Familienkost

Hallo liebes Expertenteam,

meine Tochter ist vor ein paar Tagen 1 Jahr geworden und wir haben noch große Schwierigkeiten mit gröberer Nahrung die sie kauen muss. Ich weiß leider nicht ganz wie ich das anfangen soll.

Unser Essensplan sieht zurzeit so aus:
Morgens zwischen 8-9 Uhr bekommt sie entweder ein Milchbrei oder ein Guten-Morgen Joghurt-Müsli von Hipp, manchmal bekommt sie auch noch eine Flasche.
Mittags bekommt sie einen Gemüsebrei (selbstgekocht) mit Kartoffeln oder Nudeln und ein paar mal auch Fleisch oder Fisch (einmal in der Woche) jedoch alles püriert und als Nachtisch ein bisschen von einen Obst Gläschen.
Nachmittags bekommt sie dann einen Obst Getreide Brei, die mache ich aus verschieden Instantgetreideflocken und Obst aus dem Glas
Abends zum einschlafen bekommt sie dann noch eine Flasche.

Wir haben jetzt schon ein paar mal probiert ihr zb Bananenstücke zu geben oder Brot doch sie hat sich immer gleich so schlimm verschluckt das ich ihr es aus Hals holen musste. Ich hab mittlerweile immer so Angst, dass sie sich wieder verschluckt das ich es lasse. Was ja eigentlich kontraproduktiv ist.

Jetzt meine Frage an Sie wie kann ich sie unterstützen das Kauen zu lernen? Und mit welchen Lebensmittel geht das am besten ohne das ich immer gleich panisch werden muss weil sie sich wieder verschluckt!

Ich freue mich auf eine Antwort von Ihnen.

Vielen Dank im Vorraus!

Liebe Grüße
Susi

Liebe Susi,
nach solchen Verschluck-Erlebnissen ist es nur zu verständlich, dass man erst einmal vorsichtig ist. Nichtsdestotrotz ist es ganz wichtig, dass Sie als Mama wieder sicher werden und diese Sicherheit beim Füttern und Essen ausstrahlen. Das wird sich dann wiederum auf Ihre Tochter auswirken. Ihre Kleine hat feinste Antennen und spürt, wenn Mama unsicher und nicht 100pro hinter etwas steht.

Machen Sie sich aber bei dem Kauen von Stücken nicht zu viel Stress. Nicht jedes Kind in diesem Alter kann schon mit großen und festeren Stückchen oder auch Knabbereien gut umgehen. Gehen Sie hier nach der Reife Ihrer Kleinen. Diesen Schritt zu gröberer Nahrung oder gar Abbeißen gehen die Kleinen einfach unterschiedlich schnell. Das Kauen ist ein Entwicklungsprozess, der über verschiedene Stadien abläuft und bei dem jedes Kind ein anderes Entwicklungstempo hat.

Haben Sie keine Angst vor dem Verschlucken. Bedenken Sie immer, Kinder haben einen sehr empfindsamen Würgereflex. Das hat die Natur so eingerichtet, um Ihr Baby vor dem Verschlucken zu schützen. Ich kann mir vorstellen, dass bei Ihrem Mädchen der Würgereflex noch besonders empfindsam ist. Das kennen Sie bestimmt, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Manche Babys sind hier sehr sensibel. Ein kleines Stückchen Brei bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen. Das sieht oft schlimmer aus als es ist und als Mama bleibt einem erst mal das Herz stehen.

Sie machen es richtig, wenn Sie dem Ganzen mit Geduld begegnen und Ihrer Tochter auch weiterhin die Gelegenheit geben, sich an die Stückchen zu gewöhnen. Zum Beispiel mal das Mittagessen im etwas grober lassen. Beim Würgen hilft es den Brei/das Essen mit etwas Wasser ein bisschen weicher zu machen und die Stückchen vorher mit einer Gabel etwas zu zerdrücken und dann immer mehr Stückchen belassen…Damit Ihre Kleine sich an die stückige Kost gewöhnen kann, können Sie zunächst auch nur löffelweise stückige Nahrung unter den pürierten Brei mischen. Knabbereien, Brot etc. machen auch erst dann Sinn, wenn das Kind Zähnchen hat und schon geübter im Kauen ist.

Geben Sie Ihrer Tochter noch Zeit, ich bin mir sicher das wird sich alles einspielen. Lassen Sie Ihr Kind beim Essen aber auf keinen Fall unbeaufsichtigt, damit Sie weiterhin beobachten können, wie sie mit der Nahrung umgeht.

Wenn Sie nun nach und nach auf Familienessen umstellen, sollten Sie einfach auf die Entwicklung Ihrer Kleinen noch Rücksicht nehmen. Solange es mit dem Kauen nicht so gut klappt, sind große oder harte Stücke nichts fürs sie. Dünsten Sie doch mal Obst und Gemüse weicher und reichen diese als mundgerechtes fingerfood. Brotwürfelchen könnten Sie erst mal in die Milch einweichen und so füttern. Das ist ein schöner Übergang vom Milchbrei zur Brotzeit.

Das Verhalten Ihrer Kleinen ist also nicht ungewöhnlich. Sie wird es bestimmt noch lernen mit fester, grober Kost umzugehen. Setzen Sie weder sich noch die Kleinen unter Druck.

Herzlicher Gruß
Ihr HiPP Expertenteam