GOB statt Gemüse?

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum

Liebe Eltern,

wir wünschen euch ein frohes Osterfest!

Wir freuen uns darauf, die Feiertage im Kreise unserer Familie zu verbringen.
Eure eingehenden Fragen bearbeiten wir schnellstmöglich nach den Feiertagen.

Herzliche Grüße
Eure HiPP-Expertinnen

dasHaeuschen
8. Mai 2018 08:31
GOB statt Gemüse?
Liebes Experten-Team,

ich hätte gerne mal Ihre Meinung zu unserer Situation... Mein Sohn ist 6 1/2 Monate alt.
Er bekommt die Flasche mit 1er Milch (230 ml) um

6:30 Uhr
10:30 Uhr
14:30 Uhr
18:30 Uhr

und schläft von ca. 19:30 Uhr bis morgens um 6:00 Uhr durch.

Als ich vor einiger Zeit mit der Beikost starten wollte, habe ich mir die 14:30 Uhr Flasche als „Mittag“ ausgesucht und mit Karotte bzw. Pastinake losgelegt. Beides fand er offensichtlich nicht sehr prickelnd. Mit Kürbis hat es dann geklappt. Kürbis mit Kartoffel ging auch noch. Kürbis mit Kartoffel und Rind fand er am Anfang gar nicht gut, aber mit etwas Geduld haben wir uns auch hier auf 100 g gesteigert. Danach hat er allerdings seine komplette Flasche noch getrunken. Nun haben wir probiert, ihm etwas Obst hinterher zu geben und er liebt es! So sehr, das er jetzt sein Gemüse strikt verweigert. Ich habe wirklich alles versucht und viel Geduld aufgebracht, aber er möchte es einfach nicht mehr essen...
Ich habe nun umgeschwenkt und gebe ihm seit ein paar Tagen Getreide-Obst-Gläschen und er futtert es komplett weg! Danach trinkt er allerdings noch ca. die halbe Flasche...
Auf dem Gläschen steht ja, dass die GOB‘s nur eine Zwischenmahlzeit sind. Seine Milch braucht er offensichtlich noch. Wenn ich sie ihm nicht gebe bzw. wenn das Gläschen leer ist, schreit er was das Zeug hält. Es hilft auch nicht abzuwarten, er steigert sich immer mehr rein, bis er seine Flasche bekommt.

Meine Frage nun, wie mache ich weiter? Bin wirklich etwas ratlos...

Sorry für den langen Text :oops:
HiPP-Elternservice
8. Mai 2018 14:48
Re: GOB statt Gemüse?
Liebe „dasHaeuschen“,

unsere „Frucht & Getreide“ – Gläschen sind klassische Getreide-Obst-Breie und Ziel dieses Breies ist es die Nachmittagsmilch (in Ihrem Fall die 14:30 Flasche) zu ersetzen.

Da Ihr Sohn nun schon zu den größeren Babys zählt, hat er auch einen entsprechend hohen Energiebedarf. Da Ihr Sohn fast ausschließlich Milch bekommt, fordert er beim Brei selbstverständlich eine üppigere Portion.
Wenn also das Gläschen nicht ausreicht, empfehle ich Ihnen die Selbstzubereitung eines Getreide-Obst-Breies.

Hier sind unsere Bio-Getreidebreie (grüne Packungen, https://www.hipp.de/beikost/produkte/mi ... anruehren/) ideal.

Zusammen mit Obstmus, Wasser und Rapsöl können Sie diesen Brei selbst nach Vorlieben zusammenmischen.
Bei der Selbstzubereitung können Sie mit dem Getreideanteil des Breies besser spielen und die Portionsgröße individueller anpassen.

Ziel sollte sein, dass ihm am Nachmittag der Brei und ein paar Schlucke Wasser ausreichen.

Nun zum Gemüse:

Bleiben 14:30 beim Getreide-Obst-Brei, aber bieten Sie um 10:30 konsequent ein Menü mit Gemüse an.

Ihr kleiner Sohn scheint eine Vorliebe für den Süßgeschmack zu haben. Die meisten Kinder ziehen von Natur aus die süßlichen Obstbreie dem herzhaften Gemüse vor. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Bieten Sie verschiedenste Menüs an.
Variieren Sie hier ruhig, wie wäre es mal mit einem Menü mit Nudeln oder Reis? Ihr Sohn kann jedes Menü probieren. Viele Kinder finden unser Gläschen „Spaghetti Bolognese“ super. Das Gläschen schmeckt einfach etwas „würziger“, vielleicht schmeckt es auch Ihrem Kleinen.

Oder versuchen Sie es mal so: Mischen Sie das Menü mit dem geliebten Obst und füttern Ihren Kleinen damit. Zunächst mehr Obst. Nimmt er das so an, können Sie in der Mischung immer mehr in Richtung Menü gehen. Auf diese Weise gelingt es Ihnen bestimmt, ihn an das Mittagessen heranzuführen.

Nur „Süßes“ sollte Ihr Kleiner nicht essen. Eine Mahlzeit mit Gemüse und besonders Fleisch ist wichtig, weil nach dem 4. Monat die Eisenvorräte, die das Baby im Mutterleib angelegt hat, allmählich aufgebraucht sind und Fleisch eben die beste Eisenquelle für Ihren Jungen ist.

Bleiben Sie einfach geduldig dran und reichen Sie einen Brei immer wieder, nur so kann Ihr Junge ein Menü überhaupt erst kennenlernen. Einmaliges Anbieten reicht nicht aus. Wir wissen aus Erfahrung, dass geduldiges, wiederholtes Anbieten (10-16x) von Breien, früher oder später jedes Baby überzeugt. Oft gibt man hier zu früh auf. Bleiben Sie ruhig bei einer Sorte, damit sich Ihr Kleiner an etwas gewöhnen und es akzeptieren kann.

Mit viel Geduld und Konsequenz werden Sie und Ihr Kleiner das bald schaffen!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
dasHaeuschen
10. Mai 2018 09:56
Re: GOB statt Gemüse?
Liebes Experten-Team,

vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort.

Eine Frage hätte ich dazu allerdings noch...

Ich habe nun die beiden Mahlzeiten "getauscht", um 10:30 Uhr gibt es GOB zum selber anrühren und um 14:30 Uhr versuche ich ihm Gemüse zu füttern. Ich habe Ihren Rat befolgt und es gestern Nachmittag mit Spaghetti Bolognese probiert... Und naja... Mit einem angeekeltem Gesichtsausdruck käme ich ja noch gut klar, aber er hat den Mund offen gelassen und das würgen angefangen?! Ich habe höchstens 2 Löffel in ihn reinbekommen, dann wurde das würgen so schlimm, das ich aufgehört habe.

Meine Frage wäre nun, soll ich ihm das jetzt wirklich 10-16 Tage immer wieder vorsetzen, trotz würgen?
HiPP-Elternservice
11. Mai 2018 07:26
Re: GOB statt Gemüse?
Liebe „dasHaeuschen“,

eine gute Idee das mit dem Tausch!

Haben Sie es auch mit dem Obst im Menü probiert? Kommt das an?
Reichen Sie parallel zum Mittagsbrei gerne auch weich gedünstete Gemüsestückchen (Karotten, Pastinake, Kohlrabi, Süßkartoffel) vielleicht weckt das sein Interesse.

Ihr Sohn aß ja mal Gemüse und das wird er auch wieder.
Ich denke, er findet den süßlichen Geschmack ganz toll und will sich nun verständlicherweise sich nicht mit Gemüse abgeben und das zeigt er Ihnen auch ganz deutlich.

Mit viel Liebe und Geduld wird es Ihnen gelingen, Ihren Kleinen ans Mittagessen mit heranzuführen. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Schatz den Mund nicht auf oder möchte nicht weiteressen, respektieren Sie dieses Zeichen.
Der Geschmack vom Gemüse ist ihm fremd geworden. Manche können sich schnell damit anfreunden, andere wie offensichtlich Ihren Kleinen, schüttelts regelrecht oder würgen oder mögen einfach nicht weiter essen und weinen.

Es ist bestimmt schwer nach zahlreichen missglückten Versuchen den Mut nicht ganz sinken zu lassen, aber ich kann Ihnen versichern hier hilft nur Ausdauer und geduldiges immer wieder Anbieten.
Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Jedes Baby nimmt irgendwann auch „herzhaftes Essen“ an. Und es ist tatsächlich so, dass ungewohnte Lebensmittel immer wieder geduldig angeboten (10-16x) werden müssen, bis letztendlich der Knoten platzt. Eltern geben hier meistens zu früh auf. Das zeigt die Erfahrung.

Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich mit dem Gemüse klappen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen.
Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihr Junge immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er Mama und die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.

Mag Ihr Kleiner nicht weiterlöffeln, reichen Sie nicht gleich Beliebteres, sondern machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Machen Sie sich ruhig den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass er einfach aufhören muss, dann kommt auch schon was anderes.
Probieren Sie es doch einfach aus. Füttern Sie weiter geduldig die Gemüsebreie. Dann ist die „Sache mit dem Gemüse“ bestimmt bald gegessen:-)!

Ich bin mir sicher, Ihr Schatz wird sich mit Ihrer Hilfe noch an Vieles gewöhnen, auch an ein herzhaftes Mittagessen. Denken Sie auch daran, Sie sind die Mama, Sie bestimmen, was auf den Tisch kommt.

Schönes Wochenende,
Ihr HiPP Expertenteam
dasHaeuschen
11. Mai 2018 08:38
Re: GOB statt Gemüse?
Liebes Experten-Team,

das mit dem „Hunger zum Gehilfen machen“ habe ich bereits probiert, er schreit sich dann so in Rage, dass gar nichts mehr geht. Aber danke für Ihre anderen Tipps, das werde ich mal probieren! Obst haben wir bereits untergemischt, das möchte er allerdings auch nicht :lol:

Ist es wichtig, dass ich jetzt immer wieder Spaghetti Bolognese serviere und dann erst das nächste, oder spielt das keine Rolle? Ich habe ja immer noch die naive Hoffnung, dass ich eines Tages ein Gläschen öffne und er es einfach toll findet :lol:
HiPP-Elternservice
11. Mai 2018 09:40
Re: GOB statt Gemüse?
Liebe „dasHaeuschen“,

probieren Sie ruhig verschiedene Gläschen aus, aber wenn in den nächsten Tagen kein wirklicher Favorit dabei ist. Nehmen Sie eine Geschmacksrichtung und bleiben einige Tage dabei.

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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