Zu viel Nahrung ?

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum
gast.2692198
15. Okt 2017 22:33
Zu viel Nahrung ?
Hallo,
Ich habe da mal eine Frage ich habe das Gefühl das mein kleiner 7 Monate alt zu viele Flaschen bekommt. Wir sind bei 5 Flaschen 4 davon 210 und die Abendflasche bei 235 ml pre. Mittags bekommt er sogar sein Gemüse / Kartoffel Fleisch Brei und zwischen durch sogar ein bisschen Obst Brei. Ich finde das ist alles ein bisschen viel oder ? Wenn er mittags sein Brei komplett ist lasse ich die Flasche weg dies ist bisher aber nur ein oder zweimal vor gekommen. Im moment haben wir sogar das Problem das er mitten in der Nacht 3/4 Uhr aufwacht und eine Flasche haben will. Ich habe keine Ahnung warum er hat sehr früh eigentlich schon durchgeschlafen. Was die Nächte angeht hatten wir eigentlich nie Probleme. Habe es auch schon mit Bircher Müsli oder schmelzflocken inkl.obst versucht aber damit kriege ich ihn nicht zwei drei Happen das wars 😬
Ist es zu viel was er bekommt ? Warum wird er aufeinmal nachts wach ? Reicht vielleicht die pre Nahrung nicht mehr aus ? Habt ihr ein paar Tipps für mich ? Lg Silvia
HiPP-Elternservice
16. Okt 2017 12:45
Re: Zu viel Nahrung ?
Liebe „Silvia 0706“,

ja das ist sehr viel Milch. Aber ich will ganz offen sein, wenn Ihr Sohn mehrmals täglich große Mengen an Milch trinkt, mindert das auch den Appetit auf die „festen Mahlzeiten“ und Ihr Kleiner trinkt sich satt und „snackt“ sich nur („kein ganzer Mittagsbrei und bisschen Obstbrei“) durch den Tag.

Da Ihr Sohn nun schon zu den größeren Kindern gehört, hat er auch einen entsprechend höheren Energiebedarf. Solange er fast ausschließlich Milch bekommt, wird sich die Milchmenge und sicher auch das nächtliche Einfordern eher noch erhöhen. Ihm reichen in seinem Alter aber 400-500mL Milch inkl g Milchbrei.

Feste Nahrung und auch „Milch, die gekaut werden muss“, machen nun nach und nach in diesem Alter einfach satter als das Trinken von Milch. Auch benötigt Ihr Sohn neben der Milch auch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum.

Ich würde so vorgehen:

Bieten Sie konsequent mittags das Menü und am nachmittags den Getreide-Obst-Brei an, Ziel ist eine ganze Portion (etwa 200g), von dieser sollte Ihr Kleiner dann 3 bis 4 Stunden statt und zufrieden sein ohne Milch.

Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Er sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln. Und der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist.

Versuchen Sie heraus zu finden, womit Ihr kleiner Schatz am besten zurechtkommt. Welche Fütterposition ist die beste? Lieber auf Ihrem Schoß als im Hochstuhl?
Einige Kinder kann man auch mit Fingerfood ans Essen locken, bieten Sie ruhig weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) an. Das weckt oft die Neugierde auf Essen.

Das Wichtigste ist, dass Sie ganz entspannt bleiben. Ihr Sohn hat ganz feine Antenne und merkt sofort, wenn die Mama besorgt ist und wird dadurch verunsichert.

Nehmen Sie ihn mit an den gemeinsamen Essenstisch, so dass er Mama und Papa beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen.

Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben. Aber machen Sie es Ihrem Söhnchen auch nicht zu leicht, ruhig auch mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Ihr Kleiner weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich auch nicht mit dem Brei mühen.

Meine Erfahrung ist, wenn es (im Anschluss) keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden.

Dann heißt es einfach geduldig dran bleiben und einen Brei immer wieder reichen.

Mag Ihr Kleiner nicht weiterlöffeln, reichen Sie nicht gleich Milch oder anderes Beliebtes, sondern machen Sie eine Pause und füttern dann noch einmal den Mittagsbrei weiter. Machen Sie sich ruhig den Hunger zum Gehilfen. Sonst lernt Ihr Schatz nur, dass er einfach aufhören muss, dann kommt auch schon was anderes.

Ich bin mir sicher, Ihr Sohn wird sich mit Ihrer Hilfe noch an Vieles gewöhnen, auch an Essen in Breiform.

Bedenken Sie auch der Speiseplan Ihres Kleinen ist derzeit auch "sehr bequem": meistens nur trinken. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Wachstum. Auch ist das regelmäßige Kauen wichtig für die Kieferbildung, Mundmotorik und somit für den Spracherwerb sehr wichtig.
Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt.
Ich bin mir aber sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihr Kleiner es schaffen sich auch an „festen“ Mahlzeiten richtig satt zu essen.

Da ist jetzt ganz schön viel und vielleicht überrumpeln Sie meine Informationen auch ein bisschen, aber Ihr Kleiner braucht Ihre Hilfe, um ein gesundes Essverhalten zu erlernen.
Und noch was…

Freuen Sie sich bitte weiter wie bisher über die schöne Zeit mit Ihrem Kleinen und darüber, dass er so ein aktiver, agiler, gesunder, glücklicher kleiner süßer Junge ist. Das meine ich ehrlich! Das ist wirklich das Wichtigste!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
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