Baby isst sehr wenig! Bin am Verzweifeln!

Speiseplan, erstes Löffelchen, Trinken und vieles mehr!
Expertenforum

Liebe Eltern,

wir wünschen euch ein frohes Osterfest!

Wir freuen uns darauf, die Feiertage im Kreise unserer Familie zu verbringen.
Eure eingehenden Fragen bearbeiten wir schnellstmöglich nach den Feiertagen.

Herzliche Grüße
Eure HiPP-Expertinnen

gast.2800052
10. Okt 2017 13:18
Baby isst sehr wenig! Bin am Verzweifeln!
Sehr geehrtes Hipp-Team,
ich weiß nicht genau, ob ich hier richtig bin, hoffe aber, dass Sie mir evtl. Tipps geben können. Um mein Problem zu beschreiben, muss ich bisschen in die Vorgeschichte gehen.

Also, meine kleine Tochter Anja wird in 2 Wochen 9 Monate alt. Ihr Startgewicht war 2380 und sie kamm 2,5 Wochen zu früh. Sie hatte gleich nach der Geburt starke Hypoglykämie und war sehr schwach. Deswegen hat es sehr schwer mit dem Stillen geklappt und ich habe immer abgepumpt und zusäztlich mit der Flasche gefüttert. Es hat alles wunderbar geklappt, sie hat in einem Monat ein kilo zugenommen, was unser KiA und unsere Hebamme seht gut fanden. Mit dem ersten Wachstumsschub ist alles schief gelaufen, anstatt mehr zu trinken, hat die Kleine fast nur an der Brust geschlaffen und aus der Flasche wollte sie nichts. Später hatte sie Bruststreik und hat an der Brust immer ihren Kopf weggedreht, aus der Flasche hat sie nur wenig getrunken.Irgendwann habe ich gemerkt, dass meine Milchmenge zurückgeht, und nach zahlreichen Versuchen sie wieder zu steigern, habe ich mich für Zufüttern mit Premilch entschieden. Zuerst hat es auch wieder gut geklappt. Muss noch dazu sagen, dass die Kleine immer was zugenommen hat, kleine Mengen aber zugenommen, und der KiA hat mich immer beruhigt, dass sie zwar im unteren Bereich aber im Norm liegt.
Eines Tages hat Anja aber auch die Flaschenmilch abgelehnt, hat sofort geschrien, sobald sie die Flasche gesehen hat.Ich habe verschiedene Sorten und Flaschen durchprobiert. So bleibt es bis heute. Das einzige was noch, bis vor 2 Monaten,klappte, war die Flasche in der Nacht, und davon hat sie noch mit 6 Monaten nur max 135 ml geschafft. Ich hatte sie dann auch auf 1er Milch umgestellt. Ansonsten habe ich versucht zu Stillen.
Jetzt eigentlich zur Beikost. Meine Hebamme riet mir mit Beikost schon mit 4 monaten anzufangen. Wir dachten, vielleicht würde es helfen. Da habe ich mit Karrote angefangen, dann noch bisschen Pastinake probiert. Es hat auch zuerst gut geklappt, wie mit allem. Sie hat in der ersten Woche halbes 125g Glässchen jeden Tag geschafft. Dann aber ging es wieder Berg ab. Sie hat max. 30 g gegessen von reinem Gemüse und wollte danach nicht mehr gestillt werden. Ich war total traurig, weil ich es mit nichts kompensieren konnte. Kein Stillen, keine Flasche, kein Brei, weder selbsgekocht noch gekauft, egal was für Gemüse und Fleisch. Und so war unser Tag total durcheinander, Anja hat nie Hunger gezeigt, konnte sogar bis zu 8 Stunden ohne Essen bleiben, selbs dann hat sie nur 30 gramm gegessen oder nur an der Brust genuckelt.Zugenommen hat sie in der Zeit nichts. Es hat so 1 Monat gedauert und ich habe dann entschieden doch noch mit Abenbrei anzufangen, was ich damals noch mit Pulvermilch angerührt habe. Davon hat sie ca. 40 g gegessen und wurde anschliesend noch vor dem Schlaffen oder manchmal auch in den Schlaf gestillt. Da sie auch zwichen Aufstehen um 6 und Mittag um 12 weiter nichts getrunken hat, habe ich gedacht, sie braucht aber früh ihre Milchmahlzeit, und habe ihr dann noch einmal früh den Milchbrei angerührt, wovon sie mit Begeisterung ihre 40-50 g gegessen hat. Mit 6 Monaten hat es bei ihr ein Klick gemacht und sie hat angefangen mehr zu essen. Vom Milchbrei früh und abends 100-150 g, vom Mittag max 100 g, meistens so 70-80g. Dann habe ich irgendwann auch GOB am Nachmittag eingeführt und davon hat sie 100-150g geschafft. Nach jeder Breimahlzeit wollte sie nicht mehr gestillt werden, dafür aber zwichendurch meistens zum einschlaffen(sie hat auch noch Probleme mit selbst einschlaffen). Und als wir das letzte mal beim KiA vor 2 Monaten gewogen wurden, hat sie für 5 Wochen 600 g zugenommen, so dass sie am Ende zwichen 6200-6300 gewogen hat(kann leider nicht genau sagen), die KiA war zufrieden und hat dann auf Kontrollwiegen vezichtet. Anja hat vielleich noch eine Woche so gegessen und dann ist aber wieder alles vorbei gewesen. Und seit dem hat sie nicht zugenommen. Ich wiege sie mit meinen Personenwaagen so 1 mal in der Woche, damit ich einen Progress sehe. Es bleiben aber immer 6,3 Kilo auf schon 70 cm Länge.Unser Essensplan sieht jetzt so aus:

- Auffwachen: 6-7 Uhr an der Brust(2. Nachtshälfte schläfft sie mit mir, da sehr oft wach und beruhicht sich nur an der Brust), dabei hat sie keinen Hunger;
-8-8:30 Uhr 50-100g Milchbrei mit Vollmilch;
-11:30 -12:30 Uhr Mittag 70-100g Gemüse-Fleisch-Brei und seit kurzem 50 g Obst als Nachtisch;
-13:00-15:30 Uhr - macht sie 1,5-2 Std. Mittagsschlaff an der Brust mit mir im Bett und wird sozusagen gestillt.
-15:30-16:00 Uhr GOB max. 100 g.
- nach Bedarf aber nicht immer vor dem Abendbrei so gegen 17.30 2-3 Min. Stillen
- 19:00 Uhr Abendbrei mit Vollmilch max.100 g.
-20:00-21:00 Uhr geht sie schlaffen und wird einschlafgestillt.
In der Nacht wird sie oft wach, ob vor Hunger oder einfach so, kann ich nicht sagen, da sie nach paar Schlückchen an der Brust wieder einschläfft.
Dazu trinkt sie am Tag noch 200-400 ml Tee oder verdünnten Saft. Sie kann schon unterscheiden, ob die Flasche mit Pulvermilch oder mit dem Tee ist. Die erste fliegt immer um die Ecke, die zweite kann mann ihr kaum wegnehmen. Zwichendurch isst sie noch paar Hirsekringel.
Anja ist ansonsten ein fröhliches und aufgewecktes Kind, lacht,spielt und blabbert viel.Kann noch nicht krabbeln, sitzen klappt auch noch nicht so toll. Drehen hin und her tut sie aber wie wilde. Also, sieht nicht unzufrieden aus.
Dazu muss ich auch sagen, dass sie noch keine Zähne hat, hatt aber manchmal Tage und Nächte, dass wir ohne Paracetamol oder Ibuprofen nicht auskommen,und das schon seit 3 Monaten so, also zahnt ab und zu, im Mund ist aber nichts zu sehen. Also, sie isst generell schlecht, egal ob das Zahnen oder was anderes. Ich hätte mir vielleich wenig Sorgen gemacht, wenn sie zugenommen hätte. Es ist aber nicht der Fall und ich weiß es nicht, wie und was ich ihr füttern soll. Habe auch mit Fingerfood probiert, hat nicht geklappt, obwohl sie immer mit Interesse beobachtet, wie ich esse. Wichtig wäre noch zu sagen, dass ich selbst schlank bin, 53 kilo bei 170 cm. Mein Ehemann aber 95 Kilo und 183 cm groß.

Jetzt habe ich ganz schon viel geschrieben und entschuldige mich dafür, dass Sie soviel lesen müssen.

Wie würden Sie die ganze Geschichte bewerten? Soll ich mich wirklich Sorgen machen?Hätten Sie vielleicht für mich einen Tipp, wie es mit Essen und Zunehmen besser klappen könnte? Und noch eine Frage. Sie wird bald 9 Monate alt und ich weiß nicht, ob ich den Milchbrei am Morgen durch was anderes ersezten soll?

Vielen Dank für Ihr Verständnis und Geduld beim Lesen.

Mit freundlichen Grüßen
Olena
HiPP-Elternservice
13. Okt 2017 15:07
Re: Baby isst sehr wenig! Bin am Verzweifeln!
Liebe Olena,

ich kann gut verstehen, wie groß Ihre Sorge ist, zumal es sich bei Ihrer Kleinen um ein eher zartes, zierliches Kind handelt.

Ihr Kinderarzt scheint mit ihrer Entwicklung zufrieden, sonst hätte er bereits andere Maßnahmen ergriffen. Das ist doch sehr beruhigend und darf Sie zu mehr Gelassenheit einladen. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Aber versuchen Sie es. Ihre Kleine ist fit, munter und willensstark. Das sind alles sehr beruhigende Signal. Das würde Sie alles nicht, wenn Sie zu wenig Nahrung bekäme.
Ist sie darüber hinaus sehr aktiv, so verbraucht sie natürlich viel Energie und die Gewichtszunahme kann stagnieren. Wie Sie bereits schreiben, „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, die genetische „Vorgabe“ spielt bei der Gewichtsentwicklung eben auch eine entscheidende Rolle.

Aus der Ferne lässt sich die Situation nur sehr schwer einschätzen. Sie schreiben, dass Sie vor zwei Monaten das letzte Mal beim Kinderarzt waren. Bitte machen Sie hier erneut einen Termin, da er Ihnen die Sicherheit geben kann, dass nichts übersehen wurde. Wichtig ist, dass Sie immer in Absprache mit dem Kinderarzt sind. Er kennt Ihre Kleine und kann Ihre Entwicklung und Gewichtszunahme gut einschätzen. Eine Personenwaage ist für Ihr Baby viel zu ungenau und der Kinderarzt kann das Gewicht genau ermitteln, denn jedes Gramm ist hier entscheidend. Vertrauen Sie auch auf Ihr Kind, denn jedes Kind gedeiht individuell und die Entwicklung ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Bitte klären Sie auch die dauerhafte Gabe der Medikamenten immer mit dem Kinderarzt ab!

Vorausgesetzt Ihre Kleine ist gesund, das gilt es sonst vorab mit dem Kinderarzt abzuklären, verinnerlichen Sie den Satz, dass Ihr gesunder Liebling vor einer vollen Breischüssel und Ihrer Brust nicht verhungern wird.

Sie können beim Appetit nichts erzwingen. Geben Sie Ihrer Tochter die Möglichkeit, so viel zu essen, wie sie möchte, mehr ist von Ihrer Seite aus nicht nötig. Wenn Ihre Kleine satt ist, ist sie satt. Sie können sie ja nicht zum Essen zwingen, sondern ihr nur das Angebot zur Nahrungsaufnahme machen. Gesunde Babys haben einen gut funktionierenden Hunger- und Sättigungsmechanismus, sie wissen somit genau, was sie brauchen, und wann sie genug haben. Einen Ernährungsplan zur Orientierung finden Sie hier auf unserer Internetseite: https://www.hipp.de/beikost/ratgeber/ernaehrungsplan/ Diesen können Sie an Ihre Kleine anpassen.

Vertrauen Sie immer darauf: Ihr Mädchen holt sich schon – halt auf ihre Art und Weise – das was sie braucht. Wenn sie auch zu „Milchzeiten“ nie zu den „großen Essern“ zählte und ein eher zierliches Baby war uns ist, wird sie erstmal wohl auch so bleiben.

Sie können bezüglich der Gewichtszunahme nichts erzwingen. Versuchen Sie sich weniger unter Druck zu setzen!

Denn Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch, es möge doch mehr zunehmen und endlich ordentlich essen. Versuchen Sie den Stress und den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Sonst findet Ihre Kleine keine Freude am Essen.

Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Tochter gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Mädchen ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen, was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!!

Sie können beim Appetit nichts erzwingen.

Ich denke aber Ihre Tochter trinkt sich nachts auch noch an der Milch satt und hat dadurch am Tage etwas weniger Appetit auf die Beikost. Isst sie am Tag nicht genug, holt sie es sich nachts wieder über die Milch. Zudem trinkt sie sich tagsüber am Tee satt. Ihre Tochter benötigt etwa 400 ml Flüssgkeit pro Tag und deckt Ihren Flüssigkeitsbedarf momentan auch noch teilweise durch die Muttermilch. Achten Sie bitte darauf, dass Ihr Schatz vor den Mahlzeiten nicht zu viel trinkt, sonst ist das kleine Bäuchlein schon voll und sie hat verständlicherweise kaum Hunger. Bieten Sie ihr einfach etwas Wasser oder Tee nach den Mahlzeiten an. Denn die Breie sind sehr wichtig, denn sie liefern wichtige Nährstoffe, die die Milch nicht mehr vollumfänglich liefern kann. Hier können Sie ansetzten!

Ich verstehe Ihren Gedankengang und Ihre Erleichterung, wenn Ihre Kleine wenigstens die Milch isst/trinkt. Aber genau hier müssen Sie jetzt umdenken. Ihr Baby trinkt sich satt und hat dann einfach verständlicher Weise keinen Hunger. Es ist wie ein Teufelskreis. Den gilt es nun zu unterbrechen.

Ihre Kleine darf gerne weiter Muttermilch trinken, aber die „feste Nahrung“ sollte nicht zu kurz kommen. Wenn sie in der Nacht so häufig Muttermilch bekommt, kann sich gar kein Hunger auf etwas anderes aufbauen. Ihr Mädchen trinkt sich nachts satt und „snackt“ sich durch den Tag. An dieser Schraube sollten Sie drehen.

In dem Alter ist es gut möglich, dass die Kleinen sich tagsüber bei den festen Mahlzeiten gut satt essen. Meist ist die Einschlafmilch oder die nächtliche Milch in diesem Alter eher eine Gewohnheit. Helfen Sie Ihrer Kleinen nun dabei den nächtlichen Hunger auf den Tag zu legen. Vor dem Schlafen reicht etwas Wasser gegen den Durst aus. Keine Einschlafmilch schont auch die Zähnchen, denn häufig werden die Zähnchen hiernach nicht mehr geputzt.
Nächtliches Aufwachen bleibt immer „normal“. Meist überprüfen die Kleinen kurz ob Mama noch da ist. Mit der Zeit wird Ihre Kleine lernen ohne die Milch und selbst wieder in den Schlaf zu finden. Sicher finden Sie nach und nach ein anderes schönes Einschlafritual, wie z.B. enges Schmusen, Liedchen singen, streicheln, sanftes Zureden oder Spieluhr.

Und ganz wichtig: Freuen Sie sich über die schöne Zeit mit Ihrer Kleinen und darüber, dass sie so ein aktives und glückliches Baby ist. Das meine ich ehrlich! Das ist das Wichtigste!

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Baby alles Gute und ein schönes Wochenende!

Herzliche Grüße
Ihr HiPP Expertenteam
2 Beiträge • Seite 1 von 1
loading 19518...