternservice
14. Sep 2018 14:15
Re: Kind bevorzug Breikost und matscht und wirft mit Essen
Liebe Helena,
gleich vorneweg mein bester Tipp: Vergleichen Sie sich und Ihren Kleinen nicht mit den anderen. Jedes Kind ist einzigartig. Nehmen Sie Ihren Schatz so wie er ist.
„Nur bei uns nicht“, das können Sie gleich wieder vergessen. Wir wissen aus Erfahrung, das Essen ist oft ein „großes Thema“. Viele Eltern können ein Lied davon singen, weil es nicht so klappen will, wie es doch angeblich sollte.

Alles, was Sie schildern, ist eine ganz übliche Entwicklungsphase.

Im Moment sorgen auch noch die kommenden Zähne für Unruhe. Insbesondere die Backenzähne können nochmal arg schlauchen. Bleiben Sie da nachsichtig mit Ihrem kleinen Schatz, essen oder trinken können jetzt schmerzhaft sein. Geben Sie ihm das was er mag (oft Milch, Püriertes, Gekühltes). Wenn das mal weniger ist, oder nicht so ausgewogen, ist das nicht schlimm. Diese Phasen hat die Natur schon mit mitgerechnet, und die Kinder sind dennoch gut versorgt.

Noch ein Wort zum „Matschen“ mit dem Essen: Lassen Sie Ihren Schatz ruhig auch weiter wo möglich selbst mit einem Löffel oder seinen Händen mehr selbstständig werden und „experimentieren“. Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes zu "begreifen" ist hier ein wichtiger Schritt. Auch wenn das am Anfang noch nicht so gut klappt und zu Beginn die Mengen meist nicht so üppig ausfallen und es dauert und Zeit in Anspruch nimmt. Das ist die Art wie Kinder lernen. Durch Üben, Ausprobieren, Essen anfassen/oder mit dem Löffel aufnehmen und manchmal Rummatschen, Löffel und Essen runterschmeißen, frustriert das Essen wegwerfen, Fehler machen, daraus lernen, es beim nächsten Mal besser machen.
Das Runterwerfen von Essen ist keine böse Absicht von Ihrem Kleinen und er will Sie damit auch nicht ärgern. Er macht gerade eine schlichte aber für ihn superinteressante Erfahrung. Er hat die Schwerkraft entdeckt. Er schubst das Essen vom Tisch und es fällt einfach nach unten. Obendrein bemerkt Ihr Sohn, dass er bei Mama damit ein paar „Empfindungen“ auslöst. Das sind für Ihren Kleinen tollen, neue Entdeckungen.
Machen Sie am besten keine große „Geschichte „ draus. Sonst lernt Ihr Junge weiter nur, dass es mit dieser Verhaltensweise viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: „Das ist so toll, dass sich mir alle so intensiv zuwenden. Da werfe ich doch morgen gleich wieder alles zu Boden.“
Eines Tages macht es „klick“ und Ihr Sohn hat kapiert, dass er diese Sachen viel lieber isst als runter zu schmeißen oder sie zu zermatschen. Nehmen Sie es bis dahin gelassen.

Sie können Ihren Jungen dahingehend unterstützen, dass Sie ihm geduldig als gutes Vorbild dienen. Leben Sie ihm vor, wie man mit viel Freude und Besteck das Essen zu sich nimmt. Er wir sie in allem, auch beim Essen am Tisch, nachahmen. Hinzukommt: Kinder haben von Natur aus das Bestreben so zu werden wie die Großen und da gehört auch das Essen mit Besteck dazu.

Mal so als Anhaltspunkt. Gegen Ende des 2. Jahres beherrschen die meisten Kinder den Umgang mit Löffel und Gabel, so dass sie damit „einigermaßen“ selbstständig essen können.
Ab drei Jahren kann der Nachwuchs üben, mit kindgerechtem Besteck zu essen, was die meisten mit vier bis fünf schon recht gut können.

Sie sehen, alles liegt im „normalen“ Rahmen. Übung, Übung und gute Nerven sind bis dahin die besten Helfer.

Viele liebe Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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